Kreis Eckernförde
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1970) | ||
Koordinaten: | 54° 28′ N, 9° 50′ O | |
Bestandszeitraum: | 1867–1970 | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Verwaltungssitz: | Eckernförde | |
Fläche: | 775,35 km2 | |
Einwohner: | 74.000 (30. Jun. 1968) | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | ECK | |
Kreisschlüssel: | 01 0 31 | |
Kreisgliederung: | 55 Gemeinden | |
Lage des Kreises Eckernförde in Schleswig-Holstein | ||
Der Kreis Eckernförde (dän.: Egernførde amt, niederd.: Kreis Eckernför) war von 1867 bis 1970 ein Landkreis in Schleswig-Holstein.
Geographie
Lage
Der Kreis umfasste die Kreisstadt Eckernförde sowie die Landschaften Schwansen, Dänischer Wohld und Hüttener Berge.
Nachbarkreise
Der Kreis grenzte Anfang 1970 gegen den Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Flensburg-Land, Schleswig und Rendsburg sowie an die kreisfreie Stadt Kiel. Im Osten grenzte er an die Ostsee.
Geschichte
Als ersten historischen Vorläufer des Kreises Eckernförde kann man Fræzlæt - ein dänisches Verwaltungsgebiet, das in etwa seit dem Jahr 1200 existierte - bezeichnen.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde Schleswig-Holstein 1867 preußische Provinz. Dabei wurden ein Stadtkreis und 19 Landkreise, unter ihnen der Kreis Eckernförde, gebildet. Der Kreis Eckernförde wurde „aus der Stadt Eckernförde; den Schwansener und Dänischwohlder adeligen Güterdistrikten und dem Amte Hütten gebildet.“[1] Dieses Gebiet umfasste etwa die heute nördlich des Nord-Ostsee-Kanals liegenden Teile des Kreises Rendsburg-Eckernförde und der Stadt Kiel.
Bereits 1878 kam mit Büdelsdorf und den meisten Gemeinden der heutigen Ämter Hohner Harde und Fockbek ein großer Teil des Kreises Eckernförde zum Kreis Rendsburg. 1894 wurde die Verwaltung in das in Borby neu erbaute Kreishaus verlegt; es folgte 1924 in unmittelbarer Nähe die Übernahme des bisherigen Lehrerseminargebäudes, das fortan als zusätzliches Kreisverwaltungsgebäude Landratsamt hieß. Somit befand sich die Kreisverwaltung bis zur Eingemeindung Borbys 1934 außerhalb der Kreisstadt. Holtenau, der Gutsbezirk Friedrichsort und Pries wurden 1922 und Schilksee 1959 nach Kiel eingegliedert. Zuletzt umfasste der Kreis noch 55 Gemeinden.
Der Kreis ging zum 26. April 1970 ohne die Gemeinden Kopperby und Olpenitz im neuen Kreis Rendsburg-Eckernförde auf.[2] Kopperby und Olpenitz wurden zu einer neuen Gemeinde Kopperby zusammengeschlossen, die zum Kreis Schleswig kam und dort 1974 nach Kappeln eingemeindet wurde.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner[3][4] |
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1890 | 41.224 |
1900 | 42.041 |
1910 | 45.977 |
1925 | 38.858 |
1933 | 38.382 |
1939 | 41.693 |
1950 | 86.646 |
1960 | 65.600 |
1968 | 74.000 |
Landräte
- 1868–1870: Traugott von Baudissin
- 1870–1871: Bong-Schmidt
- 1870–1877: Ludolf von Estorff
- 1877–1881: Eberhard von der Recke von der Horst
- 1881–1896: Cai von Bülow
- 1896–1917: Ernst von der Recke
- 1917–1920: George von Schröder
- 1920–1926: Eduard Adler
- 1926–1941: Walter Alnor, DNVP, ab 1933 NSDAP
- 1941–1943: Hans Kolbe[5]
- 1943–1944: Peter Matthiesen
- 1944–1945: Hans Kolbe[6]
- 1945–Walter Mentzel :
- 11. Mai 1945 – 6. Juli 1945: Heinz Loewer[7]
- 7. Juli 1945 – 16. Oktober 1945: Heinrich Bausch
- 17. Oktober 1945 – 24. Januar 1946: Detlef Scheel
- 25. Januar 1946 – 30. Oktober 1946: Wilhelm Stöcken
- 1. November 1946 – 14. Mai 1950: Hermann Diekmann
- 1956–1965: Walter Mentzel, CDU
- 1965–1970: Egon von Gayl
Gemeinden 1970
Vor seiner Auflösung am 26. April 1970 gehörten dem Kreis Eckernförde zuletzt die folgenden 55 Gemeinden an:
Ehemalige Gemeinden
Die folgende Liste enthält die Gemeinden des Kreises Eckernförde, die während seines Bestehens in andere Gemeinden eingegliedert wurden:[8]
Gemeinde | eingemeindet nach |
Datum |
---|---|---|
Borby | Eckernförde | 1. April 1934 |
Holtenau | Kiel | 1. Oktober 1922 |
Norby-Boklund | Owschlag | 1. April 1941 |
Pries | Kiel | 1. Oktober 1922 |
Ramsdorf | Owschlag | 1. April 1941 |
Schilksee | Kiel | 1. April 1959 |
Söby | Holzdorf | 30. September 1928 |
Sorgwohld | Owschlag | 1. April 1941 |
Bis zu ihrer Auflösung in den 1920er Jahren gab es im Kreis Eckernförde außerdem eine größere Anzahl von Gutsbezirken.[9]
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Kreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen ECK zugewiesen. Es wurde bis zum 25. April 1970 ausgegeben. Seit dem 15. November 2012 ist es im Kreis Rendsburg-Eckernförde wieder erhältlich.
Weblinks
- Kreis Eckernförde Verwaltungsgeschichte und Liste der Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 23. Juli 2013.
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Verordnung, betreffend die Organisation der Kreis- und Distriktbehörden, sowie die Kreisvertretung in der Provinz Schleswig-Holstein vom 22. September 1867, PrGS 1867, 1587
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867 – 1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 21.
- ↑ gemäß http://www.verwaltungsgeschichte.de/eckernfoerde.html
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1969
- ↑ Landrat von Schleswig, als Kriegsvertretung für Alnor. Siehe Matthias Schartl: Eine Clique „Alter Kämpfer“. Aufstieg und Fall regionaler NSDAP-Eliten in Stadt und Landkreis Schleswig. In: Birte Claasen, Uwe Danker et al. (Hrsg.): Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig Holstein Bd. 15. Malente 2003, ISBN 3-933862-34-5, S. 161–222, hier S. 219. (Online; PDF; 2,5 MB)
- ↑ als Kriegsvertreter für Matthiesen
- ↑ Mai 45 bis Mai 50 nach Jessica von Seggern: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950. Franz Steiner, 2005, ISBN 3-515-08801-6, S. 52. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein. Historisches Gemeindeverzeichnis: Kreis Rendsburg-Eckernförde. Kiel 1972 (Digitalisat bei genealogy.net [abgerufen am 21. April 2015]).
- ↑ Gemeinden und Gutsbezirke im Kreis Eckernförde, Stand 1910