Lesneven

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lesneven
Lesneven (Frankreich)
Lesneven (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Finistère (29)
Arrondissement Brest
Kanton Lesneven (Hauptort)
Gemeindeverband Communauté Lesneven Côte des Légendes
Koordinaten 48° 34′ N, 4° 19′ WKoordinaten: 48° 34′ N, 4° 19′ W
Höhe 14–79 m
Fläche 10,27 km²
Einwohner 7.377 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 718 Einw./km²
Postleitzahl 29260
INSEE-Code
Website www.lesneven.bzh

Bürgermeisteramt (Mairie)

Lesneven (bretonisch Lesneven) ist eine französische Gemeinde im Département Finistère mit 7377 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Sie befindet sich im Nordwesten der Bretagne nur wenige Kilometer südlich der Ärmelkanalküste. Brest liegt 24 Kilometer südwestlich und Paris etwa 480 Kilometer östlich. An der östlichen Gemeindegrenze verläuft der Fluss Quillimadec. Die Bewohner werden Lesneviens und Lesneviennes genannt.

Die Gemeinde erhielt 2022 die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Landerneau und Brest befinden sich die nächsten Abfahrten an der Schnellstraße E 50 (Rennes-Brest) und Regionalbahnhöfe.

Der Regionalflughafen Aéroport de Brest Bretagne liegt 16 Kilometer südwestlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 5. und 6. Jahrhundert gründeten Immigranten aus Südwest-Wales die Vorläufergemeinde, aus der Lesneven hervorging. Im Bretonischen Erbfolgekrieg wechselte die Gemeinde mehrfach zwischen französischer und englischer Kontrolle.

Im Zweiten Weltkrieg gelangte der Ort Lesneven zu einiger Bedeutung als dort am 20. August 1944 die Übergabeverhandlungen der deutschen Truppen mit dem amerikanischen General Donald Stroh scheiterten und die sogenannte Schlacht von Brest begann.[2] Am 20. September 1944 ging dann dort der deutsche General Hermann-Bernhard Ramcke, Festungskommandant von Brest, nach der Kapitulation in Gefangenschaft.[3] Im Ort existiert ein Soldatenfriedhof, auf dem unter anderem Besatzungsangehörige des deutschen Schweren Kreuzers Prinz Eugen begraben sind.[4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 5071 5626 6083 6145 6250 6349 6740 7311
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehemaliges Ursulinenkloster mit einem Kreuzgang aus dem 18. Jahrhundert
  • Kirche Saint-Michel aus dem 17. Jahrhundert, ihr Kirchturm ist seit 1932 als Monument historique eingeschrieben
  • Kapelle Saint-Maudez, erbaut 1869
  • Kapelle Saint-Joseph, erbaut 1881
  • Kapelle Saint-Egarec, erbaut 1936
  • Becken zum Rösten im Weiler Lescoat aus dem 17. und 18. Jahrhundert

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Lesneven

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Yves Le Goff: Lesneven, destins d'une capitale. ; Lesneven et son patrimoine. ; Le général Adolphe Le Flô. éditions Musée du Léon.
  • Claude Le Menn: Saint-François de Lesneven, 1625–2005. Éd. Keltia Graphic, 2005 ; Étonnants Léonards Éd. Keltia Graphic, 2007.
  • C. Vlerick, N. Ledouble: Lesneven et la côte des légendes. Éd. Keltia graphic, 2007.
  • Marius-Fernand, Louis Blanc: Histoire de Lesneven, du Folgoet & alentours. Le Thsbor Editions, 2009, ISBN 978-2-917018-26-2.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lesneven. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 13. April 2023 (französisch).
  2. Filmaufnahmen des US Nationalarchives zu den gescheiterten Waffenstillstandsverhandlungen in Lesneven
  3. Filmaufnahmen des US Nationalarchives zur Kapitulation und Übergabe von General Ramcke in Lesneven
  4. Ingo Bauernfeind: Radioaktiv bis in alle Ewigkeit – Das Schicksal der Prinz Eugen. E. S. Mittler & Sohn, Hamburg/ Berlin/ Bonn 2011, ISBN 978-3-8132-0928-0, S. 163.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lesneven – Sammlung von Bildern