Mobile (Alabama)
Mobile | |
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Spitzname: The Port City, Azalea City, The City of Six Flags | |
Skyline von Mobile | |
Siegel |
Flagge |
Lage von Mobile in Alabama | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1702 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Alabama |
County: | Mobile County |
Koordinaten: | 30° 42′ N, 88° 3′ W |
Zeitzone: | Central (UTC−6/−5) |
Einwohner: – Metropolregion: |
187.041 (Stand: 2020) 430.197 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 78.089 (Stand: 2020) |
Fläche: | 412,9 km² (ca. 159 mi²) davon 305,3 km² (ca. 118 mi²) Land |
Bevölkerungsdichte: | 639 Einwohner je km² |
Höhe: | 3 m |
Postleitzahlen: | 36601–36695 |
Vorwahl: | +1 251 |
FIPS: | 01-50000 |
GNIS-ID: | 0155153 |
Website: | www.cityofmobile.org |
Bürgermeister: | Sandy Stimpson |
Mobile [Verwaltungssitz des Mobile County im US-Bundesstaat Alabama, USA. Es liegt an der Mündung des Mobile River in die Mobile Bay und ist die größte Hafenstadt Alabamas.
] ist derNamensgebung
Sowohl der Name des Countys, des Flusses, der Bucht als auch der Stadt leiten sich von Fort Louis de la Mobile ab, einer französischen Festung, gegründet im Jahre 1702 (nahe dem heutigen Axis (Alabama)).[1] Es wird angenommen, dass das Wort „Mobile“ von „moeli“ für „Paddler“ aus einer Sprache der Choctaw-Indianer abgeleitet wurde.[2]
Geschichte
Die Besiedlung durch Europäer begann bereits 1702 durch französische Einwanderer unter Führung von Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville. Die Siedlung, die eine der ersten im Süden der heutigen USA war, lag circa 43 km nördlich von der heutigen Stadt; sie erwies sich jedoch als eher ungeeignet, da sie häufig vom Mobile River überflutet wurde.[3] Daher entschied man sich im Jahr 1711, flussabwärts zu ziehen, und gründete Dauphin Islands, eine Stadt, die 1718 sogar eine Zeitlang Hauptstadt des Louisiana-Territoriums war. Von 1724 bis 1735 wurde in Mobile das Fort Condé errichtet. Im Jahr 1763 verließen die Franzosen Fort Condé. Dann übernahmen die Engländer die Stadt, später die Spanier und letztendlich wurde die Stadt von den Amerikanern übernommen. 1860 nahm Alabama auf Seiten der Konföderierten Staaten von Amerika am Amerikanischen Bürgerkrieg teil. Im August 1864 wurde in der Schlacht in der Mobile Bay des amerikanischen Bürgerkriegs einer der letzten Häfen der Konföderierten von den Nordstaaten erobert. Nach dem Ende des Krieges 1865 hielten sich noch viele Unions-Soldaten in der Stadt auf, außerdem existierten mehrere Munitionsdepots. Am 25. Mai 1865 kam es in einem Depot in der Beauregard Street, in dem etwa 300 Tonnen Granaten lagerten, zu einer schweren Explosion. Die Gebäude in unmittelbarer Nähe des Lagers wurden vollständig zerstört, zwei Schiffe im Hafen sanken und Granaten wurden weit ins Stadtgebiet geschleudert, wo sie detonierten. Infolge der Explosion brach ein Stadtbrand aus, der vor allem den nördlichen Teil Mobiles verwüstete. Etwa 300 Menschen verloren dabei ihr Leben. Die Unglücksursache konnte nie endgültig geklärt werden.[4]
Während der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wuchs Mobiles Bevölkerung stark an: Von 40.000 (1900) auf 60.000 (1920). Während dieser Zeit erhielt die Stadt Bundesmittel, um den Hafen auszubauen. Während und nach dem Ersten Weltkrieg begann die Schiffproduktion zu einem wichtigen Arbeitgeber zu werde. 1902 führte die Stadt die Rassentrennung ein, die es Afro-Amerikanern zunächst verbot, in den Straßenbahnen die gleichen Plätze, wie Weiße zu benutzen. Später wurde die Rassentrennung auf weitere Lebensbereiche ausgedehnt. Der Zweite Weltkrieg führte zu einem enormen Zuwachs an Menschen und der Kriegsproduktion. Zwischen 1940 und 1943 zogen 89.000 Menschen nach Mobile. Die Alabama Drydock and Shipbuilding Company, die Gulf Shipbuilding Corporation (eine Tochter der Waterman Steamship Corporation) baute in Mobile Zerstörer und Minenräumer. Die US Army kaufte den Stadtflughafen Bates Field und baute diesen zum Militärflughafen Brookley Army Air Field aus. 1981 war diese Stadt Schauplatz eines Mordes aus rassistischen Motiven: Der Afroamerikaner Michael Donald wurde von zwei Mitgliedern des Ku-Klux-Klans gelyncht. Der Fall erregte bundesweites Aufsehen. Die Zivilklage der Familie Donalds gegen die United Klans of America führte zu dessen Bankrott.
Hurrikan Katrina
Auch Mobile hatte unter Hurrikan Katrina zu leiden, der die Küste des Golfs von Mexiko am 29. August 2005 traf. Verglichen mit den Hafenstädten Waveland und Biloxi fielen die Schäden jedoch eher gering aus. Dennoch wurden hunderte Häuser durch den starken Wind und die Überflutungen beschädigt oder zerstört. Zudem starben mindestens zwei Menschen bei Autounfällen, die durch Hurrikan Katrina verursacht worden waren. Die elf Kilometer lange erhöhte Bucht-Brücke („Bay Way“) musste geschlossen werden, weil die sechs Meter hohen Wellen die Straße zu überschwemmen drohten.
Entlang den Ufern der Mobile Bay (Bucht) war die Beschädigung sehr umfangreich: Hunderte Häuser wurden überschwemmt, und tausende Boote und Docks wurden zerstört. Das Wasser stand zwei bis sieben Meter hoch entlang den Ufern der Bucht.
Flagge und Siegel
1961 wurde das Siegel und im Dezember 1968 wurde die Flagge in ihrer heutigen Form übernommen.[5] Diese enthält auch die Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika, was zu einer erfolglosen Debatte führte, diese Flagge zu ändern.[6]
Wirtschaft
Der Hafen von Mobile, der durch die Inseln an der südlichen Bay sehr gut geschützt war, entwickelte sich zu einem der größten Seehäfen im Süden der USA. Durch die Baumwollverschiffung und die Navy-Präsenz gelangte die Stadt schon im 19. Jahrhundert zu Wohlstand. Noch heute ist der Hafen der wichtigste Wirtschaftsfaktor von Mobile.
Im Februar 2007 hat Airbus einen eigenen Entwicklungsstandort (Airbus Americas Engineering) in Mobile eröffnet. Diese Anlage, die mit 35 Mitarbeitern begann, ist auf einem Personalbestand von 220 (Stand: Juli 2012) gewachsen.[7] Die Gründe für den Aufbau dieses ersten Entwicklungsstandortes außerhalb von Europa liegt zum einen in der Strategie die Dollarschwankungen auch im Bereich der Entwicklung abzufedern, zum anderen soll die Verstärkung der Aktivitäten von Airbus und dem Mutterkonzern EADS die Chancen für den Absatz von zivilen und militärischen Fluggeräten in den USA verbessern. Im Juni 2012 bestätigte Airbus den geplanten Bau eines Endmontagewerkes für die A320-Familie.[8] Im September 2015 wurde es eingeweiht.[9]
In Mobile arbeitet eine Ölraffinerie namens Mobile Refinery mit einer Kapazität von 16.700 Barrel pro Tag.[10][11]
Verkehr
Im Süden von Mobile liegt die Interstate 10, die den Mobile River im George Wallace Tunnel unterquert. Im Südwesten beginnt die Interstate 65, die nach Norden bis fast nach Chicago reicht. Durch die Stadt verlaufen außerdem die U.S. Highways 43, 45, 90 und 98. Fünf Kilometer südlich der Innenstadt liegt der Mobile Downtown Airport.
Sehenswürdigkeiten
Historische Architektur
Mobile hat neoklassizistische, neugotische, italienisch anmutende und kreolische Antebellum-Architektur – also vor dem Sezessionskrieg entstandene Gebäude. Zu den späteren Architekturstilen, die in der Stadt noch häufig vertreten sind, gehören viktorianische Bauwerke, Shotgun Houses, Colonial Revival, Tudor Revival, Spanish Colonial Revival und Beaux-Arts. Anfang 2009 gab es in der Stadt neun historische Distrikte: Old Dauphin Way, Oakleigh Garden, Lower Dauphin Street, Leinkauf, De Tonti Square, Church Street East, Ashland Place, Campground, und Midtown.[12]
Über das Stadtgebiet von Mobile sind eine Reihe weiterer historischer Bauwerke verstreut. Zu den historischen Kirchenbauwerken gehören Christ Church Cathedral, die Cathedral of the Immaculate Conception, Government Street Presbyterian Church und Trinity Episcopal Church. Zwei historische römisch-katholische Klöster, Convent and Academy of the Visitation und Convent of Mercy, haben die Zeit überdauert. Die Stone Street Baptist Church ist eine in den 1840er Jahren von Afroamerikanern gegründete Kirche. Die Barton Academy ist ein historisches neoklassizistisches Schulgebäude an der Government Street. Das Bishop Portier House und das Carlen House sind zwei Beispiele von Creole Cottages in der Stadt. Das Mobile City Hospital und das United States Marine Hospital und das 1851 erbaute Washington Firehouse No. 5 sind jeweils neoklassizistische Bauwerke, die vor dem Sezessionskrieg entstanden. Das Hunter House ist ein Beispiel italienisch anmutender Architektur und wurde von einer im 19. Jahrhundert erfolgreichen afroamerikanischen Geschäftsfrau erbaut. Das Shepard House ist ein Beispiel des Queen Anne Styles. Der Scottish Rite Temple ist das einzige in Mobile noch bestehende Beispiel des Egyptian Revival Styles. Das Passenger Terminal der Gulf, Mobile and Ohio Railroad wurde im Mission Revival Style erbaut. Das Conde-Charlotte House war das erste Courthouse in Mobile und entstand auf dem Gelände des in den 1840er Jahren abgebrochenen Fort Condé.
Außerdem sind in der Stadt mehrere historische Friedhöfe vorhanden, die nach der Kolonialzeit gegründet wurden und Mobiles Campo Santo ersetzt haben, von dem keine Spuren mehr vorhanden sind. Der Church Street Graveyard hat eine Fläche von mehr als 1,6 Hektar und wurde 1819 begründet, auf dem Höhepunkt der Gelbfieberepidemien.[13] Der 1836 gegründete Magnolia Cemetery war die Hauptbegräbnisstätte in Mobile während des 19. Jahrhunderts, etwa 80.000 Bestattungen fanden hier staat.[14] Der Catholic Cemetery entstand 1848 auf Initiative der Erzbistum Mobile. Neben Bestattungen römisch-katholischer Ordensbrüder und -schwestern fanden hier einige weitere historisch bedeutende Personen ihre letzte Ruhestätte.[15] Mobiles jüdische Gemeinde besteht seit den 1820er Jahren und im Stadtgebiet gibt es zwei jüdische Friedhöfe, Ahavas Chesed Cemetery und Sha'arai Shomayim Cemetery.[16]
Botanik
In Mobile befinden sich die Mobile Botanical Gardens, ein 404.656 m² großer botanischer Garten.
Flüsse der Stadt
- Catfish Bayou
- Chickasaw Creek
- Milkhouse Creek
- Moore Creek
- Rattlesnake Bayou
- Red Creek
- Spring Creek
- Stone Branch
Partnerstädte
Söhne und Töchter der Stadt
Vier Söhne der Stadt sind in der Baseball Hall of Fame (Ruhmeshalle des Baseballs) verewigt: Hank Aaron, Willie McCovey, Satchel Paige und Ozzie Smith.
- Hank Aaron (* 1934), Baseball-Spieler
- Tim Cook (* 1960), CEO von Apple
- Gregory Benford (* 1941), Science-Fiction-Autor und Physiker
- Yolande Betbeze, Miss America 1951
- BJ Papa (1936–2008), Jazzpianist
- Robert Brazile (* 1953), American-Football-Spieler
- Alvin Burroughs (1911–1950), Jazzdrummer
- Joseph Paul Franklin (1950–2013), Serienmörder
- George Greene (* 1943), Jazz- und Bluesmusiker
- Ethan A. Hitchcock (1835–1909), US-Innenminister
- William Russell Houck (1926–2016), Geistlicher und römisch-katholischer Bischof von Jackson
- Robert William Howard (* 1963), Profi-Wrestler (Hardcore Holly)
- Orlando Jones (* 1968), Comedian und Schauspieler
- Leon Lett (* 1968), American-Football-Spieler
- William A. Moody (1954–2013), ehemaliger Profi-Wrestler und Manager
- Fayard Antonio Nicholas (1914–2006), Tänzer, Sänger und Schauspieler
- Sonny Phillips (* 1936), Soul Jazz-Musiker
- Kimberly Perry, Sängerin der Country-Rockband The Band Perry
- Neil Perry, Schlagzeuger, Mandolinen- und Akkordeonspieler der Country-Rockband The Band Perry
- Reid Perry, Bassist der Country-Rockband The Band Perry
- Ted Radcliffe (1902–2005), Profi-Baseballspieler und früher ein Star der Negro Leagues
- JaMarcus Russell (* 1985), American Football-Spieler
- Maurice Richards (* 1983), Rapper (Rich Boy)
- John William Shaw (1863–1934), Erzbischof von New Orleans
- Eugene Sledge (1923–2001), Soldat, Autor und Hochschullehrer
- Ward Swingle (1927–2015), Leiter der Swingle Singers
- Fred Wesley (* 1943), Jazzposaunist
- Cootie Williams (1911–1985), Jazztrompeter
- DeMarcus Cousins (* 1990), Basketball-Spieler
- Aron Jóhannsson (* 1990), Fußballspieler
Sonstiges
- Der Country- und Rockabilly-Sänger Curtis Gordon setzte der Stadt 1956 mit dem Titel Mobile, Alabama ein musikalisches Denkmal.
- Mobile ist eine der exemplarisch ausgewählten US-Kleinstädte in Ken Burns’ Dokumentarreihe The War über den Zweiten Weltkrieg. Der Film beschreibt die enorme Militärproduktion und die Diskriminierung der Afroamerikaner während dieser Zeit. So löste die Entscheidung, Schwarze in höherwertigen Handwerksberufen auszubilden, Rassenunruhen aus. Schwarze wurden ebenso Opfer exzessiver Gewalt, als sie die diskriminierende Rassentrennung in Frage stellten.
- Mobile ist die Heimatstadt Forrest Gumps im Buch.
Klimatabelle
Mobile, Alabama | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mobile, Alabama
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Quellen
- ↑ Mobile County, Alabama history. Alabama Department of Archives and History (ADAH), abgerufen am 4. September 2012.
- ↑ John R. Swanton: The Indian Tribes of North America. Genealogical Publishing Com, 1952, ISBN 978-0-8063-1730-4, S. 159.
- ↑ Jesse O. McKee; Ada Elizabeth Deer: The Choctaw. Chelsea House Publishers, 2009, ISBN 1-4381-0370-0, S. 17.
- ↑ Chris McNab: Die größten Katastrophen der Welt. Bassermann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8094-2088-0, S. 164 ff.
- ↑ https://flagspot.net/flags/us-almob.html#200
- ↑ https://flagspot.net/flags/us-almob.html
- ↑ EADS Global Website - Where we operate: Mobile, Alabama, USA. eads.com, abgerufen am 4. September 2012.
- ↑ Gesche Wüpper: Expansion: Airbus will europäische Jobs mit US-Werk sichern. Welt online, 2. Juli 2012, abgerufen am 4. September 2012.
- ↑ Welt am Sonntag 13. September 2015, S. 37 (Europa sollte sich etwas abschauen) - Interview mit Airbus-CEO fr:Fabrice Brégier.
- ↑ U.S. Energy Information Administration: Liste einiger US-Ölraffinerien (PDF; 46 kB)
- ↑ www.bighornoilandgas.com, aufgerufen am 28. November 2015
- ↑ Historic Districts Maps from the Mobile Historical Development Commission. In: Alabama Historical Commission. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
- ↑ John Sturdivant Sledge: Church Street Graveyard. In: The Alabama Review. 55. Jahrgang, April 2002, S. 96–105.
- ↑ "Welcome to the Magnolia Cemetery Website". In: "Magnolia Cemetery website". Abgerufen am 15. Dezember 2010.
- ↑ John Sturdivant Sledge: Cities of Silence: A Guide to Mobile's Historic Cemeteries. University of Alabama Press, Tuscaloosa, Alabama 2002, S. 66–79.
- ↑ John Sturdivant Sledge: Cities of Silence: A Guide to Mobile's Historic Cemeteries. University of Alabama Press, Tuscaloosa, Alabama 2002, S. 80–89.
- ↑ a b c d e f g h i j k l Online Directory: Alabama, USA. (PDF; 2,3 MB) In: SisterCities.org. Abgerufen am 5. Mai 2007.
- ↑ Mobila Bay 2006 - An Economic Overview. (PDF; 2,3 MB) In: MobileChamber.com. Abgerufen Format invalid.