Stena Line
Stena Line AB
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Rechtsform | Aktiebolag |
Gründung | 1962 |
Sitz | Göteborg |
Leitung | Carl-Johan Hagman (CEO)[1] Dan Sten Olsson (Konzernchef)[2] |
Mitarbeiterzahl | 5700[3] |
Umsatz | 9,684 Mrd. SEK (2011)[4] |
Branche | Reederei |
Website | www.stenaline.de |
Stena Line ist eine schwedische Reederei und eines der größten Fährunternehmen der Welt.[5] Die Stena Line AB ist eine Tochtergesellschaft des Hauptkonzerns Stena AB und hat ihren Sitz in Göteborg. Sie ist in die Geschäftsbereiche Skandinavien, Irische See und Nordsee unterteilt.[6] Die Reederei besitzt 38 Fährschiffe, 2011 wurden mit diesen 14,7 Millionen Passagiere, 3,1 Millionen Fahrzeuge und 1,6 Millionen Ladeeinheiten transportiert. Stena Line befährt 22 Routen zwischen den Niederlanden und Großbritannien, auf der Irischen See sowie auf der Ostsee zwischen Dänemark, Norwegen, Schweden, Polen und Deutschland.[7]
Geschichte
Der von der Insel Donsö im südlichen Göteborger Schärengarten stammende Sten Allan Olsson (1916–2013) gründete 1939 die Sten A Olssons Metallprodukter, daraus entwickelte sich die heutige Stena AB. 1946 erwarb er die erste Fähre und stieg ins Reedereigeschäft ein,[8] die eigentliche Stena Line wurde 1962 mit der Übernahmen der Skagenlinjen von Göteborg nach Skagen gegründet. 1967 wurde die Route Kiel – Göteborg eröffnet, 1982 fusionierten die Sessanlinjen und Stena Line zur Stena Sessan Line (ein Jahr später folgte die Rückänderung in Stena Line) unter dem neuen CEO Dan Sten Olsson. In den 1980er Jahren wurde das Geschäft um weitere Routen erweitert und 1988 ging das Unternehmen an die Stockholmer Börse.[9]
Mitte der 1990er-Jahre begann Stena Line mit dem Betrieb auf dem Ärmelkanal und es wurden die ersten Hochgeschwindigkeitsfähren des Typs High-Speed Sea Service in Dienst gestellt, die Stena Explorer ist bis zu 80 km/h schnell und der größte Katamaran der Welt.[10] 1999 endete der Duty-free-Verkauf in der EU, dies wirkte sich negativ auf die Fährreedereien aus. 2001 ging die Stena Line wieder vollständig in Privatbesitz und zog sich von der Stockholmer Börse zurück. Stena Line baute verstärkt ein Frachtgeschäft aus, so wurden Routen auf der Nordsee und der Irischen See erworben.[9] 2012 kaufte man die Frachtrouten von Scandlines (unter anderem die Königslinie)[11], 1999 war bereits die schwedische Scandlines AB gekauft worden.[12] Anfang 2013 wurde Stena Sea Line gegründet, die eine Fährroute im Schwarzen Meer zwischen Derince, Istanbul und Tschornomorsk übernommen hat[13] und die Stena Daea Line, die eine Route zwischen Wladiwostok, Zarubino und Sokcho in Russland und Südkorea betreibt.
2013 wurde bekannt, dass die Reederei in das Geschäft mit Ölbohrschiffen einsteigen will. Stena Lines investierte über 10 Millionen US-Dollar in den Bau mehrere Bohrschiffe, die speziell für arktische Gewässer vorgesehen sind. Die schwedische Naturschutzorganisation Svenska Naturskyddsföreningen protestierte unter Verweis auf die Sensibilität arktischer Meere gegen die Pläne.[14]
Aufgrund der hohen Nachfrage auf der Route Karlskrona – Gdingen setzte Stena Line 2013 eine dritte Fähre ein. Sie war als Stena Alegra in Betrieb. Im September wurde das Schiff aufgrund starker Sicherheitsmängel festgesetzt. Die Stena Alegra wurde in Gdina aufgelegt und anschließend nach Neuseeland verchartert. Ab 24. November 2013 wurde eine neue Stena Baltica in Dienst gestellt.[15] Sie bedient die Route seit 24. November 2013.[16]
Auf der Königslinie Sassnitz – Trelleborg wurde ab Juli 2014 die Eisenbahntrajektierung wegen rückläufigem Güterverkehrsaufkommen eingeschränkt und das Fährschiff Trelleborg außer Betrieb genommen, aufgelegt und schließlich Anfang 2016 verkauft. Der Schienengüterverkehr wird seitdem über die Route Rostock – Trelleborg abgewickelt.[17]
Am 31. Dezember 2019 wird der Dänemark-Terminal in Göteborg geschlossen. Das Unternehmen sucht aktuell mit der Hafenverwaltung nach einem neuen Standort. Aus Kostengründen wurde die Fähre Stena Carisma bereits am 19. August 2013 außer Dienst gestellt und aufgelegt.[18]
Linien und Schiffe
Im Jahr 2011 waren auf 19 eigenen Routen in Skandinavien und um Großbritannien insgesamt 32 Fährschiffe unterwegs. Seit 2013 betreibt Stena Line weltweit 23 Routen.[19] Die bei der Übernahme von Scandlines Mitte 2012 erworbenen Fähren Trelleborg, Skåne, Sassnitz, Mecklenburg-Vorpommern und Ask sowie die gecharterten Schiffe Scottish Viking, Urd und Watling Street wurden in die Stena-Line-Farben umlackiert.[20] Die Watling Street bekam den neuen Namen Stena Flavia. Im Moment werden folgende Linien befahren:[21][22]
Ostsee
Route | Schiffe | Länge (ca.) |
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Frederikshavn – Oslo | Stena Saga | 250 km |
Frederikshavn – Göteborg | Stena Danica, Stena Jutlandica, Stena Gothica | 90 km |
Grenå – Varberg | Stena Nautica | 110 km |
Kiel – Göteborg | Stena Germanica, Stena Scandinavica | 430 km |
Rostock – Trelleborg | Mecklenburg-Vorpommern, Skåne | 150 km |
Sassnitz – Trelleborg (Königslinie) | Sassnitz[23][24] | 110 km |
Travemünde – Liepāja | Urd | 760 km |
Nynäshamn – Liepāja | Urd | [25] |
Travemünde – Ventspils | Stena Flavia | 820 km |
Nynäshamn – Ventspils | Scottish Viking | 300 km |
Karlskrona – Gdynia | Stena Vision, Stena Spirit, Stena Baltica[26] | 350 km |
Koon – Marstrand | Stena Marstrandica[27] |
Nordsee
Route | Schiffe | Länge (ca.) |
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Hoek van Holland – Harwich | Stena Britannica, Stena Hollandica | 220 km |
Rotterdam – Harwich[28] | Capucine, Severine | |
Killingholme – Hoek van Holland[29] | Stena Transit, Stena Transporter | |
Rotterdam – Killingholme | Stena Scotia, Caroline Russ[30] | [31] |
Irische See
Route | Schiffe | Länge (ca.) |
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Belfast – Cairnryan (Stranraer) | Stena Superfast VII, Stena Superfast VIII | 60 km |
Belfast – Liverpool | Stena Hibernia[32][33], Stena Lagan, Stena Mersey | 260 km |
Belfast – Heysham[34] | Stena Performer, Stena Precision | |
Holyhead – Dublin | Stena Adventurer, Stena Superfast X | 110 km |
Fishguard – Rosslare | Stena Europe | 110 km |
Keltische See
Route | Schiffe | Länge (ca.) |
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Cherbourg – Rosslare | Stena Horizon[35] | [36][37][38] |
Schwarzes Meer
Route | Schiffe | Länge (ca.) |
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Haydarpasa – Istanbul – Tschornomorsk[39] | Sea Partner[40] | 80 km, 610 km |
Russland–Südkorea
Route | Schiffe | Länge (ca.) |
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Wladiwostok – Zarubino – Sokcho[41] | New Blue Ocean |
Literatur
- Stena Line feiert 50. Jubiläum. In: Schiff & Hafen. Heft 4/2012, Seehafen-Verlag, Hamburg 2012, ISSN 0938-1643, S. 18.
- Stena betreibt jetzt 37 Schiffe. In: Täglicher Hafenbericht. 15. Oktober 2012, Seehafen-Verlag, Hamburg 2012, ISSN 2190-8753, S. 3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stena Line byter vd. Göteborgs-Posten, abgerufen am 12. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ 13. Dan Sten Olsson. Veckans Affärer, abgerufen am 8. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Verksamheter. Stena Line, abgerufen am 8. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Årsredovisning 2011. (PDF; 2,7 MB) Stena AB, abgerufen am 8. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Stena – Sveriges 50:e största företag. Veckans Affärer, abgerufen am 8. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Organisation. Stena Line, abgerufen am 8. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Om Stena Line. Stena Line, abgerufen am 8. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Stena Line History. Stenaline.co.uk, abgerufen am 8. Februar 2013 (englisch).
- ↑ a b Die Geschichte der Stena Line. Stenaline.de, abgerufen am 8. Februar 2013.
- ↑ Forget the tunnel; all the talk on the high seas is of 50mph super ferries. And Britain doesn't make any of them. The Independent, abgerufen am 12. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Scandlines verkauft Frachtgeschäft. Fehmarn24.de, abgerufen am 12. Februar 2013.
- ↑ Stena Line köper Scandlines. Cisionwire.se, abgerufen am 12. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Stena breidt actieradius uit naar Zwarte Zee. De Llyod, abgerufen am 12. Februar 2013 (niederländisch).
- ↑ secure.avaaz.org
- ↑ Stena Line bestätigt Einsatz der Cotentin. Abgerufen am 19. November 2013.
- ↑ Stena Baltica – nowy prom na linii Karlskrona-Gdynia od 24 listopada 2013 roku. Abgerufen am 19. November 2013.
- ↑ Zuwachs im Schweden-Verkehr. Norddeutschen Neuesten Nachrichten, 1. Oktober 2014, abgerufen am 18. Januar 2015.
- ↑ Stena Line schließt 2019 Dänemark-Terminal in Göteborg. Abgerufen am 7. November 2013.
- ↑ Stena Line baut Standort in Rostock aus. verkehrsrundschau.de, abgerufen am 25. Mai 2013.
- ↑ Immer mehr Fähren im Stena Line-Design. Stenaline.de, abgerufen am 12. Februar 2013.
- ↑ Unsere Schiffe. Stenaline.de, abgerufen am 12. Februar 2013 (schwedisch).
- ↑ Fleet. Stenasealine.com, abgerufen am 12. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Sassnitz – Trelleborg. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- ↑ Sassnitz – Trelleborg die schnellste Schwedenverbindung. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- ↑ NYNASHAMN - LIEPAJA. Abgerufen am 3. Januar 2016.
- ↑ Stena Baltica – a new, bigger vessel on the Karlskrona-Gdynia route. Abgerufen am 18. November 2013.
- ↑ Stena Line eröffnet neue Fährlinie nach Marstrand. 29. Juni 2015, abgerufen Format invalid.
- ↑ stenalinefreight.com
- ↑ stenalinefreight.com
- ↑ Stena Line erhöht Frachtkapazitäten auf zwei Routen. 24. September 2016, abgerufen am 25. September 2016.
- ↑ Stena Scotia. Abgerufen am 9. Oktober 2014.
- ↑ Stena Line baut Verkehre in Europa aus. In: Täglicher Hafenbericht vom 25. Oktober 2013, S. 13
- ↑ Stena Line Adds Third Ship to Belfast – Liverpool (Birkenhead)Route. Abgerufen Format invalid.
- ↑ Belfast – Heysham Vessels on Route. Abgerufen am 30. April 2014.
- ↑ Stena Horizon. Abgerufen am 12. April 2014.
- ↑ New Service on Rosslare-Cherbourg. Abgerufen am 2. März 2014.
- ↑ Stena Line kauft Route von Irland nach Frankreich - Celtic Link Route. Abgerufen am 2. März 2014.
- ↑ Stena Line buys Celtic Link ferry service. Abgerufen am 2. März 2014.
- ↑ Stena Sea Line. Abgerufen am 30. April 2014.
- ↑ fleet. Abgerufen am 24. November 2013.
- ↑ verkehrsrundschau.de