Strzelce Opolskie

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Strzelce Opolskie
Wappen von Strzelce Opolskie
Strzelce Opolskie (Polen)
Strzelce Opolskie (Polen)
Strzelce Opolskie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Strzelce Opolskie
Fläche: 30,13 km²
Geographische Lage: 50° 30′ N, 18° 17′ OKoordinaten: 50° 30′ 0″ N, 18° 17′ 0″ O
Höhe: 235 m n.p.m.
Einwohner: 17.657
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 47-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OST
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BreslauKatowice
Eisenbahn: Pyskowice–Opole
Nächster int. Flughafen: Flughafen Katowice
Gmina
Gminatyp: Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung: 27 Schulzenämter
Fläche: 202,35 km²
Einwohner: 30.269
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 150 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1611053
Verwaltung (Stand: 2015)
Bürgermeister: Tadeusz Goc[2]
Adresse: pl. Myśliwca 1
47-100 Strzelce Opolskie
Webpräsenz: www.strzelceopolskie.pl



Strzelce Opolskie anhören/? (deutsch Groß Strehlitz) ist eine Kreisstadt in der Woiwodschaft Opole, Polen. Sie ist Sitz des Landkreises und der Gemeinde Strzelce Opolskie.

Geografie

Strzelce Opolskie liegt im Osten der Woiwodschaft Opole, in der Nähe zur Grenze der Woiwodschaft Schlesien, ungefähr auf halbem Wege zwischen den Großstädten Opole (Oppeln, 30 km nordwestlich) und Gliwice (Gleiwitz, 35 km südöstlich). Auf diese Weise wird sie durch alle Verkehrswege im Korridor zwischen Breslau (Wrocław) und Katowice erschlossen, d. h. durch die Autobahn A4 (Europastraße 40), die Landesstraße 94 und die Oberschlesische Eisenbahn von Breslau nach Kattowitz. Strzelce Opolskie liegt in unmittelbarer Nähe des Oberschlesischen Industriegebiets, dessen westlichste Ausläufer die nahen Städte Gliwice und Pyskowice (Peiskretscham) sind.

Stadtteile

Geschichte

Das Rathaus
Der Ringbrunnen mit Jägerdenkmal am Ring
St. Laurentius
Manieristische Seitenaltäre
Schlossruine
Schlosspark

Die Stadt entwickelte sich aus einer Handelssiedlung, die schon in den Urkunden aus dem 13. Jahrhundert (1234, 1271, 1290) erwähnt wurde. Im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis von 1295 wird der Ort als Strelicz erwähnt. [3] Der Name der Siedlung ist auf die in der Gegend jagenden fürstlichen Schützen (polnisch strzelcy), also Jäger, zurückzuführen. Zum Andenken daran steht seit 1923 auf dem Altmarkt vor dem Rathaus ein Schützendenkmal. Der Name der Siedlung tauchte in verschiedenen Formen auf: Strzelecz, Strzelicz, seit 1581 Groß Strehlitz und seit 1945 Strzelce Opolskie.

Wann die die Gründung der Stadt nach Magdeburger Recht vollzogen wurde, ist nicht geklärt. Es finden sich die Angaben 1290, 1305, 1320 und 1362. Wahrscheinlich erfolgte die Gründung und der Aufbau der Stadt nach Überfall und Zerstörung der Siedlung durch Bolesław Wstydliwy im Jahre 1273 unter dem Oppelner Herzog Bolko I., der hier vor 1313 ein Jagdschloss errichtete. Nach dessen Tod wurde das Herzogtum Oppeln unter seine drei Söhne geteilt. Der jüngste Sohn Albert, der das Gebiet von Strehlitz erhielt, begründete das Herzogtum Strehlitz. 1326 erteilte er Strehlitz die Stadtrechte. Ein Jahr später wurde die Stadt mit einer Stadtmauer mit zwei Toren, dem Krakauer und dem Oppelner Tor, umgeben. Es wird angenommen, dass Strehlitz die Stadtrechte 1362 zum zweiten Mal erhielt. Bis 1532 war die Stadt Besitz des Oppelner Zweigs der Schlesischen Piasten. Nach dem Tod des kinderlosen Herzogs Johann II. fiel das Herzogtum Oppeln 1532 als erledigtes Lehen an die Krone Böhmen zurück, die 1526 an die Habsburger gelangte. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Strehlitz 1742 wie fast ganz Schlesien, an Preußen. Ab 1818 gehörte es zum Landkreis Groß Strehlitz. Der letzte, bis 1945 amtierende Besitzer war der Graf Castell zu Castell.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Groß Strehlitz 3364 Wahlberechtigte (85,7 Prozent) für einen Verbleib bei Deutschland und 558 Wahlberechtigte (14,2 Prozent) für eine Abtretung an Polen. Die Wahlbeteiligung betrug 98,4 Prozent, es wurden 4 ungültige Stimmen (0,1 Prozent) gezählt. Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Innenausstattung der Synagoge zerstört, das Gebäude selbst blieb erhalten. Kreisleiter der NSDAP war von Okt.1942 bis 1945 Alfred Rieger. [4] [5] Nach dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 wurden mehrere Gebäude im Bereich des Rings durch Anzünden zerstört, darunter das Rathaus und das Schloss. Die Rotarmisten erschossen in den folgenden Tagen mehrere Einwohner von Groß Strehlitz, darunter Pfarrer Karl Lange und Ladenbesitzer.[6] Eine Gruppe von Frauen starb, als sie einen Steinbruch heruntergestoßen wurden.[7]

1945 kam Groß Strehlitz unter polnische Verwaltung und wurde der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Zuerst wurde die Stadt in Strzelce (im Allgemeinen auch als Wielkie Strzelce (übersetzt: Großes Strehlitz) bezeichnet) umbenannt und zum 28. Juni 1948 wurde der Name in Strzelce Opolskie (übersetzt: Oppelner Strehlitz) geändert.[8]

Am 12. Juni 1998 wurde Strzelce Opolskie als die 114. Stadt in den Städtebund Neue Hanse aufgenommen.

Verkehr

Im Bahnhof Strzelce Opolskie kreuzt sich die Bahnstrecke Bytom–Wrocław mit der stillgelegten Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Kluczbork.

Sehenswürdigkeiten

  • Der heutige Rathausbau inmitten des Rings wurde 1844–1846 im spätklassizistischen und neugotischen Stil erbaut.
  • Vor dem Rathaus steht das Jägerdenkmal bzw. der Ringbrunnen, das 1929 von Peter Lipp im Gleiwitzer Hüttenamt entworfen und gegossen wurde.
  • Die große neobarocke Pfarrkirche St. Laurentius wurde von 1904 bis 1907 erbaut und birgt zahlreiche Ausstattungsstücke des barocken Vorgängerbaus, wie den Hauptaltar von 1712 oder die beiden linken manieristischen Seitenaltäre aus dem 17. Jahrhundert.
  • Ruine des 1945 abgebrannten Schlosses und Parkanlage
  • Die Reste der Stadtmauer mit dem Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert, der im 17. und 18. Jahrhundert zum Glockenturm der damals hölzernen Laurentiuskirche umgebaut wurde.
  • Die Schrotholzkirche St. Barbara wurde 1683–1690 vom Zimmermann Johann Brixi errichtet und mit einer bis heute erhaltenen Spätrenaissance-Barock-Ausstattung versehen.
  • Die ehemals evangelische und heute katholische Fronleichnamskirche wurde von 1825 bis 1826 erbaut.
  • Der Stadtmauerturm und Reste der Stadtmauer
  • Der Ischlturm
  • Das alte Brauhaus

Politik

Partnerstädte

Zusammenarbeit

Strzelce Opolskie arbeitet darüber hinaus mit weiteren Städten eng zusammen. Dies sind u.a.:

Wappen

Das Wappen ist gespalten; links in Blau ein halber goldener Adler am Spalt (oberschlesischer Adler), rechts in Gold ein schräglinks gestellter grüner Rebzweig mit drei Blättern und blauen Trauben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Strzelce Opolskie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Website der Stadt, Burmistrz, abgerufen am 20. Januar 2015
  3. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  4. Kruszewski, Tomasz: Partia Narodowosocjalistyczna na Śląsku w latach (NSDAP in Schlesien in den Jahren) 1933–1945, Breslau 1995.
  5. Einwohnerbuch für den Kreis Groß Strehlitz OS.1943, S. 3 :NSDAP, NSDAP Kreisdienststellen, Anm.: Angabe Kreisleiter Bereichsleiter Alfred Rieger
  6. Strzelec Opolski: Styczen 1945 (Januar 1945), polnisch
  7. Strzelec Opolski: Zbrodnie 1945 – nowe fakty, polnisch
  8. Verordnung vom 1. Juni 1948