Volvo 262 C

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Volvo
Volvo 262 C (1976–1978)
Volvo 262 C (1976–1978)
Volvo 262 C (1976–1978)
262 C
Produktionszeitraum: 1976–1982
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
2,7–2,9 Liter
(103–114 kW)
Länge: 4900 mm
Breite: 1710 mm
Höhe: 1340 mm
Radstand: 2640 mm
Leergewicht: 1450 kg
Nachfolgemodell Volvo 780

Der Volvo 262 C ist ein von Mitte 1976 bis Anfang 1982 gebauter Personenwagen des schwedischen Automobilherstellers Volvo. Er hatte keinen unmittelbaren Vorgänger, wird jedoch von vielen als Nachfolger des als Schneewittchensarg bekannten Volvo P1800 ES angesehen, der von Sommer 1971 bis Ende 1973 gebaut worden war. Zielgruppe waren wohlhabende Bewohner der Großstädte an der nordamerikanischen Ost- und Westküste.

Entwicklung und Herstellung

Die Entwürfe für das Modell stammten von Volvos Hausdesigner Jan Wilsgaard. Das italienische Karosseriewerk Bertone, dem der Entwurf vielfach zugeschrieben wird, hatte mit der Gestaltung tatsächlich nichts zu tun. Bertone übernahm allerdings die Serienfertigung der 262C-Modelle.

Der erste Prototyp wurde von Coggiola im italienischen Beinasco hergestellt. Als Basis diente ein Volvo 164. Coggiola entfernte die hinteren Türen sowie das serienmäßige Dach; daraufhin wurde ein deutlich niedrigeres Dach mit einer kürzeren Windschutzscheibe installiert.[1] Der Prototyp existiert noch. Die Erkenntnisse aus dem Umbau dieses Volvo 164 wurden bei der Fertigung des 262 C durch Bertone umgesetzt.

Insgesamt entstanden bei Bertone in der knapp sechsjährigen Bauzeit 6.622 Exemplare des Volvo 262 C.

Ausstattung und Motorisierung

Der Volvo 262 C war ein Coupé, das im Marktsegment der oberen Mittelklasse positioniert war. Neben Klimaanlage, Tempomat und Sitzheizung waren unter anderem Ledersitze, Wurzelholz, elektrische Fensterheber sowie eine Servolenkung serienmäßig eingebaut. Als Getriebe wurden wahlweise ein manuelles Viergang-Getriebe mit Overdrive oder eine Dreigang-Automatik von BorgWarner angeboten.

Als Motor wurde ein Sechszylinder-Einspritzmotor verwendet. Diese als PRV-Motor bekannte Maschine war in Kooperation mit Peugeot und Renault entwickelt worden und schon seit Sommer 1974 in den Limousinen und Kombis der Baureihe Volvo 260 im Einsatz.

Bei der Einführung des 262 C im August 1976 leistete die Maschine 103 kW (140 PS) aus 2,7 Litern Hubraum. Im Folgejahr wurde die Leistung auf 109 kW (148 PS) angehoben.

Im Spätsommer 1978 erhielten sowohl die Limousine 264 als auch das Coupé 262 C einen nach unten gezogenen Kofferraumdeckel und neue von der Seite sichtbare Rückleuchten.

Im Herbst 1980 wurde das Coupé parallel zur 260er-Reihe einer Modellpflege unterzogen, wobei Armaturen, Scheinwerfer, Blinker und Stoßfänger überarbeitet wurden. Von da an leistete der Motor nun 114 kW (155 PS) aus 2,9 Litern Hubraum. Die Spitzengeschwindigkeit lag ca. bei 180 km/h.

In den ersten beiden Produktionsjahren wurden die Wagen werksseitig ausschließlich in Silbermetallic mit schwarzem Vinyldach geliefert, wobei später auch Goldmetallic verfügbar war. Die letzten Modelle der Produktion waren auch in den Farben Schwarz, Braun und Hellblaumetallic erhältlich, wahlweise mit oder ohne Vinyldach.

Bestand und Wert

Das Modell gilt mit einer Produktionszahl von 6.622 Stück als Seltenheit. Der Großteil der noch existierenden Fahrzeuge ist in den USA zu finden, da dort mit ca. 75 % der Absatzschwerpunkt lag. Die Fahrzeuge leiden heute (2008) unter der bei Bertone seinerzeit nachlässig betriebenen Rostvorsorge, so dass gepflegte Fahrzeuge mit geringem Rostbefall sehr teuer sind.

Im Originalzustand erhaltene Wagen der Note 2 mit geringer Laufleistung erreichen und überschreiten leicht Preise von 10.000 bis 15.000 €.

Unterhalt und Ersatzteillage

Benzin und Inspektion

Der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs liegt je nach Fahrweise bei 11 bis 20 l/100 km. Der Hersteller sieht ein Inspektionsintervall von 10.000 km vor.

Steuern

Der Volvo 262 C ist derzeit mangels Katalysator in die höchste Steuerklasse eingestuft. US-amerikanische Modelle besitzen hingegen einen geregelten Katalysator. Europäische Fahrzeuge können nachgerüstet werden. Allerdings besteht in Deutschland die Möglichkeit, Fahrzeuge mit H-Kennzeichen zu einem ermäßigten Steuersatz als Oldtimer zuzulassen.

Ersatzteile

Die Ersatzteillage schwankt je nach Bauteil zwischen gut bis sehr schlecht. Extrem schwierig ist die Teileversorgung für den Innenraum, da viele der betreffenden Teile speziell für dieses Modell hergestellt wurden. Ebenso sind einzelne Karosserieteile aufgrund der Sonderanfertigung durch Bertone neuwertig wohl nur noch als Einzelanfertigung zu bekommen. Hingegen sind technische Komponenten (Motor und Getriebe etc.) sowohl über diverse deutsche Händler als auch über Volvo jederzeit leicht erhältlich, da diese Teile zu 100 % kompatibel mit denen anderer Modelle der 200er-Reihe sind.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Abbildung des umgebauten Volvo 164 auf der Internetseite www.volvobertone.com abgerufen am 30. Mai 2015.

Weblinks

Commons: Volvo 262 C – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien