„Seinfeld“ – Versionsunterschied
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* [http://www.serienjunkies.de/Seinfeld/alle-serien-staffeln.html Episodenführer bei SerienJunkies.de] |
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* [http://www.seinfeldscripts.com/ Seinfeld Scripts] (englisch) |
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Version vom 2. März 2012, 16:52 Uhr
Fernsehserie | |
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Seinfeld ist eine von Jerry Seinfeld und Larry David geschaffene US-amerikanische Sitcom, die von 1989 bis 1998 auf NBC lief und in den Vereinigten Staaten als die bekannteste und einflussreichste Sitcom der 1990er Jahre angesehen wird. Sie wird oft herangezogen, um die selbstbezogene und ironische Kultur dieser Zeit darzustellen. Im Jahr 2002 veröffentlichte TV Guide eine Liste der 50 besten Fernsehsendungen aller Zeiten, auf der Seinfeld den ersten Platz belegte.
Die Serie handelt vom Alltag der vier in New York lebenden Freunde Jerry Seinfeld, George Costanza, Elaine Benes und Cosmo Kramer.
Überblick
Wegen der thematischen Ausrichtung auf Alltagsereignisse wurde die Sitcom oft auch „the show about nothing“ („die Show über Nichts“) genannt. Seinfeld bezieht den Großteil der Geschichten aus Situationen des Alltags, die normalerweise trivial und bedeutungslos erscheinen, durch die diversen Neurosen und Eigenheiten der vier Hauptcharaktere jedoch zu zentralen Elementen der jeweiligen Folge werden. Die Charaktere werden grundsätzlich als selbstsüchtig und amoralisch dargestellt, was im Laufe der Handlung nichts weiteres als Komik zum Resultat hat. (Abgesehen von vereinzelten Versuchen der Charaktere, anderen Menschen einen Gefallen zu tun, was aber in den meisten Fällen mit verheerenden Folgen fehlschlägt). Im Gegensatz zu anderen Sitcoms wird jede Andeutung von emotionaler Wärme bewusst vermieden. Durch Davids und Seinfelds Maxime von „no hugging, no learning“ („keine Umarmung, kein Lernen“) erlangte die Sendung eine einzigartig kalte und zynische Stimmung. Wegen der häufigen Thematisierung gesellschaftlicher Konventionen und Sitten, neurotischen und obsessiven Verhaltens und der geheimnisvollen Mechanismen menschlicher Beziehungen könnte man die Serie als ein Gesellschaftsstück in Serienform kategorisieren. Die Serie ist auch einzigartig darin, die Betätigungen realer Menschen darzustellen, und nicht idealisierter Charaktere, auch wenn viele Folgen surreale Eskapaden zeigen, oft als Parodie oder Hommage berühmter Filme. Bemerkenswert ist, dass in Seinfeld, anders als in früheren Serien, die Hauptcharaktere weder miteinander verwandt noch Arbeitskollegen sind.
Episodenverlauf
Ursprünglich unter dem Namen The Seinfeld Chronicles gestartet (die erste Fassung des Skriptes von The Seinfeld Chronicles, das Jerry Seinfeld und Larry David an NBC schickten, hieß kurz und trocken Stand Up), war das Hauptthema, wie ein Stand-Up-Komiker Material für seine Auftritte sammelt; so wurden regelmäßig Momente aus Jerrys Auftritten gezeigt, in denen er Elemente der Haupthandlung aufgriff. Dieses Storyelement tauchte in späteren Folgen immer seltener auf, als sich die Handlungen mehr auf die Charaktere selbst konzentrierten. David und Seinfeld bestreiten jedoch, die Serie mit diesem Thema geplant zu haben, und behaupten, es lediglich als gute Idee in ihrem Angebot an NBC eingesetzt zu haben. Dadurch, dass Jerry Seinfeld sowohl im wahren Leben ein Comedian ist und in der Serie einen gleichnamigen Comedian spielt, wird in Seinfeld bewusst die Grenze zwischen Fiktion und Realität verwischt. Dieses Prinzip wird auf die Spitze getrieben, als Jerry in der Serie seinerseits eine Fernsehserie namens Jerry entwirft, die wie Seinfeld eine Serie ohne besondere Haupthandlung ist, in der Jerry sich selbst spielt. Dies führte dazu, dass viele Kritiker das postmoderne Wesen der Serie aufzeigten.
Der Verlauf einer Folge ist grundsätzlich so aufgebaut, dass verschiedene Handlungsstränge beginnen, die mit den Charakteren einzeln besetzt sind und ursprünglich keine Verbindung zueinander haben. Im Laufe der Handlung laufen diese Stränge aufeinander zu und treffen am Ende der Folge auf ironische Weise zusammen. Wegen der solchermaßen verdichteten Handlung ist eine Zusammenfassung einer Folge grundsätzlich umfangreicher als man von einer Sitcom erwarten würde. Trotz der separaten Handlungsstränge wird der Zusammenhalt der Figuren grundsätzlich beibehalten. Vieles von Seinfelds Humor rührt von außenstehenden Personen her, die in die Vierergruppe einzudringen versuchen und dabei scheitern.
Charaktere
Hauptcharaktere
Jerry Seinfeld
Jerry Seinfeld (gespielt von Jerry Seinfeld, dt. Synchronstimme Oliver Feld) ist ein halb-fiktionaler Charakter. Er ist ein Stand-Up-Komiker, der auf der Bühne das seiner Ansicht nach „seltsame“ Verhalten seiner Mitmenschen kommentiert und etliche Bräuche und Konventionen der modernen Gesellschaft kritisch beäugt. Jerry sieht gut aus, legt großen Wert auf Sauberkeit, liebt Frühstücksflocken und ist ein bekennender Fan von Superman. Sein Appartement ist neben dem Monk’s Cafe der hauptsächliche Treffpunkt für die vier Hauptcharaktere. Er sucht häufig Beziehungen zu attraktiven Frauen, die meistens aber nicht länger als eine Folge halten.
Jerry Seinfeld ist der einzige Charakter, der in jeder Episode auftritt.
Elaine Benes
Elaine Marie Benes (gespielt von Julia Louis-Dreyfus, dt. Synchronstimme Traudel Haas) ist intelligent und selbstbewusst. Trotz ihrer Attraktivität hat sie die Art, sich in manchen Situationen pragmatisch-männlich zu verhalten. Elaine ist meistens ein Opfer der Umstände, oft hat sie Probleme mit Freunden oder den Forderungen ihrer Arbeitgeber. Ihre Beziehungsprobleme rühren daher, dass sie auf eine bestimmte, pedantische Art und Weise an ihren Freunden etwas auszusetzen hat, seien es dabei auch nur Kleinigkeiten. Rückblickend wird erwähnt, dass Elaine früher mit Jerry zusammen war. In der neunten Staffel hat sie eine ständig fluktuierende Beziehung mit David Puddy (Patrick Warburton). Elaine arbeitete unter anderem für Pendant Publishing, als persönliche Assistentin für den reichen Justin Pitt und später für J. Peterman.
Elaine stellt eine Kombination aus zwei Freundinnen der Macher dar, eine davon Carol Leifer, Jerry Seinfelds realer ehemaliger Freundin, die andere Monica Yates, Larry Davids ehemaliger Freundin.
Cosmo Kramer
Cosmo Kramer (gespielt von Michael Richards, dt. Synchronstimme Klaus-Dieter Klebsch) ist Jerrys Nachbar. Er ist ein athletischer Mann mit einer auffälligen Frisur und vielerlei Mätzchen. Von allen Charakteren in Seinfeld legt er am wenigsten Wert auf Ernsthaftigkeit, Anstand und diplomatisches Verhalten. Oft geht er hanebüchenen Plänen nach, um reich zu werden. Er kommt bei Frauen gut an und ist ausgesprochen hilfsbereit, sorgt dabei aber regelmäßig für Chaos, das weniger ihn selbst trifft als vielmehr die, denen er helfen will. In der letzten Staffel beendete Kramer angeblich einen mehrjährigen Streik (er war Bagel-Verkäufer), nachdem der Lohn erhöht wurde. Tatsächlich handelte es sich dabei aber um keine Lohnerhöhung, sondern um die Einführung des neuen gesetzlichen Mindestlohns. Einige Folgen später gestand Kramer seinen Freunden allerdings, seit Jahren arbeitslos zu sein. Cosmo Kramer ist mit Newman befreundet und hat eine Vielzahl zweifelhafter Bekannter und Geschäftspartner. Kramers Vorname Cosmo wurde erst in der sechsten Staffel enthüllt. Die meisten Charaktere nannten ihn aber auch danach weiterhin nur Kramer.
Die Rolle basiert auf einem ehemaligen Nachbarn von Larry David, Kenny Kramer, der die neu errungene Popularität seines Namens ausnutzte, unter anderem durch die Seinfeld-Sightseeing-Busfahrt Kramer’s Reality Tour. In der Serie wurde diese Entwicklung wiederum persifliert, als der fiktive Kramer – nachdem er seine Lebensgeschichte an Elaines Boss J. Peterman für dessen Autobiografie verkauft hatte – eine ähnliche Bus-Sightseeing-Tour durch sein Leben anbietet.
George Costanza
George Louis Costanza (gespielt von Jason Alexander, dt. Synchronstimme Detlef Bierstedt) ist bereits seit der Schulzeit mit Jerry befreundet. Sein Charakter basiert zu großen Teilen auf Larry David. George ist klein, dicklich und hat eine Glatze. Er ist geizig und sehr neurotisch veranlagt, kann allerdings auch gut reden und ist ein gewiefter Lügner. So wie Jerry und Elaine meistens Glück haben, ist George ein ausgesprochener Pechvogel. Er hatte viele Beschäftigungen, unter anderem als Immobilienmakler, ist aber auch öfter arbeitslos und muss dann bei seinen Eltern wohnen. Erst als George zum Ende der fünften Staffel beschließt, ab jetzt alles genau umgekehrt zu machen wie früher, hat er mal Glück und ergattert einen Job als Assistent der Geschäftsleitung bei den New York Yankees. Er war mit Susan Ross (Mitarbeiterin von NBC) verlobt, es kam allerdings nie zu einer Hochzeit, da sie sich durch das Anlecken der Klebegummierung billiger Briefumschläge vergiftete und starb.
Nebencharaktere
Im Laufe der Serie tauchen zahlreiche wiederkehrende Nebencharaktere auf; beinahe alle Nebencharaktere der Serie haben in der abschließenden Folge „Das Finale“ einen kurzen Auftritt.
Newman
Newman (gespielt von Wayne Knight, dt. Synchronstimme Uwe Paulsen) ist der Nachbar von Jerry und Kramer. Er wird von Jerry immer mit einem gepressten „Hallo Newman“ begrüßt. Newman – dessen Vornamen man niemals erfährt – ist Postbote, der seinen Job nicht sehr vorbildlich ausfüllt. Bei Regen arbeitet er nicht und es kommt schon mal vor, dass er die Post in Kramers Hälfte von Jerrys Lagerraum lagert. Außerdem pflegt er ein rabiates und brutales Verhalten gegenüber Hunden. Sein Traum ist ein Postbezirk auf Hawaii. Mit Kramer verbindet ihn so etwas wie eine Freundschaft, während Jerry, George und Elaine ihn nicht mögen. Newman schwärmt für Elaine. Er tritt in insgesamt 47 Episoden auf.
Newman ist wohl nach Rick Newman benannt, dem Gründer und Inhaber des Comedyclubs „Catch A Rising Star“, wo Jerry manchmal auftritt.
Bevor Newman von Wayne Knight verkörpert wurde, hörte man Newmans Stimme in einer Szene aus dem Off. Gesprochen wurde sie da von Larry David. Für die späteren TV-Wiederholungen nahm man Knights Stimme für die betreffende Szene auf.
Sonstige Nebencharaktere
Charakter | Auftritte | Darsteller | Dt. Synchronstimme | Charakterbeschreibung |
---|---|---|---|---|
Frank Costanza | 29 | John Randolph (Folge 62), Jerry Stiller |
Michael Telloke | Frank Costanza ist der Vater von George. Georges Eltern, Frank und Estelle, wohnen in Queens und streiten sich ständig. Die Costanzas lassen keine Gelegenheit ungenutzt, George zu entmutigen.
Frank ist exzentrisch und sehr schnell zu reizen. Er war ehemals Koch in der Armee und spricht koreanisch. Frank hat im übrigen das familiäre Weihnachten durch Festivus ersetzt. Des Weiteren weigert er sich bei allen Wahlen von seinem aktiven Wahlrecht Gebrauch zu machen, da ihm die Vereinigten Staaten ihrerseits das passive Wahlrecht für die Präsidentschaft versagen, da er in Italien geboren wurde. |
Estelle Costanza | 28 | Estelle Harris | Marianne Lutz | Estelle Costanza ist die unausstehliche und melodramatische Mutter von George. Stets hinterfragt sie Franks und Georges Handlungen. |
Susan Ross | 28 | Heidi Swedberg | Karin Buchholz | Susan ist Georges Verlobte. Sie ist die Tochter reicher Eltern. Susan „experimentierte“ kurzzeitig mit dem „Lesbentum“ und arbeitete für NBC, bis sie dort (dank George) gefeuert wurde. Sie starb, als sie giftigen Klebstoff an den Briefumschlägen für ihre Hochzeitseinladungen anleckte, die George aufgrund ihres niedrigen Preises gekauft hatte. |
Morty Seinfeld | 22 | Phil Bruns (Folge 2), Barney Martin |
Wilfried Herbst | Morty Seinfeld ist Jerrys Vater. Jerrys Eltern, Morty und Helen, leben in Florida und sind ständig über Jerrys Finanzen besorgt. Ihrer Meinung nach sollte er lieber etwas „Vernünftiges“ tun. Die Seinfelds sind mit sämtlichen Klischees von nach Florida gezogenen Pensionären behaftet. Morty war 38 Jahre lang Verkäufer für Regenmäntel. Er hat sehr gefestigte Überzeugungen und war für einige Zeit Vorsitzender der Hausbesitzervereinigung in der Rentnersiedlung „Phase two of the Pines of Mar Gables“ bis er sich einem Amtsenthebungsverfahren stellen musste und anschließend mit seiner Frau nach „Del Boca Vista“ übersiedelte. |
Helen Seinfeld | 22 | Liz Sheridan | Luise Lunow | Helen Seinfeld ist Jerrys Mutter, die gerne darum bemüht ist, ihren Sohn ins rechte Licht zu rücken („Wie kann ihn nur jemand nicht mögen?“). |
J. Peterman | 21 | John O’Hurley | Peter Reinhardt | Mr. Peterman ist Elaines dritter Chef. Er hat immer andere Vorstellungen von den Dingen als Elaine. Als Peterman für einige Zeit in Asien aus der Zivilisation aussteigt, übernimmt Elaine wenig erfolgreich seinen Posten. Die Rolle des J. Peterman basiert auf John Peterman, dem Gründer der tatsächlich existierenden J. Peterman Company. |
Mr. Steinbrenner | 16 | Larry David (Stimme), Lee Bear |
Thomas Kästner | Mr. Steinbrenner ist Georges Chef. Er wird dargestellt als abgebrühter Inhaber der New York Yankees, der in seiner eigenen Welt lebt. Sein Gesicht wird nie gezeigt. |
Onkel Leo | 15 | Len Lesser | Gerd Holtenau | Leo ist Jerrys Onkel und der Bruder von Helen Seinfeld. Er tratscht gerne, meistens geht es dabei um seinen Sohn Jeffrey, der in der New Yorker Parkverwaltung arbeitet. |
David Puddy | 11 | Patrick Warburton | Stefan Fredrich | David Puddy ist – immer mal wieder – Elaines Freund. Teilweise ist er gelassen und ruhig, kann manchmal aber auch ein leidenschaftlicher Individualist sein. Er war einst Automechaniker, wurde später aber Autoverkäufer. David Puddy ist mysophob, ein wiedergeborener Christ und ein Fan der New Jersey Devils. |
Mr. Wilhelm | 11 | Richard Herd | Eric Vaessen | Mr. Wilhelm ist der Reisebeauftragte bei den New York Yankees und Georges Vorgesetzter. Er ist ein gutmütiger Mensch, der jedoch häufig zerstreut ist und dadurch Missverständnisse verursacht. |
Mr. Lippman | 11 | Richard Fancy | Norbert Gescher | Mr. Lippman ist Elaines erster Chef. Er ist Eigentümer des Verlags „Pendant Publishing“. Später gab er diese Position auf und eröffnete eine Bäckerei, die nur die Spitzen von Muffins verkaufte. |
Mr. Pitt | 8 | Ian Abercrombie | Lothar Blumhagen | Mr. Pitt ist Elaines zweiter Chef. Er ist ein äußerst reicher Geschäftsmann und sehr pedantisch veranlagt, was es nahezu unmöglich macht, ihn zufriedenzustellen. |
Mickey Abbott | 7 | Danny Woodburn | Santiago Ziesmer | Mickey Abbott ist ein Freund von Kramer. Er gehört einer Schauspielgruppe von Kleinwüchsigen an. |
Jackie Chiles | 6 | Phil Morris | Ronald Nitschke | Jackie Chiles ist Kramers exzentrischer Rechtsanwalt. Er ist sehr erfolgreich, verliert aber jeden Fall, bei dem er Kramer vertritt. Die Rolle ist eine Parodie auf Johnnie Cochran. |
Kenny Bania | 6 | Steve Hytner | Gerald Schaale | Kenny Bania ist Stand-Up-Komiker. Er ist nicht besonders gut in seinem Job. Jerry lehnt ihn besonders deswegen ab, weil er Jerrys Aufführungen verwendet, um sein Publikum aufzuwärmen. |
Yev Kassem, der „Suppen-Nazi“ | 2 | Larry Thomas | Thomas Wolff | Yev Kassem ist der Besitzer einer Suppenküche, der für seinen ungehobelten Umgang mit Kunden bekannt ist. George erhält von ihm kein kostenloses Brot zu seiner Suppe; als er sich beschwert, gibt Yev ihm sein Geld zurück und nimmt ihm mit den Worten „Keine Suppe für dich!“ den Teller weg. Obwohl der Charakter nur in der Folge „Der Suppen-Nazi“ auftaucht, wurde dieser Satz sehr bekannt und Larry Thomas als bester Gastdarsteller in einer Serie für einen Emmy nominiert. Im Serienfinale erscheint der Suppen-Nazi zum zweiten und letzten Mal. |
Sprache
Verschiedene Ausdrücke aus Seinfeld haben Eingang in die amerikanische Umgangssprache gefunden, so zum Beispiel „sponge-worthy“ oder „yada, yada, yada“.
sponge-worthy
Die Bezeichnung „sponge-worthy“ („schwämmchen-würdig“) wird von der Figur Elaine verwendet, die damit eine besondere Wertschätzung gegenüber Männern zum Ausdruck bringt. Hintergrund dieses Ausdrucks ist ein reales Produkt, ein als Verhütungsmittel verwendetes Schwämmchen, dessen Produktion aber von der US-Gesundheitsbehörde gestoppt wurde. Elaine besitzt einen Vorrat, auf den sie in seltenen Fällen zurückgreift, ausschließlich für von ihr als außergewöhnlich angesehene Sexualpartner.
yada, yada, yada
Die Bedeutung der wiederholenden Verwendung des Kunstwortes „yada“ lässt sich mit dem Ausdruck „Lange Rede, kurzer Sinn“ gleichsetzen. Die Figur Marcy, die ausschließlich in der Folge „Die Yada-Yada-Sache“ (im Original „The Yada Yada“) erscheint, verwendet beim Erzählen die dreimalige Wiederholung, um die Schilderung zwischen dem Anfang und Ende einer Begebenheit abzukürzen, dabei steigt die Satzmelodie zum Ende der Wiederholung hin an.
Erfolge
Nach anfänglich schwachen Zuschauerzahlen entwickelte sich Seinfeld schon bald zu einer der beliebtesten Fernsehserien. Viele Charaktere der Serie, wie der schräge Exzentriker Kramer oder der hinterhältige und egoistische Newman, wurden zu Kultfiguren, Jerry Seinfeld zum bestbezahlten Komiker der Welt.
NBC bot Jerry Seinfeld für eine weitere Staffel fünf Millionen Dollar pro Folge an, was dieser aber ablehnte. Das Ende der Serie 1998 stieß auf enormes Interesse seitens der Fans, die abschließende Folge wurde in den Vereinigten Staaten von rund 108 Millionen Menschen, laut Schätzungen von NBC, gesehen. Damit hatte diese Folge mehr US-Zuschauer als Titanic in den ersten 21 Wochen. Die Werbeeinnahmen des Finales waren höher als die des Super Bowl.
In Deutschland erhält Seinfeld bei der breiten Masse der Fernsehzuschauer wenig Aufmerksamkeit, bis auf eine aufgrund mangelhafter Einschaltquoten bald abgesetzte Vorabend-Ausstrahlung der Serie 1998 auf ProSieben[1] wurde Seinfeld hierzulande meist im Nachtprogramm ausgestrahlt.
Alle neun Staffeln der Serie sind inzwischen als DVD einzeln und in einer Gesamtbox erschienen.
Weitere Details
Running Gags
- Superhelden
- Jerry erwähnt häufig Superhelden aus Comic-Serien, speziell auf Superman wird in beinahe jeder Folge Bezug genommen. Andere Episoden spielen auf Lone Ranger, Batman, Spider-Man, Green Lantern, Wonder Woman, Two-Face, Elastic Man, Plastic Man, Iron Man und auf den nicht existierenden Rubberman an.
- „Get out!“
- Wenn Elaine von einer guten Nachricht überrascht wird, gibt sie dem Überbringer einen aufgeregten aber kräftigen Schubs und schreit „Get out!“ (In der deutschen Synchronisation: „Hör auf!“).
- „Hallo, Newman“
- Auf Newmans Begrüßung „Hallo, Jerry“ reagiert Jerry immer mit grimmigem Blick und einem durch die Zähne gesprochenen „Hallo, Newman“. Gleiches tut Jerrys Mutter.
- „Newman!“
- Wenn Jerry plötzlich erkennt, dass ein ihm zugestoßenes Missgeschick oder Unglück von Newman ausgegangen ist, ballt Jerry seine Faust und sagt grimmig „Newman!“. Dieser Gag kommt in vielen Episoden vor und wird auch von anderen Charakteren benutzt, wenn sie mit Newman in Konflikt geraten.
- Pseudonyme
- George, Kramer und Jerry benutzen ab und zu Pseudonyme: Georges Pseudonym ist „Art Vandelay“. Kramer benutzt (in Anlehnung an den angesehenen New Yorker Verlag Van Nostrand Reinhold) „Peter van Nostrand“ oder „Martin van Nostrand“, eignet sich aber gegen Ende der Serie ein zweites Ego als „reicher Industrieller“ „H. E. Pennypacker“ an. Jerrys Pseudonym ist „Kel Varnsen“. Die drei Pseudonyme werden einmal gleichzeitig während einer Szene in der Episode „Tag der Puertoricaner“ eingesetzt.
- Ted Danson
- Als Jerry und George die Fernsehserie „Jerry“ vorbereiten, beschwert sich George, dass ihnen nur $ 13.000 angeboten werden, während Ted Danson ganze $ 800.000 pro Episode bekommt. Fünf Jahre später, in der vorletzten Episode, als NBC den Vier ein Flugzeug überlässt, beschwert sich George, dass Ted Danson ein besseres Flugzeug bekommen hat. Jerry sagt George daraufhin, dass Danson nicht mehr bei NBC ist.
- Death of a Salesman
- George wird von Jerry oft mit der Figur des Biff Loman aus Arthur Millers Drama Tod eines Handlungsreisenden verglichen. Besonders in der Episode „In der U-Bahn“ gibt es einige Dialoge zu dem Thema.
- Kramers Auftritt
- In vielen Episoden platzt Kramer schlagartig in Jerrys Wohnung, indem er auf einem Bein durch die offen stehende Wohnungstür rutscht, als stünde er auf Schlittschuhen.
Handlungsbogen und Kontinuität
Die Serie setzt stark auf Kontinuität: Charaktere und Handlungen aus vergangenen Episoden wurden oft beibehalten oder wurden ausgedehnt. Gelegentlich überspannen Handlungsstränge mehrere Episoden und sogar ganze Staffeln. Larry David, der Hauptautor der Serie und ausführender Produzent der ersten sieben Staffeln, war berüchtigt dafür, auf kleine Details zu achten. Er sorgte für die gleichmäßige und glaubhafte Entwicklung der Hauptcharaktere.
Berufe
Fester Bestandteil der Serie waren die beruflichen Tätigkeiten von George und Elaine:
George ist am Anfang der Serie Immobilienmakler, später die meiste Zeit (die ersten fünf Staffeln) arbeitslos und hatte nur ein paar Schreibtischjobs, die für ihn meistens negativ endeten. Später arbeitet George für eine längere Zeit bei den New York Yankees.
Elaine ist am Anfang der Serie verhältnismäßig erfolgreich als Lektorin tätig. Gegen Ende der fünften Staffel hat sie allerdings Pech. Im Laufe der sechsten Staffel wird sie zu einer Art Laufmädchen für den wohlhabenden Geschäftsmann Justin Pitt reduziert. Mit Beginn der siebten Staffel findet Elaine schließlich ihre Traumaufgabe bei J. Peterman, wo sie bis zum Ende der Serie arbeitet.
Staffel 4
Die vierte Staffel verband durch mehrere Handlungsstränge mit Abstand die meisten Episoden miteinander:
- Jerry und George bekommen die Chance eine Pilotfolge für NBC zu schreiben und zu produzieren. Am Anfang der Staffel entwickeln sie die Serie, gegen Ende wird die Sendung „Jerry“ dann produziert.
- Elaines romantische Beziehung mit ihrem Therapeuten, dem verrückten Joe Davola und NBC-Chef Russell Dalrymple.
- Das Nachstellen von Joe Davola: er verfolgt Jerry und Elaine. Außerdem tritt er Kramer gegen den Kopf, was zu teilweise verrückten Handlungsweisen von Kramer in einzelnen Episoden führt.
- Eine Schachtel kubanischer Zigarren führt zu verschiedenen Feuern; das erste Feuer entzündet sich in Kramers Haar.
- Ein weiterer Handlungsstrang ist Georges Umwerbung von Susan Ross. Schließlich wird das Wochenendhaus ihrer Eltern von einer der oben genannten kubanischen Zigarren entzündet und brennt nieder.
Jerrys Beziehungen
Die meisten von Jerrys Beziehungen überleben nicht eine einzelne Episode. Während dies in der letzten Staffel ein regelrechter Running Gag wird, war dies in den früheren Staffeln weniger absichtlich.
Die Verlobung
Die siebte Staffel beginnt mit der Episode „Die Verlobung“. Dieses Thema zog sich über die ganze Staffel. Im primären Handlungsbogen verlobt sich George mit seiner ehemaligen Freundin Susan Ross. Die Verlobung dauert die ganze Staffel über und macht George unglücklich; sie führt dazu, dass George ständig von Jerry, Elaine und Kramer getrennt ist.
Gegen Ende der Serie
Die Kontinuität ließ jedoch gegen Ende der Serie, ab der achten Staffel, beachtlich nach. Dies lag hauptsächlich daran, dass Larry David, die Produktion als Produzent und Autor verließ. Die Handlungen und die Witze wurden zunehmend satirisch, sogar surrealistisch. Charaktere und Geschichten der Vergangenheit tauchten oft wieder auf, aber meist nur in Gestalt der Parodie oder nur für langjährige Zuschauer verständlich. Neue Handlungsstränge griffen wieder die Beziehung zwischen Elaine und David Puddy auf, sowie die Beteiligung von George an der „Susan-Ross-Gedächtnisstiftung“.
Musik
Charakteristisch für Seinfeld sind die Slap-Bass-Figuren während der Szenenwechsel. Diese wurden auch von anderen Serien in Szenen eingesetzt, die an Seinfeld erinnern sollten. Lediglich in der Folge „Zur Massage“ war diese Titelmelodie mit Vokalelementen unterlegt.
Karrieren nach Seinfeld
Während Jerry Seinfeld nach dem Ende der Serie wieder als Stand-Up-Comedian arbeitet, spielt Jason Alexander in Filmen, am Theater oder im Fernsehen, darunter Gastauftritte in Larry Davids Serie Lass es, Larry! Julia Louis-Dreyfus trat ebenfalls in dieser Serie auf, hatte diverse Auftritte im Fernsehen und lieh ihre Stimme Figuren in Animationsfilmen. Michael Richards tritt nur noch gelegentlich im Fernsehen auf. John O’Hurley ist Teilhaber an der realen J. Peterman Company; der Gründer und Namensgeber dieser Firma diente als Vorbild für seine Rolle in Seinfeld.
Der Seinfeld-Fluch
Nach dem Ende der Serie waren die Hauptdarsteller von Misserfolgen geplagt, sodass bereits von einem „Seinfeld Curse“ (Seinfeld-Fluch) gesprochen wurde. Der Ausdruck ist mittlerweile auch für andere Nachfolge-Serien etabliert, die für Stars erfolgreicher Sendungen geschaffen wurden, z. B. der Friends-Spin-Off Joey.
The Michael Richards Show sowie Bob Patterson und Listen Up! mit Jason Alexander wurden schnell, meist mitten in der ersten Staffel, wieder abgesetzt. Auch Watching Ellie mit Julia Louis-Dreyfus verschwand während der zweiten Staffel von den Bildschirmen. Jerry Stiller hingegen, der in Seinfeld eine Nebenrolle als Georges Vater Frank trug, war mit seiner Rolle als Arthur Spooner in King of Queens noch erfolgreicher als zu Seinfeld-Zeiten. Erst 2006 gelang es Julia Louis-Dreyfus, den Bann zu brechen. Ihre Rolle in The New Adventures of Old Christine brachte ihr einen Emmy ein. Die Serie lief für fünf Staffeln.
Reunion 2009
In der Serie Lass es, Larry! spielt Larry David sich selbst und verfolgt in der siebten Staffel der Serie eine Seinfeld-Reunion, die in der letzten Folge durch einige Szenen im alten Seinfeld-Stil und das Auftreten vieler alter Charaktere auch stattfindet. Die Folge lief am 22. November 2009 auf HBO. In dieser haben sich die Charaktere wie folgt weiterentwickelt.
Jerry ist als Samenspender Vater von Elaines Tochter geworden; gilt aber nur als der gute Onkel.
George erfand eine Software für das iPhone: die iToilet. Eine Software, die einem immer die nächste öffentliche Toilette zeigt. Damit verdiente er ein paar Millionen und legte das Geld bei Bernie Madoff an, der dann aber bekanntlich Pleite ging und Georges Geld mitnahm. George war mit Amanda verheiratet, die allerdings die Hälfte ihres Anteils in Sicherheit bringen konnte. Um an sein Geld zu kommen, will er sie wieder heiraten. Sie ließen sich damals scheiden, weil Amanda ihn aus einem Flugzeug anrief, das dabei war abzustürzen und George ihr sagte sie soll sich später melden, weil er gerade einen Fernsehtechniker da hatte, bei dem man nur schwer einen Termin bekommt.
Elaine hat eine Tochter von Jerry bekommen. Allerdings ist Jerry nicht offiziell der Vater, sondern als Spender nur der Erzeuger. Elaine will ihrer Tochter endlich sagen, dass „Onkel“ Jerry ihr Vater ist. Jerry ist aber dagegen, weil Superman auch erst mit 16 Jahren seinen Vater kennenlernte.
Über Kramer gibt es nicht viel zu sagen: Er lebt noch immer neben Jerry und hat sich als Samenspender für Elaine angeboten, wurde aber abgelehnt.
Newman wohnt noch im gleichen Haus und ärgert sich über Georges iToilet.
Kenny Bania ist noch als Comedian unterwegs und beschwert sich, dass er aufgrund der Wirtschaftslage keine guten Auftritte mehr hat.
Ausstrahlung
In Deutschland führte die Serie aufgrund des spezifischen New Yorker Humors nur ein Nischendasein und lief erst im Nachtprogramm von kabel eins (1995–1996), dann im Nachtprogramm von ProSieben (1998). Ab Juli 1998 hat ProSieben die Serie ins Vorabendprogramm verlegt, allerdings einige Veränderungen vorgenommen. So wurden die Stand-Up-Einlagen zu Anfang und vor dem Abspann herausgeschnitten und der Vorspann wurde durch einen selbstgefertigten Vorspann ersetzt, da man Stand-Up nicht als vorabendtauglich erachtete. Nachdem die Serie ein halbes Jahr im Vorabendprogramm lief, wurde sie ab Januar 1999 auf den Sendeplatz montags kurz vor Mitternacht verlegt. Dort lief sie weiterhin mit mäßigen Einschaltquoten. Als die Serie in Wiederholung ging, wurden die originalen Vor- und Abspänne verwendet.
Die Serie wurde in weiterer Folge von kabel eins, Premiere Serie und Comedy Central ausgestrahlt. Seit April 2007 wird sie in Österreich wöchentlich im Nachtprogramm von ORF 2 im Zweikanalton (deutsch/englisch) und seit November 2009 ebenfalls im Zweikanalton auf ZDFneo in Deutschland gesendet. Außerdem läuft die Serie auf dem Pay-TV-Spartensender TNT Serie der in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu empfangen ist.