Indiana Jones und das Rad des Schicksals

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juli 2023 um 22:20 Uhr durch Kriddl (Diskussion | Beiträge) (→‎Veröffentlichung: linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Originaltitel Indiana Jones and the Dial of Destiny
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 154 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Walt Disney Pictures,
Lucasfilm
Stab
Regie James Mangold
Drehbuch Jez Butterworth,
John-Henry Butterworth,
David Koepp,
James Mangold
Produktion Simon Emmanuel,
Kathleen Kennedy,
Frank Marshall,
Steven Spielberg
Musik John Williams
Kamera Phedon Papamichael
Schnitt Michael McCusker,
Andrew Buckland,
Dirk Westervelt
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Indiana Jones und das Rad des Schicksals (Originaltitel: Indiana Jones and the Dial of Destiny) ist ein Abenteuerfilm von James Mangold aus dem Jahr 2023 und der fünfte Teil der Indiana-Jones-Filmreihe. In der Hauptrolle als Professor Henry „Indiana“ Jones, Jr. ist erneut Harrison Ford zu sehen. Das Werk wurde im Sommer 2021 gedreht und am 18. Mai 2023 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt. Der Film startete am 29. Juni 2023 in den deutschsprachigen Ländern[2] und kam am darauffolgenden Tag in die US-amerikanischen Kinos.[3] Von der Kritik wurde Das Rad des Schicksals zum Kinostart gemischt aufgenommen. Englischsprachige Rezensenten bewerteten den Film mehrheitlich als schwächsten Teil der Indiana-Jones-Reihe.

Handlung

Der Archäologe Dr. Henry Jones Jr., auch bekannt als Indiana, wird im Jahr 1944 von den Nationalsozialisten festgenommen, während die Alliierten gerade Europa befreien. Er war mit seinem Kollegen Basil Shaw aus Oxford gerade dabei, die Heilige Lanze wiederzufinden. Als er gerade erhängt werden soll, schlägt eine Bombe ein und Jones rettet sich. In einem Zug, mit dem die Nazis um den Astrophysiker Dr. Jürgen Voller geraubte archäologische Schätze transportieren, stellt er fest, dass die Lanze im Besitz der Nazis eine Fälschung ist. Jedoch wird er auf den Mechanismus von Antikythera aufmerksam, eine Art mechanischer Uhr, die vom griechischen Mathematiker Archimedes erfunden wurde. Parallel schafft sich Jones auf den Zug, überwältigt Teile der an Bord befindlichen Nazis und rettet den zuvor gefassten Shaw, wobei sie Voller das Teilstück der Antikythera abnehmen. Von einer Brücke, die die Alliierten zerstören, stürzen die beiden Forscher schließlich in einen Fluss.

Im August 1969 lebt Jones getrennt von seiner Frau Marion Ravenwood und sein Sohn Mutt ist als Soldat im Vietnamkrieg ums Leben gekommen. Als Professor hält er seine letzte Vorlesung vor gelangweilten Studenten am Hunter College, bevor er in den Ruhestand verabschiedet wird. Dabei begegnet er seiner Patentochter und Basils Tochter Helena Shaw, die ihn auf den Mechanismus anspricht. Jones erzählt ihr, dass dieser in zwei Teile gebrochen wurde und ihr Vater besessen davon war. Als die beiden eine Hälfte aus dem Lager des College holen, werden sie von Handlangern Vollers angegriffen, der jetzt unter falschem Namen für die NASA arbeitet. Außerdem werden sie von einer Gruppe des CIA um Agent Mason verfolgt. Helena entkommt mit der Hälfte von Antikythera und will es verkaufen. Jones flieht mitten durch eine Parade, mit der gerade die Rückkehr der Astronauten von Apollo 11 gefeiert werden. Nachdem er auf einem Pferd durch die New York City Subway geritten ist und seinen Verfolgern erfolgreich entkommt, trifft er seinen alten Freund Sallah, der inzwischen als Taxifahrer arbeitet.

Den von Sallah erhaltenen Informationen folgend reist Jones nach Tanger. Dort versucht Helena gerade, ihren Teil von Antikythera auf einer privaten Auktion in einem Hotel zu verkaufen. Als Jones sie dabei unterbricht, treffen auch Voller und seine Männer ein. Jones flieht mit Helena und ihrem jungen Begleiter Teddy Kumar in einer Autorikscha. Nach einer wilden Verfolgsjagd kommt Voller in den Besitz des ersten Teils von Antikythera. Er wird von Mason gefangen genommen, aber tötet sie und stiehlt ihren Hubschrauber. Jones überzeugt Helena davon, dass sie zusammenarbeiten müssen.

Sie reisen weiter nach Griechenland. Dort bekommen sie Hilfe von Tiefseetaucher Renaldo, der mit Jones befreundet ist. In einem Schiffswrack in der Ägäis finden sie einen Wegweiser, der bei der Suche nach dem zweiten Teil von Antikythera hilft. Doch beim Auftauchen sehen sie Voller und seine Leute auf dem Schiff. Voller tötet Renaldo, um die Übersetzung einer Chiffre zu erzwingen, nachdem Jones sich weigert. Helena übernimmt die Übersetzung, lockt damit Voller aber auf eine falsche Fährte nach Alexandria. Sie sprengt das Schiff und entkommt mit Jones und Teddy auf Vollers Schiff. Dabei erkennen sie, dass der wirkliche Wegweiser eine goldene Scheibe ist, die unter einer Wachshülle versteckt war.

Der Schlüssel führt sie nach Syrakus, wo Vollers Leute Teddy entführen. Jones und Helena klettern in eine als Ohr des Dionysos bekannte Höhle. Vor einer Statue der Athene kommen sie an einer Wasserbecken, wobei Jones das Archimedische Prinzip anwendet, um einen Geheimgang zu öffnen. Dort finden sie schließlich das Grab des Archimedes. Am Skelett sehen sie eine moderne Uhr, die sie als einen Beleg für eine Zeitreise sehen. Allerdings taucht Voller samt Schergen kurz danach auf, ehe auch Teddy dazustößt und sich mit Helena retten kann. Jones hingegen wird beim entstandenen Schusswechsel angeschossen und auf Vollers Befehl gefangen genommen.

In einem Flugzeug verrät er seinen Plan. Mit dem zusammengesetzten Antikythera will er eine Zeitreise ins Jahr 1939 durchführen, um Adolf Hitler am Prinzregentenplatz zu töten und als besserer Führer den Sieg für die Nazis schaffen. Helena schafft es, in das Flugzeug zu klettern und Teddy folgt ihr in einem anderen Flieger. Der gefesselte Jones erkennt, dass Voller die Kontinentaldrift nicht berücksichtigt hat. Deshalb kommen die Flugzeuge nicht im Nazi-Deutschland 1939 an, sondern bei der Belagerung von Syrakus (214–212 v. Chr.). Während das Flugzeug von den antiken Kriegstreibern abgeschossen wird und Voller und seine Handlanger sterben, landen Jones und Helena mit einem Fallschirm in Syrakus. Dort begegnen sie Archimedes persönlich, der dem verstorbenen Voller die Uhr abnimmt; dadurch erklärt sich jene in dessen Grabmal. Auch stellt sich heraus, dass nicht die Kontinentaldrift verantwortlich war, sondern jeder Nutzer des Mechanismus zum Zeitpunkt der Belagerung landet, um Archimedes helfen zu können. Jones ist so begeistert, dass er dort bleiben möchte. Helena sieht einerseits dadurch jedoch einen zu großen Einfluss auf die Geschichte und erkennt anderseits, dass er aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung dort sterben könnte. Obwohl Jones sie darum bittet, ohne ihn zurückkehren, befördert sie ihn mit einem Faustschlag ins Flugzeug und zurück ins Jahr 1969.

In seiner Wohnung in New York wacht Jones noch verletzt, aber einigermaßen gesund auf. Dort trifft er nicht nur Helena, Teddy sowie Sallah und dessen Enkel, sondern auch wider Erwarten Marion. Die beiden versöhnen sich und erinnern sich an gemeinsame Erlebnisse. Zum Schluss greift eine Hand, impliziert wird Jones selbst, wieder nach dessen Hut.

Bezüge zu anderen Filmen der Reihe

Neben dem Protagonisten und dem grundlegenden Thema der actionreichen Suche nach einem mystischen, archäologischen Schatz gibt es weitere Verbindungen zu den vorherigen vier Teilen der Filmreihe.

Die bereits in Jäger des verlorenen Schatzes eingeführten Charaktere Marion Ravenwood und Sallah kehren in Nebenrollen zurück, während das Schicksal von Indys Sohn Mutt Williams, der in Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels eingeführt worden war, eine kurze Erwähnung findet. Ein Foto in Indys Wohnung zeigt zudem seinen Vater Professor Henry Jones Sr., der ihm in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug zur Seite stand und dessen Bild schon in Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels zu sehen war.

Zum dritten Mal sind die Nationalsozialisten der Gegner, wobei dieser Film sowohl eine Rückblende in die Zeit des Dritten Reichs als auch die Rolle eines ehemaligen Nazis in den USA zeigt.

Es gibt auch mehrere (direkte oder indirekte) Anspielungen auf die früheren Erlebnisse aus den anderen Filmen: Während der Schiffsfahrt durch das östliche Mittelmeer ist an der Stelle, wo das versunkene Schiffswrack zu finden ist, im Hintergrund eine Insel zu sehen, die auffällige Ähnlichkeit mit der Insel aus Jäger des verlorenen Schatzes hat, auf welcher das Filmfinale mit der Bundeslade stattfand. In der Szene, in der Jones mit Helena durch eine Höhle klettert, spricht er darüber, wie er das Blut von Kali getrunken hat und mit Voodoo gefoltert wurde. Zudem werden beide von Insekten angefallen, was ebenfalls Tempel des Todes entlehnt ist. Ein kurzer Dialog thematisiert Indys generelle Angst vor Schlangen. Auf diese Phobie wird auch mit den Aalen in einer Unterwasser-Szene angespielt.

Musikalisch kann neben dem bekannten Raiders March als übergeordnet wiederkehrendes Thema in der Anfangssequenz eine weitere Referenz an den dritten Teil vernommen werden. Dabei handelt es sich um das Musikstück Keeper of the Grail, welches in der Begegnung mit dem Gralsritter in Der letzte Kreuzzug anklingt. Hier ist es zu hören, als die Kiste mit der Heligen Lanze geöffnet wird; ein wie der Gral mystisches Artefakt mit Verweisen zum Christentum.

Produktion

Hintergrund

Kurze Zeit nach der Veröffentlichung von Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008) schlug der Produzent George Lucas vor, einen neuen Indiana-Jones-Film mit Shia LaBeoufs Figur Mutt aus dem vierten Teil der Reihe als Protagonist umzusetzen. Indiana Jones sollte hierbei eine ähnliche Rolle einnehmen wie einst sein Vater in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, gespielt von Sean Connery. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen.[4] Nach der Übernahme von Lucasfilm durch Disney erwarb der Konzern im Dezember 2013 die Rechte an der Marke Indiana Jones und somit auch für kommende Fortsetzungen.[5] Nachdem die Idee eines fünften Indiana-Jones-Films jahrelang im Raum gestanden hatte, gab die Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy im Mai 2015 schließlich bekannt, dass eine Fortsetzung der Reihe erscheinen werde.[6]

Am 15. März 2016 verkündete Disney, dass am 19. Juli 2019 unter der Regie von Steven Spielberg der fünfte Indiana-Jones-Film erscheinen solle. Im Zuge dessen wurde auch die erneute Teilnahme Harrison Fords in seiner Paraderolle bestätigt.[7][8] Für das Drehbuch wurde David Koepp verpflichtet.[9] Neben Kathleen Kennedy und Frank Marshall als Produzenten kehrte auch George Lucas als ausführender Produzent für das Projekt zurück.[7] Steven Spielberg, der bereits in den ersten vier Indiana-Jones-Filmen Regie geführt hatte, war zunächst auch wieder als Regisseur des neuen Films vorgesehen. Dieser gab nach der Bekanntgabe des Projekts an, die Arbeiten an Indiana Jones 5 aufzunehmen, sobald er seinen Film Ready Player One (2018) fertig gestellt habe.[10]

Obwohl das Drehbuch spätestens im September 2017 vollendet war,[11] wurde im Juni 2018 berichtet, dass sich die Dreharbeiten, die eigentlich im April 2019 starten sollten, verzögern würden, da noch nicht alle Verantwortlichen mit dem Drehbuch zufrieden seien.[12] Jon Kasdan, der gemeinsam mit seinem Vater Lawrence Kasdan zuvor das Drehbuch für Solo: A Star Wars Story (2018) für Lucasfilm verfasst hatte, ersetzte daraufhin David Koepp als Drehbuchautor.[13] Kurz darauf wurde der Starttermin, der inzwischen für Juni 2020 angesetzt war, auf den 9. Juli 2021 verschoben.[14][15] Im Mai 2019 hingegen wurde Kasdan, kurz nachdem dieser den ersten Drehbuchentwurf fertig gestellt hatte, durch den US-amerikanischen Drehbuchautor Dan Fogelman ersetzt[16], und auch David Koepp schloss sich dem Autorenteam erneut an.[17] Die Dreharbeiten sollten ursprünglich im April 2020 beginnen.[18] Kurz vor dem eigentlichen Drehbeginn verließ Steven Spielberg das Projekt jedoch als Regisseur und wurde durch James Mangold ersetzt.[19] Spielberg begründete seine Entscheidung damit, er wolle „Platz machen für eine neue Generation, die ihre Perspektive der Geschichte einbringen soll“,[20] verblieb jedoch als ausführender Produzent.

Im April 2020 wurde der Film schließlich erneut aufgrund der COVID-19-Pandemie auf den 29. Juli 2022 verschoben.[21] Einen Monat später bestätigte der Produzent Frank Marshall den Beginn der Arbeit an dem neuen Drehbuch, das nun komplett von Jonathan Kasdan verfasst werden soll.[22] Im Juni bestätigte der bisherige Drehbuchautor David Koepp, dass er nicht mehr am Projekt beteiligt sei.[23] James Mangold selbst soll sowohl einige Ideen für Handlungselemente des Films gegeben als auch stellenweise am Drehbuch mitgewirkt haben.[22][24] Später wurde bekannt gegeben, dass neben Mangold auch John-Henry Butterworth und Jez Butterworth am finalen Drehbuch gearbeitet haben.

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten begannen Anfang Juni 2021 in den Pinewood Studios nahe London .[25] Im September und Oktober 2021 fanden Außendreharbeiten u. a. am Ohr des Dionysos (Syrakus, Sizilien) und am Kastell von Castellammare del Golfo und Tempel of Segesta (Trapani, Sizilien) statt.

Besetzung

James Mangold, Regisseur von Indiana Jones 5

Nach Harrison Ford als Indiana Jones stießen im April 2021 Phoebe Waller-Bridge als Helena Shaw,[26] Mads Mikkelsen als Dr. Jürgen Voller[27] und Thomas Kretschmann als SS-Standartenführer Weber[28] sowie im Folgemonat Boyd Holbrook als Klaber und Shaunette Renée Wilson als Mason zur Besetzung.[29] Später schlossen sich Toby Jones und Antonio Banderas als Basil Shaw sowie Renaldo der Besetzung an, ehe im September 2022 die Rückkehr von John Rhys-Davies als Sallah bekannt wurde, welcher die Rolle bereits im ersten und dritten Teil der Reihe verkörperte.[30] Ein Anfang Juni 2023 veröffentlichtes Filmposter bestätigte überdies die Mitwirkung von Karen Allen als Marion Ravenwood, die ebenfalls im ersten sowie im vierten Teil auftrat. Weiterhin übernahm Nasser Memarzia die Rolle des Archimedes, während der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 14-jährige Ethann Isidore sein Filmdebüt als Teddy Kumar gab.

Synchronisation

Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Björn Schalla bei Iyuno-SDI Group Germany. Die titelgebende Figur erhielt im Deutschen mit Wolfgang Pampel wieder die Stimme aus den Vorgängern, während Reinhard Scheunemann die Rolle des Sallah von Helmut Krauss übernahm. Als Stimme von Marion fungiert anstelle von Eva Kryll wie im vierten Teil erneut Christina Hoeltel, die sie bereits im ersten Film sprach.

Rolle Darsteller Synchronsprecher[31]
Indiana Jones Harrison Ford Wolfgang Pampel
Sallah John Rhys-Davies Reinhard Scheunemann
Helena Shaw Phoebe Waller-Bridge Kathrin Gaube
Jürgen Voller Mads Mikkelsen Axel Malzacher
Klaber Boyd Holbrook Björn Schalla
Teddy Kumar Ethann Isidore Thoralf Theusner
Marion Ravenwood Karen Allen Christina Hoeltel
Basil Shaw Toby Jones Lutz Schnell
Mason Shaunette Renée Wilson Alice Bauer
Renaldo Antonio Banderas Bernd Vollbrecht
SS-Standartenführer Weber Thomas Kretschmann
Archimedes Nasser Memarzia Stefan Gossler
Luigi Corrado Invernizzi Maximilian Dirr

Veröffentlichung

Die Premiere des Films fand im Mai 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes statt

Im ersten Trailer, der am 1. Dezember 2022 veröffentlicht wurde, lautete der Filmtitel Indiana Jones und der Ruf des Schicksals (im Original Indiana Jones and the Dial of Destiny).[32] In einer Wiederveröffentlichung dieses Trailers bei YouTube am 14. März 2023 wurde der deutsche Titel in Indiana Jones und das Rad des Schicksals geändert.

Der Film wurde am 18. Mai 2023 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes außer Konkurrenz uraufgeführt.[33] Gleichzeitig wurde Hauptdarsteller Harrison Ford dort eine offizielle Ehrung zuteil.[34] Indiana Jones und das Rad des Schicksals kam am 29. Juni 2023 in die Kinos deutschsprachiger Länder, am darauffolgenden Tag erfolgte der Start in den US-amerikanischen Kinos.[35][21]

In den Vereinigten Staaten kam der Film kurz vor dem Unabhängigkeitstag in die Kinos. In den ersten fünf Tag mit diesem Feiertag wurden an den US-Kinokassen 82 Millionen Dollar eingespielt, etwas mehr als Superman Returns 2006, der insofern als Misserfolg galt.[36]

Kritik

Englischsprachige Medien

Anfang Juli 2023 empfahlen auf der Website Rotten Tomatoes 68 Prozent der dort gelisteten Kritiker den Film weiter, basierend auf fast 300 ausgewerteten englischsprachigen Rezensionen und einer Durchschnittswertung von 6,4 von 10 Punkten.[37] Damit wird Indiana Jones und das Rad des Schicksals von der Filmkritik mehrheitlich als schwächster Teil der Reihe angesehen, hinter Jäger des verlorenen Schatzes (93 Prozent Zustimmung), Der letzte Kreuzzug (84 Prozent), Der Tempel des Todes und Das Königreich des Kristallschädels (jeweils 77 Prozent).[38] Das Fazit der Seite lautet, dass der fünfte Teil „nicht so spannend wie frühere Abenteuer“ sei. Dennoch ließen sich dank des „nostalgische Ansturms“ („nostalgic rush“), den Hauptdarsteller Harrison Ford auf der Kinoleinwand auslöse, ein „paar letzte filmische Schätze“ entdecken. Dagegen wurde der Film vom Rotten-Tomatoes-Kinopublikum mit 90 Prozent Weiterempfehlung besser aufgenommen.[37]

Auf der Website Metacritic erhielt Das Rad des Schicksals einen Zuspruch von 57 Prozent, basierend auf 60 ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Dies entspricht gemischten oder durchschnittlichen Kritiken („mixed or average reviews“).[39]

Deutschsprachige Kritik

Kritiker deutschsprachiger Medien äußerten sich unterschiedlich über den Film.

Peter Körte schrieb in der FAS, dass es dem Film nicht immer gut bekomme, auf De-Aging zu setzen. Der Regisseur verstehe sich zwar auf den für Indy-Filme typischen, „immer nur kurz unterbrochenen Reigen von Actionsequenzen“, aber „leider auch nicht auf mehr.“ Die Möglichkeit zu einem „wirklich originellen Finale, das sich aus dem Zeitreise-Motiv ergeben hätte,“ sei ungenutzt geblieben.[40] In der NZZ urteilte Andreas Scheiner, dass der Film „wie durchgepeitscht“ wirke: „Geniessen kann man nichts. Die Raserei reisst nie ab, das scheint dramaturgisch die Idee.“ Scheiner schloss daraus, dass Hollywood „ADHS“ habe und Geschichten „weniger erzählt als getaktet“ würden.[41] Für Jenni Zylka von der TAZ bietet der Film nicht genug Neues: „Anstatt sich also wirklich mit dem Thema Alter zu beschäftigen und ihm als weiblichen Gegenpart etwa ebenfalls eine best-agerin an die Seite zu stellen; oder anstatt Action und Rhythmus anders, neu zu denken; oder die Ironie zumindest zum Teil durch Trauer, Sehnsucht, Verzweiflung zu ersetzen, wirkt „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ ein wenig wie ein langer Trailer zu den früheren Filmen.“[42] Hingegen befand Patrick Wellinski im Deutschlandfunk Kultur, der Film sei „ein gelungener Beitrag zur legendären Filmreihe“, bleibe seinem Erbe treu und schaffe es dennoch, frische Impulse zu setzen. Damit werde Indiana Jones mit viel Würde zu Ende erzählt.[43] Gregor Wossilus zeigt sich beim BR auch zufrieden: „Hier ist ein turbulentes, schrilles Spektakel gelungen, das Fans der ersten Stunde einige nostalgische Momente bescheren wird. Und das sich nicht scheut, auch mal völlig abgedreht zu sein. Gerade das Finale des Films [...] dürfte die Zuschauer spalten. Insgesamt macht der Abschied von Indiana Jones aber ganz viel Spaß.“[44] Zu einem gemischten Fazit kommt Christoph Petersen bei filmstarts.de. Er lobt im Vergleich zum vierten Film bessere CGI-Effekte und einen besseren Sidekick, sieht aber Mängel bei den Actionszenen. Insgesamt könne es Indiana Jones 5 „zwar nicht mit den ersten drei Filmen der Reihe aufnehmen, ist aber gut genug, dass Indy jetzt besten Gewissens Hut und Peitsche an den Nagel hängen kann.“[45] Zu einer zwiespältigen Einschätzung kommt auch Michael Hille bei Focus. Er lobt vor allem den Prolog in der Nazi-Zeit: „Diese meisterhafte Sequenz alleine rechtfertigt das Kinoticket. Und danach? Da geht der eigentliche Film los – und ist überraschend in Ordnung.“ Das größte Problem hat er mit dem Finale: Das sei „nahezu indiskutabel“ und „ein absolutes Nonsense-Spektakel“.[46]

Weblinks

Commons: Indiana Jones und das Rad des Schicksals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Indiana Jones und das Rad des Schicksals. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Indiana Jones 5. In: kino.de. Abgerufen am 18. April 2021.
  3. Björn Becher: Neuer Termin für „Mulan“, warten auf „Indiana Jones 5“ und ein Film direkt als Stream: Disneys Post-Corona-Plan. In: Filmstarts. 3. April 2020, abgerufen am 4. April 2020.
  4. Shawn Adler: EXCLUSIVE: ‘Indiana Jones 5’ Won’t Center on Shia LaBeouf, Insists George Lucas. In: MTV Movies Blog. 5. August 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. August 2008; abgerufen am 18. April 2021 (englisch).
  5. Facebook, Twitter, Show more sharing options, Facebook, Twitter: Disney acquires control of future ‘Indiana Jones’ movies. 6. Dezember 2013, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. Joanna Robinson: Lucasfilm Finally Confirms Indiana Jones Sequel Is on the Horizon. In: Vanity Fair. Abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. a b Anthony D’Alessandro: Steven Spielberg & Harrison Ford Team Up For ‘Indiana Jones 5’; Disney Sets July 2019 Release. In: Deadline. 15. März 2016, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  8. Don Kaye: Indiana Jones 5 Producer Promises Harrison Ford is the Only Indy. In: Den of Geek. 8. Dezember 2020, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  9. Adam Chitwood: Exclusive: George Lucas Not Involved in ‘Indiana Jones 5’ Story; Writer David Koepp Talks ‘Crystal Skull’. In: collider.com. 24. Oktober 2016, abgerufen am 5. November 2019.
  10. Mike Fleming Jr: Steven Spielberg Eyes Indiana Jones & ‘West Side Story’ Atop Next Directing Vehicles. In: Deadline. 19. Januar 2018, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  11. Joey Nolfi: ‘Indiana Jones 5’ Won’t Feature Shia LaBeouf’s Character, Writer Says In: Entertainment Weekly, 4. September 2017 
  12. Indiana Jones 5 Filming to Start in April 2019. In: comingsoon.net, 19. März 2018. Abgerufen am 5. November 2019.
  13. Jeff Sneider: Indiana Jones 5 Lands Solo Co-Writer Jonathan Kasdan. In: Collider. 28. Juni 2018, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  14. Pamela McClintock: Disney Pushes ‘Indiana Jones 5’ a Year to 2021, Dates ‘Maleficent 2,’ ‘Jungle Cruise’. In: The Hollywood Reporter. 10. Juli 2018, abgerufen am 18. April 2021 (englisch).
  15. Brent Lang: ‘Indiana Jones 5’ Will Miss 2020 Release Date (EXCLUSIVE). In: Variety, 28. Juni 2018. Abgerufen am 5. November 2019.
  16. Ben Pearson: Rumor: ‘Indiana Jones 5’ Now Being Written By ‘This Is Us’ Creator; Learn Plot Details of Jon Kasdan’s Abandoned Draft. In: slashfilm.com. 1. Mai 2019, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  17. Jurassic Park screenwriter David Koepp on Indiana Jones 5, Spider-Man and his debut novel. In: Den of Geek. 19. September 2019, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  18. Indiana Jones 5 to Reportedly Start Filming in 2020, abgerufen am 3. Januar 2020.
  19. Gregory Lawrence: ‘Indiana Jones 5’: Frank Marshall Updates Us on Script, Praises New Director James Mangold. In: Collider. 25. Mai 2020, abgerufen am 27. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  20. Adam B. Vary, Justin Kroll, Brent Lang: Steven Spielberg Won’t Direct ‘Indiana Jones 5’, James Mangold in Talks to Replace (EXCLUSIVE). In: Variety. 26. Februar 2020, abgerufen am 18. April 2021 (amerikanisches Englisch): „pass along Indy’s whip to a new generation to bring their perspective to the story“
  21. a b Pamela McClintock: ‘Black Widow,’ ‘Mulan’ Land New 2020 Release Dates, ‘Jungle Cruise’ Delayed a Year. In: The Hollywood Reporter. 3. April 2020, abgerufen am 18. April 2021 (englisch).
  22. a b Josh Weiss: James Mangold hints at return to ‘core ideas’ for Indiana Jones 5; Frank Marshall updates. In: syfy.com. 26. Mai 2020, abgerufen am 18. April 2021 (englisch).
  23. Drew Taylor: ‘Indiana Jones 5’: David Koepp on Why He’s No Longer Writing the Script. In: Collider. 14. Juni 2020, abgerufen am 14. Juni 2020 (amerikanisches Englisch): „When James Mangold came in … he deserves a chance to take his shot at it. I’d done several versions with Steven. And when Steven left, it seemed like the right time to let Jim have his own take on it and have his own person or himself write it.“
  24. Indiana Jones 5: Besetzung, Erscheinungsdatum und alles, was wir über die Fortsetzung der Saga wissen. In: GQ. 15. April 2021, abgerufen am 18. April 2021.
  25. Andreas Wiseman: ‘Indiana Jones 5’ To Begin Filming In The UK Next Week. In: Deadline.com. 2. Juni 2021, abgerufen am 4. Juni 2021.
  26. Justin Kroll: ‘Indiana Jones 5’: Phoebe Waller-Bridge Lands Female Lead In Next Installment Opposite Harrison Ford. In: Deadline.com. 9. April 2021, abgerufen am 10. April 2021.
  27. Justin Kroll: ‘Indiana Jones 5’: Mads Mikkelsen Joins Harrison Ford and Phoebe Waller-Bridge in Sequel. In: Deadline.com. 15. April 2021, abgerufen am 15. April 2021.
  28. Umberto Gonzalez: Thomas Kretschmann Joins Cast of ‘Indiana Jones 5’ in Undisclosed Role (Exclusive). In: thewrap.com. 22. April 2021, abgerufen am 23. April 2021.
  29. Justin Kroll: ‘Indiana Jones 5’: Boyd Holbrook and Shaunette Renée Wilson Join Harrison Ford In Next Installment. In: Deadline.com. 14. Mai 2021, abgerufen am 14. Mai 2021.
  30. Justin Kroll: ‘Indiana Jones 5’: Antonio Banderas Latest Addition To Next Installment In Franchise. In: Deadline.com. 15. Juli 2021, abgerufen am 11. September 2022.
  31. Indiana Jones und das Rad des Schicksals in der Deutschen Synchronkartei
  32. Matt Grobar: ‘Indiana Jones 5’ Gets Official Title, Trailer & First-Look Photos. In: Deadline.com. 1. Dezember 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  33. Tweet von DisneyFR. In: twitter.com (abgerufen am 3. April 2023).
  34. Indiana Jones and the Dial of Destiny at the 76th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com. 3. April 2023, abgerufen am 3. April 2023.
  35. Indiana Jones 5. In: Filmstarts. Abgerufen am 18. April 2021.
  36. Anthony D'Alessandro, ‘Indiana Jones & The Dial Of Destiny’s $82 Million+ 5-Day Total Not Far From July 4th Disaster ‘Superman Returns’ – Box Office, Deadline.com vom 5. Juli 2023.
  37. a b Indiana Jones und das Rad des Schicksals. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  38. Indiana Jones. In: rottentomatoes.com (abgerufen am 1. Juli 2023).
  39. Indiana Jones und das Rad des Schicksals. In: Metacritic. Abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  40. Peter Körte: Ein Düsenjet im Pharaonengrab. FAS, 27. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
  41. Andreas Scheiner: Früher erlebte Indiana Jones seine Abenteuer im exotischen Orient, wo es vor Barbaren wimmelte: Kann man die Figur überhaupt anschlussfähig machen für ein postkoloniales Publikum? NZZ, 24. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
  42. Jenni Zylka: Mit gichtigem Finger an der Klippe. TAZ, 27. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
  43. Patrick Wellinski: Ein würdiges Ende der Abenteuerfilmreihe. Deutschlandfunk Kultur, 29. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
  44. Gregor Wossilus: Filmkritik: Mach's gut, Indiana Jones! BR, 28. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.
  45. Christoph Petersen: Doch noch ein versöhnlicher Abschied. filmstarts.de, abgerufen am 30. Juni 2023.
  46. Michael Hille: „Indiana Jones 5“ ist überraschend gut – bis auf das Ende. Focus, 29. Juni 2023, abgerufen am 30. Juni 2023.