Benutzer:Egonist/Kontroverse um Bischof Halfmanns Rolle in der NS-Zeit

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Die Kontroverse um Bischof Halfmanns Rolle in der NS-Zeit ist eine auf mehreren Ebenen geführte kirchenhistorische und kirchenpolitische Auseinandersetzung innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland um die Rolle von Wilhelm Halfmann während der NS-Zeit und in den Nachkriegsjahren, an der Schüler und Lehrer, Pastoren und Bischöfe, Professoren und Journalisten, Zeitzeugen und Synodale beteiligt sind.

Ausgangspunkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tatsache, dass Wilhelm Halfmann, der führende Theologe der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein[1], von 1933 bis 1936 förderndes Mitglied der SS war und 1936 eine von antijüdischen Vorurteilen geprägte Schrift „Die Kirche und der Jude“ verfasst hatte, führte mehrfach zu kritischen Auseinandersetzungen um seine Person, die zu dem Urteil führten, er sei ein „Nazi-Bischof“[2] und „bekennender Antisemit“[3] gewesen, ein „Wegbereiter der Nationalsozialisten und Förderer der SS“[4], ein „geistiger Wegbereiter der Judenverfolgung“.[5] Olaf Harning schrieb über ihn: „der Hetzer auf dem Bischofsstuhl“ – „Halfmann war ein Mann der Nazis“.[6] Hierzu wurde kommentiert: „Nach allem, was wir jetzt wissen, ist Bischof Halfmann als Leitfigur und Vorbild gerade für eine diakonische Einrichtung untragbar.“[7] Dagegen richtete sich der Protest zahlreicher ehemals leitender Mitarbeiter der Nordelbischen Kirche, die dazu 2015 und 2017 zwei Tagungen in Breklum durchführten und deren Ergebnisse in Veröffentlichungen (sowohl in gedruckter Form, als auch online auf einer eigens dazu angelegten Webseite) dokumentierten. Der von ihnen eingerichtete Arbeitskreis „Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein“ gab die in den Jahren 1936 bis 1941 erschienenen Breklumer Hefte neu heraus und zeichnete ein anderes Bild von Wilhelm Halfmann, dessen analytische und kirchengestalterische Kraft nicht nur die Selbstbehauptung der Kirche in der NS-Zeit bestimmt haben soll, sondern auch den Wiederaufbau der landeskirchlichen Strukturen nach dem Zweiten Weltkrieg. Halfmanns seelsorgerliches Eintreten für Schuldiggewordene und Neuanfangende wird darin als eindrucksvoll, aber auch als umstritten beschrieben.

Ansatzpunkte der Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sechs Themenkomplexe werden Halfmann im Laufe der Jahre auf den verschiedenen Ebenen der Auseinandersetzung immer wieder zum Vorwurf gemacht:

Kurzdarstellungen des Streites in der Nordkirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Timo Teggartz in der „Evangelischen Zeitung“ 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Timo Teggartz, Redakteur der Evangelischen Zeitung, stellte Anfang Januar 2015 in einem kurzen Überblick den bisherigen Verlauf der Kontroverse über die Rolle Halfmanns während der NS-Zeit dar.[8] Er teilte mit, dass der Streit um den Widerstand in der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche während der Nazi-Zeit nun auch öffentlich ausgetragen werden soll, und wies auf eine Podiumsdiskussion im Kieler Uni-Institut für Kirchengeschichte hin, bei der die unterschiedlichen Positionen aufeinandertreffen würden. Eine weitere Tagung sei in Breklum (Nordfriesland) geplant.

Anlass für die Kontroverse war ein 350 Seiten starkes Werk des Historikers Stephan Linck, der unter dem Titel „Neue Anfänge?“ die Geschichte der vier ehemaligen Landeskirchen Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck und Eutin zwischen 1945 und 1965 beleuchtet. Eine besondere Rolle spielt dabei die Bewertung der Bekennenden Kirche, die sich gegen die Gleichschaltung durch die Nazis wehrte. Ihr standen die nazitreuen „Deutschen Christen“ (DC) gegenüber.

Moritz Piehler in der „Jüdischen Allgemeinen“ 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Februar 2016 beschrieb Moritz Piehler für die Jüdische Allgemeine unter der Überschrift Der Bischof und seine SS-Vergangenheit den bisherigen Verlauf der Aufarbeitung des kirchlichen Verhaltens während der NS-Zeit.[9] Sein Fazit:

„Der frühere Bischof von Lübeck, Karl Ludwig Kohlwage, initiierte eine Tagung zur Ehrenrettung Halfmanns, die auch Lincks Ausstellung kritisch hinterfragen sollte, während Landesbischof Gerhard Ulrich vollständig hinter der Aufarbeitung durch Linck steht. Die Ausstellung zeigt, wie schwer sich die Kirche nach dem Krieg getan hat, mit ihrer historischen Verantwortung umzugehen, und wie lange antisemitisches Denken noch in der Nordkirche verankert war. Die aktuelle Kontroverse über den Umgang mit der eigenen Historie macht dazu deutlich, wie wichtig die Aufklärung auch heute noch ist. Die Schau wird bis Ende 2016 in verschiedenen Kirchen in Norddeutschland zu sehen sein, erweitert um die lokalen historischen Erkenntnisse.“

Ebenen der Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christlich-jüdischer Dialog[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschwiegen: Woche der Brüderlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 23. März 1957 äußerte der Pellwormer Pastor Johann Haar (ein gebürtiger Büdelsdorfer) Kritik am Verschweigen der „Woche der Brüderlichkeit“ in Schleswig-Holstein in der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung.[10]

Angeprangert: „Die Kirche und der Jude“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1958 richtete der Kieler Juso-Vorsitzende Jochen Steffen einen Offenen Brief an Wilhelm Halfmann wegen dessen Ablehnung des jüdisch-christlichen Dialogs.[10]

Anfang Februar 1960 erschienen in mehreren Presseorganen Auszüge aus der Halfmann-Schrift mit dem Vorwurf des Antisemitismus. Der „Informationsdienst des Deutschen Volksbundes für Geistesfreiheit“ veröffentlichte den Text als erstes, dann erschien ein Nachdruck in der „Flensburger Presse“.

Vorangetrieben wurde die Angelegenheit 1960 auch von dem sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Wilhelm Siegel, der selbst Mitglied der Kirche war. Er appellierte an Halfmann, als Verfasser der Schrift und amtierender Landesbischof die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und eine Überprüfung der Schrift durch die Synode vorzunehmen. Diese sollte eine Stellungnahme zu dem in der Schrift angesprochenen Problem des „Antisemitismus“ erarbeiten und veröffentlichen. Ziel einer solchen Verlautbarung sei es, die Gefahr eines Ansehensschadens von der Evangelischen Kirche abzuwenden. Halfmann selbst lehnte ab, da er sich persönlich für die Schrift verantwortlich sah.[11]

Der emeritierte Propst Johann Bielfeldt aus Itzehoe, Chronist der Schleswig-Holsteinischen Bekennenden Kirche, richtete 1960 folgende tröstlich gemeinten Worte an Wilhelm Halfmann zur Debatte um seine „Judenschrift“ von 1936:

„Wir müssen jetzt die Hand auf den Mund legen. Zu große Schuld haben wir auf uns geladen. Wir haben nicht die Vollmacht, kritisch über die Juden zu reden. Aber im eigenen Interesse dieses seltsamen Volkes möchte man so sehr wünschen, dass sie sich nicht wieder unbeliebt machen durch ihr Verhalten.“[12]

Eine Zeitlang wurde es still um das Thema, bis 2005/2006 die Historiker Uwe Danker und Astrid Schwabe in ihrer Veröffentlichung „Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus“ erneut auf Wilhelm Halfmanns umstrittene Schrift „Die Kirche und der Jude“ hinwiesen. Sie schrieben:

„Auch in der oft zu schnell dem Widerstand zugerechneten ‚Bekennenden Kirche‘ (BK) ist religiös begründeter Antisemitismus tief verwurzelt. Das zeigt das Beispiel von Wilhelm Halfmann (1896–1964), der nach Ende der NS-Herrschaft Landesbischof wird. Seit 1933 ist er gegen den Willen der NSDAP als Pastor in Flensburg tätig. Er lehnt Eingriffe der Nationalsozialisten in die kirchliche Arbeit offen ab, weshalb er einer der führenden Köpfe der ‚Bekennenden Kirche‘ wird. 1935 verfasst er in ihrem Namen die Schrift ‚Die Kirche und der Jude‘, in der er die Juden wegen ihrer Gegnerschaft zu Jesus als ein ‚von Gott verfluchtes Volk‘ darstellt. Auch wenn sich Halfmann vom rassischen Antisemitismus abgrenzt, bejaht er ausdrücklich den ‚berechtigten Kampf gegen das Judentum‘ mittels ausgrenzender Gesetzgebung. Die bekennenden Christen wollen so den Vorwürfen widersprechen, eine ‚verjudete‘ Kirche zu sein. Trotzdem wird die Publikation verboten. Ab 1944 übt Halfmann in Predigten vorsichtige Kritik an den Verbrechen des NS-Regimes.“[13]

Maßnahmen zur Überwindung des Antijudaismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 18. November 1957 wurde ein Arbeitskreis „Kirche und Judentum“ in Kiel gegründet. Als Vorsitzender fungierte Eduard Lohse, als Schriftführer Sigo Lehming.
  • Im Jahr 1962 wurde die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein (GCJZ) gegründet. 2012 feierte sie in Kiel ihr 50-jähriges Bestehen.[14] Den Festvortrag „Israels heilige Schriften und die Bibel der Christenheit“ hielt Eduard Lohse. Er blickte auch auf die Anfänge vor 50 Jahren zurück.[15]
  • Am 3. Juni 1981 wurde – mit Blick auf den Hamburger Kirchentag – der Nordelbische Arbeitskreis „Christen und Juden“ in Kronshagen gegründet.[16] Den Vorsitz hatte von Beginn an bis zum Dezember 2007 Propst i. R. Jörgen Sontag inne.[17] Seither wird der Arbeitskreis von Pastorin Hanna Lehming geleitet, der Beauftragten der Nordkirche für christlich-jüdischen Dialog.[18]
  • Zur Vorbereitung auf die nordelbische Themensynode „Christen und Juden“ im September 2001 wurde ein zweijähriger synodaler Beratungsprozess vorgeschaltet, in dem die Gemeinden, Kirchenkreise, Dienste und Werke aufgefordert waren, sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Christen und Juden“ zu beschäftigen. In vielen Kirchenkreisen wurden dazu Kirchenkreisbeauftragte für christlich-jüdischen Dialog berufen.
  • Am 22. September 2001 verabschiedete die Synode: „Christen und Juden“. Erklärung der Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.[19]
  • Von 2001 bis 2004 waren die Kirchenkreisbeauftragten für christlich-jüdischen Dialog damit befasst, die Ausstellung „Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945“ in ihrer Region zu begleiten und den jeweils besonders erstellten Regionalteil vorzubereiten.
  • Aufnahme der „bleibenden Treue Gottes zu seinem Volk Israel“ in die Präambeln der Kirchenverfassungen:

Wissenschaftliche Auseinandersetzung (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurt Dietrich Schmidt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Dietrich Schmidt: Einführung in die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit. [Eine Vorlesungsreihe, maschinengeschr. 1960, mit handschriftlichen Korrekturen bis 1964; postum] herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Jobst Reller, Hermannsburg: Ludwig-Harms-Haus 2. Aufl. 2010.
  • Kurt Dietrich Schmidt: Fragen zur Struktur der Bekennenden Kirche (1962), in: Gesammelte Aufsätze. Hrsg. von Manfred Jacobs, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1967, S. 267–293 (online).
  • Kurt Dietrich Schmidt: Der kirchliche Widerstand (1964), in: Gesammelte Aufsätze. Hrsg. von Manfred Jacobs, Göttingen 1967, S. 294–304 (online).

Der Kieler Kirchenhistoriker Kurt Dietrich Schmidt war 1933 Mitbegründer der „Not- und Arbeitsgemeinschaft schleswig-holsteinischer Pastoren“ (NAG) und Verfasser der Misstrauenserklärung gegen den DC-Landesbischof Adalbert Paulsen.[22] Er gehörte zum Leitungsgremium der NAG (später: Landesbruderrat), bis er 1935 aus dem Hochschuldienst entlassen wurde und nach Hermannsburg ging. Auch dort protestierte er weiterhin in seinen Veröffentlichungen gegen die nationalsozialistische Legende von der gewaltsamen Bekehrung der Germanen zum Christentum. Nach Kriegsende 1945 war K. D. Schmidt Begründer der „Kirchenkampfforschung“ und fungierte von 1955 bis 1964 als Vorsitzender der „Kommission der Ev. Kirche in Deutschland für die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit“.

Schmidt kannte den fünf Monate älteren Wilhelm Halfmann, der ihm als führender Kopf der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein nachfolgte[23], gut. Beide gehörten 1933 der Vertrauensmännerversammlung der NAG an. Bei der 1. Bekenntnissynode im Juli 1935 hatten sie einen gemeinsamen Auftritt: Halfmann mit der eröffnenden und grundlegenden Andacht „Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei“[24], Schmidt als Leiter des Rechtsausschusses dieser Synode[25]. Von dem Zeitzeugen und späteren Kirchenkampf-Berichterstatter K. D. Schmidt waren niemals Töne zu hören, die Halfmann in die Nähe der NS-Ideologie rückten.

Bei Halfmann selbst stellte sich der Sachverhalt ganz ähnlich dar: 1941 – er war inzwischen Pastor in Mölln – erfuhr Halfmann vom Euthanasiemord an Behinderten. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurden ihm auch Massenmorde an Juden durch deutsches Militär bekannt. 1944 begann er, diese Morde in Predigten vorsichtig zu kritisieren. Er wandte sich gegen die Ermordung „unheilbar Kranker, Lebensuntüchtiger, entwaffneter Feinde und Geiseln oder Menschen fremder Abstammung“.[26] Und in einer Predigt vom 12. November 1944 klagte er u. a. die Vergöttlichung der eigenen Rasse und die Verteufelung der jüdischen als Aufstand gegen Gott an.[27]

Kurt Jürgensen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurt Jürgensen: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins im Jahre 1945. Von der Vorläufigen Gesamtsynode zur neuen geistlichen Kirchenleitung unter Präses Wilhelm Halfmann, in: Horst Fuhrmann u. a. (Hrsg.): Aus Reichsgeschichte und nordischer Geschichte. Festschrift Karl Jordan, Stuttgart 1972, S. 411–425.[28]

Kurt Jürgensen: Die Schulderklärung des Rates der EKD und ihre Rückwirkungen in Schleswig-Holstein, in: Die Stunde der Kirche. Die Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976, S. 228–246.

Kurt Jürgensen: Die Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig-Holstein, in: Klauspeter Reumann (Hrsg.): Kirche und Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein, Neumünster 1988, S. 381–406[29]

Kurt Meier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leipziger Kirchenhistoriker Kurt Meier stellte in seiner drei Bände umfassenden Gesamtdarstellung des evangelischen Kirchenkampfes, die in den Jahren 1976 bis 1984 erschien, die besonderen Verhältnisse in Schleswig-Holstein jeweils in einem eigenen Kapitel dar:

  • Kurt Meier: Zum Kirchenkampf in der Ev.-luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins, in: Der evangelische Kirchenkampf. Gesamtdarstellung in drei Bänden, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1976–1984,
    • Band 1: Der Kampf um die „Reichskirche“, 1976, S. 360–372 (online);
    • Band 2: Gescheiterte Neuordnungsversuche im Zeichen staatlicher „Rechtshilfe“, 1976, S. 260–269 (online);
    • Band 3: Im Zeichen des zweiten Weltkrieges, 1984, S. 389–393 (online).

Besonders im zweiten und dritten Band wird die Rolle Halfmanns mehrfach erwähnt und gewürdigt. Nirgends ist auch hier von einer Unterstützung der NS-Ideologie die Rede. Im Gegenteil: Halfmann gilt auch Meier als einer der führenden Köpfe der BK in SH.

Klauspeter Reumann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flensburger Kirchenhistoriker Klauspeter Reumann beschreibt 1983 anhand der Berufung Halfmanns nach Flensburg die vorweggenommenen Fronten des Kirchenkampfes: Kirche und Nationalsozialismus. Die Berufung Wilhelm Halfmanns nach St. Marien Flensburg im Februar/März 1933. Vorweggenommene Fronten des Kirchenkampfes, in: Erich Hoffmann u. Peter Wulf (Hrsg.): „Wir bauen das Reich“. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein (= QuFGSH Bd. 81), Neumünster 1983, S. 369–389.

Klauspeter Reumann bespricht 1996 Halfmanns Judenschrift im Jubiläumsband „100 Jahre Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte“.[30]

1998 widmet er ihr ein eigenes Kapitel in seiner Gesamtdarstellung „Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein“ (Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Band 6/1), Seite 304–307.

2004 äußert er sich ausführlich zur Entstehungsgeschichte der Schrift: „… Filialen der jüdischen Synagoge“. Zur Entstehung von Wilhelm Halfmanns „Die Kirche und der Jude“ 1936, in: Grenzfriedenshefte, H. 3, Flensburg 2004, S. 163–178.[31]

2006 beschreibt er den Kirchenkampf in Schleswig-Holstein als ein „Ringen um die Mitte“: Kirchenkampf als Ringen um die „Mitte“. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins, in: Manfred Gailus, Wolfgang Krogel: Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen. Regionalstudien zu Protestantismus, Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte 1930 bis 2000, Berlin: Wichern 2006, S. 29–58; darin:

  • Zum Forschungsstand (S. 32–34; online)
  • Zusammenfassung der Ergebnisse (S. 57–58; online)

Klauspeter Reumann: Bekennende Kirche und Breklumer Mission im Kirchenkampf 1933 bis 1945, in: Dietrich Werner (Hrsg.): Ohne Erinnerung keine Zukunft. Beiträge zur Breklumer Missions- und Regionalgeschichte, Neumünster: Wachholtz 2007[32]

Geschichtsunterricht und seine Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sönke Zankels Geschichtsunterricht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Uetersener Studienrat Sönke Zankel erörterte 2002 den „Radikalantijudaismus des Wilhelm Halfmann“ in der Festschrift für Klaus Kurzdörfer.[33]

2004 legte er den Beitrag in überarbeiteter Form noch einmal vor, diesmal in Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 16 unter dem Titel: Christliche Theologie im Nationalsozialismus vor der Judenfrage. Die Schrift Halfmanns „Die Kirche und der Jude“.[34]

Erneut äußerte sich Sönke Zankel 2010 über Bischof Halfmann und den christlichen Antijudaismus in den Jahren 1958–1960, diesmal in: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 21.[35] Auszüge:

  • Einleitung: „Halfmann hatte 1936 die Schrift ‚Die Kirche und der Jude‘ veröffentlicht. Die Publikation hatte eine deutlich antijüdische Tendenz. Halfmann, der 1946 Bischof für Holstein wurde, meinte darin, man müsse ‚von der Kirche her aus der bald zweitausendjährigen Erfahrung mit den Juden sagen […]: der Staat hat recht. Er macht einen Versuch zum Schutze des deutschen Volkes, wie er von hundert Vorgängern in der ganzen Christenheit gemacht worden ist, und zwar mit Billigung der christlichen Kirche.‘ … Nach dem Krieg geriet die Schrift vorerst in Vergessenheit. Ende der 1950er Jahre wurde sie jedoch wieder aufgegriffen und brachte Halfmann abermals Probleme ein. Dieses Mal erfolgte jedoch die Kritik, weil er die Juden überhaupt angegriffen hatte. In den 1930er Jahren hatte man ihm von nationalsozialistischer Seite hingegen vorgeworfen, er hätte die Juden vom ‚falschen‘, nämlich vom christlichen Standpunkt aus attackiert und seine Ablehnung der Juden nicht rassisch begründet.“[36]
  • Schlussbetrachtung: „Mit der eigenen Vergangenheit ging Halfmann nicht sonderlich kritisch um. Vielmehr suchte er diesbezüglich eher den Weg des Schweigens als den der Auseinandersetzung. Damit passte Halfmann in das Bild der zeitgenössischen Evangelischen Kirche. Diese war ebenso wie die Politik am ehesten darum bemüht, die Vergangenheit totzuschweigen. Dass jedoch auch die schleswig-holsteinische Tagespresse in dieses Spiel involviert war, zeigt, wie fragil die demokratischen Mechanismen der Gewaltenteilung und Gewaltenkontrolle in der jungen Bundesrepublik noch waren. Aber auch in der Gegenwart fällt die eindeutige Distanz zu Wilhelm Halfmann manchen schwer. …“[37]

Schülerbeitrag im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Uetersener Schüler Isabelle Tiburski und Marek Ehlers beteiligen sich 2009, betreut von ihrem Lehrer Sönke Zankel, am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mit dem Beitrag Wilhelm Halfmanns Schrift „Die Kirche und der Jude“ (1936).

Unter der Überschrift „Erkenntnisse über einen Ex-Bischofs“ berichtete die „Norddeutsche Rundschau“ am 17. Februar 2009: „Sie widmeten sich besonders seiner Schrift ‚Die Kirche und der Jude‘ (1936). Dabei hätten sie, so Isabelle, viele Übereinstimmungen gefunden mit der Schrift ‚Wird der Jude über uns siegen?‘, die der als Antisemit bekannte Professor Adolf Schlatter im Jahr 1935 verfasst habe. ‚Es ist erstaunlich, dass Halfmann von Schlatter abgeschrieben hat.‘ Immer verallgemeinere er und spreche von ‚dem Juden‘ und meine damit alle Juden. Alte christliche Irrtümer, wie den angeblichen Mord der Juden an Jesus, fänden sich in der Schrift. Selbst in den 60er Jahren habe Halfmann seine Schrift aus dem Jahr 1936 noch theologisch als zutreffend angesehen, stellten die Schüler fest. Den Mord an den Juden hätte er nie gefordert, betont Sönke Zankel. Aber er symbolisiere das theologische Problem der Christen mit den Juden. Die ‚christlich-jüdische Verbrüderung unter Eliminierung der Theologie‘ habe Halfmann selbst lange nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mitmachen wollen, sagt Zankel. ‚Zeit seines Lebens blieb er in diesen Denkstrukturen verhaftet.‘ Im Übrigen sei Halfmann von 1933 bis 1936 ‚Förderndes Mitglied der SS‘ gewesen, bis er wegen seiner Schrift Schwierigkeiten bekam. Er habe versucht, die Kirche zu schützen, aber auf Kosten der am stärksten Verfolgten: der Juden. Von einem ‚aufrechten Mann‘ könne da keine Rede sein.“[38]

Namenstilgung in Itzehoe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenkreis Münsterdorf verzichtete daraufhin auf den Schriftzug „Wilhelm-Halfmann-Haus“ an seinem Verwaltungsgebäude.

„Kirche tilgt den Namen Halfmann“, so titelte am 31. Januar 2009 die „Norddeutsche Rundschau“ einen Artikel über den Entschluss von Propst Thomas Bergemann, das in Itzehoe stehende Verwaltungsgebäude des Kirchenkreises Münsterdorf umzubenennen. Vorausgegangen war dieser Entscheidung eine Anfrage zweier Zehntklässler der Ludwig-Meyn-Schule aus Uetersen, Isabelle Tiburski und Marek Ehlers. Sie hatten für den diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten „Helden, verehrt – verkannt – vergessen“ eine Arbeit über den ehemaligen evangelischen Bischof von Holstein, Wilhelm Halfmann (1896–1964), verfasst.[39] Die Publikation hatte eine deutlich antijüdische Tendenz. … Dies war für die Schülerin und den Schüler Grund genug, bei den heutigen kirchlichen Vertretern nachzufragen, wie diese dazu stehen, „dass ein Haus nach einem Mann benannt worden ist, der antijudaistisches Gedankengut verbreitete und die genannte Gesetzgebung der Nationalsozialisten befürwortete.“ Die Reaktion des Propstes kam prompt: Das Haus solle nicht mehr nach Wilhelm Halfmann benannt werden.[40]

Die beiden Schüler Isabelle Tiburski und Marek Ehlers riefen mit der von ihnen angestoßenen Entfernung des Schriftzuges „Wilhelm-Halfmann-Haus“ vom Verwaltungsgebäude des Kirchenkreises Münsterdorf kritische Leserbriefe in der „Norddeutschen Rundschau“ hervor. In einem wird zwar auch das Problem von Halfmanns Antijudaismus erkannt, dennoch meinen die beiden Autoren: „So ist also der Name Halfmann in Itzehoe der Bequemlichkeit (ein Verwaltungsgebäude braucht keinen Namen) und einer kaum noch differenzierenden political correctness zum Opfer gefallen.“ Ein emeritierter Pastor, der bei Halfmann sein Examen abgelegt hatte, meinte, er habe den Bischof von Holstein „als einen noblen Menschen und theologisch sehr fundierten Kirchenführer immer geschätzt.“ Eine kritische Distanz zu Halfmann ist bei beiden Leserbriefen nur begrenzt vorhanden.

Von Seiten des Kirchenkreises war das Urteil über Halfmann eindeutig. Bezüglich der Frage, ob ein kirchliches Gebäude nach ihm benannt sein dürfe, schrieb man den beiden Schülern: „Wir haben herausgefunden, dass man damals das Haus so benannt hat, weil der Bischof Halfmann eine maßgebliche Rolle in der Bekennenden Kirche, dem Widerstand gegen die NS-Gleichschaltung der Kirchen, spielte. Leider hat man damals offenbar nicht bedacht, dass sein Engagement gleichzeitig von Antisemitismus geprägt war. Nach der Recherche ist für uns völlig klar, dass jemand, der hetzerische Schriften wie ‚Die Kirche und der Jude‘ (1936) verfasste und sich noch bis zu seinem Tode nicht davon distanzierte, nicht als Namensgeber für eine kirchliche Einrichtung taugt.“ Die Schüler konnten dem nur zustimmen. Halfmann könne „kein Vorbild mehr sein. […] Die Entscheidung von Propst Dr. Thomas Bergemann […] war insofern richtig“, lautete ihr Urteil.[41]

Kirchliche Projekte und Forschungsvorhaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wanderausstellung „Kirchen, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung „Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945“, die seit dem Jahre 2001 in Schleswig-Holstein und Hamburg zu sehen war, beleuchtete „die vielleicht finsterste Zeit der Geschichte des Christentums“. Gerade die christliche Judenfeindschaft erforderte zumindest die Frage nach einer Teilverantwortung der Christen für den Massenmord an den europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg.[42]

Veröffentlichungen dazu:

  • Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Als Jesus „arisch“ wurde. Kirchen, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945. Die Ausstellung in Kiel, Bremen: Edition Temmen 2003, 2. Aufl. 2004, darin:
    • Stephan Linck: „… vor zersetzendem jüdischen Einfluß bewahren“. Antisemitismus in der schleswig-holsteinischen Landeskirche, S. 132–146.
    • Hansjörg Buss: „Entjudung der Kirche“. Ein Kircheninstitut und die schleswig-holsteinische Landeskirche, S. 162–186.
    • Jörgen Sontag: „Aber das Wort sagten sie nicht!“ Die mühsamen Schritte der evangelischen Kirche zur Anerkennung ihrer Mitschuld an der Judenverfolgung, S. 229–253.
Über dieses Buch schrieb Matthias Wolfes eine Rezension.[43] Auszug daraus: „Der Band dokumentiert die vom Nordelbischen Kirchenarchiv erarbeitete Wanderausstellung „Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945“, die am 20. September 2001 in Rendsburg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Landeskirche wählte damit einen im gesamten Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bisher einzigartigen Weg, um sich mit ihrer Geschichte während des Dritten Reiches auseinanderzusetzen. Begleitet wurde die Ausstellungsinitiative von einem synodalen Diskussionsprozess über das Verhältnis von Christen und Juden. Die wissenschaftliche und mediale Thematisierung antisemitischer kirchlicher Traditionen war auf diese Weise von Anfang an mit der Absicht verknüpft, zu einer Neubestimmung des christlichen Verhältnisses zum Judentum, das heißt zu einer historisch und theologisch fundierten Neueinschätzung der Bedeutung jüdischer Frömmigkeit und Kultur für die eigene Religiosität zu gelangen. Das Ergebnis dieser Bemühung liegt in der Synodalerklärung „Christen und Juden“ vom September 2001 vor.“
  • Hansjörg Buss, Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): „Eine Chronik gemischter Gefühle“. Bilanz der Wanderausstellung ‚Kirche Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945‘, Bremen: Edition Temmen 2005, darin u. a.:
    • Hanna Lehming: Antisemitismus in der Kirche – wie kam es dazu? Schleswig-holsteinische Theologen in der NS-Zeit, S. 271–280.
  • Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages (Hrsg.): Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945. Die Ausstellung im Landtag 2005 (Schriftenreihe des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Heft 7), Kiel 2006; darin u. a.:
    • Christina Semper: Das Verhältnis der Bekennenden Kirche zum Judentum in Schleswig-Holstein am Beispiel Wilhelm Halfmanns, S. 103–113.

Projekt „Neue Anfänge? Kirche, Christen, Juden nach 1945“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morell (16. Oktober 2012): „Linck ist von der Nordkirche beauftragt, die jüngste Geschichte der evangelischen Kirche in Schleswig-Holstein und Hamburg wissenschaftlich aufzuarbeiten. Abgeschlossen sind die Untersuchungen im Zeitraum von 1945 bis Mitte der 1960er Jahre. Im Zentrum steht dabei der Umgang mit der NS-Vergangenheit und das Verhältnis zum Judentum. Im Sommer kommenden Jahres soll das Buch vorliegen. Ein zweites Buch für die Zeit bis 1989 soll 2014 folgen.“[44]

Landesbischof Ulrich vor der Landessynode 2014 in Travemünde: „Die Nordelbische Kirche hat vor einigen Jahren [2008] einen Forschungsauftrag an den Historiker Stephan Linck vergeben. Das Projekt nennt sich bis heute: ‚Neue Anfänge? Kirche, Christen, Juden nach 1945‘. Dieses Projekt hat die Nordelbische Kirche angeschlossen an eine Ausstellung … [mit dem] Titel: ‚Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945‘ …

Der erste Band der ‚Neuen Anfänge‘, 2013 hat ein erhebliches Presseecho erfahren. Nicht allein die regionale Presse, auch der NDR hat ein lebhaftes Interesse an dem Buch gezeigt. Auch überregionale Zeitungen haben ausführlich dazu berichtet. Das Echo war meist positiv: Es wurde wahrgenommen, dass wir uns als Kirche einer schmerzlichen, auch heute leider noch nicht selbstverständlichen Aufgabe stellen – und zwar aus eigener Initiative heraus. Und es wurde die Arbeit des Autors wertgeschätzt, der einige bislang eher unbeachtet gebliebene Dinge zu berichten wusste und einen Überblick über die Zeit von 1945 bis 1965 gegeben hat. Natürlich blieb es nicht aus, dass sich neben den positiven Reaktionen kritische Stimmen zu Wort meldeten.“[45]

Stephan Linck: Neue Anfänge? Der Umgang der Evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien, Band 1: 1945–1965, Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 2013.[46] In dem Buch werden die vier heiklen Halfmann-Themen behandelt:

Presseecho auf das Buch „Neue Anfänge?“ von Stephan Linck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren zuvor hatte es auch schon herausfordernde Pressereaktionen auf Offene Briefe oder andere Veröffentlichungen gegeben:

  • 1958–1960: die Antijudaismus-Debatte um Halfmann wegen seiner Distanz zum jüdisch-christlichen Dialog und der 1936 von ihm verfassten Schrift „Die Kirche und der Jude“;
  • 2009: Zeitungsartikel mit dem Titel „Erkenntnisse über einen Ex-Bischof“ und Tilgung seines Namens am kirchlichen Verwaltungsgebäude in Itzehoe als Folge eines Schülerbeitrags zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten;
  • 2012: erste Berichterstattung über das Forschungsprojekt „Neue Anfänge?“ mit der Überschrift „Kirchen im Norden deckten Nazi-Karrieren – Patenschaften für Kriegsverbrecher – Kirchenhistoriker deckt auf“:

Das Buch von Stephan Linck „Neue Anfänge?“, veröffentlicht am 1. November 2013, rief eine Reihe von plakativen Überschriften, Übertreibungen und Zuspitzungen hervor:

  • Kieler Nachrichten vom 29. November 2013: Paul Wagner: Braune Flecken auf dem Talar (online).
  • taz vom 27. Dezember 2013: René Martens: Unter dem weiten Mantel der Kirche (online).
  • Nord-Ostsee Magazin vom 9. Januar 2014: Horst Schinzel: Rezension: Das Versagen der nordelbischen Kirchen 1945 (online).
  • Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag vom 13. Januar 2014: Frank Jung: Der lange Nazi-Schatten über der Kirche (online).
  • NDR: Schleswig-Holstein Magazin: Information zur Sendung am 2. Februar 2014, 19:30 Uhr: Zeitreise: Die Kirche im Nationalsozialismus (online). Darin heißt es, Halfmann habe die Juden als „Mörder Christi“ bezeichnet[47] – „und [er] ging sogar noch weiter“, sagt Stefan Linck, Historiker der Landeskirche Schleswig-Holstein: „Halfmann schreibt in seiner Schrift, dass die Juden den Türken die Technik zur Beschaffung von Feuerwaffen gegeben haben, damit sie Wien erobern konnten. Nach Halfmann sind es die Juden gewesen, die Napoleon in den Kriegen entscheidend unterstützt haben, damit er ganz Europa erobern konnte. Und natürlich sind es nach Halfmann die Juden gewesen, deren Zersetzungskraft die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg zu verantworten haben.[47] Das, sage ich, ist tief irrational.“
Stephan Linck reagiert in dieser Sendung auf die Ansage des Moderators: „1942 unterschreibt Halfmann ein Papier, das die Christen jüdischer Herkunft aus der Kirche ausschließt“:

„Das ist, glaube ich, ein einzigartiges Dokument, dass Halfmann als Vertreter der Bekennenden Kirche diesem Vorgang zugestimmt hat. Das ist natürlich eine sehr, sehr weitgehende Angelegenheit. Wir müssen uns bewusst machen: das Sakrament der Taufe wird im Kern hiermit für hinfällig erklärt. Unterm Strich war dies der Schritt, wo den Christen jüdischer Herkunft in der Phase der Deportation der letzte Tritt gegeben wurde, d. h. vor ihrer Ermordung wurden sie auch aus der Kirche ausgeschlossen.“[48]

Altbischof Karl Ludwig Kohlwage stellte dazu bei seinem Vortrag in Breklum am 3. Februar 2015 fest:

„Dass Halfmann in Übereinstimmung mit der BK … den Ausschluss von Christen jüdischer Herkunft aus der Kirche betrieben und ihre Taufe annulliert habe, ist und bleibt eine böse Verleumdung.“[49]

Und Landesbischof Gerhard Ulrich betonte bei gleicher Gelegenheit:

„Was nicht zum Ausdruck kommen darf und durfte, ist, dass Handelnde dieser Kirche auf eine Stufe gestellt werden mit den Verbrechern des NS-Regimes.“[50]

  • Hamburger Abendblatt vom 5. Februar 2014: Matthias Popien: Schleswig-Holstein: Die Evangelische Landeskirche und der SS-Mann (online).
  • Neues Deutschland vom 15. April 2014: Dieter Hanisch: Tiefbraune Talare. Schleswig-Holstein: NS-Verstrickungen der Kirche nach 1945 werden endlich zum Thema (online).
  • evangelisch.de: Jörg Echtler: Kriegsende in den Kirchen: „Die Schuld wurde ausgeblendet“. Interview vom 8. Mai 2015 (online).

Interventionen und Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brief an die Kirchenleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Sendung vom 2. Februar 2014 gab es von mehreren Seiten sofort Protest gegen die vorgebrachte Behauptung. Stichhaltige Beweise wurden gefordert. Der Autor Stephan Linck und die Kirchenleitung der Nordkirche, in deren Auftrag Linck arbeitet, antworteten auf Einsprüche übereinstimmend, dass es das angesprochene „Papier“ nicht gebe, aber einen „starken Indizienbeweis“, der sich aus einer Äußerung von Bischof Halfmann, die er mehr als 20 Jahre später gemacht hat, ableite. Eine Stellungnahme zu der unmittelbar nach der Sendung einsetzenden Pressekampagne gegen Bischof Halfmann erfolgte nicht. Diese Situation veranlasste einen größeren Kreis ehemals leitender Mitarbeiter der NEK, am 24. April 2014 unter Federführung von Landespastor i. R. Jens-Hinrich Pörksen einen Brief mit einer Reihe von Fragen an die Kirchenleitung zu schreiben.[51] Die Fragen an die Kirchenleitung lauteten:

  • Ist die KL bereit, sich klar und deutlich von den Aussagen über Bischof Halfmann im Schleswig-Holstein Magazin vom 2. Februar 2014 zu distanzieren, er habe in Übereinstimmung mit der Bekennenden Kirche Schleswig-Holsteins die Christen jüdischer Herkunft aus der Kirche ausgeschlossen, ihre Taufe annulliert und so einen Beitrag zu ihrer Vernichtung geleistet?
  • Welche Konsequenzen zieht die KL aus der Tatsache, dass es kein „Papier“ gibt, das Bischof Halfmann in Übereinstimmung mit der BK unterschrieben und mit dem er dem Ausschluss von Christen jüdischer Herkunft stattgegeben haben soll?
  • Hält die KL den sog. „Indizienbeweis“ für die Behauptung häretischen und kirchenzerstörenden Handelns, der sich auf nichts anderes als eine Bischof Halfmann zugeschriebene kurze Äußerung in ganz anderem zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang stützt, für schlüssig? Kann ein solcher „Indizienbeweis“ tragfähig sein für einen Vorwurf dieser gravierenden Art? Entspricht er den Regeln ordentlicher und seriöser wissenschaftlicher Arbeit, der auch an Gerechtigkeit und Fairness gegenüber den Personen, die sie untersucht, gelegen sein muss?
  • Teilt die KL die Position des Buches von Linck, die darauf hinausläuft, dass die Bekennende Kirche Schleswig-Holsteins gar keine Bekennende Kirche gewesen ist, weil sie eklatant gegen ihre Grundlage, gegen die Theologische Erklärung von Barmen verstoßen habe, insbesondere gegen Artikel 3, der für die Kirche, ihre Botschaft und ihre Ordnung Unabhängigkeit von den „jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen“ beansprucht, konkret vom Arierparagraphen?
  • Ist die KL bereit, dafür Sorge zu tragen, dass in einer Neubearbeitung des Buches von Linck die Behauptung gestrichen wird, Bischof Halfmann und mit ihm die BK SH sei auf „die Linie der radikalen (= häretischen) Minderheit der Deutschen Evangelischen Kirche eingeschwenkt“ (S. 224)?
  • Sieht die KL in den Ausführungen von Linck das für sie maßgebliche Urteil über die BK und über die in ihr verantwortlich handelnden Personen?
  • Erkennt die KL die Notwendigkeit, die schweren Verzeichnungen des Bildes von Bischof Halfmann richtig zu stellen und dem in der Öffentlichkeit entstandenen verheerenden Schaden, Bischof Halfmann sei ein „Nazi-Bischof“ und „Wegbereiter des Nationalsozialismus“, entgegenzutreten?
  • Ist die Kirchenleitung bereit, sich schützend vor die Vorgängerkirchenleitung der 50er Jahre zu stellen? Ihr wird auf S. 184 des Buches unterstellt, sie hätte im Streit um die Namensgebung einer Straße in Wyk nach dem Kriegsverbrecher General Christiansen nur deshalb geschwiegen, weil sie ihr langjähriges Mitglied Friedrich Schulz schützen wollte, der ein Unterstützer Christiansens gewesen sei. Schulz war in Wahrheit Opfer des Naziregimes, der durch die Treue zu seiner jüdischen Frau seine berufliche Existenz verloren hatte und heftigsten Anfeindungen ausgesetzt war.
  • Welche Rolle spielen für die KL die immer wieder als Schlüsselbegriffe gebrauchten Worte „nationalprotestantisch“ und „Nationalprotestantismus“? Welchen Beitrag leisten sie, um eine Zeit und die Menschen in ihr zu verstehen, vor allem den Übergang in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg? In der Darstellung Lincks sorgen sie vor allem für das Fragezeichen in seinem Titel, weil sie vor 1945 als Charakteristika der Schleswig-Holsteinischen Kirche da waren und nach 1945 geblieben sind.

„Die methodische und argumentative Unbekümmertheit, ja Leichtfertigkeit, die in der Darstellung und Bewertung des Verhältnisses von Bischof Halfmann und der BK zu Christen jüdischer Herkunft kulminiert, macht es für die Unterzeichner unmöglich, der Studie von Linck die ihr durch die kirchliche Autorisierung zugesprochene, in der Sache jedoch nicht begründete Deutungshoheit über diesen Zeitabschnitt zu überlassen.“[52]

Reaktionen der Kirchenleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Ulrich: Antwort an die Unterzeichner des Briefes vom 24. April 2014:

„… die Erste Kirchenleitung [hält] fest: Wir sind in keiner Weise für die Presseberichterstattung zuständig und für sie verantwortlich. Kritik, die mit der Berichterstattung zusammenhängt, muss sich an die Verantwortlichen in den Redaktionen richten. Klar widersprechen muss die Erste Kirchenleitung darüber hinaus aber vor allem dem von ihnen gewählten Begriff „Auftragsarbeit“ im Zusammenhang mit dem Projekt „Neuanfänge?“ Dasselbe gilt für die Formulierung, dass das Buch von Dr. Linck „gleichsam kirchenoffiziellen Rang“ habe. Hier macht die Erste Kirchenleitung deutlich: Die Nordkirche bzw. die vormalige Nordelbische Kirche hat dieses Projekt ermöglicht, aber es handelt sich hierbei nicht um eine kirchliche Stellungnahme. Wir haben die Grundlagen geschaffen, indem ein allgemeiner Forschungsauftrag skizziert wurde. Dr. Linck wird in seiner Forschungsarbeit von einem Beirat begleitet, dem sowohl Pastorinnen und Pastoren, Mitarbeitende, Ehrenamtliche aus unserer Kirche und Dozenten aus dem universitären oder öffentlichen Bereich angehören. In dieser Konstruktion wurde eine Unterstützung und eine interne Reflexion der Forschung sichergestellt, auf der anderen Seite aber auch die unabdingbar notwendige Freiheit garantiert, die evangelische Kirchengeschichtsschreibung haben muss. …“[53]

Vermerk über das Gespräch am 25. August 2014 im Landeskirchenamt Kiel:

„… Pörksen unterstreicht den scharfen Gegensatz zwischen der Darstellung in der Arbeit von Dr. Linck und der Auffassung der Verfasser des Schreibens an die Kirchenleitung. Die Beurteilung Bischofs Halfmanns in dem Buch sei geprägt von Unverantwortlichkeit. …
Dr. Linck erklärt … Inhalt und Umfang seines Auftrags, der nicht auf eine Gesamtschau ziele. Sein Buch stelle keine Kirchengeschichte der Zeit des Nationalsozialismus und der unmittelbar darauf folgenden Zeit dar. Deshalb könne er den Ausführungen Pörksens auch weitgehend zustimmen. Er habe versucht, aus dem ihm vorliegenden Material verantwortbare Schlüsse zu ziehen. Das gelte sowohl für die Beurteilung der Person und des Wirkens von Bischof Halfmann wie für die Beschreibung des Verhältnisses der Kirche zu den Juden. Der inzwischen aufgetauchte Brief von Treplin, aus dem klar hervorgeht, dass die BK dem Ausschluss der Judenchristen aus der Kirche nicht zugestimmt hat, erschüttere den Indizienbeweis, mache ihn aber nicht vollständig hinfällig. Zu der Frage, wie er bei seinem als begrenzt beschriebenen Auftrag zu dem Ergebnis kommen konnte, die BK habe mit der NS-Judenvernichtungspolitik kollaboriert, äußert sich Dr. Linck nicht. Ebenso äußert er sich nicht zu der Frage, ob der von ihm konstruierte „Indizienbeweis“ wissenschaftlich zulässig sei. …
Kohlwage: Diese Behauptung, die Bischof Halfmann und die BK SH zu Verrätern des Evangeliums und Zerstörern der Kirche erklärt, muss aus der Welt.“[54]

Gerhard Ulrich auf der Landessynode in Travemünde am 22. November 2014:

„Mit dem Forschungsauftrag und dem Ergebnis hat die Nordkirche keineswegs ein etwa abschließendes Wort sagen wollen oder gesagt zu jener Zeit. Wir wollten keine Schlussdeutung geben, sondern eine notwendige, überfällige wissenschaftliche Diskussion anstoßen. Wir beanspruchen nicht eine Deutungshoheit über eine schwierige Phase unserer Geschichte. Als Kirchenleitung möchten wir einen Diskurs anstoßen, durch den nicht nur die Kirche sich selbst beleuchtet, sondern geforscht wird in einem wissenschaftlichen Kontext und mit den ihm eigenen Kontrollen. Gerade in einer evangelischen Kirche ist eine solche historische Untersuchung eben keine Erklärung der Kirchenleitung, sondern Bestandteil einer laufenden Diskussion.“[55]

Gerhard Ulrich am 3. Februar 2015 in Breklum: Vom Umgang mit einer schuldbeladenen Vergangenheit unter dem Vorbehalt des Urteils Gottes:

„Was nicht zum Ausdruck kommen darf und durfte, ist, dass Handelnde dieser Kirche auf eine Stufe gestellt werden mit den Verbrechern des NS-Regimes. Bei allem, was kritisch gesagt und gefordert ist im Laufe des zurückliegenden Jahres im Zusammenhang der Diskussion um „Neue Anfänge?“ will ich hier deutlich sagen: Natürlich darf bei aller notwendigen, auch kritischen Beurteilung nicht das Handeln der Schwestern und Brüder etwa gleichgestellt werden mit den Verbrechen, derer sich die Christen zu wehren hatten. Wo ich selbst in den von mir zu verantworteten Teilen diesen Anschein erweckt haben sollte, tut mir das sehr leid. Das ist nicht das, was mein Anliegen ist, und nicht das, was gesagt werden soll und darf. … Und auch die Frage, die heute hier gestellt war, ob etwa Sammlungen von Predigten aus jener Zeit aufgehoben und zur Verfügung gestellt werden sollten, ist nur mit „Ja“ zu beantworten. Predigten sind eine wichtige Quelle für das Verstehen jener Zeit. Mir ist sehr deutlich, dass wir als Nordkirche einen weiteren, wissenschaftlich fundierten Aufarbeitungsprozess, gerade was die Rolle der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein betrifft, dringend brauchen und auch fördern werden – als Promotionsstipendium zum Beispiel. Ich bin sehr dafür, dass wir einen Forschungsauftrag vergeben, der unabhängig bearbeitet wird.“[56]

Rezensionen und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Benjamin Lassiwe: Kirchen im Norden und ihre NS-Geschichte. Fazit des Rezensenten:

„Es ist das Verdienst des neuen Buches, einen ungeschönten Blick auf die Vergangenheit der Vorgängerkirchen der heutigen Nordkirche zu werfen. Umfangreiche Quellenstudien und eine spürbare Liebe zum Detail zeichnen die Studie von Stephan Linck aus, der eine weite Verbreitung zu wünschen ist.“[57]

  • Hans-Joachim Ramm: Buchbesprechung „Neue Anfänge?“ von Stephan Linck. Fazit des Rezensenten:

„Vor allem die immer wieder zitierte oder in den jeweiligen Zusammenhängen erwähnte Gestalt des Bischofs Wilhelm Halfmann bedarf bei aller Kritik an seinen schriftlichen Äußerungen, seiner Theologie und seinem kirchenamtlichen Handeln einer sehr viel sorgfältigeren Untersuchung. Es geht nicht an, wie aus einem Steinbruch ihn bruchstückhaft zu zitieren, die Gesamtzusammenhänge, auch die widrigen Zeitumstände, nicht zu erkennen, sich in Mutmaßungen zu ergehen und seine Äußerungen zur Vergangenheitsbewältigung nicht – oder nur teilweise – zur Kenntnis zu nehmen.

… diese eigentlich wichtige Arbeit [weist] erhebliche Mängel auf … und man [kann] in weiten Passagen den Eindruck gewinnen …, es handle sich um eine Ideologieproduktion mit Methoden der 60-er Jahre, die eine vorgefasste Meinung stützen soll. …

Die vorliegende Bearbeitung dieses so wichtigen Themas ist unwissenschaftlich und disqualifiziert sich selbst.“[58]

  • Felix Teuchert: Rezension zu S. Linck, Neue Anfänge? Fazit des Rezensenten:

„Diese Kritikpunkte schmälern jedoch den Erkenntnisgewinn nicht. Lincks Ergebnis ist im Grundsatz vielleicht nicht überraschend, wohl aber in der Ausprägung. Der regionalgeschichtliche Zugriff bringt einen großen Detailreichtum hervor und macht zudem sichtbar, wie unterschiedlich der kirchliche Umgang mit der Vergangenheit war. In den personalpolitischen Konsequenzen bilden Eutin und Lübeck die Pole, im Umgang mit dem Antisemitismus das tolerante Hamburg und die antisemitischen Positionen anhängende schleswig-holsteinische Kirchenleitung, wo sogar die Bekennende Kirche die antisemitische Gesetzgebung mitgetragen hatte (S. 24).

Linck hat insgesamt eine flüssig geschriebene und anschauliche Dokumentation vorgelegt, die viele interessante Fälle und Einzelaspekte auf einer konkreten Ebene ans Licht bringt und einen kritischen Blick auf die vier Landeskirchen der ehemaligen Landeskirche Nordelbien wirft.“[59]

  • Rainer Hering: Neue Anfänge? Anmerkungen zu einem Buch über den Umgang der Landeskirchen in Nordelbien mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und ihrem Verhältnis zum Judentum, in: Zeitschrift für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Band 2, 2015, Seite 289–298.
  • Kritische Anmerkungen von Jens-Hinrich Pörksen und Peter Godzik auf der Website der Arbeitsgruppe „Die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein“ (online).

Reaktionen in Rickling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kieler Nachrichten-Segeberg vom 17. Januar 2014: Detlef Dreessen: Anderer Name für Halfmann-Saal? (online).[60]
  • Lübecker Nachrichten-Segeberg vom 13. Februar 2014: Nazi-Bischof: Saal wird weiter seinen Namen tragen (online).
  • Holsteinischer Courier vom 14. Februar 2014: Sabine Voiges: Halfmann-Saal behält den Namen (online).
  • Holsteinischer Courier vom 24. März 2014: Benjamin Steinhausen: Diskussion um Halfmann: Wichtige Fragen wurden nicht beantwortet (online).
  • Holsteinischer Courier vom 11. April 2014: Sabine Voiges: Halfmann-Diskussion: Zentrale Fragen bleiben weiter offen (online).
  • Infoarchiv Norderstedt, Nachricht vom 15. April 2014: Der Bischof und die Juden. Warum der Landesverein für Innere Mission seinen Halfmann-Saal verteidigt (online).
  • Neues Deutschland vom 15. April 2014: Olaf Harning, Rickling: Der Hetzer auf dem Bischofsstuhl. Wilhelm Halfmann war ein Mann der Nazis – dennoch konnte er bis 1964 als hoher Kirchenrepräsentant amtieren[6]
  • Infoarchiv Norderstedt, Nachricht vom 19. Juli 2014: Der „Bischof-Halfmann-Saal“ wird umbenannt. Das Ende einer Leitfigur[7]
  • Holsteinischer Courier vom 25. Juli 2014: Christian Lipovsek: Ein neuer Name für den Halfmann-Saal (online).
  • Kieler Nachrichten-Segeberg vom 19. Januar 2015: Detlef Dreessen: Der Landesverein tut sich schwer[5]

Aufarbeitungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Institut für Kirchengeschichte an der Universität Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nachrichten Nordkirche vom 5. Januar 2015: Timo Teggatz: Kirche streitet um NS-Vergangenheit in Schleswig-Holstein[8]
  • Pressemeldung Nr. 5/2015 der CAU – Institut für Kirchengeschichte vom 8. Januar 2015: „Die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein und die Juden“. Podiumsgespräch zur Geschichte und Rezeption.[61]
  • Bericht vom 18. Januar 2015: Timo Teggatz: Uni-Debatte: Wie verhielt sich die Kirche in der NS-Zeit? „Beigelegt ist die Kontroverse um den Holsteiner Nachkriegsbischof Halfmann nicht, aber seine Judenfeindlichkeit wird auch von seinen Anhängern nicht in Frage gestellt. Das wurde bei einem öffentlichen Streitgespräch in Kiel deutlich, bei dem fast die gesamte Kirchenspitze dabei war.“[62]
  • Landesbischof Gerhard Ulrich am 3. Februar 2015 in Breklum: „Gerade auch das Symposium im Januar in Kiel hat aber erneut aufgezeigt, wie schwierig die Quellenlage insgesamt ist. Manches ist überhaupt nicht dokumentiert, manches ist offenbar unwiederbringlich zerstört. Der Appell von Jörgen Sontag an noch lebende Zeitzeugen, ihre Bestände zu durchforsten, ist ein notwendiger Hilferuf.“[63]
  • Dokumentation „Kirchengeschichte kontrovers. Neuere Debatten zur Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein“; das Buch ist Anfang 2023 nach acht Jahren endlich erschienen![64]

Arbeitsgruppe „Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagung: Breklum I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagung am 3./4. Februar 2015; dokumentiert in: Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Was vor Gott recht ist“. Kirchenkampf und theologische Grundlegung für den Neuanfang der Kirche in Schleswig-Holstein nach 1945. Dokumentation einer Tagung in Breklum 2015. Zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Hinz und Simeon Schildt in Zusammenarbeit mit Peter Godzik, Johannes Jürgensen und Kurt Triebel, Husum: Matthiesen Verlag 2015,[65] darin u. a:

  • Karl Ludwig Kohlwage: Die theologische Kritik der Bekennenden Kirche an den Deutschen Christen und dem Nationalsozialismus und die Bedeutung der Bekennenden Kirche für die Neuorientierung nach 1945, S. 15–36 (online); mit ausführlicher Beschreibung und Würdigung der Rolle Halfmanns in der NS-Zeit. Wesentliche Erkenntnis:

„Es ist ein erstaunliches ekklesiologisches Konzept, ein erstaunliches Bild von Kirche, das diese 1. Bekenntnissynode in Schleswig-Holstein entwirft, bestimmt von wenigen Schwerpunktthemen: Theologie, Ausbildung, Recht, Unterricht, Gemeindeaufbau, Volksmission, und doch von umfassender Weite, für mich am eindrücklichsten dabei der dezidierte Wille zur Öffentlichkeit, dieser offensive missionarische Wille, für den Strukturen geschaffen werden, die Handlungsfähigkeit gewährleisten. …

Wir, die Nachgeborenen, frei und ohne Druck groß geworden – jedenfalls im Westen –, können nur mit Respekt und Dank auf die Entschiedenheit schauen, mit der die BK die Herausforderung erkannte und annahm und in den Kampf um Sein oder Nichtsein der Kirche und des biblischen Glaubens in Deutschland eintrat. Und wir können nur mit Respekt und Dank auf die Bausteine sehen, die die BK in diesem Kampf, nicht nur gezwungenermaßen, sondern auch mit Lust und Begeisterung, für den Neubau nach 1945 geformt und geliefert hat.“[66]

  • Gerhard Ulrich: Vom Umgang mit einer schuldbeladenen Vergangenheit unter dem Vorbehalt des Urteils Gottes, S. 43–60. (Pressebericht: online)
  • Dokumente zur Vorgeschichte der Tagung, S. 296–314, darin:
    • Jens-Hinrich Pörksen: Brief an die Kirchenleitung der Nordkirche vom 24. April 2014 (mit Anhang), S. 297–300.
    • Gerhard Ulrich: Antwort an die Unterzeichner des Briefes vom 24. April 2014, S. 300 f.
    • Vermerk über das Gespräch am 25. August 2014 im Landeskirchenamt Kiel, S. 301–307.
    • Gerhard Ulrich: Bericht zum Projekt „Neue Anfänge“ bei der Tagung der Landessynode der Nordkirche am 22. November 2014, S. 307–311.
    • Klauspeter Reumann: Ein Brief von Hans Treplin, S. 311–314.

Website[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einrichtung einer Website „Geschichtswerkstatt: Die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein und ihre Impulse für die Gestaltung der Kirche nach 1945“ im Laufe des Jahres 2016 durch Peter Godzik.

Hans-Joachim Ramm: Hinweise auf die Website und die beiden Buch-Neuerscheinungen in: Forum. Mitteilungsblatt der Pastorinnen und Pastoren im Bereich der Nordkirche Nr. 83/ Juli 2018[67]

Edition: Miterlebte Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internet-Veröffentlichung von: Paul M. Dahl: Miterlebte Kirchengeschichte. Die Zeit der Kirchenausschüsse in der Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins 1935–1938. Manuskript abgeschlossen 1980, für das Internet überarbeitet und hrsg. von Matthias Dahl, Christian Dahl und Peter Godzik 2017[68].

Tagung: Breklum II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagung im März 2017; dokumentiert in: Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Was er euch sagt, das tut!“ Der Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Landeskirche nach dem Zweiten Weltkrieg. Dokumentation einer Tagung in Breklum 2017, Husum: Matthiesen Verlag 2018,[69] darin u. a.:

  • Karl Ludwig Kohlwage: Welche Kirche wollte die BK – und was ist daraus geworden? Wiederaufbau und Neuanfang der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche nach Kriegsende, S. 15–35 (online); mit ausführlicher Beschreibung und Würdigung der Rolle Halfmanns in den ersten Nachkriegsjahren. Fazit:

„Blicken wir auf den synodal bestimmten Neuanfang in der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes, stellen wir wie bei den Bekenntnissynoden 1935 und 1936 die Konzentration auf wenige entscheidende Themenkreise fest. An erster Stelle steht das Bemühen, von Schrift und Bekenntnis her Licht und Orientierung in das Dunkel von Leid, Schuld, Ratlosigkeit und Verwirrung zu bringen. In einer Zeit, da der Glaube an den lebendigen, in der Geschichte handelnden Gott in einem Abgrund von Nihilismus zu versinken drohte, war die 1. Vorläufige Synode mit ihrem gottesdienstliche Auftakt ein Ruf zurück zu dem vergebenden, segnenden, den Weg nach vorn öffnenden Gott. Es gilt, von ihm alles zu erwarten.“[70]

Edition: Breklumer Hefte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pressetermin am 31. Mai 2018 in Breklum[71], Präsentation: Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ Stimmen zur Bewahrung einer bekenntnisgebundenen Kirche in bedrängender Zeit. Die Breklumer Hefte der ev.-luth. Bekenntnisgemeinschaft in Schleswig-Holstein in den Jahren 1935 bis 1941. Quellen zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein. Zusammengestellt und bearbeitet von Peter Godzik, Husum: Matthiesen Verlag 2018.[72]

Die Breklumer Hefte waren „Stimmen zur Bewahrung einer bekenntnisgebundenen Kirche in bedrängender Zeit“. Sie setzten sich kritisch mit den glaubens- und christentumsfeindlichen Strömungen im Nationalsozialismus auseinander. Mit ihren hohen Auflagen (zwischen 10.000 und 65.000, in einem Fall sogar weit darüber hinaus) hatten sie reichsweite Bedeutung. Sie wurden teilweise verboten und eingezogen, was die Rarität der erhalten gebliebenen Exemplare erklärt. Nach dem Krieg gerieten die Breklumer Hefte in Vergessenheit. In den nordelbischen Bibliotheken waren sie nirgendwo vollzählig greifbar, nicht einmal in Breklum hatte man alle Titel aufbewahrt.

Das führte bei den Herausgebern zu der Überzeugung, die Breklumer Hefte samt dem Sonderheft „Die Nordmark im Glaubenskampf. Eine Antwort der Kirche an Gustav Frenssen“ lesbar zu machen und in einer Gesamtausgabe der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Edition erschien 2018 und war fast acht Jahrzehnte nach der erzwungenen Einstellung der Breklumer Hefte ein neues „Medienereignis“ (Stephan Richter). Zeigte doch der Sammelband erstmals auf einem breiten Fundament, wie sich die Bekennende Kirche Schleswig-Holsteins in der NS-Zeit mit dem damaligen Zeitgeist auseinandergesetzt hat.

„Die Hefte vermitteln eine lebendige Vorstellung vom Denken und Glauben, vom Kämpfen und Argumentieren von Christen in einer wichtigen geschichtlichen Epoche“, unterstreichen die Herausgeber. Sie erwarten, dass sich die wissenschaftliche Theologie mit diesem Vermächtnis der Bekennenden Kirche stärker beschäftigen wird, nachdem die Breklumer Hefte so lange eigenartig ungeordnet und vor allem unausgewertet in der Vergangenheit geruht haben.[73]

Zeitungsartikel vom 3. Juli 2018: Stephan Richter: Publizistischer Widerstand.[74]

Die Ausstellung „Neue Anfänge nach 1945?“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigene Website[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Januar 2016 eröffnete Wanderausstellung verfügt über eine eigene Website, die alle Ausstellungsthemen präsentiert.[75][76]

Lokale Vorträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrich Hentschel: Die Schuld der Kirche und ihr guter Ruf – aus der Perspektive der Ausstellung. Vortrag am 11. Februar 2016 in St. Jacobi Hamburg[77]
  • Jörgen Sontag: „Verleugnet“ – vom Umgang der Kirche mit ihren jüdischen Gemeindegliedern. Ein theologisches Problem in der Evangelischen Kirche in Deutschland und in der schleswig-holsteinischen Landeskirche in den Jahren 1941/1942. Vortrag am 18. Mai 2016 in der Nikolai-Kirche zu Kiel im Rahmen der Ausstellung „Neue Anfänge nach 1945?“[78]
  • Helge-Fabien Hertz: Die Landeskirche Schleswig-Holsteins im und nach dem 'Dritten Reich' – unter besonderer Berücksichtigung der Gemeinde Ahrensburg. Vortrag am 17. Mai 2018 in der Ahrensburger St. Johanniskirche (Onlinefassung)

Presseecho[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Zeitung vom 27. Januar 2016: Nordkirche will eigene Nachkriegszeit-Geschichte aufarbeiten (online).
  • Die Zeit vom 28. Januar 2016: Wolfgang Thielmann: Nicht zu vergessen. Die Nordkirche arbeitet ihre NS-Vergangenheit auf – und einigen geht das zu weit (online).
  • Doreen Gliemann, Thomas Morell: Die Nordkirche arbeitet ihre NS- und Nachkriegsgeschichte auf. Pressebericht vom 29. Januar 2016 (online)
  • Deutschlandfunk Kultur vom 31. Januar 2016: Michael Hollenbach: Wo nach '45 braune Pastoren Unterschlupf fanden (online).
  • Hamburger Abendblatt vom 10. Februar 2016: Edgar S. Hasse: Geistliche unterm Hakenkreuz (online)
  • Jüdische Allgemeine vom 22. Februar 2016: Moritz Piehler: Der Bischof und seine SS-Vergangenheit (online).
  • Sebastian (sic!) Linck: Deutsche Christen willkommen. Evangelische Landeskirchen verleugneten lange ihre Verstrickung in den Nazismus, in: Zeitzeichen, April 2016 (online).
  • Lübecker Nachrichten-Lauenburg vom 8. Februar 2017: Kirchen und ihre NS-Vergangenheit (online).

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Akademie der Nordkirche, Amt für Öffentlichkeitsdienst der Nordkirche (Hrsg.): Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen, Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 2017; darin:
    • Gerhard Ulrich: Zur Eröffnung. Ansprache des Landesbischofs in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi am 29. Januar 2016 (mit einem Abschnitt über Wilhelm Halfmann, S. 9 f.)
    • Stefanie Endlich, Beate Rossié: Biografie Wilhelm Halfmann (S. 91)

Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halfmanns Antijudaismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der öffentliche Vorwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Informationsdienst des Deutschen Volksbundes für Geistesfreiheit e.V. brachte im Februar 1960 unter der Überschrift „Bischof gegen die Juden im Dritten Reich“ eine Reihe von Zitaten aus der Schrift Die Kirche und der Jude, die Halfmann 1936 als Pastor in Flensburg im Auftrag der Bekenntnisgemeinschaft verfasst hatte. Der Artikel wurde von der Flensburger Presse unter der Überschrift „Bischof D. Halfmann ein Antisemit?“ nachgedruckt.

Die Verteidigung nach außen: Zeitverhaftet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die landeskirchliche Pressestelle veröffentlichte daraufhin die Informationsschrift Bischof Halfmann und die Juden mit ausführlichen Zitaten aus den Abschnitten 1 bis 3 der Schrift und dem Fazit: „Die Schrift wurde von den Nazis richtig verstanden, verboten und beschlagnahmt. Sie spiegelt die geistige Situation von Anfang 1936 wider, als eben die Nürnberger Gesetze erlassen waren. Die Kristallnacht von 1938 und die blutige ‚Endlösung‘ der Judenfrage lagen noch im dunklen Schoß der Zukunft.“[79]

Im Nachwort zu der genannten Schrift verteidigte sich Halfmann selbst (und schloss mit einem Hinweis auf das Stuttgarter Schuldbekenntnis):

„Meine Schrift hat zu ihrer Zeit einen guten Dienst getan, wie das Echo von Freund und Feind bewies. Aber sie war in manchen Stücken zeitverhaftet; längst schon war mir ihr schwacher Punkt bewußt. Ein Christ jüdischer Abstammung schrieb mir 1937: ‚Man kann heute nicht mehr den Stürmer ablehnen, ohne dann auch die Methoden der Partei und des Staates abzulehnen.‘ Dieser Mann hatte völlig recht, deshalb habe ich auch seinen Brief aufbewahrt. Nur war die Lage im Jahre 1938 so, daß man als einzelner gar nicht erst die Feder anzusetzen brauchte, um öffentlich die Methoden der Partei und des Staates anzugreifen. Der Versuch wäre im Keim erstickt worden. So bezog ich mich nur auf den Antisemitismus des Stürmers. Wer verstehen wollte, hat das auch verstanden im Sinne des Sprichwortes: Er prügelt den Sack, meint aber den Esel.“[80]

Halfmanns Haltung nach innen: Nein zum Judaismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. März 1960 schrieb Halfmann wegen der öffentlich vorgetragenen Kritik an seiner Judenschrift an den Hamburger Landesbischof Karl Witte: „Heute wäre eine solche Schrift unmöglich.“ Seine historischen Bemerkungen über die Geschichte der Juden seien „ungerecht, weil einseitig ausgewählt“, „obwohl sie sachlich richtig sind“. Für eine Abkehr vom Antijudaismus sah Halfmann allerdings keine Notwendigkeit:

„Trotzdem kann ich heute noch nicht anders, als den theologischen Ansatz für richtig zu halten. Aber auch über die Judenfrage zu diskutieren so, daß auch das theologische Nein zum Judaismus, nicht nur zum ‚Antisemitismus‘ durchgehalten wird, ist fast unmöglich. Ich kann die christlich-jüdische Verbrüderung auf humanitärer Basis, unter Eliminierung der Theologie, nicht mitmachen.“[81]

In einem Brief an den SPD-Landtagsabgeordneten Wilhelm Käber schrieb Halfmann am 8. März 1960:

„Mit dieser Schrift wollte ich nur etwas in der Hand haben, um gegebenenfalls auf eine Veranlassung von außen hin gleich etwas unternehmen zu können. Doch ist diese Veranlassung bisher noch nicht gegeben und so habe ich die Masse der Exemplare zurückbehalten und will sie von mir aus auch nicht in Umlauf setzen, da ich es für das Beste halte, wenn die Angelegenheit in der bisher zurückhaltenden Weise behandelt wird. … Im übrigen bleibt für mich das theologische und kirchliche Problem zwischen Kirche und Judentum bestehen. … Die Frage des Antijudaismus, also die religiöse Frage, steht noch zur Diskussion.“[82]

In einem Brief vom 1. August 1960 offenbarte Halfmann gegenüber dem emeritierten Kropper Missionsdirektor Detlef Bracker seine kritischen Vorbehalte gegenüber dem Judentum:

„Was Sie in Ihrem ‚offenen Wort‘ als sozusagen christliche Selbstverständlichkeiten ansprechen: ‚Abscheu‘ und ‚feindlicher Hass‘ seitens der Juden, vor allem das ‚Verstockungsgericht‘, weiter die ‚Gefahr des jüdischen Volkes‘ für das deutsche, die ‚antichristliche Beeinflussung‘ der deutschen Arbeiter durch jüdischen Einfluss – das sind alles Dinge, die Sie heute in der Öffentlichkeit nicht sagen können, ohne dass ein fürchterliches Geschrei erhoben wird. Denn das gilt heute als Ausdruck von uraltem christlichen Antisemitismus und schwerer historischer Schuld der Kirche. Dabei sind alle diese Urteile richtig, in der Bibel gegründet, in der Kirchengeschichte und volksgeschichtlich bestätigt; ich stimme Ihnen voll zu. Aber es gibt Zeiten, wo man auch Dinge, die wahr sind, nicht sagen kann, ohne die Gefahr verhängnisvollster Missverständnisse heraufzubeschwören.“[83]

Und vor Lehrern erklärte er noch im selben Jahr:

„Es müssen auch die Philosemiten, die eifervollen Schützer der Juden, gebeten werden, mit ihrem nervösen Gebaren die wunden Gewissen nicht überflüssig zu reizen. Sie helfen nicht zur Normalisierung des Verhältnisses zwischen Deutschen und Juden, welche doch darin bestehen würde, daß es aufhört, ein Problem zu sein.“[84]

BK-Zustimmung zum Ausschluss der Judenchristen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angeblich stimmte die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein im Jahr 1942 durch ihren Sprecher einer „Sonderregelung“ für den Umgang mit Gemeindegliedern jüdischer Herkunft zu. Es wurde sogar behauptet, es gäbe diesbezüglich ein Dokument, das den „Ausschluss“ der Judenchristen aus der Landeskirche belege. Der Sachverhalt ist überaus kompliziert und stellt sich im Einzelnen folgendermaßen dar:

Maßnahmen des NS-Staates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. Juni 1941 hatte der deutsch-sowjetische Krieg mit der Eröffnung von Kampfhandlungen gegen die Sowjetunion durch die deutsche Wehrmacht begonnen. Aus Furcht vor den Juden als möglichen Verbündeten des Feindes im Innern des Reiches wurden weitere Maßnahmen gegen sie ergriffen:

  • Am 1. September 1941 verpflichtete die Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden (RGBl. I, S. 547) alle Personen im Deutschen Reich, die nach den Nürnberger Gesetzen als Juden einschließlich der Geltungsjuden definiert waren, vom vollendeten sechsten Lebensjahr an einen gelben Judenstern „sichtbar auf der linken Brustseite des Kleidungsstückes in Herznähe fest aufgenäht zu tragen“.
  • Am 24. Oktober 1941 erging ein Runderlass des Reichssicherheitshauptamtes, der denjenigen „deutschblütigen“ Bürgern eine Schutzhaft von drei Monaten androhte, die „in der Öffentlichkeit freundschaftliche Beziehungen zu Juden“ erkennen ließen.[85]

Maßnahmen der Deutschen Evangelischen Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese staatlichen Regelungen nahmen evangelische Kirchenführer zum Anlass, ihrerseits Maßnahmen gegen jüdisch-stämmige Gemeindeglieder zu ergreifen. Sie fürchteten, bei Untätigkeit den Körperschaftsstatus ihrer Landeskirchen zu verlieren.

Die erste Regelung, die getroffen wurde, fiel sehr harsch aus. Am 17. Dezember 1941 unterschrieb der Kieler Kirchenamtspräsident Christian Kinder als einer von sieben nationalkirchlichen Kirchenführern eine Erklärung, die die Aufhebung jeglicher Gemeinschaft mit Judenchristen in ihren evangelischen Landeskirchen feststellte:

„Eine deutsche Evangelische Kirche hat das religiöse Leben deutscher Volksgenossen zu pflegen und zu fördern. Rassejüdische Christen haben in ihr keinen Raum und kein Recht.“[86]

Mit Rundschreiben vom 22. Dezember 1941 korrigierte die Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) diese radikale Haltung ein wenig:

„Wir bitten … die obersten Behörden, geeignete Vorkehrungen zu treffen, daß die getauften Nichtarier dem kirchlichen Leben der deutschen Gemeinde fernbleiben. Die getauften Nichtarier werden selbst Mittel und Wege suchen müssen, sich Einrichtungen zu schaffen, die ihrer gesonderten gottesdienstlichen und seelsorgerlichen Betreuung dienen können.“[87][88]

Der Geistliche Vertrauensrat der DEK präzisierte seine Haltung vom 22. Dezember 1941 nach einer kritischen Intervention von Landesbischof Theophil Wurm am 20. Mai 1942 mit folgender Klarstellung:

„Ein Ausschluß oder gar eine ‚Ausstoßung‘ ist in dem Rundschreiben nicht gefordert. Eine Verweisung aus der Una Sancta (d.h. der geglaubten einen heiligen Kirche) liegt ohnehin nicht in Menschenhand. In dieser Richtung kann auch das Rundschreiben unmöglich mißverstanden werden. Aber auch eine Ausscheidung aus der irdisch-rechtlich verfaßten Kirche ist nicht gefordert. Es ist lediglich davon die Rede, daß die Judensternträger dem kirchlichen Leben der deutschen Gemeinde fernbleiben und eine eigene kirchliche Betreuung finden sollen, um deren Ermöglichung sich die Kirchenkanzlei mit bemühen will.“[89]

Sonderregelung in der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach diesen Klarstellungen fand der Kieler Kirchenamtspräsident Christian Kinder für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins eine „Sonderregelung“, wie ihm Pastor Walter Auerbach später bestätigte.[90] Der Bruderrat der BK in Schleswig-Holstein stimmte dem nach Kinders Erinnerung zu mit der Beschränkung, dass er „Wert darauf lege, vor offizieller Zustimmung den Namen des in Aussicht genommenen Seelsorgers dieses neuen Gemeindekreises genannt zu bekommen“.[91]

Ob der inzwischen aufgefundene Brief von Pastor Hans Treplin-Hademarschen an Propst Siemonsen-Schleswig vom 26. April 1943 ein Beleg dafür ist, dass die BK SH die Sonderregelung gerade nicht unterstützt hat, ist umstritten. Wenn es eine Zustimmung gab, erfolgte sie durch Johannes Tramsen oder seinen Nachfolger Hans Treplin, jedenfalls nicht durch Halfmann.[92]

Den juristischen Ertrag dieser „Sonderregelung“ fasste Kinder in seinem Erlass vom 10. Februar 1942 folgendermaßen zusammen:

„Hieraus ergibt sich, dass Nichtarier, und zwar insbesondere diejenigen Personen, auf die die Bestimmungen der §§ 1 und 2 der Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden vom 1. September 1941 […] Anwendung finden, keinerlei Recht in einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ausüben können.“[93]

Die jüdisch-stämmigen Gemeindeglieder gehörten damit einer eigenen Personalgemeinde an und sollten ihre Rechte in der Landeskirche als einer Körperschaft öffentlichen Rechts nicht mehr wahrnehmen. Sie wurden in eine Art „Freikirche“ abgeschoben, die Integrität ihrer Taufe war davon nicht betroffen.[94]

Sprachregelungen nach dem Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für diesen Vorgang fand Pastor Halfmann auf der ersten Vorläufigen Gesamtsynode der Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins am 14. August 1945 in Rendsburg folgende Worte:

„Es muß nachgeprüft werden, welche Gesetze und Verordnungen der letzten zwölf Jahre aufzuheben sind – es ist klar, daß z. B. eine Verordnung wie die über den Ausschluß von Evangelischen nichtarischer Abstammung aus der kirchlichen Seelsorge ihre Zeit gehabt hat.“[95]

Als Bischof sprach Wilhelm Halfmann später anerkennend über die besondere Regelung, die Kinder für die schleswig-holsteinische Landeskirche gefunden hatte:

„Sie haben in der Frage der Behandlung nichtarischer Mitglieder der evangelischen Kirche die radikal deutsch-christliche Lösung vermieden und für Schleswig-Holstein eine Sonderregelung getroffen, die auch die Billigung der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein fand. …“[96]

Halfmanns Umgang mit der Schuld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft mit Ende des Krieges konnte Halfmann auch eigene Fehler und Versäumnisse in wachsender Klarheit eingestehen:

Wie sollen wir heute predigen?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. Mai 1945 in einem Rundschreiben an die schleswig-holsteinische Geistlichkeit Wie sollen wir heute predigen? mit dem Tenor: „Wenn die Welt uns mit Fluten des Hasses überschwemmt, wenn im Namen Gottes und der Moral und der Humanität über uns gerichtet wird, so werden wir die Vollmacht des Bußrufs nur dem zubilligen, der selbst einen bußfertigen Sinn bekennt. Wir berufen uns auf das Gotteswort, indem die Warnung vor dem hochmütigen Richten übereinander ein charakteristischer Grundzug ist …“[97]

Kommentar Karl Ludwig Kohlwage (2017): „Ohne besondere Amtsautorität, aber in vollmächtiger Erkenntnis dessen, was die Stunde fordert, leistet er [Halfmann] in Verwirrung und Ratlosigkeit Hilfe zur geistlichen, im biblischen Wort gegründeten Orientierung – genau das, was die BK in der Zeit davor mit ihren Synoden, Verlautbarungen und Schriften getan hat. „Wie sollen wir heute predigen?“ – darin sieht Halfmann zusammen mit anderen, die er konsultiert (Propst Hasselmann-Flensburg, Missionsdirektor Dr. Pörksen-Breklum, Propst Siemonsen-Schleswig), die erste Aufgabe, das ist BK-Tradition, gleichzeitig zeichnet sich in dieser ersten gesamtkirchlichen Äußerung von Gewicht eine Tendenz ab: der Neuanfang ist nicht nur Sache der BK, sondern aller, die dem Evangelium verpflichtet sind.“[98]

Kritik an Darbietung und Interpretation des Stuttgarter Schuldbekenntnisses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1945 ließ Halfmann dem Kieler Kurier, der Zeitung der britischen Militärregierung, die das Stuttgarter Schuldbekenntnis unter der Überschrift „Ev. Kirche bekennt Deutschlands Kriegsschuld“ abgedruckt hatte, eine kritische Stellungnahme zukommen. Halfmann betonte darin: Wenn die Erklärung „so gelesen und verstanden“ werde, wie dies dem Leser durch die Aufmachung „suggeriert“ werde, sei dies „ein schwerer Schlag für die Ev. Kirche“ und rücke sie – ungerechtfertigterweise – in die Nähe des „Landesverrats“. Halfmann wollte aber auch die Schuld nicht einseitig sehen und fragte, wie seines Erachtens „der Deutsche einfach fragt“:

„Die polnischen Greuel, die Frauenschändungen, die Vernichtung der mittel- und osteuropäischen Kulturlandschaft mit ihrem Reichtum an Lebensmitteln, die Vertreibung der Millionen – kurz der beispiellose Volksmord, der jetzt vor sich geht – ist der keine Schuld? Solange darüber verlegen verschwiegen (sic!) wird, solange hat man drüben keine Vollmacht, von deutscher Schuld zu reden.“[99]

Kommentar Sönke Zankel (2010): „Bereits im Oktober 1945 hatte Halfmann sich zum Stuttgarter Schuldbekenntnis geäußert: ‚Die Feinde haben das aufsteigende Wort der Buße uns in den Hals zurückgestoßen. Das ist vielleicht ihre schlimmste Tat. Wenn man aber jetzt unter Deutschen von Schuld redet, dann soll man bedenken, dass unser Volk sich im Zustand des Ermordetwerdens befindet. Was sich ereignet, ist beispiellos.‘[100] Weiter führte Halfmann aus, dass ‚die feindliche Schuldpropaganda nicht wirke, da der Deutsche heute einfach frage: Und die polnischen Greuel? Und der Bolschewismus? Und hier, unsere Bombenruinen?‘ Halfmann war damit nicht in der Lage, sich von seiner nationalen Perspektive zu lösen und die Lage der Deutschen entsprechend einzuordnen. Indem er die Situation der Deutschen als ‚beispiellos‘ bezeichnete, relativierte er indirekt, wenn auch nicht wörtlich formuliert, den Mord an den europäischen Juden.“[101]

Kommentar Kurt Jürgensen (1976): „Die von Werner Jochmann aus zweiter Hand zitierte Äußerung von Halfmann, ‚die Feinde‘ (das sind die ehemaligen Kriegsgegner) hätten mit einer solchen abgenötigten Erklärung die Bußbereitschaft ‚zurückgestoßen‘, ist aus dem Zusammenhang gerissen und berücksichtigt nicht, wie ernst Halfmann um die Bußbereitschaft im Volke gerungen und dabei letztlich die Schulderklärung als eine Hilfe akzeptiert hat! Ein Einwand blieb: Halfmann vermißte in der Erklärung einen ‚Zug der Gütigkeit und des barmherzigen Verständnisses‘. Die Selbstanklage, die für sich allein zum Ausdruck komme, zeige eben nicht die Kirche in ihrer ganzen Gnadenfülle. Die Predigt, so verlangte Halfmann ja schon im Mai 1945, sollte zur Buße auffordern, aber in einem seelsorgerlichen Sinne. Ohne Zweifel, so schrieb Halfmann damals, ‚muß der Weg durch die Buße gehen‘, nicht in einem abstrakten Sinne, sondern im Wissen um die persönlichen Missetaten und die des eigenen Volkes, aber doch auch im gläubigen Aufnehmen des Evangeliums der frohen Botschaft von der Versöhnung, Vergebung, Erlösung.“[102]

Schuldbekenntnis der Kirche: nicht politisch, sondern religiös[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Reformationstag 1945 sprach Halfmann in seiner Flensburger Gemeinde über „Die Kirche im deutschen Zusammenbruch“. Halfmann musste zur Stuttgarter Schulderklärung Stellung nehmen, seine Gemeinde erwartete das. Noch einmal verteidigte Halfmann seinen Standpunkt: Die Kirche habe nicht „Schuld im politischen Sinne“ zu bekennen, sie habe kein politisch-historisches Urteil zu fällen. Die Kirche habe allerdings von „Schuld im religiösen Sinne“ zu reden, und dies müsse in der ganz konkreten Situation der zerbrochenen nationalsozialistischen Herrschaft und in der Suche nach einem wirklichen Neuanfang geschehen. In der konkreten Lage galt es, so Halfmann, „der Wahrheit unserer Schuld standzuhalten“. Schuldig sei man geworden durch den „Geist des Säkularismus“, durch die Missachtung der Gebote und vor allem durch die Abkehr vom ersten, zweiten und dritten Gebot. So habe man dem Nationalsozialismus den Weg geöffnet. „Da lag unsere Schuld“, so Halfmann vor seinen Flensburger Zuhörern. Er fragte sie (und sich selbst) eindringlich, als er ausrief:

„Und als sich nun die Gewaltherrschaft seit 1933 immer mächtiger auftat, was habt Ihr getan, was habe ich getan? Haben wir genug gerufen, gemahnt, protestiert? Ach, meine Freunde, wir haben Angst gehabt. Das war unsere Schuld. Es ist Schuld aufgehäuft, Berge hoch, und die Kirche tut recht, die zur Buße ruft, und zeigt sich eben gerade darin als Kirche Luthers im deutschen Zusammenbruch. Denn die Reformation hat begonnen als Bußbezeugung, nicht anders, und eine Reformation heute kann nur wieder mit der Buße beginnen, nicht anders.“[103]

Bekenntnis: „Wir haben nicht widerstanden bis aufs Blut“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Buß- und Bettag 1945 wandte sich die Vorläufige Kirchenleitung, deren Vorsitz Halfmann innehatte, mit einem von Heinrich Rendtorff entworfenen Wort zum Bußtag an die Gemeinden. Tenor:

„Wir haben nicht widerstanden bis aufs Blut, wir haben nicht gerufen, geworben, gewarnt mit letztem Einsatz. Es hat uns gefehlt an der ganzen Liebe, mit der unser Herr uns geliebt hat, an dem ganzen Glauben, der ihm alles zutraute, an dem ganzen Gehorsam, der nur nach seinem Befehl fragte, nach nichts anderem. Darum sind wir schuldig vor Gott an dem Furchtbaren, das geschehen ist.“

Freilich heißt es darin weiter:

„Schuldig mit unserem deutschen Volke sind alle Völker. Kein Volk ist vor Gott gerecht, alle sind sie hineinverflochten in die große Verstrickung der Schuld. Alle sind sie auf dem unheilvollen Wege der Entchristlichung, der Entgottung, die einen – wie unser deutsches Volk – schon weit fortgeschritten, andere noch mehr im Verborgenen. Alle sind sie vor Gott füreinander verantwortlich.“[104]

Scham darüber, ein schlechter Deutscher gewesen zu sein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1946, in seinen Überlegungen zur Schleswigfrage, äußerte sich Halfmann zur Schuld der Deutschen:

„Nicht daß ich Deutscher bin, wohl aber, daß ich ein schlechter Deutscher gewesen bin — dessen soll ich mich schämen. Daß wir das gute deutsche Wesen verfallen ließen, daß wir Gottes Gaben und Aufgaben untreu wurden, daß wir gottlose Deutsche waren, das ist’s, was uns Schande macht. Die Flucht davor in eine andere Nationalität hinein wäre der offenbarende letzte Akt der Treulosigkeit gegen Gott und das Siegel auf den moralischen Verfall, der daraus resultiert. Flucht aus der Weltgeschichte ist Flucht vor Gott, Flucht vor der Wahrheit und der Schuld und der Verantwortung!“[105]

Überleben als Schuld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1958, bei der Trauerfeier zur Beisetzung von Pastor Ewald Dittmann, fand Halfmann folgende Worte:

„Das Komplizierte, für Unzählige Undurchschaubare, der damaligen Lage kann man vielleicht am einfachsten ausdrücken in zwei Sätzen: Es war doch nicht alles verkehrt, was unter Hitler geschah?! Der Satz ist richtig. Aber nur, wenn man den zweiten Satz dazu sagt: Aber das Ganze war verkehrt! Das heißt: Auch das Gute geschah unter bösem Vorzeichen. Das ist das Satanische in solcher Zeit. Der Satan, der Diabolos, der Verwirrer verwirrt die Gewissen, daß sie Böses für gut und Gutes für böse halten. Daß es böse war, hat spätestens der grauenhafte Schlußakt vollends offenbar gemacht: Dieser Untergang in Selbstmord, Raserei und unaussprechlicher Schande. Und die Unschuldigen, wie Pastor Dittmann, sind in dieses Gericht mit hineingerissen worden — Geheimnis Gottes, stellvertretendes Sühneleiden, Anruf zur Buße!

Zur Buße. Wir alle waren mit drin verwickelt. Und unser Überleben muß uns fast als Schuld vorkommen vor all denen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt wurden und ihr Leben lassen mußten. Deshalb schließe ich mich ein, und alle evangelischen Christen sollten sich mit einschließen, in jenes Bekenntnis leitender Männer der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 18. Oktober 1945: ‚Wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.‘ Herr Gott, erbarme dich unser!“[106]

Wovon wir uns freimachen müssen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1960 in einem Vortrag vor Lehrern Zur Bewältigung unserer Vergangenheit im Kapitel „Abkehr und Einkehr“:

„Die evangelische Kirche muß sich ihrer inneren Geschichte stellen, auch wo diese Schmerzen macht. Die Wahrheit, daß Gott die Sünden der Väter an den Kindern heimsucht bis ins dritte und vierte Glied, trifft auch für die Christenheit zu. … Von mindestens zwei Dingen müssen wir uns frei machen: zuerst vom Nationalismus. … Wir stehen und fallen mit dem Staatswesen, dem wir angehören. Ihm treu und kritisch zu dienen, nicht nörgelnd abseits zu stehen im Rückblick auf unwiderruflich vergangene Größe oder im Ausblick auf utopische Ziele, ist unsere Pflicht. … Weiter müssen wir den Antisemitismus verabschieden, den Inbegriff von Unmenschlichkeit und frevelhafter Überhebung über den Mitmenschen. … Das deutsche Versagen, die deutsche Schuld ist an diesem Punkte so ungeheuerlich, daß sich weithin eine Trotzhaltung gebildet hat, die schlechten Gewissens nach Rechtfertigung sucht. Angesichts des Heeres der Getöteten ist aber jede Rechtfertigung nur neue Schändung der Toten und zugleich auch des deutschen Namens. …“[107]

Einsatz für verurteilte Kriegsverbrecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. Oktober 2012 berichtete Thomas Morell über das an Stephan Linck vergebene Forschungsprojekt Neue Anfänge? Kirche, Christen, Juden nach 1945 unter der Überschrift „Kirchen im Norden deckten Nazi-Karrieren – Patenschaften für Kriegsverbrecher – Kirchenhistoriker deckt auf“.[108] Darin vermittelte er eine Reihe von Vorwürfen Lincks gegen die damaligen Kirchenleitungen:

  • Thema in dieser Zeit sei vor allem das Leid der Deutschen durch die Bombardierungen und der Flüchtlinge aus dem Osten gewesen – nicht das Leid der KZ-Opfer.
  • In der Weihnachtsbitte der Christen in Deutschland an die Völker der Welt vom Dezember 1946 wurde dafür gebetet, dass die rund fünf Millionen deutschen Kriegsgefangenen zu ihren Familien zurückkommen können. Im Mai 1949 hieß es in einem Aufruf des Rates der EKD: „Sorgt für die Freigabe der Internierten! Lasst ab von dem Sonderrecht gegen die Besiegten!“[109]
  • Halfmann folgte diesem Aufruf und setzte sich z. B. für Karl Genzken und für Hinrich Möller ein. Neun schleswig-holsteinische Kirchengemeinden übernahmen Patenschaften für inhaftierte Kriegsverbrecher in Frankreich. (Diese Haltung wandelte sich erst Anfang der 1960er Jahre, als zahlreiche Skandale über die Karrieren von NS-Verbrechern öffentlich wurden.)
  • Der Aufruf der EKD 1963, die „unbeschreiblich grausam ausgeführten Massenverbrechen endlich zur Kenntnis zu nehmen und sich der Vergangenheit zu stellen“, wurde vom Landeskirchenamt in Kiel mit einer „Handreichung“ für Pastoren begleitet, in der davor gewarnt wurde, die Familien von NS-Verbrechern sozial auszugrenzen.

Stephan Linck folgerte aus all dem: „Keine fünf Jahre nach Kriegsende waren Kriegsgefangene und Kriegsverbrecher eins geworden.“ Und: „Das Mitgefühl galt anhaltend den Tätern.“

Diese Vorwürfe Lincks wiegen schwer. Sie berücksichtigen nicht den seelsorgerlichen Einsatz Halfmanns für ein in der Niederlage hart getroffenes und geschundenes Volk, an das sich Halfmann im Zusammenbruch gewiesen wusste.[110]

Unterstützung für Hans Joachim Beyer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. Mai 2014 besprach Matthias Popien im Hamburger Abendblatt einen aufgrund der Veröffentlichung von Stefan Linck[111] bekannt gewordenen Vorgang, der Halfmann als Vorsitzendem der Kirchenleitung angelastet wurde: die Beschäftigung des „reibungslos entnazifizierten“[112] Hans Joachim Beyer als Pressesprecher der Landeskirche in den Jahren 1947 bis 1951. Die Überschrift des Zeitungsartikels lautete: „Die Evangelische Landeskirche und der SS-Mann“; die drei Leitsätze zu Beginn: „Historiker deckt internen Informationsdienst auf. Schlüsselfigur war Hans Joachim Beyer, ein NS-Ideologe. Zielrichtung war es unter anderem, Pastoren zu disziplinieren oder gar kaltzustellen.“[113]

Der Zeitungsartikel beginnt mit einer Information über den Vertraulichen Informationsdienst, der auf blauem Papier gedruckt mindestens 16 Jahre lang, von 1952 bis 1968, von der Pressestelle der Landeskirche an ausgewählte Adressaten verschickt wurde – verbunden mit dem Hinweis, ihn „nach der Lektüre möglichst sofort zu vernichten“.

Diese besondere Form evangelischer Pressearbeit ging nach Erkenntnissen von Linck auf Hans Joachim Beyer zurück, „einem der Ideologen des Nationalsozialismus“. Beyer war Handlanger von Reinhard Heydrich in Prag gewesen. Nach 1945 tauchte er in Schleswig-Holstein auf, diente sich Halfmann als Pressesprecher an und wurde 1947 als Leiter der landeskirchlichen Pressestelle angestellt.[114] Lincks Einschätzung:

„Beyer sammelte auch belastende Informationen über Journalisten, zum Beispiel über Chefredakteure, um dann dort kirchliche Texte platzieren zu können. Das erinnert mich schon an die Methoden des Sicherheitsdienstes (SD) der SS.“[113]

Nach dem Weggang von Beyer – er wurde nach Vorliegen der 131er-Regelung Professor an der Pädagogischen Hochschule Flensburg – trat Wolfgang Baader, der ebenfalls SD-Mitarbeiter gewesen war, seine Nachfolge an und perfektionierte dessen Technik.[115] Die blauen Blätter des Vertraulichen Informationsdienstes wurden an die „in Spitzenstellungen der schleswig-holsteinischen Landeskirche stehenden Theologen und Laien“ versendet.[113]

Im Januar 1963 übergab Baader Halfmann eine Liste mit 48 Pastoren, die an der Deutschen Friedensunion (DFU) interessiert sein sollten. Linck: „Die Namen können nur vom Verfassungsschutz gekommen sein.“ Obwohl die Pastoren bestritten, der DFU nahezustehen, vertraute Halfmann dieser ominösen Liste. Gerhard Ulrich:

„Für mich ist es unfassbar, dass der Verfassungsschutz Pastoren bespitzelt hat und Bischof Halfmann diesen Informationen vertraute. Hier haben die verantwortlichen Bischöfe dem Auftrag der Kirche Schaden zugefügt.“[113]

Unterstützung für Martin Redeker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der NS-Zeit gehörte der Kieler Theologe Martin Redeker zu den Befürwortern des Nationalsozialismus. Nach dem Krieg gelang es ihm, eine entnazifizierungsbedingte Entlassung zu vermeiden. Seinetwegen kehrten die seinerzeit amtsenthobenen BK-Theologen Kurt Dietrich Schmidt und Volkmar Herntrich nicht an die Kieler Universität zurück. Der Landesbruderrat der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein warf ihm noch 1947 Bekenntniswidrigkeit vor. Aufgrund seiner antisemitischen Äußerungen musste Redeker 1955 auf das Rektorenamt der Kieler Universität verzichten. 1954 wurde er zum CDU-Landtagsabgeordneten gewählt. 1958 setzte sich Halfmann in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel für seine Wiederwahl ein.[116]

Fazit und offene Fragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uwe Pörksen sagte und fragte 2016 in seinem Roman Breklehem. Roman eines Dorfes zur Person Halfmanns:

„Wilhelm Halfmann, der viel Umstrittene, ein klarer Kopf der ersten Stunde, der sieht, mit wem er es bei dem Kanzler zu tun hat, welcher die Grundlage der christlichen Religion auf den Müllhaufen werfen will, sagt es, wiederholt es, trägt es vor – und winkt dann in einer Schrift, in der er dies noch einmal wiederholt, mit antijüdischer Hetze, als wäre er auf der anderen Seite …

Wollte er den spionierenden Gegnern ihren Maulkorb, den Gefängnisschlüssel, die Pistole aus der Hand nehmen, um seine kirchenpolitische Arbeit fortsetzen zu können? Hatte er Angst? Dachte er so? War die Hetze Gemeingut?“[117]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Gaertner, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Aufbrüche. Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein nach 1945. Eine Festschrift, Kiel: J. F. Steinkopf 2012 (Inhalt).
  • Kurt Dietrich Schmidt: Einführung in die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit. [Eine Vorlesungsreihe, maschinengeschr. 1960, mit handschriftlichen Korrekturen bis 1964; postum] herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Jobst Reller, Hermannsburg: Ludwig-Harms-Haus 2. Aufl. 2010 (Inhalt).
  • Kurt Dietrich Schmidt: Gesammelte Aufsätze. Hrsg. von Manfred Jacobs, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1967 (Inhalt), darin u. a.:
    • Fragen zur Struktur der Bekennenden Kirche (1962), S. 267–293 (online).
    • Der kirchliche Widerstand (1964), S. 294–304 (online).
  • Kurt Jürgensen: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins im Jahre 1945. Von der Vorläufigen Gesamtsynode zur neuen geistlichen Kirchenleitung unter Präses Wilhelm Halfmann, in: Horst Fuhrmann u. a. (Hrsg.): Aus Reichsgeschichte und nordischer Geschichte. Festschrift Karl Jordan, Stuttgart 1972 (Inhalt), S. 411–425.
  • Kurt Jürgensen: Die Stunde der Kirche. Die Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976 (Inhalt), darin u. a.:
    • Die Schulderklärung des Rates der EKD und ihre Rückwirkungen in Schleswig-Holstein, S. 228–246.
    • Dokument 8. Präses Halfmann: Stellungnahme zur sog. Schulderklärung des Rates der EKD – Oktober 1945, S. 292 f.
  • Kurt Jürgensen: Die Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig-Holstein, in: Klauspeter Reumann (Hrsg.): Kirche und Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein, Neumünster 1988 (Inhalt), S. 381–406 (Auszüge online).
  • Kurt Meier: Zum Kirchenkampf in der Ev.-luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins, in: Der evangelische Kirchenkampf. Gesamtdarstellung in drei Bänden, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1976–1984,
    • Band 1: Der Kampf um die „Reichskirche“, 1976, S. 360–372 (online);
    • Band 2: Gescheiterte Neuordnungsversuche im Zeichen staatlicher „Rechtshilfe“, 1976, S. 260–269 (online);
    • Band 3: Im Zeichen des zweiten Weltkrieges, 1984, S. 389–393 (online).
  • Klauspeter Reumann: Kirche und Nationalsozialismus. Die Berufung Wilhelm Halfmanns nach St. Marien Flensburg im Februar/März 1933. Vorweggenommene Fronten des Kirchenkampfes, in: Erich Hoffmann u. Peter Wulf (Hrsg.): „Wir bauen das Reich“. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein (= QuFGSH Bd. 81), Neumünster 1983 (Inhalt), S. 369–389.
  • Klauspeter Reumann: Halfmanns Schrift „Die Kirche und der Jude“ von 1936, in: Verein für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.): 100 Jahre Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Reihe II, Band 48), Neumünster 1996, S. 36–55.
  • Klauspeter Reumann: Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein von 1933 bis 1945, in: Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte. Bd. 6/1: Kirche zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung, Neumünster 1998, S. 111–451.
  • Klauspeter Reumann: „… Filialen der jüdischen Synagoge“. Zur Entstehung von Wilhelm Halfmanns „Die Kirche und der Jude“ 1936, in: Grenzfriedenshefte, H. 3, Flensburg 2004, S. 163–178.
  • Uwe Danker, Astrid Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus, Neumünster: Wachholtz 2005, 2. Aufl. 2006; darin:
    • dies.: Bandbreite: Verhaltensweisen evangelisch-lutherischer Geistlicher. Die biografischen Beispiele Andersen, Peperkorn, Szymanowski, Halfmann, Asmussen und Hasselmann (S. 66 f.)
  • Klauspeter Reumann: Kirchenkampf als Ringen um die „Mitte“. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins, in: Manfred Gailus, Wolfgang Krogel: Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen. Regionalstudien zu Protestantismus, Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte 1930 bis 2000, Berlin: Wichern 2006 (Inhalt), S. 29–58 (darin: Forschungsstand und Zusammenfassung).
  • Klauspeter Reumann: Bekennende Kirche und Breklumer Mission im Kirchenkampf 1933 bis 1945, in: Dietrich Werner (Hrsg.): Ohne Erinnerung keine Zukunft. Beiträge zur Breklumer Missions- und Regionalgeschichte, Neumünster: Wachholtz 2007 (Inhalt), S. 237–268.
  • Sönke Zankel: Die Bekennende Kirche und die „Judenfrage“: Der Radikalantijudaismus des Wilhelm Halfmann. In: Niklas Günther und Sönke Zankel (Hrsg.): Die Theologie zwischen Kirche, Universität und Schule. Festschrift für Klaus Kurzdörfer, Kiel 2002, S. 52–66.
  • Sönke Zankel: Christliche Theologie im Nationalsozialismus vor der Judenfrage. Die Schrift Halfmanns „Die Kirche und der Jude“, in: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 16 (2004), S. 121–134[34]
  • Sönke Zankel: „Ich kann die christlich-jüdische Verbrüderung unter Eliminierung der Theologie nicht mitmachen“. Bischof Halfmann und der christliche Antijudaismus in den Jahren 1958–1960. In: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 21 (2010), S. 123–138.[35]
  • Stephan Linck: Neue Anfänge? Der Umgang der Evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien, 2 Bände, Kiel 2013 und 2016[118] Band 2.
  • Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Als Jesus „arisch“ wurde. Kirchen, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945. Die Ausstellung in Kiel, Bremen: Edition Temmen 2003, 2. Aufl. 2004, darin u. a.:
    • Stephan Linck: „… vor zersetzendem jüdischen Einfluß bewahren“. Antisemitismus in der schleswig-holsteinischen Landeskirche, S. 132–146.
    • Hansjörg Buss:[119] „Entjudung der Kirche“. Ein Kircheninstitut und die schleswig-holsteinische Landeskirche, S. 162–186.
    • Jörgen Sontag: „Aber das Wort sagten sie nicht!“ Die mühsamen Schritte der evangelischen Kirche zur Anerkennung ihrer Mitschuld an der Judenverfolgung, S. 229–253.
  • Hansjörg Buss, Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): „Eine Chronik gemischter Gefühle“. Bilanz der Wanderausstellung ‚Kirche Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945‘, Bremen: Edition Temmen 2005, darin u. a.:
    • Hanna Lehming: Antisemitismus in der Kirche – wie kam es dazu? Schleswig-holsteinische Theologen in der NS-Zeit, S. 271–280.
  • Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages (Hrsg.): Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945. Die Ausstellung im Landtag 2005 (Schriftenreihe des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Heft 7), Kiel 2006; darin u. a.:
    • Christina Semper: Das Verhältnis der Bekennenden Kirche zum Judentum in Schleswig-Holstein am Beispiel Wilhelm Halfmanns, S. 103–113.
  • Ulrich Hentschel: Die Schuld der Kirche und ihr guter Ruf – aus der Perspektive der Ausstellung. Vortrag am 11. Februar 2016 in St. Jacobi Hamburg[77]
  • Jörgen Sontag: „Verleugnet“ – vom Umgang der Kirche mit ihren jüdischen Gemeindegliedern. Ein theologisches Problem in der Evangelischen Kirche in Deutschland und in der schleswig-holsteinischen Landeskirche in den Jahren 1941/1942. Vortrag am 18. Mai 2016 in der Nikolai-Kirche zu Kiel im Rahmen der Ausstellung „Neue Anfänge nach 1945?“[78]
  • Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Was vor Gott recht ist“. Kirchenkampf und theologische Grundlegung für den Neuanfang der Kirche in Schleswig-Holstein nach 1945. Dokumentation einer Tagung in Breklum 2015, Husum: Matthiesen Verlag 2015 (Abk.: Dokumentation Breklum I), darin u. a.:
    • Karl Ludwig Kohlwage: Die theologische Kritik der Bekennenden Kirche an den Deutschen Christen und dem Nationalsozialismus und die Bedeutung der Bekennenden Kirche für die Neuorientierung nach 1945, S. 15–36 (Onlinefassung).
    • Gerhard Ulrich: Vom Umgang mit einer schuldbeladenen Vergangenheit unter dem Vorbehalt des Urteils Gottes, S. 43–60 (Onlinefassung)
    • Jens-Hinrich Pörksen: Brief an die Kirchenleitung der Nordkirche vom 24. April 2014 (mit Anhang), S. 297–300.
  • Uwe Pörksen: Breklehem. Roman eines Dorfes, Husum 2016.
  • Evangelische Akademie der Nordkirche, Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Nordkirche (Hrsg.): Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen, Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 2017.
  • Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Was er euch sagt, das tut!“ Der Wiederaufbau der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche nach dem Zweiten Weltkrieg. Dokumentation einer Tagung in Breklum 2017, Husum: Matthiesen Verlag 2018 (Abk.: Dokumentation Breklum II),[69] darin u. a.:
    • Karl Ludwig Kohlwage: Welche Kirche wollte die BK – und was ist daraus geworden? Wiederaufbau und Neuanfang der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche nach Kriegsende, S. 18–35 (Onlinefassung).
  • Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ Stimmen zur Bewahrung einer bekenntnisgebundenen Kirche in bedrängender Zeit. Die Breklumer Hefte der ev.-luth. Bekenntnisgemeinschaft in Schleswig-Holstein in den Jahren 1935 bis 1941. Quellen zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein. Zusammengestellt und bearbeitet von Peter Godzik, Husum: Matthiesen Verlag 2018 (Abk.: Breklumer Hefte).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geschichtswerkstatt Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein
  • Sigrid Sabrowski: Konsequenter Umgang mit Geschichte (online) mit Download: Fichtenhofsaal – vormals Bischof-Halfmann-Saal und Chronik der öffentlichen Auseinandersetzungen um Wilhelm Halfmann (aus der Mitarbeiterzeitung mit uns 9/2014) sowie Leserbriefe zum Thema Wilhelm Halfmann (aus: mit uns, 10/2014)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Egonist/Bekennende_Kirche_in_Schleswig-Holstein
  2. LN-Segeberg vom 13. Februar 2014: „Nazi-Bischof: Saal wird weiter seinen Namen tragen“ (online)
  3. NDR: Schleswig-Holstein Magazin: Information zur Sendung am 2. Februar 2014, 19:30 Uhr: „Zeitreise: Die Kirche im Nationalsozialismus“ (online)
  4. Stephan Linck in seinem Buch „Neue Anfänge?“, der „Holsteinische Courier“ berichtete darüber (online).
  5. a b Kieler Nachrichten/Segeberg vom 19. Januar 2015: Landesverein tut sich schwer, auf kn-online.de
  6. a b Olaf Harning, Rickling: Der Hetzer auf dem Bischofsstuhl. Wilhelm Halfmann war ein Mann der Nazis – dennoch konnte er bis 1964 als hoher Kirchenrepräsentant amtieren, Artikel im „Neuen Deutschland“ vom 15. April 2014
  7. a b Infoarchiv Norderstedt, Nachricht vom 19. Juli 2014: Der „Bischof-Halfmann-Saal“ wird umbenannt. Das Ende einer Leitfigur, auf infoarchiv-norderstedt.org
  8. a b Nachrichten Nordkirche vom 5. Januar 2015: Timo Teggatz: Kirche streitet um NS-Vergangenheit in Schleswig-Holstein, auf nordkirche.de
  9. Moritz Piehler: Der Bischof und seine SS-Vergangenheit. In: Jüdische Allgemeine vom 22. Februar 2016 (online).
  10. a b Darüber berichtet Stephan Linck: Neue Anfänge? Der Umgang der Evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien, Band 1: 1945–1965, Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 2013, S. 216–221 (online).
  11. Zankel: „Ich kann …“, S. 129.
  12. Zitiert in: Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen, 2017, S. 27.
  13. Uwe Danker, Astrid Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus, Neumünster: Wachholtz 2005, 2. Aufl. 2006, S. 66 f.
  14. Jubiläum: Brücke zwischen Juden und Christen, auf shz.de
  15. Bernd Gaertner, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Aufbrüche. Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein nach 1945. Eine Festschrift, Kiel: J. F. Steinkopf 2012 (Inhalt), S. 23–32 (Vortrag Lohse); S. 230 f. (Rückblick Lohse).
  16. Über ihn berichtete 2007 Jörgen Sontag im „Bericht nach 25 Jahren“: 25 Jahre Nordelbischer Arbeitskreis Christen und Juden. Entstehung und Arbeit des Arbeitskreises, zusammengestellt von Jörgen Sontag, November 2007 (online), und fünf Jahre später unter dem Titel Der Nordelbische Arbeitskreis Christen und Juden. Bausteine zu einer Geschichte dieses Arbeitskreises in: Bernd Gaertner, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Aufbrüche. Christlich-jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein nach 1945. Eine Festschrift, Kiel: Steinkopf 2012, S. 190–197.
  17. Siehe dazu: Jörgen Sontag: Martin Luther und die Juden sowie „Aber das Wort sagten sie nicht!“ Die mühsamen Schritte der evangelischen Kirche zur Anerkennung ihrer Mitschuld an der Judenverfolgung, beide Beiträge in: Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Als Jesus „arisch“ wurde. Kirchen, Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945. Die Ausstellung in Kiel, Bremen: Edition Temmen 2003, 2. Aufl. 2004, S. 117–131 und S. 229–253. Jörgen Sontag: – vom Umgang der Kirche mit ihren jüdischen Gemeindegliedern. Ein theologisches Problem in der Evangelischen Kirche in Deutschland und in der schleswig-holsteinischen Landeskirche in den Jahren 1941/1942. Vortrag am 18. Mai 2016 in der Nikolai-Kirche zu Kiel im Rahmen der Ausstellung „Neue Anfänge nach 1945?“.
  18. Siehe dazu: Hanna Lehming, Antisemitismus in der Kirche – wie kam es dazu? Schleswig-holsteinische Theologen in der NS-Zeit, in: Hansjörg Buss, Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): „Eine Chronik gemischter Gefühle“. Bilanz der Wanderausstellung 'Kirche Christen, Juden in Nordelbien 1933–1945', Bremen: Edition Temmen 2005, S. 271–280.
  19. Synodenerklärung 2001 (online).
  20. Ergänzung der Präambel der Verfassung (9. Februar 2002), auf ag-juden-christen.de
  21. Präambel der Verfassung 2012, auf ag-juden-christen.de
  22. Misstrauenserklärung 1933 (online)
  23. Siehe dazu die Liste der Veröffentlichungen Halfmanns in dieser Zeit (online).
  24. Andacht Halfmann 1935 (online)
  25. Beschlüsse Bekenntnissynode 1935, S. 37 ff. (online)
  26. Predigt vom 16. Juli 1944 in Mölln, Nordelbisches Kirchenarchiv, Nachlass Halfmann, 98.04, Nr. 12.
  27. Nordelbisches Kirchenarchiv, 98.04, NL Halfmann, A l, Predigten, Bd. 1944–1945.
  28. KurtJürgensenDie Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins im Jahre 1945. Von der Vorläufigen Gesamtsynode zur neuen geistlichen Kirchenleitung unter Präses Wilhelm Halfmann (PDF; 514 kB), auf geschichte-bk-sh.de
  29. Die Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig-Holstein, auf pkgodzik.de
  30. Klauspeter Reumann: Halfmanns Schrift „Die Kirche und der Jude“ von 1936, in: Verein für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.): 100 Jahre Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Reihe II, Band 48), Neumünster 1996, S. 36–55
  31. Klauspeter Reumann: „… Filialen der jüdischen Synagoge“. Zur Entstehung von Wilhelm Halfmanns „Die Kirche und der Jude“ 1936 (PDF; 212 kB), auf geschichte-bk-sh.de
  32. Inhaltsverzeichnis, auf d-nb.info S. 237–268; darin: Anmerkungen zu den beiden Breklumer Heften 1, 1 und 12, S. 257 ff.
  33. Die Bekennende Kirche und die „Judenfrage“: Der Radikalantijudaismus des Wilhelm Halfmann. In: Niklas Günther, Sönke Zankel (Hrsg.): Die Theologie zwischen Kirche, Universität und Schule. Festschrift für Klaus Kurzdörfer, Kiel 2002, S. 52–66.
  34. a b Sönke Zankel: Christliche Theologie im Nationalsozialismus vor der Judenfrage Die Schrift Halfmanns „Die Kirche und der Jude”, auf beirat-fuer-geschichte.de
  35. a b Sönke Zankel „Ich kann die christlich-jüdische Verbrüderung unter Eliminierung der Theologie nicht mitmachen. “Bischof Halfmann und der christliche Antijudaismus in den Jahren 1958–1960, auf beirat-fuer-geschichte.de
  36. Zankel 2010, S. 123 f.
  37. Zankel 2010, S. 137 f.
  38. Halfmann – Erkenntnisse über einen Ex-Bischof, auf shz.de
  39. Isabelle Tiburski, Marek Ehlers: Wilhelm Halfmanns Schrift „Die Kirche und der Jude“ (1936), Uetersen: Februar 2009.
  40. Zankel 2010, S. 123.
  41. Zankel 2010, S. 136 f.
  42. Sönke Zankel: Christliche Theologie im Nationalsozialismus vor der Judenfrage. Die Schrift Halfmanns „Die Kirche und der Jude“, in: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 16 (2004), S. 121–134.
  43. A. Göhres u.a (Hrsg.): Als Jesus arisch wurde – Rezensiert von Matthias Wolfes, auf hsozkult.de
  44. Patenschaften für Kriegsverbrecher – Kirchenhistoriker deckt auf, auf kirche-hamburg.de
  45. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 307 f.
  46. Inhaltsverzeichnis, auf d-nb.info
  47. a b Diese Behauptung ist nachweislich unwahr und stellt eine Verunglimpfung Halfmanns dar. Der NDR räumte auf Vorhaltung seinerzeit ein, dass die Formulierungen so nicht wörtlich in der inkriminierten Halfmann-Schrift stehen, siehe NDR-Antwort vom 16. Dezember 2015. Sie wurden aber im Zusammenhang mit der Dissertation von Helge-Fabien Hertz im März 2022 wiederholt, siehe den Bericht des SH-Magazins Studie für SH: Die meisten Pastoren im Dritten Reich waren Nazis, ganz am Ende der genannten Internetpräsentation.
  48. „Was vor Gott recht ist“ … Dokumentation einer Tagung in Breklum 2015, S. 296.
  49. „Was vor Gott recht ist“ … Dokumentation einer Tagung in Breklum 2015, S. 33.
  50. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 45.
  51. Jens-Hinrich Pörksen: Brief an die Kirchenleitung der Nordkirche vom 24. April 2014 (mit Anhang), in: Dokumentation Breklum I, 2015, S. 297–300.
  52. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 298.
  53. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 300 f.
  54. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 302 ff.
  55. Gerhard Ulrich: Bericht zum Projekt „Neue Anfänge“ bei der Tagung der Landessynode der Nordkirche am 22. November 2014, in: Dokumentation der Breklum-Tagung 2015, S. 307–311.
  56. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 45 f. (online)
  57. Grenzfriedenshefte 1/2014, April 2014, S. 69 f. (online)
  58. Forum. Mitteilungsblatt der Vereine der Pastorinnen und Pastoren im Bereich der Nordkirche, Nr. 74/2014 (online@2Vorlage:Toter Link/www.vppn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.), S. 32–40, und Nr. 75/2014 (online@2Vorlage:Toter Link/www.vppn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.), S. 21–23.
  59. H-Soz-Kult vom 16. September 2014 (online).
  60. Auch in: „SE-bunt“ – Segeberger Bündnis für Demokratie + Toleranz (online).
  61. „Die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein und die Juden“ Podiumsgespräch zur Geschichte und Rezeption, auf uni-kiel.de
  62. online Uni-Debatte: Wie verhielt sich die Kirche in der NS-Zeit?, auf nordkirche.de
  63. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 46.
  64. Kirchengeschichte kontrovers. Neuere Debatten zur Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein, auf verlagsgruppe.de
  65. 7 Inhaltsverzeichnis, auf d-nb.info
  66. Dokumentation Breklum I, 2015, S. 27 und 35 f.
  67. MITTEILUNGSBLATT DER VEREINE DER PASTORINNEN UND PASTORENIM BEREICH DER NORDKIRCHE Nr. 83 • Juli 2018 (Memento des Originals vom 19. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vppn.de, S. 28, 32–34, 35–37.
  68. Paul M. Dahl Miterlebte Kirchengeschichte (PDF; 1,9 MB), auf geschichte-bk-sh
  69. a b Inhaltsverzeichnis, auf d-nb.info
  70. Dokumentation Breklum II, 2018, S. 34.
  71. http://www.geschichte-bk-sh.de/index.php?id=424
  72. Inhaltsverzeichnis, auf d-nb.info
  73. Aus der Presseerklärung vom 18. April 2018.
  74. Publizistischer Widerstand, auf geschichte-bk-sh.de
  75. Neue Anfänge nach 1945?, auf nordkirche-nach45.de
  76. „Man wollte nicht wissen, was sie getan haben“, auf ostsee-zeitung.de, abgerufen am 6. November 2020
  77. a b Die Schuld der Kirche und ihr guter Ruf -aus der Perspektive der Ausstellung, auf nordkirche-nach45.de
  78. a b „Verleugnet“ – vom Umgang der Kirche mit ihren jüdischen Gemeindegliedern, auf nordkirche-nach45.de
  79. Jetzt abgedruckt in: „Ihr werdet meine Zeugen sein“, 2018, S. 447 ff.
  80. Wilhelm Halfmann: Nachwort zu „Bischof Halfmann und die Juden“, 1960, abgedruckt in: Breklumer Hefte 2018, S. 453.
  81. Wilhelm Halfmann an Dr. Karl Witte, 5. März 1960, NEK-Archiv/LKAK, 20.01, Nr. 660, zitiert bei Zankel 2011, S. 129 f.
  82. Wilhelm Halfmann an Wilhelm Käber, 8. März 1960, NEK-Archiv/LKAK, 20.01, Nr. 660, zitiert bei Zankel 2004, S. 134 und 2010, S. 132 f.
  83. Zitiert bei Linck: Neue Anfänge?, Bd. 1, S. 228.
  84. Zur Bewältigung unserer Vergangenheit (1960), in: Glauben und Erziehen. Festgabe für Gerhard Bohne zu seinem 65. Geburtstag, Neumünster: Ihloff & Co. 1960, S. 9–19, hier S. 19.
  85. Peter Longerich: „Davon haben wir nichts gewusst!“, München 2006, S. 181.
  86. Zitiert bei Meier: Kirche und Judentum …, 1968, S. 115 f.
  87. Zitiert bei Meier: Kirche und Judentum …, 1968, S. 116 f.
  88. Christian Kinder schrieb dazu 1964: „… einige (sc. Landeskirchen), wie z. B. Lübeck und Mecklenburg, vermeinten, ihre Solidarität mit Staat und Partei dadurch bekunden zu müssen, daß sie die, mit dem Stern gezeichneten, jüdischen Gemeindeglieder einfach aus der Landeskirche ausschlossen. Sie beriefen sich dabei auf ein ‚Anschreiben der Deutschen Evangelischen Kirchenkanzlei vom 22. Dezember 1941‘, das den Landeskirchen die Ausgliederung der nicht-arischen Christen aus den Gemeinden empfahl. Das war nicht nur unchristlich –, es war vom Standpunkt einer lutherischen Kirche auch völlig unkirchlich. Eben, weil die Kirche Luthers überhaupt keine Exkommunikation von Gemeindegliedern kennt!“ (Kinder: Neue Beiträge …, 1964, S. 124 f.)
  89. Zitiert bei Meier: Kirche und Judentum …, 1968, S. 119.
  90. Kinder: Neue Beiträge …, 1964, S. 191.
  91. Kinder: Neue Beiträge …, 1964, S. 120 ff.
  92. Dr. Kinder, Bischof Halfmann und die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein zur Frage der Zugehörigkeit von Christen jüdischer Herkunft zur Landeskirche und der Integrität ihrer Taufe. Zusammengestellt von Peter Godzik am 15. September 2015 (online).
  93. LKAK 22.02, Nr. 7211; zitiert bei Linck: Neue Anfänge? …, 2013, S. 203, Anm. 640.
  94. Website zum Thema „Integrität der Taufe“ (online)
  95. Zitiert bei Halfmann: Predigten, Reden, Aufsätze, Briefe, Kiel 1964, S. 108. Altbischof Karl Ludwig Kohlwage kommentierte Halfmanns lapidare Bemerkung 2017 so: „... als ob sie je ihre Zeit gehabt hätte. Es wird deutlich, dass noch ein Weg bis zum angemessenen sachlichen und sprachlichen Umgang mit dem Ungeist der NS-Zeit zurückgelegt werden muss.“ (Abgedruckt in: „Was er euch sagt, das tut!“, Husum 2018, S. 30 f.)
  96. Kinder: Neue Beiträge …, 1964, S. 192.
  97. Kurt Jürgensen: Die Stunde der Kirche. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976, S. 261–263 (online auf pkgodzik.de).
  98. Kohlwage: Das Evangelium im Zusammenbruch, 2017 (online).
  99. Zitiert nach: Kurt Jürgensen: Die Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig-Holstein, in: Klauspeter Reumann (Hrsg.): Kirche und Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein, Neumünster 1988, S. 381–406, hier S. 391 f. Vgl. zum Ganzen auch: Kurt Jürgensen: Die Schulderklärung des Rates der EKD und ihre Rückwirkungen in Schleswig-Holstein, in: ders.: Die Stunde der Kirche …, 1976, S. 228–246; nebst Dokumenten 7–11, S. 289–298.
  100. Dokument 8, abgedruckt in: Kurt Jürgensen: Die Stunde der Kirche. Die Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976, S. 292. Siehe auch die Darlegungen Jürgensens auf S. 242 zum Sachverhalt.
  101. Zankel 2010, S. 127 f.
  102. Kurt Jürgensen: Die Stunde der Kirche. Die Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976, S. 242.
  103. Zitiert nach Kurt Jürgensen: Die Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig-Holstein, in: Klauspeter Reumann (Hrsg.): Kirche und Nationalsozialismus, 1988, S. 393.
  104. Veröffentlicht unter dem Titel Sind wir schuldig? Ein Wort zum Bußtag 1945 in: Wilhelm Halfmann: Predigten, Reden, Aufsätze, Briefe. Aus dem Nachlass zusammengestellt und bearbeitet von Wilhelm Otte, Karl Hauschildt und Eberhard Schwarz, hrsg. von Johann Schmidt, Kiel 1964, S. 97–99 (online auf pkgodzik.de).
  105. Als Dokument 18 abgedruckt in: Kurt Jürgensen: Die Stunde der Kirche …, 1976, S. 314.
  106. Wilhelm Halfmann: Predigten, Reden, Aufsätze, Briefe. Aus dem Nachlass zusammengestellt und bearbeitet von Wilhelm Otte, Karl Hauschildt und Eberhard Schwarz, hrsg. von Johann Schmidt, Kiel 1964, S. 102.
  107. Wilhelm Halfmann: Zur Bewältigung unserer Vergangenheit, Ursprünglich in: Glauben und Erziehen. Festgabe für Gerhard Bohne zu seinem 65. Geburtstag, Neumünster: Ihloff & Co. 1960, S. 9–19; jetzt in: Wilhelm Halfmann: Predigten, Reden, Aufsätze, Briefe. Aus dem Nachlass zusammengestellt und bearbeitet von Wilhelm Otte, Karl Hauschildt und Eberhard Schwarz, hrsg. von Johann Schmidt, Kiel 1964, S. 135–142.
  108. Kirchenhistoriker deckt auf (online)
  109. Verlautbarungen zu Kriegsgefangenen und Haltung zu NS-Prozessen (online)
  110. Siehe den Beitrag von Karl Ludwig Kohlwage: Das Evangelium im Zusammenbruch, in: Dokumentation Breklum II, 2018, S. 21 ff. (online).
  111. Linck: Neue Anfänge?, Bd. 1, S. 128–139.
  112. Entnazifizierung in Schleswig-Holstein, auf spd-geschichtswerkstatt.de
  113. a b c d Matthias Popien: Schleswig-Holstein: Die Evangelische Landeskirche und der SS-Mann in: Hamburger Abendblatt vom 5. Februar 2014 (online)
  114. https://web.archive.org/web/20150209131449/http://hans-joachim-beyer.info/?author=1
  115. Linck: Neue Anfänge?, Bd. 1, S. 285–287.
  116. Die Geschichte der Theologischen Fakultät, Teil III (online); Stephan Linck: Neue Anfänge? Der Umgang der Evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien, Bd. 2, Kiel 2016, S. 122–141; Stephan Linck: Unschuldig schuldig? Der kirchliche Umgang mit der NS-Vergangenheit. Vortrag am 10. April 2017 in der Christ-König-Kirche (Hamburg-Lokstedt)
  117. Uwe Pörksen: Breklehem. Roman eines Dorfes, 2016, S. 108; 198 f.
  118. Inhaltsverzeichnis, auf d-nb.info
  119. Werdegang, auf uni-goettingen.de

Kategorie:Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland