Benutzer:Roosterfan/Test 2

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte

Hilfe zu Karten
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Soest
Höhe: 216,5 – 581,3 m ü. NHN
Fläche: 158,05 km2
Einwohner: 24.647 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km2
Postleitzahl: 59581
Vorwahlen: 02902 (Warstein)/ 02925 (Allagen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SO, LP
Gemeindeschlüssel: 05 9 74 044
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Dieplohstraße 1
59581 Roosterfan/Test 2
Website: www.warstein.de
Bürgermeister: Manfred Gödde (BG)
Blick auf Warstein

Warstein ist eine Mittelstadt im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

In Warstein, das sich auf 157.91 km² Fläche erstreckt, leben rund 28.340 Einwohner.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warstein liegt im Südteil des Kreises Soest im Naturpark Arnsberger Wald an der Wäster. Es befindet sich am Nordrand des Sauerlands zum sich nördlich daran anschließenden Haarstrang, hinter dem die Westfälischen Bucht liegt.

Das Stadtgebiet Warsteins gliedert sich in den von Wald bedeckten Süden („Warsteiner Wald“) und den unbewaldeten Norden („Haarstrang“) auf. Die Grenze beider Landschaftsformen bildet der Fluss Möhne. Der Haarstrang stellt die Grenze zwischen der im Süden liegenden naturräumlichen Einheit „335 Nordsauerländer Oberland“ und der nördlich vom Haarstrang gelegenen Einheit „542 Hellwegbörden“.

Der höchste Punkt Warsteins befindet sich auf 581,3 m ü. NN knapp 3 km (Luftlinie) östlich der Passhöhe „Stimm Stamm“ (51°23'43,5" Nord und 8°20'44,2" Ost) an einem Waldweg wenige Meter nord-nordwestlich der höchsten Stelle (581,5 m ü. NN) des Naturparks Arnsberger Wald. Die niedrigste Stelle der Stadt liegt auf 216,5 m ü. NN im Beiwindetal im Norden des Stadtteils Waldhausen.

Ausdehnung des Stadtgebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nördlichste Punkt Warsteins befindet sich zwischen Uelde und Altenmellrich, der östlichste rund 2 km südlich vom Hohlen Stein. Die südlichste Stelle der Stadt liegt an der Passhöhe „Stimm Stamm“, die westlichste von Warstein und zugleich südlichste der Gemeinde Möhnesee 1,7 km nordöstlich vom Lattenberg.

Die West-Ost-Ausdehnung Warsteins beträgt etwa 14,5 km und die Nord-Süd-Ausdehnung rund 14,9 km.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warstein ist in die 9 Ortsteile Allagen, Belecke, Hirschberg, Mülheim, Niederbergheim, Sichtigvor, Suttrop, Waldhausen und Warstein (Zentrum) aufgeteilt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warsteins Nachbargemeinden bzw. -städte sind − aufgelistet im Uhrzeigersinn beginnend im Norden − Anröchte, Rüthen, Bestwig, Meschede, Arnsberg, Möhnesee und Bad Sassendorf.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −1 0 3 8 13 15 18 18 14 9 4 1 8,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −4 −4 −1 1 5 8 10 11 8 4 0 −3 3
Niederschlag (mm) 100,1 77,6 80,7 59,8 54,5 64,1 81 64,1 77,9 75,2 91,2 109,3 Σ 935,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−1
−4
0
−4
3
−1
8
1
13
5
15
8
18
10
18
11
14
8
9
4
4
0
1
−3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
100,1
77,6
80,7
59,8
54,5
64,1
81
64,1
77,9
75,2
91,2
109,3
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Warstein, DEU auf weather.msn.com

Die Jahresmitteltemperatur der Jahre 1961 bis 1990 liegt im Gebiet der Stadt Warstein zwischen + 8,3 °C auf den niedrigeren Höhenrücken nördlich der Haar und bei + 6,4 °C am höchsten Punkt Warsteins. Die tiefsten absoluten Temperaturen werden aufgrund von Kaltluftseen in den Tälern gemessen, auch die Höchstwerte werden wegen niedriger Höhenlage in den Tälern ermittelt. Der kälteste Monat ist der Januar mit einem Temperaturmittel zwischen - 1,5 °C auf dem höchsten Berg und + 0,5 °C nördlich der Haar. Der heißeste Monat ist der Juli, hier liegt das Mittel zwischen + 14,2 °C und + 16,3 °C.

Der Niederschlag ist stark standort- und jahreszeitenabhängig. Im Mittel der Jahre 1961 bis 1990 fielen an den Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Hirschberg 1087,5 mm, in Warstein 1021,3 mm und in Belecke 903,4 mm Niederschlag. Nördlich der Haar dürften es im Mittel etwa 820 mm und am höchsten Punkt Warsteins rund 1200 mm Niederschlag sein.

Diese Unterschiede kommen durch die nach Norden abfallende Topographie und die damit verbundenen Lee- und Föhneffekte zustande. Da im Winter die meisten Niederschläge mit südwestlicher Richtung kommen, sind hier die Unterschiede am größten. So regnet es im Winter in Warstein etwa 30 % mehr als in Belecke. Im Sommer hingegen sind es in Warstein nur rund 6 % mehr, da hier der meiste Regen in Form von Gewittern und Schauern zu Boden geht und diese recht gleichmäßig verteilt sind. Zwischen Warstein und Hirschberg unterscheiden sich die Niederschlagsmengen, im Zeitraum von Oktober bis April, nur minimal. Von Mai bis September gibt es aber einen großen Unterschied, so regnet es in Hirschberg 12 % mehr als in Warstein. Dies liegt vermutlich an den Waldgebieten, die Hirschberg umgeben und viel Wasser verdunsten. Hierdurch wird die Entstehung von Schauern und Gewittern begünstigt oder bestehende Schauer werden verstärkt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick über Warstein

Älteste Spuren menschlichen Lebens in Warstein haben sich in den Bilsteinhöhlen gefunden. Die Steinwerkzeuge, die dort bei den Ausgrabungs- und Erschließungsarbeiten im Jahr 1887 ausgegraben wurden, werden nach neuesten Untersuchungen in die Mittelsteinzeit datiert. Darüber hinaus wurden in der sogenannten Kulturhöhle 1 der Bilsteinhöhlen Funde aus der Glockenbecherkultur (ein Griffzungendolch aus Kupfer), ein Zylinderhalsgefäß der Urnenfelderzeit und zahlreiche Relikte aus der vorrömischen Eisenzeit (Keramikscherben, Schmuck, Spinnwirtel, menschliche Schädelreste) geborgen.

Die urkundliche Ersterwähnung Warsteins wird seit Jahren fälschlich in das Jahr 1072 gelegt. Diese Urkunde – die Gründungsurkunde des Klosters Grafschaft im Sauerland – ist aber seit 80 Jahren als spätere Fälschung erkannt. An diese gefälschte Urkunde wurde um das Jahr 1200 noch einmal ein Nachtrag angefügt; und erst in diesem späten Nachtrag erscheint der Ortsnamen Warstein (als „Warsten“). Somit wurde Warstein erst nach 1200 erstmals urkundlich erwähnt. Die urkundliche Ersterwähnung hängt mit Streitigkeiten um den Zehnten zu Warstein zusammen, die sich in die größere Auseinandersetzung zwischen den Grafen von Arnsberg und den Erzbischöfen von Köln einordnen lassen.

Mit „Warstein“ ist in dieser Zeit noch nicht der Bereich der heutigen Altstadt Warsteins gemeint. Vor der Gründung der befestigten Stadt auf dem Stadtberg trug eine Siedlung am westlichen Talabhang der Wester den Namen Warstein - der heutige Bereich Altenwarstein. In diesem Bereich befand sich auch die erste nachgewiesene Kirche im Warsteiner Raum. Ihre Fundamente wurde in den 50er Jahren in einer fachlich kaum begleiteten Ausgrabung freigelegt. Im Umfeld wurden bei Feldbegehungen in den letzten Jahren neben steinzeitlichen Streufunden einige wenige spätmittelalterliche Keramikreste aufgelesen (12. bis 14. Jahrhundert) sowie zahlreiche Schlackenreste, was auf Eisenverarbeitung schon in der vorstädtischen Siedlung Altenwarstein hindeutet. Diese Siedlung lag nur wenige hundert Meter von Eisenerzvorkommen entfernt, die in der „Grube David“ noch bis 1949 ausgebeutet wurden.

Die übliche Ansicht, Warstein habe im Jahr 1276 Stadtrechte von Siegfried von Westerburg erhalten ist sicher widerlegt. Das genaue Datum der Stadtrechtsbewidmung ist nicht überliefert. Viel spricht dafür, dass Warstein zeitgleich mit der Nachbarstadt Belecke im Jahr 1296 Stadtrechte erhielt. Erst nach 1307 - unter dem Kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg, dem zweiten Nachfolger Siegfrieds - wurde der Stadtberg bebaut.

Karte von 1630: Zu erkennen der Bereich Oberhagen mit Stollenmundloch und Eisenhütte, direkt darunter der Warsteiner Stadtberg

In der letzten Zeit wird diskutiert, ob montanwirtschaftliche Hintergründe bei den Stadtgründungen des späten Mittelalters im nördlichen Sauerland eine Rolle gespielt haben und, wenn ja, wie hoch diese Motivation zu bewerten ist. Auffällig ist die Gründung der Stadt Eversberg (1242) mit eigener Münze. Feldarchäologische Ergebnisse legen nahe, dass die Eversberger Münze eigene, vor Ort gewonnene Rohstoffe - Kupfer und Silber - verarbeitete. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass alle drei Städtegründungen des Siegfried von Westerburg im Arnsberger Wald - Belecke, Kallenhardt und Warstein - eine große Nähe zu Erzlagerstätten aufweisen. Im Belecker Raum kommen Bleierzlagerstätten vor (Külbe, Lanfer), im Raum Kallenhardt Blei- und Eisenerz, im Warsteiner Raum vor allem Eisenerz (daneben aber auch Kupfer- und Bleierze). Im Jahr 1364 wird Johann von Hückelheim mit einem ´Schmiedewerk´ belehnt. Dabei dürfte es sich um die erste urkundlich nachweisbare Eisenhütte im Raum Warstein gehandelt haben. Alles spricht dafür, dass sich diese erste Warsteiner Eisenhütte am Fuße des Oberhagens befand. Der Warsteiner Stadtberg liegt auf der gegenüberliegenden Talseite, ´bewacht´ geradezu das Gelände der ehemaligen Eisenhütte und des Bergbaus auf die sehr reichen Erze des Oberhagens. Diese besondere Situation ist auf einer Karte von 1630 noch deutlich zu erkennen.

Im Mittelalter war Warstein lange Mitglied der Hanse, was der Stadt einen gewissen Wohlstand bescherte. Die damaligen Hauptwirtschaftszweige waren wegen großer Waldgebiete die Forstwirtschaft, zudem die Eisengewinnung und -verarbeitung, sowie der Ackerbau. Insbesondere die Montanindustrie erlebte seit dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts einen beträchtlichen Aufschwung. So entstand 1739 an der Grenze zur (damaligen) Nachbargemeinde Suttrop ein Eisenwerk auf Basis der örtlichen Eisenerzlagerstätten. Die Weiterverarbeitung erfolgte durch Hammewerke und eine heimgewerbliche Fertigwarenproduktion. Anknüpfend an diese Traditionen wurden Warstein und Nachbargemeinden wie Belecke und Suttrop zu einem Schwerpunkt der Frühindustriellen in Westfalen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Am Ende des 18. Jahrhunderts begannen die großen politischen Zeitereignisse auch auf Warstein auszustrahlen. Wohl im Zusammenhang mit der französischen Revolution kam es seit 1789 zu erheblichen Unruhen in der Bürgerschaft. Im sogenannten Warsteiner „Patriotenkrieg“ standen sich die sogenannten „Prinzen“ als Partei der bislang führenden Bürger und die „Patrioten“ gegenüber. Erst 1794 setzten sich die Prinzen wieder durch. Allerdings sahen sich auch diese Gruppe angesichts der inzwischen desolaten finanziellen Lage zu Reformen gezwungen.

Große Teile der Stadt wurden am 31. Dezember 1802 durch einen Brand zerstört. In dessen Folge wurde der Kern der Stadt vom bisher besiedelten Stadtberg an den Fluss Wäster verlegt.

Bereits in den 1830er Jahren entstanden Puddelwerke und Weiterverarbeitungsanlagen mit beträchtlichen Beschäftigtenzahlen. (z.B. Fa. Bergenthal) Mit dem Aufstieg des Ruhrgebiets geriet diese Struktur aber nur wenige Jahrzehnte später wieder in die Krise. Die Folge waren Werksschließungen, Arbeitslosigkeit und hohe Abwanderungszahlen. Überwunden wurde die Krise im Wesentlichen durch die Aufgabe der Eisen- und Stahlproduktion und der Übergang zur Herstellung spezialisierter Produkte (v.a. Achsen für Wagen und Eisenbahnen).

1844 wurde das Amt Warstein gegründet, das bis 1902 dem Erzbistum Köln angehörte. Während der Revolution von 1848/49 kam es in Warstein erneut zu Konflikten in der Einwohnerschaft. Während des Kaiserreichs machten sich in Warstein dann deutlich früher und stärker als in den meisten anderen Gemeinden des Sauerlandes die Arbeiterbewegung bemerkbar.

Seit dem 1. Januar 1975, als im Rahmen einer Gebietsreform die Struktur Nordrhein-Westfalens völlig verändert wurde, besteht Warstein in seiner heutigen Form, denn das Amt Warstein wurde damals mit den umliegenden Städten und Gemeinden Allagen, Belecke, Hirschberg, Mülheim/Möhne, Niederbergheim, Sichtigvor, Suttrop und Waldhausen zur neuen Stadt Warstein zusammengefasst. Außerdem wurde Warstein vom Kreis Arnsberg, der zu großen Teilen zum heutigen Hochsauerlandkreis wurde, an den Kreis Soest gegeben.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warstein gehörte ursprünglich dem Erzbistum Köln an. Erst 1821 mit der Bulle Papst Pius' VII. „De salute animarum“ wurde Warstein dem Bistum und späteren Erzbistum Paderborn zugeschlagen. Die Reformation konnte sich in Warstein nicht durchsetzen. Noch heute sind über 2/3 der Bevölkerung römisch-katholisch und gehörem dem Pastoralverbund Warstein mit den Kirchengemeinden St. Petrus Warstein, St. Pankratius Warstein, St. Christophorus Hirschberg und St. Johannes Enth. Suttrop an. Schon im Zuge der Industrialisierung, vor allem aber durch den Zuzug von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg kamen auch evangelische Christen nach Warstein, die heute ca. 20 % der Warsteiner Bevölkerung ausmachen; etwa 15 % haben eine andere oder gar keine Religion.

Jüdische Gemeinde

Die traditionsreiche jüdische Gemeinde Warsteins (erste Erwähnung von Juden in Warstein 1664) ging während des Dritten Reiches unter. Schon im Laufe des 19. Jahrhunderts war die Gemeinde durch Wegzug auf drei Familien zusammengeschrumpft. Die kleine Fachwerksynagoge in der Rangestraße wurde in der Reichspogromnacht verwüstet, aber nicht zerstört. Sie diente in der Folgezeit als landwirtschaftliche Scheune, wohl auch als Viehstall (wobei es zu diesem Punkt widersprüchliche Aussagen gibt). Die Synagoge wurde 1971 abgerissen. Die noch in Warstein lebenden jüdischen Familien Cohn und Arensberg wanderten 1939 nach Argentinien aus, Irmgard und Julius Gonsenhäuser sowie Berta Kaufmann gelang die Auswanderung nicht. Julius Gonsenhäuser verstarb im KZ Buchenwald. Seine Urne wurde auf dem jüdischen Friedhof in Warstein beigesetzt.

Einen Neuanfang einer jüdischen Gemeinde gab es nach dem Krieg in Warstein nicht, wenn auch vereinzelt wieder jüdische Personen zugezogen sind. Die ausgewanderten Familien kehrten nicht zurück. Hinweise auf das jüdische Leben in der Stadt finden sich noch in den neu geschaffenen Straßenbezeichnungen „Moritz-Kaufmann-Gasse“ (Moritz Kaufmann war Vorsteher der Warsteiner Synagogengemeinde), „Synagogengasse“ (eine Verbindungsgasse zwischen der Rangestraße und dem Salzbörnchen, der am ehemaligen Standort der Synagoge vorbeiführt).

Der jüdische Friedhof ist weitgehend erhalten, wenngleich es offensichtlich zu Umsetzungen von Grabdenkmälern gekommen sein muss. Seit 2002 ist der jüdische Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Warstein eingetragen.

Eine Flurbezeichnung „Judenkirchhof“ wurde in der lokalen Literatur manchmal mit einem jüdischen Begräbnisplatz in Verbindung gebracht. Das ist aber sicher falsch. Die Waldflur „Judenkirchhof“ liegt knapp unterhalb der Plackweghöhe, ca. 5 km südlich der Stadt. Die Bezeichnung rührt wahrscheinlich von den zahlreichen Hügeln her, die hier und an vielen anderen Stellen des Arnsberger Waldes gefunden wurden. Diese Hügel wurden in der Vergangenheit häufig als Grabhügel (z. B. auch im Zusammenhang mit der Varusschlacht) gedeutet. Archäologische Untersuchungen anderer Hügel im Arnsberger Wald haben gezeigt, dass es sich nicht um Grabhügel handelt. Der genaue Hintergrund konnte bisher nicht geklärt werden.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1871 – 2619
  • 1885 – 2669
  • 1895 – 2874
  • 1905 – 3265
  • 1925 – 4091
  • 1933 – 4554
  • 1939 – 5168

jeweils zum 31. Dezember:

  • 1976 - 28.960
  • 1981 - 28.140
  • 1986 - 27.614
  • 1990 – 28.363
  • 1991 - 28.645
  • 1996 - 29.408
  • 1998 – 29.102
  • 1999 – 29.084
  • 2000 – 29.028
  • 2001 – 29.007
  • 2002 – 29.012
  • 2003 – 28.762
  • 2004 – 28.629
  • 2005 – 28.496
  • 2006 - 28.170

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen zum Gemeinderat am 26. September 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Partei / Gruppierung Sitze
CDU 16 (+1)
SPD 12 (-2)
BG 7 (+1)
WAL (Warsteiner Liste) 2 (-1)
FDP 1 (+1)

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1999[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste[2] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben (Angaben in Prozent):

Jahr CDU SPD BG WAL
1999 41,4 36,2 15,1 7,4
2004 42,6 30,2 18,4 6,5

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1946–1946 Karl Pieper, CDU
  • 1946–1948 Hermann Risse, CDU
  • 1948–1952 Josef Menke, SPD
  • 1952–1967 Hermann Risse, CDU
  • 1967–1969 Engelbert Kropff, CDU
  • 1969–1974 Heinrich Linnenbrügger, CDU
  • 1975–1989 Hermann Kroll-Schlüter, CDU
  • 1989–1994 Georg Juraschka, SPD
  • 1994–1997 Manfred Gödde, CDU
  • 1997–1999 Clemens Werner, CDU
  • 1999–2004 Georg Juraschka, SPD
  • seit 2004 Manfred Gödde, BG

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadt Warstein ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten Arnsberg vom 10. April 1991 (zuvor auch schon am 13. August 1975) das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.[3]

Wappenbeschreibung:
Gespalten von Silber (Weiß) und Rot, vorn ein durchgehendes schwarzes Kreuz, hinten neun silberne (weiße) Kugeln, 5 : 4 pfahlweise gestellt.
Bedeutung des Wappens:
Das schwarze Kreuz auf weißem Grund steht für das Erzbistum Köln. Die neun weißen Punkte auf der hinteren Wappenseite symbolisieren die neun Ortsteile.
Zuvor hatte das Amt Warstein ein schwarzes Wappen, auf dem ein weißes Stadttor abgebildet ist, in dem der heilige Petrus (Patron des Bistums Köln) mit einem Kreuz und einem Schlüssel steht.
Banner:
Der Stadt Warstein ist ferner mit Urkunde des Regierungspräsidenten Arnsberg vom 10. April 1991 das Recht zur Führung eines Banners verliehen worden.
Beschreibung des Banners:
Von Weiß zu Schwarz zu Weiß im Verhältnis 1 : 3 : 1 längsgestreift, in der oberen Hälfte der mittleren Bahn der Wappenschild der Stadt.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warstein unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Mit der italienischen Stadt Pietrapaola unterhält Warstein seit dem 2. September 2001 eine offizielle Städtefreundschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theateraufführungen finden in der Theateraula im Stadtteil Belecke statt.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus Kupferhammer an der B 55 ist ein in mehreren Phasen entstandener schlossartiger Bau, der zuletzt der Industriellen-Familie Bergenthal als Wohnhaus diente. In ihm befindet sich heute das Stadtmuseum, das größte und bekannteste Museum Warsteins. Neben dem großbürgerlichen Wohnen im 19. und 20. Jahrhundert, das hier authentisch nachempfunden werden kann, gibt es einige Ausstellungsbereiche zu den Themen Eisenverarbeitung, Geologie, eine Sammlung von Jagdkupferstichen des Johann Elias Ridinger und ein Wintergarten mit Skulpturen, unter denen die gotische „Warsteiner Madonna“ besonderen Wert hat (ein Dehio-Stern). Weitere Museen finden sich in den Ortsteilen: In der Schatzkammer Propstei Belecke ist das Stadtmuseum für Sakralkunst und Ortgeschichte untergebracht, im Allagener Haus Dassel wurde eine Heimatstube eingerichtet, in Hirschberg befindet sich eine Jagdstube und in Sichtigvor ein Kettenschmiedemuseum.

In der ehemaligen Jugendherberge, direkt am Ausgang der Bilsteinhöhle, ist eine kleine Info-Ausstellung zur Bilsteinhöhle untergebracht (Urgeschichtliche und paläontologische Funde, mittelalterliche Eisenerzeugung im Bilsteintal, Dimension der Bilsteinhöhle).

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt in Warstein einige Musikvereine, so zum Beispiel ein Blasorchester in Allagen, mehrere Chöre und Spielmannszüge im ganzen Stadtgebiet, Jagdhornbläser in Warstein, Hirschberg und Suttrop, sowie einen Rock Club in Suttrop. Außerdem gibt es eine Städtische Musikschule, die für Kinder im Vorschulalter Gesangsstunden anbietet, aber auch das Spielen von Instrumenten und die Orchesterarbeit unterrichtet.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier sind neben dem Haus Kupferhammer vor allem die vielen Kirchen im Stadtgebiet zu nennen. Die neugotische katholische St. Pankratius-Pfarrkirche bildet mit dem Marktplatz davor den Mittelpunkt der Innenstadt. Weitere Gebäude im Umfeld der Pankratiuskirche aus der ´Neugründungsphase´ Warsteins - Progymnasium, Rathaus, Amtsgericht - sind den Modernisierungen der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zum Opfer gefallen. Im frühen 14. Jahrhundert wurde die „Alte Kirche“ auf dem Stadtberg erbaut. Ihre Errichtung ab ca. 1307 hängt zusammen mit der Gründung und Anlage der befestigten Stadt Warstein. Die Kirche, am höchsten Punkt des Stadtberges gelegen, war Teil der Stadtbefestigung, ihr starker Turm diente als Wehrturm, gewissermaßen als ´Bergfried´ der Befestigungsanlage. Von der ehemaligen Stadtmauer sind heute nur spärlichste Reste erhalten. Bedingt durch verschiedene Stadtbrände der frühen Neuzeit, hat sich kaum alte Bausubstanz erhalten. Das älteste Gebäude (nach der Alten Kirche) ist der Zehnthof auf dem Stadtberg, eine ´Außenstelle´ des Klosters Grafschaft, in der die Zehntabgaben aus der Umgebung abgeliefert werden mussten. Erst aus dem 18. Jahrhundert stammt das älteste erhaltene Bauernhaus (Auf'm Bruch). Klassizistische Substanz des 19. Jahrhunderts ist spärlich vorhanden (Hauptstraße, Marktplatz).

Historisch bedeutsam ist auch die Altstadt Beleckes, aber auch die Ortskerne der anderen Ortsteile werden in ihrem Aussehen von Fachwerkhäusern bestimmt.

Zudem ist der in Bau befindliche Lörmecke-Turm zu nennen, der im Warsteiner Wald neben der höchsten Stelle Warsteins bzw. nahe der höchsten Stelle des Naturparks Arnsberger Wald als eine künftige Aussichtsmöglichkeit im Hochsauerland dient.

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wildpark Warstein liegt westlich des Stadtgebietes. Außer dem Wildpark mit seinen heimischen Wildtieren wie Luchs, Rotwild, Damwild und vielen mehr, kann man die Bilsteinhöhle besichtigen, die eine bedeutende Tropfstein-Schauhöhle in Deutschland ist.

Besonders zu erwähnen ist weiterhin das parkartige Gelände der großen psychiatrischen Klinik am Stillenberg (Ortsteil Suttrop). Die Kliniken wurden 1907 auf großer Fläche angelegt, die Bereiche zwischen den einzelnen Abteilungen gärtnerisch gestaltet.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warsteiner Montgolfiade

In Warstein gibt es viele Sportvereine, in denen verschiedene Sportarten, angeführt von Fußball (TuS 45 Warstein) und Handball (VfS Warstein), angeboten werden. Das Warsteiner Hallenbad wurde erst vor wenigen Jahren zu einem Allwetterbad umgebaut, ein Waldfreibad gibt es im Ortsteil Hirschberg. Tennisplätze sind in beinahe jedem Ortsteil zu finden.

Eine bedeutende Attraktion ist durch die seit 1986 jährlich stattfindende Warsteiner Internationale Montgolfiade der Ballonsport. Auch der Reitsport ist durch die Brauerei in Warstein populär geworden. Jährlich findet die Warsteiner Champions Trophy in der Nähe des Montgolfiade-Geländes statt. Sie soll vor allem jungen Reitern eine Chance bieten, sich im Profigeschäft zu etablieren.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Wochenende des dritten Sonntags im Oktober findet von Freitag bis Montag die traditionelle Warsteiner Herbstkirmes statt. Den Abschluss macht das Feuerwerk am Kirmesmontag.

Die Belecker feiern den Jahrestag des letzten Angriffes auf den Ort im Zuge der Soester Fehde mit dem Sturmtag kurz vor Pfingsten. Tradition sind die Schnadezüge in fast jedem Ortsteil und die ebenso fast in jedem Ortsteil stattfindenden Schützenfeste.

Groß geschrieben wird auch der Karneval. In vielen Ortsteilen bestehen Karnevalsgesellschaften, für die der Rosenmontag mit den bunten Umzügen stets der Höhepunkt ist. Im Stadtgebiet finden zwei Rosenmontagszüge statt: einer organisiert von den Warsteiner und Suttroper Karnevalisten zusammen, der andere in Belecke.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Warstein1.jpg
Sudkessel

Wirtschaftsschwerpunkte in Warstein sind:

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Stadtgebiet von Warstein verlaufen die Bundesstraßen B 55 und B 516, aber keine Autobahn. Es besteht jedoch eine Anschlussstelle Warstein der A 46 auf Mescheder Stadtgebiet. Durch die B 55 ist die Stadt auch mit der Bundesautobahn A 44 verbunden (Anschlussstelle Erwitte/Anröchte). Schon seit Jahrzehnten wird über eine Ortsumgehung der Innenstadt debattiert, jedoch noch ohne Erfolg. Im Stadtteil Belecke wurde vor einigen Jahren eine Umgehungsstraße fertig gestellt.

Öffentlicher Personennahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warstein ist durch regionale Buslinien mit weiten Teilen des Kreises Soest verbunden. Regelmäßig getaktete Buslinien verkehren (zumindest an Werktagen) nach Lippstadt, Soest, Meschede und Hirschberg. Die Linie nach Meschede soll ab Sommer 2007 mit der Linie nach Hirschberg zusammengelegt werden, so dass die Busfahrt nach Meschede in Zukunft immer über Hirschberg führen wird.

Schiene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nächsten Bahnhöfe mit Personenverkehr befinden sich in Meschede, Soest und Lippstadt, der Warsteiner Bahnhof wird nur noch für den Güterverkehr genutzt. Die Bahnlinie Warstein-Lippstadt wurde 1883 eröffnet, sie ist Teil des Streckennetzes der WLE (Westfälische Landeseisenbahn). Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde 1975 eingestellt. Vom Bahnhof Warstein aus erschließt die Bahnlinie noch einige der Warsteiner Kalksteinbrüche sowie, seit einigen Jahren, auch die Warsteiner Brauerei.

Flughafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Paderborn-Lippstadt in etwa 30 km Entfernung, ein kleiner Segelflugplatz befindet sich in Oeventrop, das über Hirschberg schnell zu erreichen ist.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Warstein erscheinen die Tageszeitungen Westfalenpost, Soester Anzeiger und Westfälische Rundschau, wobei die Lokalredaktion der Rundschau 2005 geschlossen wurde. Sie erscheint jetzt mit dem Lokalteil der Westfalenpost. Der Kreis Soest ist Sendegebiet des an das Rahmenprogramm von Radio NRW angschlossene Lokalradio Hellweg Radio mit Sitz in Soest.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Warstein gibt es zwölf allgemeinbildende Schulen. Der größte Teil der Schüler verteilt sich auf die Grundschulen im Stadtgebiet. In der Ortsmitte liegen die Johann-Gutenberg- und die Lioba-Schule. Des Weiteren liegen fünf Grundschulen in den Ortsteilen: die Johannes-Grundschule in Allagen, die Grundschule Westerberg in Belecke, die Christophorusschule in Hirschberg, die St. Margaretha-Schule in Sichtigvor und die Grundschule Suttrop.

Die übrigen Schüler verteilen sich auf die beiden Hauptschulen (Hauptschule Möhnetal Belecke und Hauptschule Warstein), die Realschule Belecke und das Gymnasium der Stadt Warstein. Die Grimmeschule in der Stadtmitte ist eine Förderschule für Lernbehinderte mit dem Schwerpunkt Lernen. Sie bietet genauso wie die sieben Grundschulen eine Ganztagsbetreuung an.

Im Bereich der Erwachsenenbildung arbeitet die Volkshochschule Möhne-Lippe, dessen Einzugsgebiet sich auf den Kreis Soest und damit auch auf die Stadt Warstein erstreckt. Die Stadt Warstein unterhält zudem eine Musikschule in den Räumen der Hauptschule Warstein.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Karl Heide (* 20. Juni 1897 in Itzehoe, † 3. Mai 1974 in Arnsberg), nahm nach dem Zweiten Weltkrieg in der Warsteiner SPD-Kreisgeschäftsstelle seine Politiker-Karriere wieder auf

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heppekausen, Wolfgang; Clewing, Christian: Warstein: Bilder einer sauerländischen Stadt. Selbstverlag, Warstein 2001, ISBN 3-00-008520-3
  • Gerte, Franz im Auftrag der Volkshochschule Möhne-Lippe: Wie war das?: Belecke 1923-1948. Selbstverlag, Belecke 2001.
  • Bamberg, Fritz: Die neue Stadt Warstein in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1986, ISBN 90-288-3363-3
  • Bender, Josef: Geschichte der Stadt Warstein. Stein, Werl 1973, ISBN 3-920980-03-4
  • Sandgathe, Dr. Günther: Die Stadt Warstein im Dreissigjährigen Krieg. Selbstverlag, Warstein 1971.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roosterfan/Test 2 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
  3. http://www.warstein.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Buergerservice_u._Politik/Ortsrecht/Hauptsatzung.pdf

Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen Kategorie:Hansestadt