Benutzer:Yoursmile/Perleberg neu

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Wappen Deutschlandkarte
Yoursmile/Perleberg neu
Deutschlandkarte, Position der Stadt Yoursmile/Perleberg neu hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 5′ N, 11° 52′ OKoordinaten: 53° 5′ N, 11° 52′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Prignitz
Höhe: 31 m ü. NHN
Fläche: 138,69 km2
Einwohner: 12.108 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19348
Vorwahl: 03876
Kfz-Kennzeichen: PR
Gemeindeschlüssel: 12 0 70 296
Stadtgliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Großer Markt
19348 Yoursmile/Perleberg neu
Website: www.stadt-perleberg.de
Bürgermeister: Fred Fischer (parteilos)
Lage der Kreisstadt Perleberg im Landkreis Prignitz
KarteLenzerwischeLenzen (Elbe)LanzCumlosenGroß Pankow (Prignitz)PritzwalkGumtowPlattenburgLegde/QuitzöbelRühstädtBad WilsnackBreeseWeisenWittenbergePerlebergKarstädtGülitz-ReetzPirowBergePutlitzKümmernitztalGerdshagenHalenbeck-RohlsdorfMeyenburgMarienfließTriglitzLandkreis Ostprignitz-RuppinPutlitzMecklenburg-VorpommernSachsen-AnhaltSachsen-Anhalt
Karte

Die Stadt Perleberg ist die Kreisstadt des Landkreises Prignitz im Land Brandenburg. Mit rund 12.500 Einwohnern ist sie nach Wittenberge und Pritzwalk die drittgrößte Stadt im Landkreis.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage und Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stepenitz in Perleberg

Perleberg liegt in der Prignitz am Fluss Stepenitz, welches hinter Perleberg in das Elbe-Urstromtal fließt. Die Altstadt von Perleberg liegt auf einer aus Sandablagerungen gebildeten Insel zwischen zwei Stepenitzarmen, dem Stepenitztal. Dieses Gelände ist fast eben und weist nur ein leichtes Gefälle vom Kirchplatz nach Süden auf. In der Pritzwalker- und Berliner Straße steigt das Gelände zum Ortsausgang hin stetig bis auf etwa 16 Meter an. Ebenfalls lassen sich Erhöhungen im Norden und Nordwesten der Stadt feststellen. Im Gegensatz dazu ist das Gelände im Westen bei der Sükower Straße eben und flach.[2]

Im Nordosten der Stadt befinden sich drei Erhebungen: der „Golmer Berg“ (83 m), welcher durch den Kiesabbau abgetragen wurde, der „Weinberg“ (81 m) und der „Weiße Berg“ (85 m) bei Spiegelhagen.

Südlich grenzt die Stadt an die Perleberger Heide, einem etwa sieben Kilometer breiten und 56 Kilometer langen, parallel der Elbe führenden Streifen, welcher eine dünenreiche und wenig fruchtbare Talsandebene bildet, die vor allem mit Kiefernwäldern bewachsen ist.[3]

Benachbarte Städte sind Wittenberge und Pritzwalk.

Stadtgliederung und Flächennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Stadt Perleberg gehören die zwölf Ortsteile Dergenthin, Düpow, Gramzow, Groß Buchholz, Groß Linde, Lübzow, Quitzow, Rosenhagen, Schönfeld, Spiegelhagen, Sükow und Wüsten-Buchholz:

(Stand: Ortsteile 2011 - Flächen 2011)[4]

Ortsteil Einwohner Fläche (km²)
Kernstadt Perleberg 10.452 50,5
Dergenthin 263 11,1
Düpow 355 8,3
Gramzow 40 3,3
Groß Buchholz 129 6,3
Groß Linde 45 4,4
Lübzow 121 5,7
Quitzow 310 11,5
Rosenhagen 113 8,2
Schönfeld 112 5,3
Spiegelhagen 138 7,3
Sükow 185 10,0
Wüsten-Buchholz 107 5,6
Gesamt 12.370 137,81

(Stand: 2009)[5]

Flächen nach Nutzungsart Fläche in Hektar
Gebäude- und Freifläche 719
Betriebsfläche 45
Erholungsfläche 202
Verkehrsfläche 623
Landwirtschaftsfläche 7662
Waldfläche 4393
Wasserfläche 117
Flächen anderer Nutzung 21
Bodenfläche (gesamt) 13.782

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karstädt, Großpankow, Plattenburg, Amt Bad Wilsnack/Weisen, Wittenberge, Amt Lenzen-Elbtalaue

(Jahrbuch 2009 Prignitz)

Klimatische Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimatabelle für Leer
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 2 3 6 10 16 19 21 21 18 13 8 4 11,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 −1 1 4 8 12 14 14 11 7 3 0 6
Niederschlag (mm) 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 00,0 Σ 0
Sonnenstunden (h/d) 1 2 4 6 8 8 8 7 5 3 2 1 4,6
Regentage (d) 10 8 10 9 8 9 10 9 9 9 11 11 Σ 113
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Quelle: [6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühgeschichte und Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Stadt Perleberg ist eng mit der Geschichte der Prignitz verbunden. Wie entsprechende Funde belegen, gab es bereits vor 3000 Jahren eine Besiedlung der Stepenitzinsel. Später wurde auf Grund von Keramikfunden eine slawische Besiedlung nachgewiesen. An den Wasserläufen der Stepenitz, die in der Nähe von Meyenburg entspringt, durch die Prignitz fließt und schließlich in die Elbe mündet, wurden mit der Zeit einfache Mühlen und die damit verbundenen Wohnhäuser gebaut.

Die Nikolaisiedlung ist die älteste nachgewiesene frühmittelalterliche Stammsiedlung. Als ihre Entstehungszeit nimmt man die letzte Hälfte des 12. Jahrhunderts an. Das Straßennetz wurde besonders im Südteil der Siedlung in regelmäßiger Gitterform angelegt, bei der sich gerade Straßen rechtwinklig kreuzen. Einer der Baublöcke war der St. Nikolaikirche vorbehalten, die sich im Gebiet des heutigen St. Nikolaiplatzes befand. Insgesamt lässt sich eine elliptische Umrissform erkennen[7], die ein Ebenbild zu Wittenberge bildet.

Es siedelten sich, durch die gute Lage begünstigt, mehrere Betriebe (u.a. Fischereien, Wollwäschereien und Gerbereien) an und es zogen immer mehr gewerbetreibende Personen wie Kaufleute, Händler, Fleischer, Bäcker, Schuhmacher, Schneider, Maurer in diese Gegend. Durch den regen Verkehr entstanden schon damals Straßen wie die Bäckerstraße, die Schuhstraße usw. und Plätze wie der Marktplatz, der Pferdemarkt (Schuhmarkt) und der Rosenhof.

Im Zuge der deutschen Besiedlung nach der Eroberung der ostelbischen Gebiete der späteren Mark Brandenburg wurde Perleberg unter Obhut der Familie Gans gegründet und erhielt 1239 das Salzwedeler Stadtrecht verliehen. Mit gutem Grund, denn die Stadt war zu einem verhältnismäßig großen Ort herangewachsen. Es besaß eine Burg – die Gänseburg -, eine Kirche, mehrere Straßen und Plätze, Innungen und Gilden, sowie eine in Handwerk und Handel geschäftige Bevölkerung. Das Stadtrecht wurde laut Urkunde von Salzwedel auf Vortrag zweier Männer, nämlich Gerardus de Hertesberge und Vorlevus de Perleberge sowie auch auf Ansuchen des Herrn Johannes Gans an Perleberg verliehen. Der Rat der Stadt bestand vorerst nur aus Konsuln (zehn im Jahre 1294) und später aus acht Ratsmänner und zwei Bürgermeistern, von denen jeder jeweils ein Jahr die Verwaltung innehatte. Seit je her gab es nach Perleberg nur drei Zugänge: Im Osten das Mühlentor (später Dobberziner Tor), im Westen das Wittenbergertor und im Norden das Parchimertor. Bereits im 13. Jahrhundert wurden Silberpfennige (sog. Perleberger Hohlpfennige) mit dem Perleberger Wappen geprägt. Später, im 14. Jahrhundert, gab es dann auch die ersten Münzen.

Im Jahre 1303 wurde ein Antrag zum Erwerb der Stepenitz an den Markgrafen Hermann gestellt, um der Hanse beitreten zu können. Dieser Antrag wurde, ebenso wie das Recht, die Stepenitz befahren und die Flussufer nutzen zu dürfen, genehmigt. Perleberg begann Schiffe zu bauen und seine Waren der Hanse zuzuführen. Nach dem Tod des Stadtherren Johannes Gans ging Perleberg an die Markgrafen von Brandenburg, wurde Immediatstadt und entwickelte sich nach dem Eintritt in die Hanse 1358 zum politischen und wirtschaftlichen Zentrum in der Region.

Seit dem Jahre 1310 steht die aufstrebende Stadt nicht mehr unter der Herrschaft der Edlen Gänse zu Putlitz. Die Ratsmänner kauften "Den Wall", d.h. die Umfassungsmauern mit Wall, den drei Stadttoren und Gräben. Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit wurde 1325 ein Bündnis zwischen Perleberg, Pritzwalk, Kyritz, Havelberg, Freyenstein und Meyenburg, sowie 1387 ein Friedensabkommen mit Lübeck, geschlossen. Die Gebrüder und Vetter von Karstädt verkauften im Jahre 1392 das Dorf Golm (heutzutage nur noch eine Wüstung) an den Rat zu Perleberg. Sieben Jahre später fand in Perleberg der Fürstentag statt. Zu diesem reisten die Herren aus Braunschweig, Pommern, Meißen u.v.a., sowie die Abgeordneten des Hansebundes hierher, um über die Beseitigung der sich häufenden Kriminalität (Plünderungen, Wegelagerungen usw.) zu beraten. Die nächsten Jahrzehnte wurden durch viele Räubereien geprägt. Bei Konflikten nahm Perleberg auch die Vermittlerrolle an. 1420 wurde zum Beispiel in Perleberg eine Fehde zwischen den Städten Hamburg und Lübeck und dem Herzogtum Sachsen-Lauenburg beigelegt. Die Urkunde über den „Perleberger Frieden“ befindet sich noch heute im Archiv der Hansestadt Lübeck.[8] 1444 forderte der Kurfürst Friedrich II. die Städte der Prignitz auf, der Kriminalität Herr zu werden. Dies brachte auch Albrecht Achilles nochmal zum Ausdruck, als er bei seinem Aufenthalt 1471 in Perleberg Hans von Quitzow, ein bekannter und gefürchteter Raubritter, dazu aufforderte, die Straftaten zu unterlassen, was jener auch versprach.

Das 15. Jahrhundert war zudem vom allmählichen wirtschaftlichen Niedergang geprägt. Dies ist zurückzuführen auf die ständigen Fehden in der Prignitz, auf die Kriegszüge der mecklenburgischen Fürsten, dem Machtverlust der Hanse zum Teil durch Verlagerung des Außenhandels nach Übersee und der fehlenden Konkurrenzfähigkeit der Stepenitz im Vergleich zur Havel.

Im Jahre 1474 verkaufte Kaspar Gans die Gänseburg an Ritter Mathias von Jagow. Fünf Jahre danach wurde in der Nähe der St. Jacobi Kirche, die 1294 zum ersten Mal in einem Ablassbrief des Papstes Bonifacius VIII. schriftlich erwähnt wird, eine Schule errichtet. 1498 wurde erstmals ein Perleberger Roland erwähnt, der zu dieser Zeit aus Holz bestand.

Die St. Jacobi Kirche erhielt in den Jahren 1517/1518 vier Glocken (die Katharinenglocke bzw. Sonntagsglocke, die Apostelglocke [1537 an Hamburg verkauft], die Schellglocke [1823 zersprungen und 1824 ersetzt] und die Marienglocke), die der Rat der Stadt bei Glockengießmeister Hinrik van Kampen aus Lübeck in Auftrag gegeben hatte.

Reformationszeit und Dreißigjähriger Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Martin Luther begonnene Reformation erhielt 1539 auch in Perleberg Einzug. Dies ging allerdings nicht ohne Kämpfe vonstatten. Der Rat der Stadt und der Bürgermeister Konow waren Befürworter der von Kurfürst Joachim II. geförderten Reformation. Im Dezember desselben Jahres fand der letzte katholische Gottesdienst statt, worauf der katholische Pfarrer Mechow sein Amt niederlegte. Mit der Einführung der Reformation wurde die geistliche Gerichtsbarkeit abgeschafft und im Jahre 1546 durch das Landgericht ersetzt. Der erste Landrichter war der Perleberger Bürgermeister Konow.

Im Jahre 1558 erteilte der Kurfürst der Stadt Perleberg das Privileg zur Gründung einer Schützengilde, um die Kunst der Kriegsführung zu pflegen. Kurz vor Beginn des 17. Jahrhunderts verbreitete sich die Pest in Perleberg. Die Schulen mussten zum Teil zeitweise geschlossen werden. Die Seuche kostete etlichen Menschen das Leben.

Nachdem der Dreißigjährige Krieg ein paar Jahre an Perleberg vorbeigegangen war, wurde die Prignitz 1627 zum „Tummelplatz“ der dänischen, schwedischen und kaiserlichen Truppen. Die Befestigungswerke, Mauern, Tore und Türme konnten die Stadt nicht vor dem Eindringen bewahren. Aufgrund der zügellosen Lebensweisen der Soldaten, brannten 40 Häuser im Jahre 1638 durch Unachtsamkeit nieder. Inzwischen hatten kaiserliche und sächsische Truppen ihr Lager in Perleberg aufgeschlagen, ehe sie es aufgaben und den Schweden die Stadt überließen. Diese raubten den Bürgern ihre Lebensmittel und die Einwohner mussten Bargeld als Kontribution abgeben. Aber die Schweden wurden wieder von den kaiserlichen Truppen unter dem Generalwachtmeister Graf von Bucheim vertrieben. Währenddessen waren bis zu 69 Kompanien in der Stadt stationiert. Die Häuser der Bürger wurden zum Teil als Ställe für die Pferde der Truppen des Kaisers genutzt. Jene Soldaten raubten genau wie die Schweden die Bürger aus. Der General von Buchheim empfahl den Perlebergern sogar, die Stadt zu verlassen. Als von Buchheim schließlich seine Truppen abzog, ließ er einen Trupp, bestehend aus 50 Mann, zur Sicherung hier. Diese Anzahl war aber viel zu gering, als dass sie die Stadt hätten beschützen können. So kam es am 15. November selben Jahres zu folgendem Ereignis: einige 100 Reiter standen vor den Toren Perlebergs und baten um Einlass. Dies verweigerte der Schutztrupp jedoch, sodass es zum Kampf kam, bei dem die Reiter siegreich hervorgingen. Da dieser Aufwand nicht umsonst gewesen sein sollte, wollten sie die Stadt und ihre Bürger ausplündern. Aber es gab nichts mehr, was es lohnte zu rauben, sodass die Reiter glaubten, dass die Bürger ihre Wertsachen versteckt haben. Die Wut darüber entluden sie durch Folter, Mord und Schändung an der Bevölkerung - auch vor Kindern wurde nicht halt gemacht. Nach ein paar Tagen ließ Buchheim diese Reiter durch Waffengewalt vertreiben. Neben dem Krieg verschlimmerte sich die Ausbreitung der Pest. Hunderte Bürger mussten allein durch die Seuche sterben. Als im Oktober 1636 die Schlacht bei Wittstock tobte, wurden die Verwundeten jener Schlacht nach Perleberg gebracht. Dieser Umstand trug zur Verbreitung der Pest bei. Zwischen 1636 und 1638 raffte diese Seuche etwa 700 Personen hin. Von vormals 3.500 Einwohnern überlebten nur 300 die Schreckenstage, von 300 Wohnhäusern waren nur noch 127 bewohnbar. Erst 15 Jahre danach (1653) herrschten wieder einigermaßen ordentliche Zustände und der Rat der Stadt konnte wieder Sitzungen abhalten. Im selben Jahr wurden auch der Galgen auf dem Weinberg wieder aufgestellt, welcher während des 30 Jährigen Krieges zerstört worden war.

Perleberg erholte sich nur sehr langsam von dieser Zeit, blieb aber weiter wichtigster Ort in der Prignitz. Wie auch in anderen Städten Brandenburgs dauerte es fast 200 Jahre, bis der Bevölkerungsstand wieder das Vorkriegsniveau erreichte.

Wenige Jahre nach der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wurde der Postkurs von Cölln a. d. Spree (Berlin) nach Hamburg eingerichtet, an der Perleberg etwa auf halber Strecke lag.

Obwohl die Reformation in Perleberg schon lange Einzug erhalten hatte, fanden in dem Zeitraum von 1645 bis 1665 noch acht Hexenverbrennungen statt. Im Jahre 1704 wurde Gottfried Arnold als Prediger angestellt.

Wirtschaftliche Entwicklung im 18./19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1724 war in Perleberg eine preußische Reitergarnison stationiert, ab 1772 lag eine ständige Garnison in Perleberg.[9] Fortan bestimmte das militärische Leben auch die weitere Entwicklung der Stadt.

Zwischen 1730 und 1770 wuchs die Bevölkerungszahl in Perleberg um 30 Prozent, sie war hinter Wittstock die zweitgrößte Stadt der Prignitz. 1777 erfolgte die Gründung einer Ritterschaftsdirektion in Perleberg.

Die Ruine der St. Nikolaikirche wurde abgerissen und an ihrer Stelle Kasernen errichtet, in denen eine Schwadron des Kürassier-Regiments von Beeren einzog. 1806 musste jenes Regiment gegen Napoleon in die Schlacht bei Jena in den Krieg ziehen. Die Kürassiere unterlagen den französischen Truppen jedoch, sodass Mitte Oktober die Franzosen in Perleberg einzogen, die Stadt plünderten und die Bürger ausraubten. 1807 zogen diese Truppen wieder ab, forderten aber weiterhin Kontributionen.

Am 27. Juni 1807 brannten durch einen Blitzeinschlag 20 Wohnhäuser und viele Ställe am Großen Markt, in der Kirch-, der Heiligegeist- und der Poststraße nieder.

Zu dem wohl bekanntesten Vermisstenfall in der Prignitz kam es am 25. November 1809. An diesem Tage verschwand der englische Gesandte Benjamin Bathurst auf bis heute ungeklärte Weise. Er war auf Dienstreise von Wien nach Hamburg und wurde von den Franzosen verfolgt. Der Rittmeister Friedrich von Klitzing hatte noch Untersuchungen angestrebt, welche aber ergebnislos blieben.

Im Jahre 1812 wurde in Perleberg eine uniformierte Bürgerwehr, „Bürgergarde“ genannt, gegründet. Die Schlachten gegen Napoléon gingen auch an Perleberg nicht spurlos vorbei: In der ganzen Prignitz meldeten sich um die 1000 Kriegsfreiwillige, die die Aufgabe hatten, die Franzosen nicht über die Elbe kommen zu lassen. Dies schafften sie schließlich auch und in einem Buch kann man folgendes lesen: „Sie wagten es nicht, sie fürchteten die handfesten Prignitzer.“ In Anerkennung und Dankbarkeit der Freiheitskämpfer wurde 1815 eine Eiche auf dem Platz westlich des alten Rathausgiebels gepflanzt.

1817 wurde die Prignitz verwaltungstechnisch geteilt und Perleberg Kreisstadt der Westprignitz.

Im Frühjahr 1821 gab es große Überschwemmungen. So stand zum Beispiel der Große Markt unter Wasser und die Holzbrücke am Mühlentor wurde weg geschwemmt. Sechs Jahre später riss man dann das Mühlentor, sowie das Parchimer- und das Wittenbergertor ab und es wurde mit dem Bau der Berlin-Hamburg Chaussee begonnen, die über Kyritz-Kletzke-Perleberg-Karstädt nach Ludwigslust führte (heute die B 5). Die Reisezeit auf dieser Strecke wurde damit um mehr als die Hälfte verkürzt, anliegende Gasthäuser und Poststationen avancierten zu wichtigen Umschlagplätzen für Waren und Nachrichten.

In Perleberg entstanden einige Unternehmen. Der Perleberger C. L. Beutel, Erfinder der Perleberger Glanzwichse, begann im Jahr 1835 mit der fabrikmäßigen Produktion dieses Erzeugnisses, das er besonders gut an das ansässige Militär verkaufen konnte, das aber auch in Mecklenburg und Sachsen Bekanntheit erreichte. Außerdem stellten die Gebrüder Kürsten Perleberger Mostrich her. Allerdings konnte Perlebergs Entwicklung im Zuge der Industrialisierung mit anderen Städten, wie zum Beispiel der Nachbarstadt Wittenberge, nicht mithalten.

1836 wurden zur Beleuchtung der Straßen Öllampen an Ketten über die Straßen gehängt. Die erste Zeitung wurde noch im selben Jahr herausgegeben. Der Herausgeber war Götze, ein hier ansässiger Buchhändler. Die Zeitung wurde in Rathenow gedruckt und nannte sich „Gemeinnütziges Wochenblatt für Perleberg und die Umgebung“. Seit 1837 wurde das Wochenblatt in der neu gegründeten Druckerei in Perleberg gedruckt.

Ende Oktober des Jahres 1889 riss man das Rathaus ab und baute ein neues. Der Rathaussaal und die Gerichtslaube, die zum Sitzungssaal wurde, sollten auf Befehl der Regierung erhalten bleiben - die Ratskellerwirtschaft musste jedoch schließen. Das Richtfest des neuen Rathauses und die Anbringung des Wetterhahns fand am 26. November desselben Jahres statt. Während der Bauarbeiten wurde in der Mauer der sogenannten Tuchhalle über dem Gewölbe des alten Gebäudeteils eine gut erhaltene Hand, welche wahrscheinlich mit einem Schwert oder Beil abgehackt worden war, gefunden. Über den Grund gibt es mehrere Mutmaßungen. Die Wahrscheinlichste ist, dass sie als warnendes Beispiel - so wie es früher oftmals üblich war - neben einer Gesetzestafel der strafenden Gerechtigkeit dienen sollte.

1840 war der Bau einer Bahnstrecke Berlin-Hamburg geplant, welche aber 1845 vom Minister abgelehnt wurde. Die logistischen und wohl auch finanziellen Gründe führten zu dieser Absage und man entschied sich lieber für Wittenberge, da es mit der Elbe einen größeren Fluss besaßen und leicht ein Bahnabzweig nach Magdeburg gebaut werden könnte. Im Jahre 1843 wurde die Wittenberger Chaussee nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt. Fünf Jahre danach wurde dann auch die Perleberg-Pritzwalk Chaussee für den Verkehr freigegeben (heute ein Teil der B 189).

Das im Jahre 1848 nach Perleberg verlegte Schwurgericht tagte zum ersten Mal im Juni 1849 im Rathaussaal. Die erste Sparkasse wurde am Anfang des Jahres 1854 errichtet, um den Sparsinn der Bürger zu wecken. Anfang Juli desselben Jahres gründete der Lithograf Carl Krüger die erste Lithographie- und Steindruckerei. Diese Druckerei war später mit dem Druck der „Prignitzer Nachrichten“ beauftragt. Im Jahre 1869 wurde eine freiwillige Feuerwehr unter Leitung des Maurermeisters Achtel gegründet.

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871 waren in Perleberg 30 Offiziere und 15 Burschen als Gefangene untergebracht. Das Merkwürdige dabei war, dass ein Teil der Gefangenen in selbst gemieteten und möblierten Wohnungen lebten und sich frei in der Stadt bewegen durften. Sie mussten sich lediglich vormittags und abends in der Meldestelle melden. Zum Andenken an die gefallenen Soldaten in den Feldzügen 1864 (Deutsch-Dänischer Krieg), 1866 (Deutscher Krieg) und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) wurde 1882 ein Kriegerdenkmal auf dem Mühlenberg im Stadtpark errichtet.

Im Jahre 1885 wurde die Bahnstrecke Perleberg - Pritzwalk - Wittstock, welche von immenser Wichtigkeit war, eröffnet und das Bezirkskommando von Havelberg nach Perleberg verlegt. Die Stadt galt bis 1892 als das „kleine Venedig“, denn es flossen überall kleine Kanäle durch die Innenstadt. Bis die Leute die Wasserläufen so sehr strapaziert hatten, dass es sehr unangenehm roch. Deswegen wurden 1892 die Kanäle zugeschüttet. Zwei Jahre darauf wurde der neue Friedhof in der Wilsnackerstraße eingeweiht.

Von der Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Arbeiten zum Bau der Kasernen in der Kurmärker-Straße fand man 1903 ein paar dutzend Zentimeter unter der Erdoberfläche Urnen in einer mit flachen und runden Steinen ausgelegten Vertiefung. Die meisten Urnen waren mit einem übergreifenden Deckel versehen und mit Asche von Verstorbenen befüllt. Die Knochen waren in kleinen zerstückelten Teilchen vorhanden. Auf diesen lagen oftmals Schädelreste und über diesem noch Bronzebeigaben, welche vermutlich aus dem 4. Jahrhundert nach Christus stammen.

Im Mai 1905 wurden mehrere gut erhaltene Fassonsteine der im Jahre 1632 durch Blitzeinschlag zerstörten St. Nikolaikirche auf dem St. Nikolaiplatz bei Ausschachtungsarbeiten für die Kanalisation gefunden. Für ganz Perleberg wurde in den Jahren 1903-1905 eine Schmutzwasserkanalisation und eine zentrale Wasserleitung geschaffen. Weiterhin wurde in Perleberg das „Städtische Krankenhaus“ eröffnet und außerdem ein Museum gegründet, um die Funde aus des Königsgrabes von Seddin zu zeigen. Heute werden davon nur noch Kopien in Perleberg aufbewahrt.

Ein Jahr später 1906 pflasterte man die Wittenberger-, Krämer- und Bäckerstraße und den Schuhmarkt. Außerdem wurde der Bürgerstein erneuert und verbreitert und die Mühlentorbrücke, welche zu dieser Zeit noch aus Holz bestand, durch eine aus Zement ersetzt.

In den Jahren 1910 und 1911 wurde die 65 Kilometer lange Normal-Kleinbahnstrecke Perleberg - Karstädt - Klein Berge gebaut und eröffnet. In Gedenken an „Turnvater“ Ludwig Jahn wurde im Jahre 1912 ein Denkmal im Hagen errichtet.

Nach 100 Jahren wirtschaftlichem Aufschwungs senkte sich 1914 mit dem Ersten Weltkrieg wieder ein dunkles Kapitel über Perleberg und ganz Deutschland. Als der Krieg am 1. August mit der Kriegserklärung Deutschlands an Russland ausbrach, herrschte eine große Euphorie im gesamten Deutschen Reich, was zur Folge hatte, dass sich viele Perleberger Schüler, Studenten und junge Lehrer freiwillig zum Kriegsdienst beim Heimatregiment der 39er Artillerie meldeten. Doch schon nach den ersten Wochen wurde durch die ersten Verlustmeldungen klar, dass der Krieg nicht in kurzer Zeit zu gewinnen sein würde. In Perleberg wurden zur Versorgung der Verletzten sieben Hilfslazarette eingerichtet. Die meisten Schwerverwundeten starben trotz der aufopferungsvollen Hilfe der freiwilligen Krankenschwestern. Auf dem Perleberger Friedhof fanden viele ihre letzte Ruhe. Vier Jahre nach dem Kriegsende 1918 errichtete man für die dort zur Ruhe gesetzten Soldaten einen Gedenkstein.

Obwohl die sich dem Krieg anschließende Novemberrevolution in Perleberg unblutig verlief, hatte Perleberg mit den Folgen des ersten Weltkrieges zu kämpfen. Durch die Finanzierung des Krieges halbierte sich der Wert einer Mark. Durch diese Inflation war man gezwungen Notgeld zu drucken, so wie es auch in Perleberg geschah. Weiterhin herrschte in der Rolandstadt auch Wohnungsnot. Die Baudeputation - also das Bauamt - sollte deshalb neue Gebäude bauen und Wohnungen in leerstehenden Häusern einrichten. Infolgedessen entstanden u.a. erste Siedlungen in der Kurmärker- und Hagenstraße, die Waldsiedlung und ein fast neuer Stadtteil in der Siedlung an der Lanzer Chaussee. Zusätzlich zu der Wohnungsnot waren viele Perleberger arbeitslos. Um dieser Arbeitslosigkeit ein wenig Abhilfe zu schaffen, wurden die Erwerbslosen mit Pflasterungs- und Wegeverbesserungsarbeiten beschäftigt. Außerdem vergrößerten sie den Bayerteich, befestigten das Ufer und schufen Promenadenwege ringsherum. Außerdem wurde zwischen der Quitzower Straße und der Karl-Liebknecht-Straße eine Stadthalle errichtet, indem man einen alten Getreidespeicher dort kaufte und diesen ausbaute. Neben der Stadthalle schuf man eine für damalige Verhältnisse moderne Turnhalle und einen Sportplatz. Die äußerst schlechte Arbeitsmarktsituation wurde während der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1932 noch verstärkt. Außerdem brannten 1926 die Stadtmühle und 1930 die Neue Mühle ab.

Wie in ganz Deutschland gewannen in den 30er Jahren die rechten Parteien wie die NSDAP auch in Perleberg und der Prignitz an politischem Einfluss dazu. Ab 1933 wurden linke Gegner, darunter auch etliche Führungskräfte der SPD, KPD und der Gewerkschaften, verhaftet und in das von Nationalsozialisten eingerichtete Sammellager in der Feldstraße (das sog. „Perleberger Konzentrationslager“) gebracht. Ein Teil der Inhaftierten ließ man ins KZ Sachsenhausen abtransportieren - viele kamen nie wieder zurück.

Nachdem Nationalsozialisten in den hohen Leitpositionen eingesetzt und die allgemeine Wehrpflicht eingeführt worden war, stationierte man Truppen der Wehrmacht in den Perleberger Kasernen. Auf dem Gelände des ehemaligen Gutes Tonkital errichtete man einen Militärflugplatz. Am 9. November 1938 kam es auch in Perleberg zur Reichspogromnacht. Auf dem Markt hielt der NSDAP-Ortsgruppenleiter eine Hetzrede, um die Massen gegen die Juden zu mobilisieren. Infolgedessen begann man die Juden auf das Schrecklichste zu demütigen, ihre Wohnungen zu zerstören, den Judenfriedhof zu verwüsten und zu schänden.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldeten sich - wie schon im Ersten Weltkrieg - viele Freiwillige, darunter etliche junge Menschen, die gerade mit der Schule fertig waren. Gefördert wurde dies durch Tage der offenen Türen in Kasernen und durch den durch Nationalsozialismus geprägten Unterricht. Als der Krieg langsam sein Ende fand und die Bomber aus Großbritannien über Perleberg hinweg nach Berlin flogen, wurde auch der Flugplatz in Perleberg bombardiert. Viele flohen in der Hoffnung gen Westen, dass sie dort von den Engländern und Amerikanern milder empfangen werden, als von den Russen, die vom Osten her kamen. Der zweite Weltkrieg forderte in Perleberg 501 Opfer.

Sowjetische Besatzungszone und DDR-Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1945 bis 1992 war Perleberg Standort der Sowjetarmee. Ebenfalls waren Truppen der Nationalen Volksarmee der DDR in Perleberg stationiert.

1952 wurde Perleberg nach der Auflösung des Landes Brandenburg und der Neubildung von Bezirken in der DDR Kreisstadt im gleichnamigen Kreis Perleberg, der künftig als einziger ehemals brandenburgische Region dem Bezirk Schwerin zugeordnet wurde.

1964 wurde der Perleberger Tierpark angelegt.

Bis 1991 war Perleberg Standort der 21. Garde-Motorisierten-Schützen-Division der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.

Perleberg im wiedervereinigten Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Bildung der Länder nach der Wende wurde der Kreis Perleberg im Rahmen einer Volksabstimmung wieder dem Land Brandenburg (und nicht Mecklenburg-Vorpommern) zugeordnet und 1993 wurde Perleberg Kreisstadt des neu gebildeten Landkreises Prignitz.

Im Juni 1993 führte die Stepenitz ungewöhnliches Hochwasser, das auch Teile der Perleberger Altstadt überflutete.

Am 12. März 1997 endete mit dem Abzug des zuletzt hier stationierten Sanitätsbataillons der Bundeswehr für die Garnisonsstadt Perleberg eine 300jährige Militärtradition.

Im Dezember 1999 wurden der Neubau und die teilweisen Rekonstruktion der Kreisverwaltung in Perleberg beendet, am 6. Februar 2003 ein Neubau des „Kreiskrankenhauses Prignitz“ fertiggestellt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtverordnetenversammlung von Perleberg besteht aus 22 Stadtverordneten und dem jeweiligen Bürgermeister. Amtierender Vorsitzender ist Rainer Ramin (Die Linke).

Parteien und Wählergemeinschaften %
2003
Sitze
2003
%
2008
Sitze
2008
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 32,64 7 22,7 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 21,72 5 26,7 5
Die Linke Die Linke 36,46 8 39,7 9
FDP Freie Demokratische Partei 9,17 2 8,7 2
Grüne/B 90 Bündnis 90/Die Grünen - - 2,2 0
Gesamt 100 22 100 22
Wahlbeteiligung in % 43,60 % 45,09 %

Städtischer Haushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2000 betrug der Verwaltungshaushalt 18,3 Mio €. Bis 2007 sank er auf 14,7 Mio €.[10] Die Pro-Kopf-Verschuldung lag 2010 bei 554,47 € und sank 2011 auf 515,08 €.[11] Seit 2011/2012 arbeitet Perleberg mit einem Doppelhaushalt (Doppik).[12] Der Haushalt für 2012 soll ein Defizit von 1.168.000 € aufweisen, kann jedoch mit dem Guthaben von 2.547.270 € aus dem Jahr 2011 ausgeglichen werden, sodass ein Überschuss von 1.379.710 € prognostiziert wird. Bis 2015 ist der Haushalt der Stadt ausgeglichen.[13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor blauem Hintergrund befindet sich im Zentrum des Perleberger Wappens ein achtstrahliger goldener Stern. Bewinkelt werden diese Strahlen von acht silbernen Perlen. Im Inneren des Sterns ist eine goldperlengefasste groß silberne Innenperle. Das Wappen von Perleberg ist ein redendes Wappen, dessen Wappenform vom ältesten Stadtsiegel (SIGILLVM BVRGENSIVM IN PERLEBERCH) aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts abstammt. Man vermutet, dass die große Innenperle die Stadt Perleberg als Hauptort der Prignitz symbolisiert und die übrigen acht Perlen die anderen Städte in der Prignitz.[14]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Erhalt des Stadtrechts 1239 setzte sich der Rat der Stadt Perleberg aus zehn Konsulen zusammen. Später wurde er aus zwei Bürgermeistern und acht Ratsherren gebildet. Am 2. Februar, zur Darstellung des Herrn, wurde jährlich neu gewählt, wobei es meist er Wiederwahl gab. Wenn ein Bürgermeister aus seinem Amt ausschied, durfte er weiterhin an den Sitzungen des Stadtrates teilenhmen.[15]

Der derzeit amtierende Bürgermeister Fred Fischer ist seit 2007 im Amt. Er trat die Nachfolge des am 25. Septembers verstorbenen Manfred Herzebergs an. Fischer, von der Linkspartei-PDS unterstützt, setzte sich in einer Stichwahl mit 69,4% gegen Hans Rothbauer durch.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perleberg unterhält städtepartnerschaftliche Beziehungen mit Kaarst in Nordrhein-Westfalen, Pinneberg und Norderstedt in Schleswig-Holstein, des Weiteren mit dem polnischen Szczawnica.

Demografie und Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gramzow (Perleberg): 1. Januar 1974

Groß Linde: 1. Januar 1974

Lübzow (Perleberg): 1. Januar 1974

Quitzow (Perleberg): 6. Dezember 1993

Schönfeld (Perleberg): 6. Dezember 1993

Wüsten Buchholz: 6. Dezember 1993

Als erstes Dorf wurde Düpow am 3. Juli 1972 von Perleberg eingemeindet. Etwa ein Jahr später, am 1. Mai 1973, kam Spiegelhagen hinzu. Zum 1. Januar 1974 wurden Groß Linde, zu dem bereits seit 1950 Lübzow gehörte, und Rosenhagen eingegliedert. Am 5./6. Dezember 1993 wurden im Zuge der Kreisreform in Brandenburg Sükow, Dergenthin und Quitzow, zu dem seit 1972 bereits Schönfeld und Groß Buchholz gehörten, eingemeindet.[16]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Einwohnerzahl
1626 3.500
1640 300
1697 1.137 (nur Erwachsene)[17] / 1.127[18]
1719* 1.906[19]
1722* 1.834[19]
1730 1.791[19]
1733 1.835[19]
1740 1.804[19]
1750 2.110[19]
1770 2.337[19]
1808 2.878[17]
1820 3.300[17]
1824 2.993[17]
1828 3.450[17]
Datum Einwohnerzahl
1834 4.933[14] / 4.993[17]
1840 5.648[17]
1849 6.304[17]
1852 6.414[17]
1858 6.471[17]
1861 7.060[17]
1871 7.500[17]
1880 7.673[17]
1885 7.698[17]
1890 7.530[17]
1895 8.184[17]
1900 8.456[17]
1905 9.502[17]
1910 9.662
Datum Einwohnerzahl
1930 11.850[17]
1932 12.100[17]
Oktober 1946 13.701
August 1950 13.710
Januar 1971 13.573
Dezember 1981 14.727
Dezember 1986 14.248
31. Dezember 1990 14.939[20]
1991 14.566
31. Dezember 1994 14.692[21]
31. Dezember 1995 14.596[21]
31. Dezember 1996 14.683[21]
31. Dezember 1997 14.141[21]
31. Dezember 1998 14.126[21]
Datum Einwohnerzahl
31. Dezember 1999 14.047[21]
31. Dezember 2000 13.907[21]
31. Dezember 2001 13.720[21]
31. Dezember 2002 13.606[21]
31. Dezember 2003 13.254[21]
31. Dezember 2004 13.303[21]
31. Dezember 2005 13.094[21]
31. Dezember 2006 13.029[21]
31. Dezember 2007 12.689[21]
31. Dezember 2008 12.474[21]
31. Dezember 2009 12.450[21]
10. Januar 2011 12.370

* geschätzte Werte

Bevölkerungsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gesamtbevölkerung Alter: unter 15 Alter: 15 bis 65 Alter: über 65
2000 13.907 1.774 9.812 2.321
2008 12.474 1.273 8.172 3.029

[22]

Bevölkerungsprognosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gesamtbevölkerung Alter: unter 15 Alter: 15 bis 65 Alter: über 65
2010 12.100 1.313 7.744 3.043
2020 10.709 1.298 5.969 3.442
2030 9.406 744 4.478 4.185

[23]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche St. Jakobi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Jakobi heute (rechts)
Südwestportal

Über die Erbauung von St. Jakobikirche ist nicht viel bekannt. Fest steht, dass sie später als die im 18. Jahrhundert abgerissene St. Nikolaikirche errichtet worden war. Die ältesten Überreste von St. Jakobi sind der Turmsockel, die Ostwand mit Triumphbogen und die Fundamente des Chores, was den Schluss nahelegt, dass in der ersten Bauphase mit dem Turm und dem Chor jeweils in Feldstein begonnen wurde.[24] Untersuchungen zu dem auffälligen Materialwechsel vom Feldstein hin zum Backstein in der frühen Bauphase lassen für den Erstbau auf einen Zeitraum zwischen 1280 und 1290 schließen.[25] Zum ersten Mal wird St. Jakobi in einer Stiftungsurkunde von 1294 erwähnt, in der ein Heinrich Normann „den beiden Kirchen zu Perleberg eine Hebung zu Wein und Oblaten“ schenkt.[26] Nach einem Ablass für die Kirche 1295[27] und 1321 stifteten im Jahr 1324 die Gewandschneider und 1332 die Mariengilde jeweils einen Altar.[28] Die dreischiffige und vierjochige Backsteinhalle, deren Grundform zwischen 1320 und 1335 entstand, bekam ihr Dachwerk in den 1330er Jahren. Von den heutigen vier Portalen des Langhauses existierte ursprünglich nur das südwestliche, das auf der Nordseite ein Äquivalent besaß. Im 15. Jahrhundert wurde das Portal auf der Nordseite offensichtlich ersetzt und zwei neue kamen im Südosten und Nordosten hinzu.[29] Der Anbau des Chores, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Neubau auf den Grundresten eines älteren handelt, lässt sich auf das Jahr 1361 datieren, welches sich als Inschrift an der äußeren Nordwand befindet.[30]

Vermutlich in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhöhte man den Kirchturm und errichtete das bis heute erhaltene Glockengeschoss. Außerdem wurden im selben Jahrhundert die dreibahnigen, spätgotischen Fenster eingebaut und manche Laibungen mit Motiven wie Apostelbilder versehen. Letztere wurden aber womöglich 1912 durch Verputzen beseitigt. Weiterhin errichtete man im südlichen Bereich des Chores eine Sakristei und im nördlichen Bereich eine Marienkapelle, die jedoch zusammen mit Kapellenanbauten an der Nordseite des Langhauses durch Restauratoren nach 1850 entfernt wurden.[31]

1517/1518 erhielt St. Jakobi vier Glocken (die Katharinenglocke bzw. Sonntagsglocke, die Apostelglocke [1537 an Hamburg verkauft], die Schellglocke [1823 zersprungen und 1824 ersetzt] und die Marienglocke), die der Rat der Stadt bei Glockengießmeister Hinrik van Kampen aus Lübeck in Auftrag gegeben hatte.

St. Jakobi (rechts) mit dreistufigem Kirchturm auf einem Stahlstich von Poppel und Kurz von vor 1860

Nach einer Visitation durch den Bischof Daniel Amadeus Neander 1847 waren erhebliche bauliche und ästhetische Mängel festgestellt worden, sodass man den preußischen Baumeister Friedrich August Stüler beauftragte. Dieser ließ in den 1850er Jahren das Innere und Äußere der Kirche restaurieren, sodass viel von der ursprünglichen Architektur und der barocken Innenausstattung nicht mehr erhalten ist. Er veranlasste u.a., im Chor und Turm jeweils ein Portal einzubauen, sodass die Portale an den Seiten des Langhauses überflüssig wurden. Außerdem ersetzte er das mit mit Fachwerktürmchen besetzte Walmdach im Jahr 1854 durch ein Satteldach und eine dreistufige Turmspitze[32], sodass dieser eine Höhe von etwa 80 m aufwies.[33] Wie bereits im Jahr 1632 brannte der Kirchturm am 27. November 1916 durch einem Blitzschlag ab und wurde durch ein Satteldach ersetzt, sodass die Höhe heute 49 m beträgt.[33] Auch die fünf Bronzeglocken wurden bei dem Brand zerstört. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ man die heutigen Buntglasfenster einsetzen, die von dem deutschen Architekten Curt Steinberg, der auch für Restaurationsarbeiten 1912/13 verantwortlich war, entworfen und zum größten Teil vom Berliner Gottfried Heinersdorff umgesetzt wurden.[33]

Vom einstigen Inventar ist nicht mehr viel erhalten. Es existieren noch das gotische Chorgestühl und der Levitensitz, die beide von um 1400 stammen, sowie ein großer fünfarmiger Messingleuchter, der 1475 vom Hamburger Gießer Harmen Bonstede hergestellt wurde.[34] Weiterhin gibt es noch Hängeleuchter im Mittelschiff, von denen einer barocken Ursprungs (1685) ist[33], und ein Epitaph des Bürgermeisters Konow.[35]

Roland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Roland

Perleberg darf sich zu eine von mehreren Städten zählen, die einen Roland besitzt. Insgesamt sind etwa 55 Rolande belegt, von denen aber gerade mal 20 erhalten sind - darunter die einschließlich dem Sockel etwa 5,50 Meter hohe Rolandfigur aus Sandstein in Perleberg. Sie befindet sich auf der nordöstlichen Seite des Großen Marktes vor der ehemaligen Bibliothek. Dargestellt ist ein Ritter mit einer verzierten Plattenrüstung, der in der rechten Hand ein Schwert hochhält und mit der linken Hand ein gegen das linke Bein gelehntes Schild festhält. Auf dem Schild ist der märkische Adler dargestellt. Gestützt wird der Roland durch einen Pfeiler an der Rückseite. In diesem Pfeiler ist die Jahreszahl 1546 eingeprägt. Die Rolandstatue befindet sich auf einem achteckigen Sockel, dessen Seiten Szenen aus der Herkulessage abbilden. Dieses Relief ist inzwischen stark verwittert und kaum noch zu erkennen. Außerdem ist vorne am Rand des Sockels ebenfalls das Jahr 1546 eingemeißelt.

Im Jahre 1498 wurde der Perleberger Roland in Ratsprotokollen erstmals erwähnt. In diesen heißt es: »Item de Rolanth kostede twyntich mark (den meyster tho lone vifteyen mark mede gerekent) mit aller kostunge«. Es wird vermutet, dass der Roland sich zu dieser Zeit aus Holz bestand. Die zweifach eingehauene 1546 gleicht der Jahreszahl für die Einrichtung des Landgerichts für die Prignitz in Perleberg und im selben Jahr wurde Johannes Konow, ein sehr engagierter Bürgermeister, zum ersten Landrichter ernannt. Ob diese Zahl gleichbedeutend mit einer Erneuerung des Rolandes, welcher in mittelalterlichen Städten als Zeichen für bürgerliche Freiheiten und Gerichtsbarkeit galt, ist, ist nicht bekannt. Um den Glanz und Charakter der Stadt zu prägen - gerade jetzt, da dass Landgericht hier errichtet worden war - wäre es durchaus verständlich, den Roland aufzubessern und die eventuell aus Holz bestehende Figur durch eine aus Stein zu ersetzen. Die heutige Rolandstatue, so wie wir sie kennen, mit geschweiftem Prunkschild, dem märkischen Adler, die Kopfbedeckung und dem verzierten Harnisch wurde Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts erneuert. Ebenso mussten im 19. Jahrhundert das Schwert und die Nase ausgebessert werden, da sie von Vandalen beschädigt wurden. Im Jahre 1954 wurde der Roland aufgrund des zunehmenden Verkehrs um etwa 1,60 Meter in Richtung Rathaus verschoben.

Rathaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostseite des Rathauses

Quellen aus dem Jahre 1347 bezeugen erstmals die Existenz des Perleberger Rathaus. Wann es genau entstanden ist, lässt sich nicht sagen. Unser heutiges Rathaus weist zwei verschiedene Baustile auf: spätmitteralterliche Gotik und Neugotik aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bei dem Westteil handelt es sich um einen gotischen Backsteinbau, welcher außen mit sieben Strebepfeilern am dreistufigen Treppengiebel versehen ist. Das Erdgeschoss des Westteils diente damals als Gerichtslaube - und nachdem in ihr zwischenzeitlich die Kreisbibliothek Einzug erhielt, wird sie heute als Trausaal genutzt. Über diesem befand sich die Rats- und Schöppenstube. Die Kellergewölbe waren Teil des "Ratskellers". Es handelt sich bei dem Westteil um einen gotischen

Den stilistischen Merkmalen des zweigeschossigen Backsteinbaus nach zu urteilen, stammt der Bau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das bedeutet, dass dieses schon ein Nachfolgebau ist und man nicht weiß, wie das ursprüngliche Rathaus aussah bzw. ob es überhaupt am selbigen Platze stand.

Im Jahre 1836 wurde der breite östliche Teil abgerissen und drei Jahre später durch einen dreistöckigen Backsteinbau ersetzt. Der zweistöckige Westteil blieb jedoch erhalten.

Wallgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wallgebäude, fälschlicherweise häufig Gänseburg genannt, befindet sich in der Puschkinstraße direkt neben dem Gottfried-Arnold Gymnasium und dem Hagen. Ursprünglich umflossen vier Wasserarme, von denen der südliche wohl künstlich angelegt wurde, das Gebäude. Es wird vermutet, dass sich an dieser Stelle bereits vor dem 12. Jahrhundert ein slawischer Burgwall befand. Erstmals schriftlich wurde das Wallgebäude im Jahre 1310 und 1317 erwähnt. In letzterem Dokument übereignet Markgraf Waldemar dem Perleberger Rat dieses Grundstück (fossatum castri in perleberch dictum in vulgari wal). Später - wohl im 14. Jahrhundert - stand an dieser Stelle vermutlich ein Wohnhaus, welches dat slot to perleberghe genannt wurde. Erst 1852 ließ man den Graben um das Gebäude zuschütten.[36] Im Laufe der Zeit wandelte der Wall immer wieder seine Funktion: er diente als Gästehaus, beherbergte eine Rüstkammer, bot städtischen Wachmannschaften Unterkunft, wurde als Schule genutzt und noch einiges mehr.[37] Heute befinden sich auf diesem Platz die Kreisbibliothek, ein Restaurant, das Informationsbüro, das Medienzentrum und die Museumsgalerie.

Neben der Kreisbibliothek befindet sich der einzige erhaltene Stadtmauerturm mit einigen Mauerresten. Diese Zeugnisse des mittelalterliches Perlebergs stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heimatmuseum Perleberg

Das Heimatmuseum Perleberg wurde 1905 gegründet. Im Jahre 1931 zog es in das ehemalige Schulgebäude am Mönchort. Zu den Ausstellungsstücken zählen außerordentlich viele ur- und frühgeschichtliche Funde und Exponate aus der Westprignitz, die auf 600m² zur Schau gestellt werden.

Eingang zum Oldtimer Museum

Das Oldtimer- und Technikmuseum Perleberg wurde durch den 1998 gegründeten Verein Oldtimerfreunde Perleberg e.V. in der alten Turnhalle am Ziegelhof seit Januar 2002 eingerichtet. Am 1. Mai 2002 konnte es schließlich eröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ausgestellt sind ganzjährig etwa 50 Fahrzeuge und einige Kuriositäten wie ein selbstgebauter Flugzeugmotor.[38]

Das DDR Geschichtsmuseums im Dokumentationszentrum Perleberg bietet viele nostalgische Ausstellungsstücke aus dem Alltag der Deutschen Demokratischen Republik. Zu sehen sind eine Küche, Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer, sowie Konsumartikel und landwirtschaftliche Geräte. Das Museum befindet sich in einem Bau, der etwas 1850 errichtet wurde. Man nutzte es während der Kaiserzeit als Artilleriedepot der Perleberger Ulanen und während der Zeit des Nationalsozialismus als Konzentrationslager. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zogen die Maschinen-Ausleih-Station (MAS), Maschinen-Traktoren-Station (MTS) und der polytechnische Unterricht ein. Am 7. Oktober 2006 eröffnete das DDR Geschichtsmuseum mit zehn Ausstellungsräumen. Inzwischen wuchs die Zahl der Räume auf 18 an, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Union Theater in der Wollweberstraße

Bereits seit 1912 gibt es das Kino Union-Theater an der Kreuzung Uferstraße und Wollweberstraße, das von Emil Rietsch aufgebaut und am 1. November eröffnet wurde. Dieses zog 1936 unter der Leitung von Franz Rietsch, dem Sohn von Emil Rietsch, in die Wittenberger Straße. Das Gebäude in der Wollweberstraße wurde als Lager für das Möbelhaus Heinrich umfunktioniert. Ab 1966 übernahm die Stadt Perleberg das Haus und so wurde es fortan u.a. als Turnhalle genutzt. Da Rietsch das Kino in der Wittenberger Straße nicht an den Kreislichtspielbetrieb verpachten wollte und es somit Privateigentum war, durfte er nur minderwertige Russenfilme vorführen. Das Roland-Kino am Großen Markt 10, das seit 1920 parallel zum Union-Theater existierte, durfte hingegen die in der Bevölkerung beliebten Heimatfilme zeigen. Aufgrund der zunehmenden Unwirtschaftlichkeit des Union-Theaters, musste Rietsch es an den Kreislichtspielbetrieb abtreten und der Betreiber des Roland-Kinos übernahm auch dieses Kino. 1992 wurde das Union-Theater aufgeteilt in Tivoli und Funhouse. Erst 1996 fand der Umzug in das vollständig sanierte Gebäude in der Wollweberstraße statt.[39] Im Januar 2012 erhielt das Union Theater einen neuen Inhaber, der auch jeweils ein Kino in Wittenberge, Güstrow und Sangerhausen betreibt. Im Zuge der Übernahme wurde die Räumlichkeiten des Kinos vollständig umgestaltet. Außerdem wurden die Säle mit moderner Digitaltechnik und 3D-Projektoren ausgestattet.[40]

Denkmäler und Mahnmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heldendenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heldendenkmal wurde zum Gedenken an die im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten auf dem Friedrich-Engels Platz - ehemals Hindenburgplatz - errichtet. Es wurde von Hans Dammann, einem Berliner Künstler, entworfen. Das Heldendenkmal ist ein Halbrundpfeilerbau mit 18 Pfeilern, an denen sich Bronzeplatten mit den 438 Namen der gefallenen Soldaten befanden. Auf einem 1,30 Meter hohen Sockel steht eine 2,50 Meter hohe Rolandfigur mit Schild und Schwert, welcher männlich, kraftvoll und schützend anmutet. Der Sockelspruch lautet: „Geduld! Ich kenne meine Deutschen!“. Das Heldendenkmal wurde am 29. August 1926 feierlich enthüllt.

Kriegerdenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kriegerdenkmal wurde 1882 auf dem Mühlenberg erbaut. Es besitzt ein hohes Postament, auf welchem sich einst die in Bronze gegossene Statue der Siegesgöttin Germania befand. Es wurde zu Ehren der in den Kriegsjahren 1864, 1866 und 1870/71 gefallenen Soldaten errichtet.

Schlageterdenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schlageterdenkmal befindet sich auf dem Weinberg. Es besteht aus Zementbeton und stellt ein Landwehrkreuz dar. An der Vorderseite befand sich ursprünglich ein Schwert. Der Entwurf stammt von Walter Otto, dem Führer des Jungstahlhelms, und wurde von den Jungstahlhelmmännern Perlebergs zu Ehren von Albert Leo Schlageter errichtet. Im Sommer bzw. Winter wurden Sonnenwendfeuer dort abgebrannt. - Bild S. 67

Ulanendenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ulanendenkmal auf dem Grahlplatz wurde am 26. Juni 1921 im Beisein vieler Einwohner und Angehöriger der Ulanen-Regimenter 11 und 15. Es wurde zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten nach einem Entwurf des Bildhauers Walter Wolff, Leutnant 15. Ulanen-Regiments, errichtet. Ein Obelisk, gekrönt mit einer Tschapka aus Bronze, befindet sich auf einem quadratischem granitenen Unterbau. An der Vorderseite ist eine Bronzetafel angebracht.

Parks und Naherholungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick in den Stadtpark

Der Perleberger Stadtpark ist ein künstlich angelegter Park auf der linken Seite der Wittenberger Chaussee. Er wurde während der Amtszeit des Bürgermeisters Rohde (1854 - 1866) im französischen Gartenstil mit Rasenflächen und Blumenbeeten in geometrischen Formen angelegt. Der höchstgelegene Punkt im Stadtpark ist der Mühlberg, auf welchem 1882 ein Denkmal errichtet wurde, welches heute nicht mehr erhalten ist. 1928 wurden die künstlichen Blumenbeete in die neue ansprechendere Form umgestaltet. Der Stadtpark weißt heutzutage eine beeindruckende Artenvielfalt an Sträuchern und Bäumen auf. Neben den einheimischen Baumarten wurden hier viele Bäume aus anderen Kontinenten wie Nordamerika, Ost- und Nordamerika usw. angepflanzt. Etliche Bäume sind durch beigesetzte Steine mit der genauen Bezeichnung gekennzeichnet. Am Fuße des Mühlenberges befinden sich links und rechts zwei Findlinge mit runden Bronzeplaketten. Auf diesen sind die Köpfe von Roon und Moltke im Relief dargestellt. Etwas weiter davor steht ein besonders großer Stein mit der Darstellung vom Kopf Bismarcks.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Perleberger Männerturnverein wurde 1862 gegründet und war damit einer der ältesten Turnvereine der Prignitz.[41]

Einer der bekanntesten Sportvereine der Stadt ist der SSV Einheit Perleberg. Dieser zählt 435 Sportler, die in sieben Abteilungen Sport ausüben, und wurde 1950 gegründet. Die dominanteste Sportart ist der Fußball mit 246 Mitgliedern. Die erste Herrenmannschaft spielt seit 2006 in der Landesklasse West. Besonders stolz ist man auf die Nachwuchsabteilung, deren Mannschaften zum Teil in den höchstmöglichen Ligen in Brandenburg vertreten sind und die vorderen Plätze belegen.[42]

Der SV Blau-Weiß Perleberg ist der zweite größere Sportverein. Er umfasst sieben Abteilungen und wurde 1990 gegründet. Am meisten sticht der Handball hervor. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Saison 2010/11 in der Verbandsliga Nord.

In Perleberg gibt es den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportplatz, vier Turnhallen und ein Schwimmbad, sowie je eine Kegel- und Bowlinganlage. Weiterhin sind in den Ortsteilen noch mehrere Sportplätze vorhanden.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2006 richtet der Bürgerverein Perleberg das Bücherfest jeweils am ersten Sonntag im Juli aus. Bei werden Autorenlesungen abgehalten, Maler, Grafiker, Verlage und Kunsthandwerker präsentieren ihre Arbeiten. Außerdem gibt es ein vielfältiges Bühnenprogramm und Literaturworkshops. Auf dem Kirchplatz ist weiterhin ein Bücherbasar.

Oldtimertreffen, Traktortreffen, Kniepermarkt, Sternfahrt, Perleberger Nightpe(a)rls, Museumsnacht, Lotte-Lehmann-Woche, Jahnsportfest, Schützenfest

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den bekanntesten kulinarischen Spezialitäten in Perleberg und der Prignitz zählt der Knieper. Dieser besteht traditionell aus Weißkohl, blauem Markstammkohl und Grünkohl. In Perleberg wird er auch Suren Hansen und Suern Hansen genannt. Diesen Namen prägte der Perleberger Karl Hansen nach dem Ersten Weltkrieg, indem er seinen Knieper mit den Worten „Bei mir gibt es keinen Knieper, bei mir gibt es nur Suern Hansen“ anprieß.[43]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßen- und Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Perleberg verläuft die zwischen 1827 und 1830 gebaute Bundesstraße 5 (Berlin – Hamburg). Außerdem führte bis 2002 die Bundesstraße 189 durch die Stadt, bis die teilweise zweispurige Ortsumgehung gebaut worden war. Über diese besteht in 35 Kilometern Entfernung auch Anschluss an die Bundesautobahn 24 bei Pritzwalk (Anschlussstelle Nr. 19). Weiterhin verfügt Perleberg über ein gut ausgebautes Radwegenetz, das auch Teil der Tour Brandenburg und der Gänsetour ist. Zum Flughafen Schwerin-Parchim sind es 51 und zum Flughafen Flughafen Rostock-Laage 141 Kilometer. Im Südwesten der Stadt befindet sich ein kleiner Flugplatz, der hauptsächlich von Segelflugzeugen des Aero-Clubs Perleberg e.V. genutzt wird.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert. In Perleberg sind kleine und mittlere Unternehmen ansässig.

  • Perleberger Bau GmbH & Co.KG etwa 140 Mitarbeiter
  • Günther Schmidt + Sohn GmbH Kieswerk Gross Buchholz (bis 60 Mitarbeiter)
  • Lasertechnik Edelstahl und Blechverarbeitungs GmbH in Quitzow etwa 54 Mitarbeiter
  • Feuerverzinkerei Waldhelm Perleberg-Düpow GmbH, 30 Beschäftigte
  • Waldhelm Pulverbeschichtung Perleberg-Düpow GmbH, 15 Beschäftigte
  • Steinke KG (seit 1879) 14 Mitarbeiter
  • Thiede & Brauer GmbH, 13 Mitarbeiter
  • Höpcke Naturstein GmbH (seit 1886)
  • Prignitzer Fleischzentrale GmbH Perleberg/Quitzow
  • Klöpferholz GmbH & Co. KG
  • Kreiskrankenhaus Prignitz gemeinnützige GmbH
  • Der Rundfunk Berlin-Brandenburg betreibt ein Regionalstudio in Perleberg, das ein Regionalprogramm für die Prignitz sendet.
  • Gerüstbau Dr. Ritter (seit 1985)

Gewerbegebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzer Weg

Ackerstraße

Quitzow

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeinbildende Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perleberg verfügt über zwei Grundschulen, eine Oberschule und ein Gymnasium, sowie über eine Förderschule. Erweitert wird dieses Bildungsangebot durch eine Musikschule, die Volkshochschule, die Stadtbibliothek und das Stadt- und das Kreisarchiv. Des Weiteren existieren sechs Kindertagesstätten und drei Schulhorte.

Erste Spuren einer schulischen Einrichtung finden sich 1379 mit der Erwähnung eines Johann Lubeken als rector scolarium nostrorum.[44] Für das Jahr 1503 wird indirekt eine Schule in der Nähe des Hofes der St. Jacobikirche erwähnt.[45] Für einen Neubau wurde 1560 Material aus einer abgebrochenen Klosterkirche verwendet.[45] Diese Schule verfügte anfangs über ein Klassenzimmer im Erdgeschoss sowie zwei in der ersten Etage. 1626 errichtete man ein weiteres im zweiten Stockwerk. Für die Lehrer standen drei, in späterer Zeit vier Wohnungen zur Verfügung.[45] Durch einen Visitationsbericht ist eine Mädchenschule für 1581 nachgewiesen, die im Zuge der Reformation errichtet worden war.[46] Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Perlebeger Schulgebäude zerstört und zum Teil als Pferdestall genutzt, sodass der Schulbetrieb zeitweise eingestellt werden musste.[47]

Beide Grundschulen sind verlässliche Halbtagsschule mit einem Schulhort und ergänzenden Ganztagsangeboten. Die Geschwister-Scholl-Schule wurde 1963 gegründet und ist nach den Geschwistern Scholl bezeichnet worden, die im Zweiten Weltkrieg Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Sie zeichnet sich durch sog. Flexklassen, den Sprachheilklassen und jahrgangsübergreifenden Unterricht aus.[48] Im Zeitraum von 2010 bis 2013 fand der Umbau zur verlässlichen Halbtagsschule statt. Dieser stieß im Nachhinein auf Kritik, da die ursprünglich geplanten Kosten von 780.000 Euro auf 1,7 Millionen anstiegen.[49]

Die Bauarbeiten für die heutige Rolandschule begannen 1911 und wurden mit Staatsmitteln finanziert. Am 17. Oktober 1912 wurde die Jungenschule eröffnet, besaß allerdings noch keine Aula und auch keine Turnhalle. Im Jahre 1949 nahmen die Mädchen in einer Baracke auf dem Schulhof den Unterricht auf, bis im September 1958 gemischte Klassen eröffnet wurden. Der Außenbau wurde 1987/88 zu einem Kultur- und Speiseraum umgebaut und 1990 erhielt die Schule eine neue Turnhalle. 1999 wurde die Zweite Grundschule in Rolandschule umbenannt. Heute ist sie gekennzeichnet durch Neigungsunterricht, Freiarbeit und kooperative Lernformen.[50]

Die Oberschule ging 2005 aus dem Zusammenschluss der Gesamt- und der Realschule hervor. Sie wurde im Jahr 2008 nach dem Pädagogen Friedrich Gedike benannt, der als Wegbereiter der preußischen Bildungsreform gilt.[51]

Eine Schule mit gymnasialer Funktion gibt es schon lange in Perleberg. Die 1710 am Kirchplatz errichtete Schule mit anfangs nur 3 Lehrern wurde 1840 in „Höhere Bürgerschule“ umbenannt. Nachdem seit 1840 dort das Abitur abgelegt werden konnte, wurde sie 1852 zur Realschule. 1959 bis 1961 stieg sie von der Realschule 2. Ordnung zur Realschule 1. Ordnung auf, bei der die Mittel- und Elementarschule ausgegliedert wurden. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen beauftragte man den Architekten Friedrich August ein neues Schulgebäude zu errichten. Es entstand in dreijähriger Bauzeit eine Schule im neogotisch-romantisierenden Stil, in dem die Gymnasiasten von nun an unterrichtet wurden. Das Perleberger Gymnasium überstand das Kaiserreich, die Weimarer Republik und das dritte Reich, wo das Schulgebäude während des 2. Weltkrieges als Lazarett diente. Nachdem der 2. Weltkrieg vorüber war, wandelte man das Gymnasiumsgebäude in eine Berufsschule um und benannte sie durch den Einfluss der Sowjetunion nach dem russischen Dichter Puschkin. Währenddessen wurde eine erweiterte Oberschule in dem ehemalige Lyzeumsgebäude An der Buhne untergebracht, die „Johann Wolfgang von Goethe-Schule“ hieß und an der bis 1982 das Abitur abgelegt werden konnte. Bis 1989/90 existierte in Perleberg keine Schule, die ein Abitur ermöglichte. Nach der Wende schuf die Stadt in der ehemaligen Unteroffiziersschule an der Quitzower Straße ein neues Gymnasium. 1995 konnte der gymnasiale Unterricht auch in dem sanierten Gebäude in der Puschkinstraße wieder aufgenommen werden. Ergänzend dazu wurde 1998 in der Karl-Marx-Straße unterrichtet. Aufgrund der demographischen Situation gab man 2003 den Standord in der Karl-Marx-Straße auf. 2006 brachte man die Klassen, die bisher in der Quitzower Straße unterrichtet wurden, in dem Gebäude der bisherigen Gesamtschule in der Wilsnacker Straße unter.[52]

Fach- und Berufsschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliothek und Archive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliothek im Wallgebäude

Die erste städtische Bibliothek wurde 1899 errichtet. Heute befindet sich die Stadtbibliothek im Wallgebäude. Auf einem Areal von 600 m² bietet sie einen Bestand von etwa 28.000 Medieneinheiten.[53][54] Neben Büchern stehen auch andere Medien wie Zeitschriften, Videos und Spiele zum Verleih.

Das Stadtarchiv in der Karl-Liebknecht-Straße sammelt regionales Archivgut, um es für die Öffentlichkeit benutzbar zu machen und dauerhaft zu erhalten. Dazu zählen Bild- und Schriftdokumente, darunter Urkunden, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Außerdem werden dort Verwaltungsakten der Stadt, Adressbücher, Einwohnerverzeichnisse, Fotografien, Dias und Zeitungen aufbewahrt. Ergänzt werden die Archivalien durch eine Bibliothek mit Nachschlagewerken und Regionalliteratur zu Brandenburg, Prignitz und Perleberg. Seit 2004 nimmt das Archiv am Tag der Archive teil.[55]

Darüber hinaus befindet sich das Kreisarchiv der Prignitz in Perleberg. Dieses wurde eventuell im Jahr 1952 infolge der Verordnung über das Archivwesen in der DDR eingerichtet. Nach der Kreisreform in Brandenburg 1993, bei der die Kreise Perleberg und Pritzwalk vereinigt worden waren, zog das Archiv in den Keller des Neubaus der Kreisverwaltung in der Berliner Straße 49. Eine Nebenstelle befand sich weiterhin in Pritzwalk. Da die Räumlichkeiten bald nicht mehr ausreichten, zog man 1997 in die Telefonzentrale des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes in der Wittenberger Straße, wo auch 1998 die Archivalien aus Pritzwalk untergebracht wurden. Da die Gemeinden Putlitz-Berge, Karstädt, Groß Pankow und Meyenburg keine eigenen Archive besitzen, werden ihre Archivgüter im Kreisarchiv verwahrt.[56] Seit Dezember 2012 finden Bauarbeiten am Nebengebäude, in dem bis 2010 das Gesundheitsamt untergebracht war, statt, um ein modernes Magazin zu schaffen. Neben Verwaltungsakten befinden sich in dem Archiv Fotografien, Postkarten, Bücher und anderes mehr.[57]

Medizinische Versorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die medizinische Versorgung der Stadt Perleberg und der Umgebung wird durch das Kreiskrankenhaus Prignitz sichergestellt. Dieses beschäftigt etwa 570 Mitarbeiter.[58] Das Krankenhaus verfügt über 364 Betten und zehn Fachkliniken.[59] Der 2003 fertiggestellte Bau verfügt über ein modernes, im Mai 2009 in Betrieb genommenes Herzkatheterlabor sowie über ein MRT-Gerät der neuesten Generation[59] und eine Stroke Unit mit 4 Betten zur raschen Erstversorgung von Patienten mit Schlaganfällen.[60] Der Rettungshubschrauber „Christoph 39“ wurde im Juni 2008 zur Luft- und Bodenrettung in Betrieb genommen. Seit Februar 2011 ist das Krankenhaus ein Lokales Traumazentrum im Traumanetzwerk Brandenburg Nord-West. In Zusammenarbeit mit der Universität Rostock fungiert es seit April 2010 als akademisches Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten.[60]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ruppiner Medien GmbH besitzt auf dem Großen Markt in Perleberg ein Studio für den Regionalsender Prignitz TV, der seit September 2013 auch per Satellit empfangen werden kann. Ein volldigitalisierte Hörfunksstudio des RBB, zu dem auch der Radiosender Antenne Brandenburg gehört, befindet sich an der Kreuzung Berliner Straße/Wilsnacker Straße und ist für die Berichterstattung aus der Prignitz verantwortlich. Darüber hinaus befinden sich Zeitungsredaktionen der Märkischen Allgemeinen Zeitung und des Prignitzers in Perleberg.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beinamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perleberg in Film und Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perleberg war bereits mehrfach Spielort von Filmen. So wurden 2010 verschiedene Szenen der Filmbiografie Beate Uhse - Das Recht auf Liebe (2011) dort gedreht. Es waren unter anderem die Gebäude in der Straße Am Hohen Ende zu sehen, insbesondere das alte Postgebäude, sowie die St. Jakobi Kirche, das Rathaus und die Start- bzw. Landebahn des Perleberger Flugplatzes.

Weiterhin wurden Szenen aus den Filmen Das weiße Band, Jerichow, Neger, Neger, Schornsteinfeger und Die Frau des Frisörs in Perleberg gedreht.

Straßen, Personen und Objekte, die nach Perleberg benannt wurden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nationalen Volksarmee der DDR wurde ein U-Jagdschiff der Parchim-Klasse nach Perleberg benannt.[61]

=>750 Jahre Perleberg, S. 28 =>Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik, 1949 bis 1968 / Autorenkollektiv des Deutschen Instituts für Militärgeschichte, S. 547

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Grunick: Chronik der Kreis- und Garnisionstadt Perleberg. Verlag F. Grunick Nachf., Perleberg 1939.
  • Rat der Stadt Perleberg (Hrsg.): 750 Jahre Perleberg. Druckerei SVZ Wittenberge, Perleberg 1989.
  • Dieter-Hoffmann-Axthelm: Perleberg im Mittelalter. Stadtentwicklung und Geschichte. Lukas Verlag, 2010, ISBN 978-3-86-732-083-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Perleberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Yoursmile/Perleberg neu – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Franz Grunick: Chronik der Kreis- und Garnisionsstadt Perleberg Verlag F. Grunick Nach., Perleberg, 1939, S. 71
  3. Landschaftssteckbrief Perleberger Heide auf der Website des Bundesamtes für Naturschutz
  4. Ortsteile von Perleberg. Abgerufen am 21. März 2011.
  5. Jahrbuch 2009 des Landkreises Prignitz. (PDF) Abgerufen am 21. März 2011.
  6. Temperaturangaben, Sonnenstunden sowie Regentage laut holidaycheck.de: Klima und Wetter für Perleberg, eingesehen am 12. September 2011.
  7. Dieter-Hoffmann-Axthelm: Perleberg im Mittelalter. Stadtentwicklung und Geschichte. Lukas Verlag, 2010, ISBN 978-3-86-732-083-2, S. 17
  8. Frieden von Perleberg
  9. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz, Band 3
  10. Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Dezember 2007 (online)
  11. Pro-Kopf-Verschuldung weiter abgebaut. In: Der Prignitzer, 31. Dezember 2011, S. 19.
  12. Dieter Brumm: Das Blättern im Zahlen-Dschungel. In: Der Prignitzer, 15. November 2012, S. 14.
  13. Stadt: Bis 2015 einen ausgeglichenen Haushalt. In: Der Prignitzer, 1. November 2012, S. 14.
  14. a b Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon - Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. 2. Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 348.
  15. 750 Jahre Perleberg, S. 32.
  16. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, Seite 36
  17. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Franz Grunick: Chronik der Kreis- und Garnisionsstadt Perleberg Verlag F. Grunick Nach., Perleberg, 1939, S. 145
  18. Gundula Gahlen: Die Bevölkerungsentwicklung Perlebergs nach dem Dreißigjährigen Krieg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 3, Perleberg 2003, S. 90.
  19. a b c d e f g Gundula Gahlen: Die Bevölkerungsentwicklung Perlebergs nach dem Dreißigjährigen Krieg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Prignitz. Band 3, Perleberg 2003, S. 94.
  20. Kreisprofil Prignitz 2010
  21. a b c d e f g h i j k l m n o p Jahrbuch 2009 des Landkreises Prignitz. (PDF) Abgerufen am 6. Dezember 2011., Seite 33
  22. http://www.lbv.brandenburg.de/dateien/stadt_wohnen/rB_mbpr_Perleberg_Wittenberge.pdf
  23. Bevölkerungsvorausschätzung 2009 bis 2030. (PDF) Abgerufen am 16. April 2011.
  24. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. Die Baugeschichte. Berlin 2010, ISBN 978-3867320849, S. 18.
  25. Erläuterungen dazu vgl. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 21
  26. Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Bd. 1, Berlin 1838, S. 124 (online)
  27. Franz Grunick: Chronik der Kreis- und Garnisionstadt Perleberg. S. 13.
  28. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 23.
  29. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 34ff.
  30. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 43.
  31. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. Die Baugeschichte. Berlin 2010, ISBN 978-3867320849, S. 47ff.
  32. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 51ff.
  33. a b c d St. Jacobi auf den Seiten des evangelischen Kirchenkreises Prignitz, abgerufen am 21. Juli 2013
  34. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 49f.
  35. Dieter Hoffmann-Axthelm: St. Jakobi in Perleberg. S. 51
  36. Johann Schultze: Frühgeschichte der Stadt Perleberg. In: Prignitzer Nachrichten (Hrsg.): 700 Jahre Perleberger Stadtgeschichte. Verlag F. Grunick Nachf., Perleberg 1939, S. 12 f.
  37. Franz Grunick: Chronik der Kreis- und Garnisionstadt Perleberg. Verlag F. Grunick Nachf., Perleberg 1939, S. 68/71.
  38. Vereinsseite des Oldtimerfreunde Perleberg e.V.
  39. Doris Ritzka: Wie im Kino: Er saß im falschen Zug. In: Der Prignitzer. 3. Juni 2011, S. 14.
  40. Perleberg kann seine Kinogeschichte in 3D fortsetzen. In: Der Prignitzer. 27. Dezember 2012, S. 20.
  41. Martina Hennies: Perleberg in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1994, ISBN 90-288-5847-4, S. 78.
  42. http://www.ssv-einheit-perleberg.de/geschich/frame.htm Offizielle Seite des SSV Einheit Perleberg
  43. Warum Knieper Suern Hansen heißt. In: Der Prignitzer. 2. März 2011, S. 15.
  44. Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis. Hauptteil II, Band III, Berlin 1846, S. 71.
  45. a b c Otto Vogel: Aus der älteren Schulgeschichte Perlebergs. Perleberg 1900, S. 6.
  46. Otto Vogel: Aus der älteren Schulgeschichte Perlebergs. Perleberg 1900, S. 9.
  47. Otto Vogel: Aus der älteren Schulgeschichte Perlebergs. Perleberg 1900, S. 19.
  48. Schulporträt „Geschwister-Scholl-Schule“, abgerufen am 26. September 2013.
  49. Doris Ritzka: Eine Million mehr – wer hat Schuld? In: Der Prignitzer. 15. Februar 2013, S. 14.
  50. Schulporträt „Geschwister-Scholl-Schule“, abgerufen am 26. September 2013.
  51. Friedrich-Gedike-Oberschule. In: Der Prignitzer. 26. September 2008, S. 14.
  52. Gottfried-Arnold-Gymnasium (Memento vom 14. August 2009 im Internet Archive)
  53. Medienbestand der Stadtbibliothek“ auf stadt-perleberg.de, abgerufen am 24. September 2013
  54. Chronik der Stadtbibliothek“ auf stadt-perleberg.de, abgerufen am 24. September 2013
  55. Stadtarchiv“ auf stadt-perleberg.de, abgerufen am 24. September 2013.
  56. Archivgeschichte auf landkreis-prignitz.de, abgerufen am 24. September 2013
  57. Lisa Kleinpeter: Zwei Kilometer Akten ziehen um. In: Der Prignitzer. 29. Juni 2013, S. 15.
  58. Kreiskrankenhaus Prignitz. Abgerufen am 16. April 2011.
  59. a b Informationen zu den Akademischen Lehrkrankenhäusern der Universität Rostock. Abgerufen am 21. September 2013.
  60. a b Qualitätsbericht 2010. (PDF) Abgerufen am 21. September 2013.
  61. DDR-Schifffahrt. Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03163-0, S. 137ff.