Berchtesgadener Alpen

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Berchtesgadener Alpen
Datei:Berchtesgardener Alpen.png
Höchster Gipfel Hochkönig (2941 m ü. A.)
Lage Bayern, Salzburg
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Blick vom Kehlsteinhaus auf Watzmann und Hochkalter
Funtensee mit Kärlingerhaus im Steinernen Meer

Die Berchtesgadener Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Anteil haben Deutschland mit dem Freistaat Bayern und Österreich mit dem Bundesland Salzburg. Das Gebirge befindet sich zwischen Saalach und Salzach, dem Zeller See, dem nördlichen Alpenvorland und Bad Reichenhall. Den höchsten Punkt bildet der Hochkönig mit 2941 m ü. A.

Benachbarte Gebirgsgruppen

Die Berchtesgadener Alpen grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Gliederung

Die Berchtesgadener Alpen gliedern sich in folgende Gebirgsgruppen (von Nord nach Süd und von West nach Ost betrachtet): Untersberg, Lattengebirge, Reiter Alpe, Göllstock, Hochkalter, Watzmannstock, Hagengebirge, Steinernes Meer, Hochkönigstock.

Der Gebirgsstock des Watzmann-Massivs bildet dabei das Zentrum der Berchtesgadener Alpen. Westlich wird er durch das Wimbachtal vom Hochkalter getrennt. Die steil abfallende Watzmann-Ostwand endet im Königssee, auf den in nordöstlicher Richtung der Göllstock und südöstlich das Hagengebirge folgen. Das Berchtesgadener Haupttal im Norden trennt durch seine Nebentäler die Reiteralpe, das Lattengebirge und den Untersberg voneinander. Im Süden des Watzmanns schließt das Steinerne Meer an, das mit einer Fläche von rund 100 km² der größte Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen ist.

Geologie

Im unteren Teil der Berchtesgadener Alpen herrscht Dolomit vor, der hier Ramsaudolomit genannt wird. Die Schottermassen des Wimbachtales bestehen vor allem aus diesem Material. Die aus Dolomit gebildeten Hänge zeichnen sich häufig durch den Bewuchs mit Bergkiefern aus - zu sehen z.B. am Sockel des Untersbergs und im Steinernen Meer.

Über dem Dolomit liegt häufig eine bis zu 1000 Meter mächtige Schicht aus Kalk, der hier Dachsteinkalk genannt wird. Die häufig im gebankten Dachsteinkalk anzutreffenden Muschelschalen (aufgrund ihrer Halbmondform genannt Kuhtritte) und die in dünnen Dolomitschichten eingelagerten Algenmatten lassen darauf schließen, dass die Ablagerungen in einem tropischen Flachmeer stattgefunden haben. In einem Zeitraum von ca. 15 Millionen Jahren produzierten die dortigen Organismen Kalk, während sich die Erdkruste kontinuierlich senkte.

Eine andere Art von Dachsteinkalk findet man z.B. am Massiv des Hohen Gölls: Das Gestein besteht aus eingelagerten Korallen, Kalkschwämmen und Kalkalgen, das auf ein vorhandenes Korallenriff mit starker Brandung hindeutet.

Während der Eiszeit haben sich riesige Firnmassen gebildet, die als Gletscher in das Vorland strömten. Das Tal des Königssees wurde dabei über 200 m unter die normale Talsohle ausgehobelt - daher die beachtliche heutige Tiefe des Sees. Durch die Erosion der Gletscher bildete sich die heutige U-Form der Täler. Die Schuttbildung nach dem Rückzug der Gletscher sorgt (auch heute noch) für die Abtrennung des oberen Teil vom unteren Teil des Königssees.

Die Übergossene Alm am Hochkönig und der Blaueisgletscher unterhalb des Hochkaltergipfels sind heute die einzigen verbliebenen Gletscher in den Berchtesgadner Alpen. Infolge der allgemeinen Erwärmung sind beide in ihrer Existenz gefährdet.

1989 wurde im Bereich der Kreide-Tertiär-Grenze der Berchtesgadener Alpen 3 stratigraphisch unabhängige Iridium-Anomalien durch Günther Graup et al. vorgestellt. Dort konnten keine Befunde nachgewiesen werden, die auf einen Impakt hindeuten, wie es oftmals diskutiert wird. Vielmehr deuten die genauen geochemischen Daten auf einen vulkanischen Ursprung hin (u.a. positive Korrelation mit Selen), der in eine Zeit mit Meeresspiegel- und Klimaschwankungen fällt. Drei unabhängige Iridium-Anomalien wurden in der Zwischenzeit auch aus Indien beschrieben, die mit dem Dekkan-Vulkanismus in Verbindung stehen.

Bergbau

Das salzführende Gestein im Bereich Berchtesgaden - Bad Reichenhall wird Haselgebirge genannt. Der typische Salzgehalt beträgt um die 50%, kann aber zwischen 0 und 90% schwanken. Im Bergwerk Berchtesgaden wird es nass abgebaut, d.h., dass es mittels Wasser aus dem umgebenden Stein gelöst wird. Die so entstandene Sole wird mittels Soleleitungen nach Bad Reichenhall transportiert, wo es in der dortigen Saline zu Salz aufbereitet wird.

In früheren Jahren wurde in den Berchtesgadener Alpen noch Silber, Mangan, Kupfer und Eisenerz abgebaut.

Bis in die 70er Jahre wurde bei Mühlbach am Hochkönig ein Kupferbergbau (Mitterberg) betrieben.

Berggipfel

Die wichtigsten Gipfel der Berchtesgadener Alpen sind (geordnet nach Teilgebirgen und Höhe):

  • Watzmannstock
    • Watzmann-Mittelspitze, 2.713 m
    • Watzmann-Südspitze, 2.712 m
    • Watzmann-Hocheck, 2.651 m
    • Watzmannfrau (Kleiner Watzmann), 2.307 m
    • Watzmannkinder
      • Erstes Kind, 2.247 m
      • Zweites Kind, 2.230 m
      • Drittes Kind, 2.165 m
      • Viertes Kind (Watzmannjungfrau), 2.270 m
      • Fünftes Kind, 2.225 m
    • Griesspitze, 2.255 m
    • Hirschwiese (Hirschwieskopf), 2.114 m
    • Großer Hachelkopf, 2.065 m
    • Falzköpfl, 1.928 m
    • Mooslahnerkopf, 1.815 m
    • Grünstein (Watzmann), 1.304 m



Hütten

Fern-/ Weitwanderwege

Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, verläuft auch durch die Berchtesgadener Alpen. Der Violette Weg der Via Alpina verläuft mit 9 Etappen durch die Berchtesgadener Alpen wie folgt:

  • Etappe A36 verläuft von Werfen im Salzachtal zum Arthur Haus
  • Etappe A37 verläuft vom Arthur Haus zur Erichhütte
  • Etappe A38 verläuft von der Erichhütte nach Maria Alm
  • Etappe A39 verläuft von Maria Alm zum Riemannhaus
  • Etappe A40 verläuft vom Riemannhaus zum Kärlingerhaus
  • Etappe A41 verläuft vom Kärlingerhaus nach Königssee (mit Schifffahrt über den Königssee)
  • Etappe A42 verläuft von Königssee nach Engedey bei Berchtesgaden
  • Etappe A43 verläuft von Engedey zur Neuen Traunsteiner Hütte
  • Etappe A44 verläuft von der Neuen Traunsteiner Hütte nach Unken im Saalachtal

Siehe auch

Vorlage:Navigationsleiste Gebirgsgruppen der Nördlichen Kalkalpen