Deisfeld

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Deisfeld
Gemeinde Diemelsee
Koordinaten: 51° 19′ N, 8° 44′ OKoordinaten: 51° 18′ 52″ N, 8° 43′ 53″ O
Höhe: 425 (425–455) m ü. NHN
Fläche: 3,88 km²[1]
Einwohner: 77 (1. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34519
Vorwahl: 05632
Karte
Lage von Deisfeld in Nordhessen
Lage von Deisfeld, Karte von 1572

Deisfeld ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Diemelsee im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage

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Deisfeld liegt im Naturpark Diemelsee unweit des Wintersportorts Willingen an der Mündung des kleinen Neerdarbachs in die Diemel. Zu den Bergen der nahen Umgebung gehört die Hohe Egge (604,9 m). Etwa 5 km nördlich befindet sich der Diemelsee. Die Landesstraße 3082 verläuft von Giebringhausen im Norden durch Deisfeld nach Eimelrod im Südwesten; von dieser Straße zweigt in der Ortschaft die Kreisstraße 64 nach Schweinsbühl im Ostsüdosten ab.[3] Die Gemarkungsgröße des Ortes beträgt 388 Hektar.[4] In dieser Gemarkung liegen die Siedlungsplätze: Waldhaus und Burg Deisfeld.[1]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Deisfeld erfolgte unter dem Namen disfelde wird in die Zeit 1332–1344 datiert.[1]

Die bekannten historischen Erwähnungen finden sich in folgender Übersicht:[1]

  • disfelde, in (1332–1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o. J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39–50, Nr. 31]
  • Deysfelde, in (1379) [Kopiar HStAM Bestand 133 f Kloster Flechtdorf Nr. 7 / 25: 1379 Dez.13]
  • Desfelde (1438) [HStAM Bestand Urk. 81 Nr. 52]
  • Deeßfelde (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
  • Desfelt (1585) [Der ökonomische Staat 2, S. 84]
  • Deisfeld (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]

Der Ort war, zusammen mit den benachbarten Eimelrod und Hemmighausen, eine Exklave der Herrschaft Itter im Bereich der Grafschaft bzw. des Fürstentums Waldeck.[5] Bis 1537 gehörte Deisfeld zum Gogericht Flechtdorf.[6] Nach dem Aussterben der Edelherren von Itter kam der Ort mit der gesamten Herrschaft Itter in den Besitz der Landgrafschaft Hessen und nach dem Dreißigjährigen Krieg an Hessen-Darmstadt, die 1806 zum Großherzogtum Hessen wurde. Dort lag es in dessen Provinz Oberhessen. Nach Auflösung der Ämter im Großherzogtum 1821 gehörte es zum Landratsbezirk Vöhl und zum Bezirk des Landgerichts Vöhl. Die Gemeinde gehörte zu den Landesteilen, die das Großherzogtum nach dem verlorenen Krieg von 1866 mit dem Friedensvertrag vom 3. September 1866 an Preußen abtreten musste. Dort wurde es dem Landkreis Frankenberg und dem Amtsgericht Vöhl zugeordnet.[1]

Deisfeld gehört zum Kirchspiel Eimelrod. Im Jahre 1749 wurde die Auferstehungskapelle erbaut. Im Jahre 1880 wurde die Schule errichtet, die 1966 zu einem Bürgerhaus umgebaut wurde.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Adorf, Benkhausen, Deisfeld, Flechtdorf, Giebringhausen, Heringhausen, Ottlar, Rhenegge, Schweinsbühl, Stormbruch, Sudeck, Vasbeck und Wirmighausen die neue Gemeinde Diemelsee.[7] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Adorf. Für die ehemals selbständigen Gemeinden von Diemelsee wurden gemäß Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen grundsätzlich den Gemarkungsgrenzen.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Deisfeld angehört(e):[1][9][10]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Deisfeld 87 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 16 Einwohner unter 18 Jahren, 33 waren zwischen 18 und 49, 15 zwischen 50 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[16] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 24 Haushaltungen leben keine Senioren.[16]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1585: 16 Haushaltungen
  • 1742: 14 Haushaltungen
  • 1791: 89 Einwohner[17]
  • 1800: 114 Einwohner[18]
  • 1806: 118 Einwohner, 16 Häuser[14]
  • 1829: 116 Einwohner, 16 Häuser[19]
Deisfeld: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020
Jahr  Einwohner
1791
  
89
1800
  
114
1806
  
118
1829
  
116
1834
  
108
1840
  
103
1846
  
102
1852
  
110
1858
  
127
1864
  
133
1871
  
132
1875
  
134
1885
  
144
1895
  
127
1905
  
125
1910
  
129
1925
  
135
1939
  
112
1946
  
189
1950
  
157
1956
  
133
1961
  
112
1967
  
113
1980
  
?
1990
  
?
2001
  
93
2011
  
87
2015
  
85
2020
  
77
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Diemelsee;[20] Zensus 2011[16]

Religionszugehörigkeit

• 1829: 116 evangelische (= 100 %) Einwohner[19]
• 1961: 107 evangelische (= 95,54 %), 5 katholische (= 4,46 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Das gemeinschaftlich, kulturelle Leben von Deisfeld spielt sich vorwiegend örtlichen Dorfgemeinschaftshaus ab. Sehenswürdig sind der Ortskern und Überreste der ehemaligen Burg.

  • Burg Deisfeld ist eine abgegangene Höhenburg.
Commons: Deisfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge des Deutschen Krieges.
  4. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Deisfeld, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen & Fakten der Gemeinde Diemelsee. In: Webauftritt. Gemeinde Diemelsee, abgerufen im Juni 2021.
  3. Land Hessen: Übersichtskarte (Memento vom 7. Mai 2019 im Internet Archive)
  4. Stand: 30.06.2016 in „Zahlen und Fakten“ (Memento vom 12. August 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Diemelsee.
  5. G. Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer (1833) Eintrag: Deisfeld, Cappelhof, Seite 290, (Digitalisat online)
  6. Louis Friedrich Christian Curtze: Geschichte und beschreibung des Fürstenthums Waldeck, 1859, Seite 498, (Digitalisat online) (Vorgeschichte ab S. 1263)
  7. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  8. Hauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Diemelsee, abgerufen im Mai 2021.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Die Zugehörigkeit der Herrschaft Itter anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  12. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13, § 26 1648:Punkt c (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 265 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
  16. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  17. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 201 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  18. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 219 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  19. a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 52 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  20. Zahlen und Fakten (Memento vom 23. Mai 2001 im Internet Archive) und (Memento vom 25. Oktober 2015 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Diemelsee.