Drebber
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 39′ N, 8° 26′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Diepholz | |
Samtgemeinde: | Barnstorf | |
Höhe: | 34 m ü. NHN | |
Fläche: | 47,14 km2 | |
Einwohner: | 3096 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49457 | |
Vorwahl: | 05445 | |
Kfz-Kennzeichen: | DH, SY | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 51 013 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 4 49406 Barnstorf | |
Bürgermeister: | Friedrich Iven (SPD) | |
Lage der Gemeinde Drebber im Landkreis Diepholz | ||
Drebber ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Barnstorf (Verwaltungssitz in Barnstorf) im Landkreis Diepholz in Niedersachsen.
Geografie
Geografische Lage
Drebber liegt zwischen dem Naturpark Wildeshauser Geest im Norden und den Naturpark Dümmer und dem Rehdener Geestmoor im Süden sowie zwischen Barnstorf im Nordosten und Diepholz im Südwesten. Nördlich der Ortschaft befindet sich das Große Moor, südöstlich der Kellenberg. Durch das Gemeindegebiet fließt die Hunte, in die in Cornau die Dadau mündet.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Drebber gehören die Ortschaften Cornau (ein Flecken), Deckau, Jacobidrebber und Mariendrebber. Drebber ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Barnstorf, die ihren Verwaltungssitz in dem Flecken Barnstorf hat. Mariendrebber westlich, und Jacobidrebber östlich, werden durch den Fluss Hunte "getrennt". Zwischen der Hunte und der Dadau liegt Deckau.
Geschichte
Die Gemeinde wird 980 erstmals als triburi genannt. "Triburi" (= drei Bauern) waren drei Kurien mit erheblichen Einkünften von Hörigen. Das Eine dieser drei Gehöfte schenkte Kaiser Otto II. im Jahre 980 dem Kloster Memleben. Das zweite Gehöft schenkte Kaiser Heinrich II. im Jahre 1020 dem Bischof Meinwerk in Paderborn und gelangte dann 1094 durch Tausch an den Bischof Wido von Osnabrück. Und der dritte Hof "Triburi" sowie die Hälfte der Kirche kam 1085 durch Tausch von der Edlen Gysla an den Bischof Benno zu Osnabrück. Die zweite Hälfte gehörte mit großer Wahrscheinlichkeit zu den Edlen von Diepholz. Bischof Konrad zu Osnabrück stiftete im Jahre 1280 hier mit Zustimmung der Edlen von Diepholz die Präpositur zu Mariendrebber. Es ist zwar nicht erwiesen, wird aber angenommen, dass als Gegenleistung zur vollständigen Überlassung der Kirche Mariendrebber an den Bischof von Osnabrück die Edelherren von Diepholz eine selbstständige Pfarre in Jacobidrebber gründen konnten. Im Flecken Cornau stand eine Burg der Edelherren von Diepholz. Ob diese Burg schon vor dem Bau der Burg Diepholz bestand, ist nicht erwiesen. Jedenfalls stand die Burg Cornau im 13. und 14. Jahrhundert, diente mit großer Wahrscheinlichkeit der Sicherung der Herrschaft Diepholz nach Norden und zeitweise als Wohnsitz von Familienangehörigen der Edlen von Diepholz. Bereits im 15. Jahrhundert wurde sie überflüssig, verfiel und diente als Steinbruch zum Bau der Auburg in Wagenfeld. Die Grafen-Familie von Diepholz wurde in der Krypta der Marienkirche im Ortsteil Mariendrebber bestattet.
Gemeindegründung
Die Gemeinde Drebber entstand am 1. März 1974 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Cornau (Flecken), Jacobidrebber und Mariendrebber.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Drebber besteht aus 15 Mitgliedern.
Stand:Kommunalwahl am 11. September 2011
Wappen
Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde zeigt in der nichtheraldisch linken Hälfte einen roten Löwen mit silberner Krone auf goldenem Grund. In der anderen Hälfte befinden sich drei silberne Eichenblätter auf rotem Grund.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Möller (* 13. Oktober 1888 in Ihlbrock; † 12. Juni 1951 in Wilhelmshaven), Politiker, Mitglied des Oldenburgischen Landtages von 1923–1931 (DDP) und 1946 des Ernannten Oldenburgischen Landtages (FDP)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Kirchen in Drebber
- Die evangelische Kirche St. Jacobus (früher St. Christophorus) in Jacobidrebber ist eine spätgotische Saalkirche, die einen polygonal geschlossenen Chor und einen vorgestellten Westturm hat. Die Kirche trägt einen hellen Rauputz. Der gedrungene quadratische Turm aus Granit stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Westwand wurde 1748 aus Ziegeln neu errichtet. Der Turm trägt einen hohen, achteckigen Helm. Das Langhaus ist dreijochig mit schlanken Spitzbogenfenstern zwischen kräftigen Strebepfeilern. Im Kircheninneren findet sich ein Kreuzrippengewölbe. Der Altaraufsatz, die Kanzel und wohl auch die Orgelempore stammen aus dem Jahr 1681, während die klassizistische Orgel mit leichten neugotischen Anklängen von 1819 ist.
- Die evangelische Kirche St. Marien in Mariendrebber ist eine ehemalige Stiftskirche im streng frühgotischen Stil. Die Saalkirche aus Backstein mit polygonalem Chor hat einen Westturm und auf der Südseite ein Querhaus. Im Kern stammt die Kirche aus dem späten 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurden Veränderungen vorgenommen. 1857–60 erfolgte eine Instandsetzung, wobei der Südgiebel und fast alle Fenster erneuert sowie die Wände erhöht wurden. Nur das östliche Chorfenster blieb dabei in seiner ursprünglichen Größe und Profilierung erhalten. Der Altar stammt aus dem Jahr 1665, die Kanzel aus dem Jahr 1673 und der Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. In der Kirche befindet sich auch ein großes Grabmonument des letzten Diepholzer Grafen, Friedrich († 1585); es wurde 1582 aus Sandstein errichtet. In der Kirche taten sechs Geistliche ihren Dienst, was durch ihren abwechselnden Verlauf die Bezeichnung Weekenherren, Weekendienst eintrug[3].
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Verkehrstechnisch erschlossen wird die Gemeinde durch die Bundesstraße 51 zwischen Diepholz und Twistringen. Ein Bahnhof besteht an der Eisenbahnlinie Diepholz-Bremen, dieser ist jedoch nicht mehr an das Schienennetz angeschlossen.
Literatur
- Hans Gerke: Drebber. Chronik des Fleckens Cornau und der Kirchspieldörfer Marien- und Jacobidrebber nebst den Ortschaften Brockstreck, Deckau, Felstehausen, Hoopen, Ihlbrock, Specken und Uthüserdrebber. (Hrsg.: Gemeinde Drebber), Drebber 1979, 271 S. m. zahlr. Abb.
- Drebber. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen - Niedersachsen. München/Berlin 1992, S. 401 f.
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 190.
- ↑ Bernhard Ruholl [Hrsg.]: Missionszelle und Missionsbezirk Visbek : 819 - 1969 ; 1150 Jahre Visbek. Vechta 1962, S. 110.