ESWE Verkehrsgesellschaft
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH | |
---|---|
Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Gartenfeldstraße 18 65189 Wiesbaden |
Webpräsenz | www.eswe-verkehr.de |
Eigentümer | Stadt Wiesbaden |
Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Aufsichtsrat | Stadtrat Andreas Kowol (Vorsitzender), Wolfgang Klumb (stellv. Vorsitzender), Thomas Baldering, Marc Dahlen, Klaus-Dieter Dittrich, Silas Paul Gottwald, Lukas Haker, Stanislav Jourovitski, Martin Johannes Kraft, Mehmet Polat, Petra Schabel, Alexander Winkelmann |
Geschäftsführung | Jan Görnemann |
Verkehrsverbund | Mainz-Wiesbaden (VMW), Rhein-Main (RMV), Rhein-Nahe (RNN) |
Mitarbeiter | über 1.100[1] |
Umsatz | 41,7 Mio. |
Linien | |
Bus | 43 |
Sonstige Linien | Nerobergbahn |
Anzahl Fahrzeuge | |
Omnibusse | über 290 |
Statistik | |
Fahrgäste | über 61 Mio. |
Haltestellen | 889 |
Länge Liniennetz | |
Buslinien | über 640 |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 1 |
Die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, kurz ESWE Verkehr, ist die traditionelle Wiesbadener Nahverkehrsgesellschaft. Die Abkürzung geht dabei zurück auf die im Jahr 2000 aufgelösten Stadtwerke. Die Buchstaben S und W werden hier seit einer Werbeaktion zur Modernisierung des Unternehmens im Jahr 1970[2] in Lautschrift ausgeschrieben, also Es und We, sowie in Großbuchstaben gesetzt.[3] Das Unternehmen befördert im Jahr auf 43 Linien mit 889 Haltestellen und einer Linienlänge von über 640 Kilometern über 61 Millionen Fahrgäste (Stand: 2019).[4] Neben dem Stadtbusverkehr in Wiesbaden betreibt ESWE Verkehr auch die Nerobergbahn. Die ESWE Verkehrsgesellschaft und die Mainzer Verkehrsgesellschaft sind die beiden Anteilseigner der Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden (VMW) GmbH. Darüber hinaus ist das Wiesbadener Verkehrsunternehmen Mitglied des Rhein-Main-Verkehrsverbund.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mitte der 1970er-Jahre tauchte zum ersten Mal das blaue ESWE-Logo auf und die Fahrzeuge wurden in Anlehnung an die nassauischen Landesfarben unten orange und oben weiß lackiert. Im Februar 1985 wurde mit der Anschaffung der ersten Omnibusse des Typs Mercedes-Benz O 405 die heute noch aktuelle blau-orange-weiße Fahrzeuglackierung eingeführt.
1990 etablierte ESWE als zweite Stadt in Deutschland (nach Köln) einen Fahrgastbeirat. Dieser traf sich vierteljährlich und sollte die Interessen der Fahrgäste gegenüber dem Verkehrsbetrieb bündeln und vertreten. Gab es in der Anfangszeit nur sporadische Auftritte in der Öffentlichkeit, so verkauften ESWE Verkehr und der Fahrgastbeirat seit 2004 am Samstag vor dem Fahrplanwechsel gemeinsam die neuen Fahrpläne, wobei der Verkaufserlös jeweils einem „guten Zweck“ gestiftet wird. Seit 2011 gibt es die Nachfolge-Institution des FahrgastForum, welches sich alle zwei Monate trifft und zusätzlich ein Forum im Internet sowie etwa alle zwei Monate einen so genannten Expertenchat. Allerdings litt das FahrgastForum an mangelnder Nachfrage und schlief bereits nach einem Jahr ein, auch ein Expertenchat kam nur im ersten Jahr zustande. Übrig ist mittlerweile nur noch ein Forum mit bestenfalls mittelmäßiger Resonanz.
Im Jahr 2000 wurden die Verkehrsbetriebe aus der ESWE ausgegliedert und in eine eigenständige GmbH umgewandelt. Seitdem bestehen die ESWE Versorgungs AG als städtisches Energieversorgungsunternehmen und die ESWE Verkehrsgesellschaft als Nahverkehrsunternehmen.
Am 1. Oktober 2004 begann die von der Wiesbadener Versorgungs- und Verkehrsholding (WVV) und der Hamburger Hochbahn (HHA) gegründete Wiesbadener Busgesellschaft mbH (WiBus). Die WVV hielt bei der Gründung 51 Prozent der Gesellschaftsanteile, die restlichen 49 Prozent die HHA. Ziel war, die Konkurrenzfähigkeit von ESWE Verkehr am Markt zu stärken, da die WiBus einem anderen Tarifvertrag unterliegt und ihren Beschäftigten deutlich geringere Gehälter zahlt. Diese Maßnahme wurde als Konsequenz der geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen zur Vergabe von Verkehrsleistungen für notwendig gehalten. Mit der Betriebsaufnahme der WiBus endeten die Beauftragung der externen Subunternehmen Autobus Sippel, Papproth und Mester. Als Folge unterschiedlicher Auffassungen und der Planung der Hochbahn, deren Fremdbeteiligungen in die BeNex auszugliedern und wiederum 49 Prozent der BeNex zu verkaufen, beschlossen Ende 2007 die Wiesbadener städtischen Gremien den Erwerb der WiBus-Anteile der Hamburger Hochbahn, sodass sich alle Anteile der WiBus im Besitz der WVV befunden hatten. Eine weitere Schwestergesellschaft, die WTI (Wiesbaden Tours International), früher Betreiberin der blauen Kurautobusse und später viele Jahre lang neben anderen privaten Firmen als Subunternehmen tätig, ging im Herbst 2009 in die Insolvenz.
Mit dem 25. Juni 2014 wurde die Wiesbadener Busgesellschaft mbH (WiBus) in ESWE Verkehr Fahrbetrieb GmbH umbenannt und alle Anteile von der WVV auf ESWE Verkehr überschrieben.
Am 28. April 2015 beschloss der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden die vollständige Verschmelzung der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH mit ihren bisherigen Tochtergesellschaften ESWE Verkehr Fahrbetrieb GmbH (EVFB, ehemals WiBus) und ESWE Verkehr Service GmbH (EVS), die entsprechend vollzogen wurde. Seit dieser Zeit sind wieder alle Mitarbeiter beim Mutterunternehmen beschäftigt.[5]
Im Jahr 2016 erteilte die Landeshauptstadt Wiesbaden ESWE Verkehr erneut die Konzession, um das lokale Busnetz zu betreiben.[6] Die Konzessionserteilung begann im Oktober 2017 und läuft für zehn Jahre.
Im Februar 2022 wurde bekannt, dass die Wiesbadener Staatsanwaltschaft seit dem Jahr 2021 gegen den ehemaligen Geschäftsführer Hermann Zemlin sowie den damals noch amtierenden Geschäftsführer Jörg Gerhard wegen des Verdachts der Untreue ermittelt.[7] Konkret sollen diese Mitglieder des Betriebsrats unrechtmäßig begünstigt haben. Als Konsequenz wurde der damals noch im Amt gewesene Jörg Gerhard vom Aufsichtsrat als Geschäftsführer abberufen.[8] Gleichzeitig wurden Stimmen aus dem Wiesbadener Rathaus laut, welche forderten, dass auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats, der Verkehrsdezernent Andreas Kowol, seinen Posten verlässt.[9]
Linienverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachfolgend aufgelistet sind alle Buslinien, die von der ESWE Verkehrsgesellschaft betrieben werden (Fahrplanstand 12. Dezember 2021).
Taglinien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(Teilweise nur Montag bis Samstag bzw. Montag bis Freitag):
Linie | Verlauf | Takt Mo–Fr (HVZ) | Takt Sa (HVZ) | Takt So (HVZ) |
---|---|---|---|---|
1 | Nerotal (Nerobergbahn) – Hauptbahnhof – Dürerplatz | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
2 | Klarenthal – Wilhelmstraße – Sonnenberg (nur Schulzeit) | einzelne Fahrten | kein Betrieb | kein Betrieb |
3 | Nordfriedhof – Hauptbahnhof – Biebrich, in Tagesrandzeiten und an Sonn- und Feiertagen auch über Brunhildenstraße | 20 Minuten | 30 Minuten | 30 Minuten |
4 | (Kohlheck Simeonhaus/Langendellschlag –) Polizeiakademie – Hauptbahnhof – Biebrich, Rheinufer | 10 Minuten | 12 Minuten | 15 Minuten |
5 | Eltville-Rauenthal/Schierstein, Oderstraße – Wiesbaden-Schierstein|Schierstein – WI-Zentrum – Erbenheim, Karl-Drebert-Str. | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
6 | Nordfriedhof – Platz der Deutschen Einheit – Mainz-Kastel Brückenkopf – Mainz Hauptbahnhof – Hartenberg-Münchfeld (– Gonsenheim-Wildpark) | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
8 | Steinberger Straße – Hauptbahnhof – Dambachtal, Schuhmannstr./Idsteiner Str. – Eigenheim/Bahnholz | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
9 | Schierstein – Biebrich – Mainz Hauptbahnhof (– Uni Campus - Jakob-Heinz-Straße Arena) | 30 Minuten | 30 Minuten | 30 Minuten |
14 | (Carl-von-Linde-Straße) – Klarenthal – Hauptbahnhof – Biebrich, Äppelallee-Center | 10 Minuten | 12 Minuten | 15 Minuten |
15 | Gräselberg – WI-Zentrum – Erbenheim – Nordenstadt (– Wallau – Delkenheim) | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
16 | Südfriedhof – Hauptbahnhof – WI-Zentrum – Sonnenberg – Rambach (– Naurod) | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
17 | Klarenthal Anne-Frank-Str./Graf-von-Galen-Str. – Dotzheimer Straße – WI-Zentrum – Bierstadter Straße – Bierstadt Wolfsfeld, (abends ab Kirchgasse weiter als Linie 27 in Richtung August-Bebel-Str.) | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
18 | (Schierstein/Hafen) – Sauerland – Europaviertel – WI-Zentrum – Wilhelmstraße (– Thermalbad/Kurkliniken – Sonnenberg) | 10 Minuten | 15 Minuten | 30 Minuten |
20 / AST 20 | Naurod – Bremthal – Niederjosbach | 30 Minuten | 60 Minuten | kein Betrieb |
21 | Platz der Deutschen Einheit – Naurod – Medenbach Am Wald (– Wildsachsen), teilweise über Tannenring und/oder Wildsachsener Str. | 20 Minuten | 30 Minuten | 30 Minuten |
22 | Platz der Deutschen Einheit/Berufsschulzentrum – Naurod (– Niedernhausen – Oberjosbach) | 60 Minuten | 60 Minuten | 60 Minuten |
23 | Schierstein – Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden – WI-Zentrum – Bierstadt – Igstadt – Breckenheim | 20 Minuten | 30 Minuten | 30 Minuten |
24 | Frauenstein – Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden – WI-Zentrum – Bierstadt – Kloppenheim – Heßloch | 20 Minuten | 15/30 Minuten | 15/30 Minuten |
AST 24 | Schierstein – Frauenstein – Bestattungswald Terra Levis (– Frauenstein Kirschblütenstraße); ab/bis Kirschblütenstr. an Schultagen je zwei Fahrten, jedoch nicht über den Bestattungswald | 4 Fahrten mittwochs | 4 Fahrten | kein Betrieb |
AST 24 | Heßloch – Hockenberger Mühle – Auringen (verkehrt nur während der Sommerzeit) | kein Betrieb | 60 Minuten | 60 Minuten |
26 / AST 26 | Bremthal – Wildsachsen – Medenbach | unregelm. Takt | 120 Minuten | kein Betrieb |
27 | Dotzheim Schelmengraben/August-Bebel-Straße/Waldfriedhof – WI-Zentrum – Hauptbahnhof – Berufsschulzentrum – Freizeitbad (abends ab Luisenplatz weiter als Linie 17 in Richtung Wolfsfeld) | 10 Minuten | 15 Minuten | 15 Minuten |
28 | (Platz der Deutschen Einheit – Hauptbahnhof –) Erbenheim Egerstraße – Mainz-Kastel – Schusterstraße (- Goetheplatz - Bismarckplatz) | 30 Minuten | 30 Minuten | 60 Minuten |
30 | Hauptbahnhof – Platz der Deutschen Einheit – Platte; verkehrt samstags nur nach Veröffentlichung, wenn auf der Platte Wintersport möglich ist | kein Betrieb | 60 Minuten | 60 Minuten |
33 | (Tierpark Fasanerie –) Fasaneriestraße – Platz der Deutschen Einheit – Hauptbahnhof – Mainz-Kastel – Mainz-Kostheim, in Tagesrandzeiten und an Sonn- und Feiertagen auch über Brunhildenstraße und Krautgärten | 20 Minuten | 30 Minuten | 30/60 Minuten |
34 | (Platz der Deutschen Einheit –) Hauptbahnhof – Freizeitbad – Mainz-Amöneburg/Unterer Zwerchweg | unregelm. Takt | 1 Fahrt | kein Betrieb |
37 | (Nordenstadt – Igstadt – Erbenheim –) Bierstadt – Hauptbahnhof – Wielandstraße(/Gymnasium Mosbacher Berg) | 10 Minuten | 60 Minuten | 60 Minuten |
38 | (Gymnasium Mosbacher Berg-) Diesterwegschule – Waldstraße – Biebrich | unregelm. Takt | kein Betrieb | kein Betrieb |
39 | Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden – Dotzheim – Biebrich – Bahnhof Wiesbaden Ost, einzelne Fahrten auch zum Biebricher Friedhof | 30 Minuten | 30 Minuten | 60 Minuten |
43 | Hauptbahnhof – Mainzer Straße – A 66 – Nordenstadt – Wallau – Breckenheim | unregelm. Takt | 2 Fahrten | 2 Fahrten |
45 | (Raiffeisenplatz –) Hauptbahnhof – WI-Zentrum – Freudenberg – Biebrich | 30 Minuten | 30 Minuten | kein Betrieb |
46 | Wiesbaden Hauptbahnhof – Nordenstadt – Wallau – Massenheim – Hochheim Bahnhof | 60 Minuten | kein Betrieb | kein Betrieb |
AST 46 | Wallau – Massenheim – Hochheim/Wicker | unregelm. Takt | 60 Minuten | 120 Minuten |
47 | (Frauenstein – Dotzheim – WI Zentrum –) Dernsches Gelände – Hauptbahnhof – Biebrich Carl-Bosch-Straße – Schierstein, Zeilstraße; Fahrten von Frauenstein über Luisenplatz statt Dernsches Gelände | 30 Minuten | 60 Minuten | kein Betrieb |
48 | Platz der Deutschen Einheit – Nordenstadt – Wallau – Delkenheim (– Hochheim Bahnhof) | 15 Minuten | 30 Minuten | 60 Minuten |
49 | Bierstadt - Südfriedhof - Hauptbahnhof – Kahle Mühle P+R – Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden | 15 Minuten | kein Betrieb | kein Betrieb |
74 | Biebrich – Mainz – Hechtsheim – Mühldreieck P&R | 30 Minuten | kein Betrieb | kein Betrieb |
Nightliner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Linie | Verlauf | So – Do | Fr + Sa |
---|---|---|---|
N2 | Platz der Deutschen Einheit – Erbenheim – Nordenstadt – Wallau – Delkenheim | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N3 | Platz der Deutschen Einheit – Hauptbahnhof – Biebrich – Schierstein | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N4 | Dernsches Gelände – Elsässer Platz – Dotzheim – Schelmengraben – Frauenstein | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N5 | Hauptbahnhof – Platz der Deutschen Einheit – Dürerplatz – Klarenthal – Kohlheck | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N7 | Platz der Deutschen Einheit – Hauptbahnhof – Südfriedhof – Erbenheim – Kastel – Kostheim | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N9 | Dernsches Gelände – Platz der Deutschen Einheit – Waldstraße – Gräselberg – Schierstein | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N10 | Schlachthof – Hauptbahnhof – Sonnenberg – Rambach – Naurod – Auringen – Medenbach | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N11 | Platz der Deutschen Einheit – Bierstadt – Heßloch – Kloppenheim – Igstadt – Breckenheim | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N12 | Dernsches Gelände – Platz der Deutschen Einheit – Loreleiring – Europaviertel – Sauerland – Dotzheim – Schierstein | 1 Fahrt | 3 Fahrten |
N13 | Hauptbahnhof – Dernsches Gelände – Platz der Deutschen Einheit – Bismarckring – Schiersteiner Straße – Hauptbahnhof (einseitiger Rundkurs) | 15 Minuten | 15 Minuten |
Die Linie 6 verkehrt auch im Nightlinerverkehr.
Die Linien 6, 9, 28, 33, 74 und N7 sind konzessionsrechtlich Gemeinschaftslinien mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG). Die gemeinsame Konzession gilt auch für die Linien 45 und 47, die bis auf Weiteres wegen der Baumaßnahmen an der Schiersteiner Brücke aber ausschließlich auf Wiesbadener Stadtgebiet verkehren. Die Linie 74 verkehrt seit Dezember 2020 als Ersatz über die Schiersteiner Brücke.
Fuhrpark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 2017 wollte die damalige Geschäftsführung von ESWE Verkehr den kompletten Fuhrpark auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen.[10] Das damals gesetzte Ziel, bis Ende 2022 keine Dieselfahrzeuge mehr zu betreiben, stellte sich im Frühjahr des Jahres 2022 als nicht erreichbar heraus. Neben Lieferproblemen von elektrisch fahrenden Gelenkbussen ist vor allem der fehlende Platz für Ladesäulen auf dem Betriebshof einer der Hauptgründe, weshalb anstatt Elektrobussen wieder Dieselbusse gekauft wurden.[11] Das Verkehrsdezernat Wiesbaden geht im Juni 2022 davon aus, dass die zukünftig insgesamt etwa 175 Gelenkbusse frühestens innerhalb von zehn Jahren in Wiesbaden verkehren können und somit etwa erst im Jahr 2032 ein emissionsfreier Nahverkehr in Wiesbaden erreicht ist.[12]
Batterieelektrische Busse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anfang 2019 bestellte ESWE Verkehr insgesamt 120 Batteriebusse vom Typ Mercedes-Benz eCitaro, wobei die ersten Fahrzeuge seit Ende 2019 im Einsatz sind.[13] Die Solowagen waren im Rahmen einer längeren Testphase zunächst auf den Linien 1 und 8 unterwegs. Bis Ende 2022 sollen alle 120 bestellten Elektrobusse in Wiesbaden fahren.
Brennstoffzellenbusse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
ESWE Verkehr verfügt über zehn Brennstoffzellenbusse des Typs „H2.City Gold“ des portugiesischen Fahrzeugherstellers CaetanoBus. Das erste Fahrzeug wurde im September 2021 geliefert, die restlichen Fahrzeuge folgten bis Ende Dezember 2021. Seit Dezember 2021 fahren die ersten beiden Brennstoffzellenbusse im Liniennetz von ESWE Verkehr.[14]
Nerobergbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die mit Wasserballast bewegte historische Standseilbahn hinauf zum Neroberg, die Nerobergbahn von 1888, wird ebenfalls von der ESWE Verkehrsgesellschaft unterhalten und betrieben. Die Betriebszeit beginnt jährlich in der Karwoche und endet im Oktober.
Oldtimer-Busse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der von Grund auf in den Werkstätten der ESWE Verkehr restaurierte Oldtimer-Bus Mercedes-Benz O 317 (Fahrgestell, Aufbau: Vetter), Baujahr 1961, wird für Sonderfahrten eingesetzt und wurde lange Zeit ebenfalls zur Anmietung angeboten, bis dieses Angebot aus technischen Gründen eingestellt werden musste. Zur Anmietung steht jedoch ein weiterer Oldtimer-Bus vom Typ O 305 (Baujahr 1983) zur Verfügung. Die Fahrzeuge werden vom Oldiebus-Club Wiesbaden betreut.
Besonderes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
ESWE-Fahrschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die unternehmenseigene Fahrschule von ESWE Verkehr ist eine vom TÜV zertifizierte und von der Agentur für Arbeit anerkannte Ausbildungseinrichtung. Die Fahrschule von ESWE Verkehr bildet dort hauptsächlich die Fahrerlaubnis der Klasse D, sowie die beschleunigten Grundqualifikation aus. Des Weiteren ist die Fahreraus- und Fortbildung für die Organisation und Durchführung der Weiterbildung für den Fahrdienst zuständig.
Wasserstofftankstelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinsam mit den Projektpartnern Mainzer Mobilität und traffiQ hat ESWE Verkehr im Jahr 2018 das Projekt H2 Bus Rhein-Main initiiert. Der Projektumfang umfasst den Bau einer gemeinsam genutzten Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof von ESWE Verkehr, die im Februar 2020 in Betrieb genommen wurde.[15] Der zu tankende Wasserstoff wird unter ausschließlicher Verwendung von Windenergie im Energiepark Mainz produziert.[16]
Autonomer Kleinbus „Wilma“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Februar 2020 startete ESWE Verkehr mit dem ersten Testfeld zur Erprobung autonom fahrender Kleinbusse.[17] Bei dem zum Einsatz kommenden Fahrzeug, das „Wilma“ getauft wurde, handelt es sich um einen Kleinbus des Typs Navya Arma DL 3 aus dem Baujahr 2017.
Fahrradvermietsystem „meinRad“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit August 2018 betreibt ESWE Verkehr mit „meinRad“ ein eigenes Fahrradvermietsystem für Wiesbaden.[18] Seit Mai 2022 pausiert das System auf unbestimmte Zeit, da eine Neuausrichtung bei ESWE Verkehr meinRad geplant ist.[19]
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
ESWE Verkehr ist seitens der Stadt darüber hinaus mit einer Neuausrichtung des Parkraummanagements für Wiesbaden beauftragt.[20]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Über ESWE Verkehr, www.eswe-verkehr.de, abgerufen am 24. April 2018.
- ↑ Geschichte, 26. Kapitel, „So macht man den Nahverkehr attraktiver“ (Memento vom 13. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Wiesbadens öffentlicher Nahverkehr: Erfolgs-Geschichte seit 1875 (Memento vom 13. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Quelle: Wiesbadener Kurier
- ↑ Gemeinsame Betriebsratswahlen bei ESWE Verkehr, Quelle: Wiesbadener Kurier
- ↑ "Zehn weitere Jahre mit Eswe-Bussen", Quelle: Wiesbadener Kurier
- ↑ Staatsanwälte ermitteln bei Eswe in Wiesbaden abgerufen am 30. Mai 2022
- ↑ Eswe beruft Geschäftsführer Gerhard ab abgerufen am 30. Mai 2022
- ↑ ESWE-Geschäftsführer Jörg Gerhard wird abberufen abgerufen am 30. Mai 2022
- ↑ VRM GmbH & Co KG: Wiesbaden als Vorreiter: Eswe stellt Vision vom "völlig emissionsfreien Verkehr" vor - Wiesbadener Kurier. Abgerufen am 4. März 2020.
- ↑ hessenschau.de: Wiesbaden will Elektrobusse – muss aber Dieselfahrzeuge kaufen. Abgerufen am 30. Mai 2022.
- ↑ Sachstandsbericht des Verkehrsdezernats zum emissionsfreien ÖPNV im Juni 2022, (PDF-Datei; 2,10 MB)
- ↑ VRM GmbH & Co KG: Erste Batteriebusse auf Wiesbadens Straßen - Wiesbadener Kurier. Abgerufen am 4. März 2020.
- ↑ ESWE Verkehr: ESWE Verkehr Brennstoffzellenbus. Abgerufen am 8. Februar 2022.
- ↑ hessenschau de, Frankfurt Germany: Wasserstoff-Tankstelle eröffnet - Kundschaft gibt es keine. 27. Februar 2020, abgerufen am 4. März 2020 (deutsch).
- ↑ Wasserstoffproduktion in Mainz: Ohne Wasserstoff keine Energiewende | SWR1 Rheinland-Pfalz. 30. November 2018, abgerufen am 4. März 2020.
- ↑ VRM GmbH & Co KG: Eswe testet autonomes Fahren mit Kleinbus „Wilma“ - Wiesbadener Kurier. Abgerufen am 4. März 2020.
- ↑ VRM GmbH & Co KG: Freitag fällt Startschuss für Wiesbadener Fahrrad-Mietsystem von Eswe Verkehr - Wiesbadener Kurier. Abgerufen am 4. März 2020.
- ↑ Landeshauptstadt Wiesbaden: ESWE Verkehr: Neuausrichtung bei Fahrradvermietsystem meinRad geplant. Abgerufen am 30. Mai 2022.
- ↑ Kluges Parken - saubere Luft. Abgerufen am 4. März 2020.