Frauendorf (Amt Ortrand)

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Wappen Deutschlandkarte
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Frauendorf (Amt Ortrand)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Frauendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 25′ N, 13° 46′ OKoordinaten: 51° 25′ N, 13° 46′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Amt: Ortrand
Höhe: 100 m ü. NHN
Fläche: 20,83 km2
Einwohner: 707 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01945
Vorwahl: 035755
Kfz-Kennzeichen: OSL, CA, SFB
Gemeindeschlüssel: 12 0 66 064
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 11
01945 Frauendorf
Website: www.gemeinde-frauendorf.de
Bürgermeister: Mirko Friedrich (Wählergruppe Seniorenclub Frauendorf)
Lage der Gemeinde Frauendorf im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
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Karte
Glockenturm in Frauendorf

Frauendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg. Sie gehört dem Amt Ortrand mit Sitz in Ortrand an.

Geografie

Frauendorf liegt in der Oberlausitz westlich der Pulsnitz, die die Grenze zum Schraden darstellt. Westlich des Ortes liegen Orte des Amtes Ortrand – Tettau im Nordwesten und Lindenau südwestlich. Südlich von Frauendorf befindet sich die Stadt Ortrand mit dem Ortsteil Burkersdorf. Im Südosten grenzt die Gemeinde Kroppen. Östlich liegt Arnsdorf und nordöstlich die Stadt Ruhland. Nördlich der Gemeinde fließt die Schwarze Elster. Ebenfalls nördlich befinden sich die sogenannten Heidehäuser, die zur Gemeinde gehören.

Östlich von Frauendorf liegt eine Teichlandschaft, die aus dem Elseteich, Theresienteich und Louisenteich besteht.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören die Wohnplätze Heidehäuser und Weidmannsruh.[2]

Geschichte

Das Straßendorf Frauendorf wurde 1366 erstmals erwähnt. Es ist vermutlich eine Gründung des Hochstifts Naumburg. Der Ortsname bedeutet Dorf unserer lieben Frau und bezieht sich somit auf die Gottesmutter Maria. Der Name entwickelte sich von Vrauwendorff im Jahr 1406 über Frawindorff by Ruland 1430 und Frawendorff 1518 zu Frauendorff 1551.

Frauendorf lag an einer alten Handelsstraße von Böhmen zur Ostsee. Der Brückenzoll musste bei den heutigen Bärhäusern entrichtet werden. Die Grundherrschaft über Frauendorf übte das Rittergut Frauendorf aus, das 1518 erstmals erwähnt wurde. Im Oberlausitzer Musterungsregister wird am 2. Januar 1551 die Familie von Rosenhagen als Besitzer von Frauendorf genannt. Gepfarrt war Frauendorf seit 1540 nach Kroppen. Im 17. Jahrhundert wurde die Lindenauer Kirche nach Frauendorf versetzt. Nachdem die Frauendorfer Kirche 1660 oder 1661 durch einen Sturm umgeweht wurde, ließ sie der Dorfbesitzer Bernhard von Könritz 1671 wieder aufbauen.

In der Frauendorfer Kirchenchronik wird 1861 der königlich-sächsische Minister Detlev Graf von Einsiedel als weiterer Besitzer geführt. Im Herbst 1871 verkauften die Einsiedelschen Erben alle Besitzungen. Von 1900 bis 1902 wurde das Schulgebäude erbaut, das heute als Kindergarten genutzt wird.

Von 1815 bis 1919 und 1938–1941 war Frauendorf der westlichste Ort der preußischen Provinz Schlesien bzw. 1919–1938 und 1941–1945 der Provinz Niederschlesien.

Im Jahr 1952 kam der Ort zum neugegründeten Kreis Senftenberg im DDR-Bezirk Cottbus. Am 19. Mai 1974 wurde Frauendorf gemeinsam mit dem benachbarten Lindenau nach Tettau eingemeindet. Am 6. Dezember 1993 erfolgte die Ausgliederung aus Tettau.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Kriegerdenkmal
Jahr Einwohner
1875 600
1890 600
1910 650
1925 685
1933 780
1939 849
1946 940
1950 997
Jahr Einwohner
1964 957
1971 917
1981 937
1985 937
1989 936
1990 937
1991 937
1992 937
1993 818
1994 819
Jahr Einwohner
1995 818
1996 820
1997 822
1998 831
1999 849
2000 829
2001 823
2002 806
2003 815
2004 804
Jahr Einwohner
2005 798
2006 804
2007 783
2008 779
2009 770
2010 756
2011 724
2012 727
2013 713
2014 705
Jahr Einwohner
2015 696
2016 687
2017 690

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[4][5][6]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Frauendorf besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[7]

  • Wählergruppe „Seniorenclub“: 9 Sitze
  • Einzelbewerber Patrick Stahr: 1 Sitz

Bürgermeister

  • seit 1998: Mirko Friedrich (Wählergruppe Seniorenclub Frauendorf)[8]

Friedrich (Wählergruppe Seniorenclub Frauendorf) wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 ohne Gegenkandidat mit 87,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]

Sehenswürdigkeiten

In der Nacht vom 25. zum 26. Dezember 1909 wurde die Kirche ein Opfer der Flammen. Im Jahr 1920 schenkte die Aktiengesellschaft Lauchhammer der Gemeinde Frauendorf den noch heute stehenden Glockenturm. Am 21. Juni 1992 bekam die Gemeinde ein neues Kirchgemeindehaus. Daneben befindet sich ein kleiner Park. Vor dem Eingang des Kirchgemeindehauses steht eine unter Naturschutz stehende Eiche.

In der Dorfmitte steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs mit Gedenkplatten für die Opfer des Zweiten. Neben dem Kriegerdenkmal befindet sich ein Steinkreuz.

Auf dem 2001 neugestalteten Friedensplatz befinden sich Sitzbänke und eine Schwengelpumpe.

Die Bodendenkmale sind in der Liste der Bodendenkmale in Frauendorf (Amt Ortrand) aufgeführt.

Verkehr

Frauendorf liegt an der Kreisstraße K 6606 zwischen Tettau und Ortrand. Die Anschlussstelle Ortrand der A 13 Berlin–Dresden ist etwa 5 km entfernt.

Literatur

  • Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 224 bis 226.
Commons: Frauendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Frauendorf
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 14–17
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz
  9. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014