Burg Hohenfriedingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Friedinger Schlössle)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg Hohenfriedingen
Blick von Südosten zur Burg

Blick von Südosten zur Burg

Alternativname(n) Burg Hohenfriedingen, Burg Friedingen, Schloss Friedingen
Staat Deutschland
Ort Friedingen
Entstehungszeit 12. Jahrhundert
Burgentyp Langgestreckte Gipfelburg
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten, bewohnbar
Geographische Lage 47° 47′ N, 8° 53′ OKoordinaten: 47° 47′ 4,4″ N, 8° 53′ 14,7″ O
Höhenlage 547,2 m ü. NHN
Burg Hohenfriedingen (Baden-Württemberg)
Burg Hohenfriedingen (Baden-Württemberg)

Die umgangssprachlich Friedinger Schlössle genannte Burg Hohenfriedingen oder Burg Friedingen liegt bei Friedingen, einem Stadtteil von Singen (Hohentwiel) im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Friedinger Schlossberg, einem Gipfel östlich von Friedingen, etwa 800 Meter Luftlinie vom Ortskern entfernt, liegt die Gipfelburg Friedingen auf 547,2 m ü. NHN Höhe.[1] Die Lage etwa 150 Meter über dem Bodensee ermöglicht einen Blick über den Untersee, die Vulkane des Hegaus und, bei guter Fernsicht, auf das Panorama der Alpen, das manchmal sogar einen Blick zum Massiv des Mont Blanc ermöglicht.

Die erste ungesicherte Erwähnung der Burg Hohenfriedingen fand um das Jahr 914 durch König Konrad I. statt. In der Zeit zwischen 1170 und 1180 wurde die Burg durch die Herren von Friedingen errichtet. Im 14. Jahrhundert wurde die Burg geteilt und die Familie Schwarz aus Konstanz wurde Mitbesitzer. 1448 wurde dieser Anteil an Frischhans von Bodman zu Möggingen verkauft. 1476 fiel der restliche Anteil auch an die Herren von Bodman.

Im Schweizerkrieg wurde die Burg 1499 zerstört, aber danach wieder aufgebaut. 1539 verkauften die Herren von Bodman die Burg an die Stadt Radolfzell, die damit in den Besitz der Burg ihrer einstigen Lehensherren kam.

Eine erneute Zerstörung fand im Dreißigjährigen Krieg durch die Truppen der Festung Hohentwiel im Jahr 1647 statt. Vier Jahre später, 1651 wurde mit dem Wiederaufbau der Burg begonnen. Diese Aufteilung ist bis heute als „Friedinger Schlössle“ erhalten.

Wohl weil die Burg Ende des Zweiten Weltkrieges einer Sondereinheit der Waffen-SS als Unterkunft diente, zerstörten französische Truppen 1945 die bis dahin erhaltene Innenausstattung.

Heute wird die Burg als Ausflugslokal genutzt. Im Hof befindet sich im Sommer ein Biergarten und im Festsaal werden unter anderem auch Rittermahle veranstaltet.

Die Burg ist von einer polygonalen, etwas langgestreckten Ringmauer umgeben. Die Wirtschaftsgebäude sind innen direkt an diese Ringmauer angebaut. Der einzige Zugang im Osten wird von zwei starken Wangenmauern flankiert. Die früher vorhandene Vorburg existiert heute nicht mehr, die Fläche wird seit der Zerstörung als Garten genutzt.

Unterhalb der Burg, etwa 200 Meter entfernt, liegt der auch heute noch bewirtschaftete Schlosshof, der Hof der Burg, auf dem auch das abgebrannte Torkelgebäude der ehemaligen Weinberge am Burgberg stand.

  • Max Miller (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). Kröner, Stuttgart 1965, DNB 456882928.
  • Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt – Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten. Verlag Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-040-1, S. 67–70.
  • Michael Losse: Burgen im Hegau. Arbeitsgemeinschaft Hegau-Schaffhausen, Singen 2002, ISBN 3-89021-708-7.
  • Michael Losse, Hans Noll, Michael Greuter (Hrsg.): Burgen, Schlösser und Festungen im Hegau: Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet. Verlag Michael Greuter, Hilzingen 2006, ISBN 3-938566-05-1, S. 79–81.
  • Michael Losse: „Friedingen, still-stolze Feste“. Anmerkungen zum sog. „Friedinger Schlößle“ bei Friedingen im Hegau. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 126. Jg. 2008, S. 3–26 (Digitalisat)
Commons: Friedinger Schlössle – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)