Kreischa
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 57′ N, 13° 46′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | |
Höhe: | 257 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,92 km2 | |
Einwohner: | 4592 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 159 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01731 | |
Vorwahl: | 035206 | |
Kfz-Kennzeichen: | PIR, DW, FTL, SEB | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 28 220 | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dresdner Straße 10 01731 Kreischa | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Frank Schöning | |
Lage der Gemeinde Kreischa im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | ||
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Kreischa ist eine Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen und ist südlich von Dresden im Tal des Lockwitzbaches gelegen.
Geografie
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören die 15 folgenden Ortsteile: Babisnau, Bärenklause, Brösgen, Gombsen, Kautzsch, Kleba, Kleincarsdorf, Kreischa, Lungkwitz, Quohren, Saida, Sobrigau, Theisewitz, Wittgensdorf und Zscheckwitz.
Geologie
Die Gemeinde befindet sich größtenteils innerhalb des sog. Kreischaer Beckens, einem Rotliegendbecken, welches gemeinsam mit dem westlich benachbarten Döhlener Becken (Freital) einen geologischen Zwischenraum zwischen dem östlichen Erzgebirge und der Dresdner Elbtalkessel bildet. In wesentlich geringerem Ausmaß als im benachbarten Freital existierte hier auch Steinkohlenbergbau (Hornschänke). Als südliche Grenze ist die Hügelkette an der Karsdorfer Verwerfungslinie mit dem Wilischberg deutlich sichtbar, während die Landmarke Babisnauer Pappel auf der nördlichen Grenze des Kreischaer Beckens steht. Die Hauptachse des Ortes wird vom Quohrener Wasser gebildet, dessen Lauf der tiefsten Stelle des Rotliegendbeckens folgt. Das Kreischaer Becken wird durch den Lockwitzbach und seine Nebengewässer durch den Lockwitzgrund zur Elbe hin hindurch entwässert.
Verkehr
Durch Kreischa führen die sächsische Staatsstraßen S 36 und S 183. Nächster Autobahnanschluss ist „Heidenau/Sa.“ an der Bundesautobahn 17. Die nächste Bahnstation befindet sich mit Dresden-Niedersedlitz im Netz der S-Bahn Dresden. Die Buslinie 96 der Dresdner Verkehrsbetriebe verbindet Kreischa seit dem 17. Dezember 1977 mit Dresden-Niedersedlitz. Zuvor übernahm die Lockwitztalbahn diese Aufgabe. Des Weiteren verbindet die Buslinie F des Regionalverkehr Dresden Freital mit Kreischa und Dresden-Prohlis.
Wirtschaft
Größter Arbeitgeber am Ort ist die Klinik Bavaria.
Geschichte
Im Jahr 1282 findet sich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Namen eines Heinricus de Kryschowe. Der Ortsname kann von altslawischen Wurzeln als „Dorf des Krummen, Lahmen“ interpretiert werden.
Das Dorf Kreischa besaß ursprünglich die Ortsteile
- Niederkreischa, ein Reihendorf mit Gutsblöcken und Blockparzellen
- Mittelkreischa, ein einreihiges Waldhufendorf
- Oberkreischa, ebenfalls ein einreihiges Waldhufendorf
1378 gehört der Ort zum castrum Dresden, um 1440 wohl an der Grenze der Pflege Dohna und der Pflege Dresden. 1539 wird die erste (lutherische) Kirchgemeinde in Kreischa erwähnt. 1547 ist die Grundherrschaft auf zwei Rittergüter Oberkreischa und Unterkreischa aufgeteilt. 1547 bis 1856 gehört Oberkreischa (1620: „Gros Kreuscha“) zum Amt Dresden, das vormals dohnaische Unterkreischa („Klein Kreuscha“) sowie der zum Rittergut Zehista gehörige Grund zum Amt Pirna. 1834 erhält der Ort Marktrechte. 1856 gehört Kreischa zum Gerichtsamtsbezirk Dippoldiswalde und von 1875 bis 1952 zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. In dieser Zeit entwickelt sich der Ort zur Sommerfrische und zum Luftkurort vor den Toren Dresdens. Durch den Lockwitzgrund wird eine Überlandstraßenbahn, die „Lockwitztalbahn“ gebaut, die von 1904–1977 in Betrieb war.
1952 werden Kreischa und die heutigen Ortsteile Teil des Landkreises Freital. Eingemeindet werden 1973 die Gemeinden Gombsen, Kleincarsdorf, Lungkwitz, Quohren und Theisewitz.
1994 werden die Gemeinden Bärenklause-Kautzsch und Sobrigau eingemeindet und Kreischa wird Teil des neugebildeten Weißeritzkreises. 2001 wird die evangelische Kirchgemeinde Kreischa in das Kirchspiel Possendorf-Kreischa integriert. Im Jahre 2008 wird die Gemeinde Kreischa Teil des neugebildeten Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Einwohnerentwicklung
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Politik
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/ce/Kreischa_Rathaus_%281%29_2006-06-27.jpg/220px-Kreischa_Rathaus_%281%29_2006-06-27.jpg)
Gemeinderat
Städtepartnerschaften
Kreischa pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu
- Loffenau (Landkreis Rastatt) in Baden-Württemberg, seit 1990
- Háj u Duchcova (Nordböhmen) in der Tschechischen Republik, seit 2005
Kultur und Sehenswürdigkeiten
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Schloss_Lungkwitz_%2801%29.jpg/220px-Schloss_Lungkwitz_%2801%29.jpg)
Bauwerke
- Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes Oberkreischa: um 1840/50 durch Umbau im klassizistischen Stil entstanden, heute Sitz der Gemeindeverwaltung
- evangelische Kirche Kreischa
- Gänselieselbrunnen Kreischa: 1911 zu Ehren von Ferdinand Haußmann (Besitzer des Kreischaer Rittergutes, Gemeinderat und Ortsrichter) errichtet
- altes Sanatorium Kreischa
- Schloss und Stiftsgut Lungkwitz: aus einer alten Wasserburg hervorgegangene Anlage, Schloss 1619-21 erbaut, nach längerem Leerstand Sanierung und Herrichtung für Betreutes Wohnen und Sozialzentrum geplant
Parks
- Robert-Schumann-Büste im Kurpark, errichtet 1997 durch den „Kunst- und Kulturverein Robert Schumann“
Naturdenkmäler
- Babisnauer Pappel (Baum)
- Wilisch (Berg, 476 Meter)
- Quohrener Kipse (Berg, 452 Meter)
Sport
Weltbekannt wurde Kreischa durch sein 1992 gegründetes Institut für Dopinganalytik und Sportchemie Kreischa. Bereits während der DDR war Kreischa nationales Zentrum für Sportchemie. 1990 wird die Rechtsträgerschaft auf die Gemeinde Kreischa übertragen. Mit Inkrafttreten des deutschen Einigungsvertrages wurde der Sportmedizinische Dienst aufgelöst. Am 4. Oktober 1990 ging auf Beschluss der Gemeindevertretung das Zentralinstitut in die Klinik Bavaria über.
Persönlichkeiten
- Rudolf Hugo Hofmann (* 3. Januar 1825 in Kreischa; † 19. Februar 1917), Theologe und Geheimer Kirchenrat
- Marianne Kiefer (* 3. September 1928 in Dresden; † 4. Januar 2008 in Kreischa), Schauspielerin
- Curt Querner (7. April 1904 in Börnchen; † 10. März 1976 in Kreischa), Maler und Zeichner
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
Weblinks
- Kreischa im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen