Marlène Charell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2017 um 15:46 Uhr durch Schwabenzauber (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marlène Charell beim Kanzlerfest 1987 in Bonn

Marlène Charell (* 27. Juli 1944 in Winsen (Luhe); eigentlich Angela Miebs) ist eine deutsche Tänzerin, Sängerin und Moderatorin. Durch Auftritte in Revuen und Shows sowie eigene Fernsehsendungen wurde sie in den 1960er und 1970er Jahren international bekannt.

Leben

Angela Miebs wuchs in Hamburg auf. Als sechsjähriges Mädchen trat sie zusammen mit ihrem Vater im Zirkus mit der Akrobatiknummer Angela und Corinn auf. Später bildete sie sich in Akrobatik, Ballett, Tanz, Gymnastik, Gesang und Schauspiel aus.

Da es in Deutschland immer weniger Revuetheater gab, fuhr sie mit ihren Eltern nach Paris, wo sie nach einer Audition beim damaligen Direktor Michel Gyarmathy 1962 ein Engagement beim bekannten Cabaret Folies Bergère erhielt. Ihren Künstlernamen Marlène Charell wählte sie in Anlehnung an Marlene Dietrich und Erik Charell. Ab 1966 trat sie während mehr als eines Jahres im Dunes in Las Vegas in der Show Casino de Paris auf. Die Zeitschrift Variety verlieh ihr wegen ihrer Beine den Titel Miss Longlegs. Wieder zurück in Paris, wechselte sie 1968 nach den Mai-Unruhen von den Folies Bergère als Solokünstlerin (leading lady) zum führenden Cabaret Lido de Paris. Dort lernte sie ihren späteren Mann Roger Pappini kennen, der damals technischer Direktor des Lido war, seine eigene Berufstätigkeit dann aber aufgab und ihr Manager wurde. Im Dezember 1971 heirateten Marlène Charell und Roger Pappini; zwei Jahre später wurde ihre Tochter Angelina geboren.

Bereits in den 1960er und 1970er Jahren war Marlène Charell als vielseitige Entertainerin weltweit erfolgreich. Sie präsentierte im Casino Ruhl in Nizza ihre eigene Marlène-Charell-Show, trat in England zusammen mit Engelbert Humperdinck in einer vielteiligen Koproduktion von BBC und ZDF auf und gastierte unter anderem in Kanada, Japan, Österreich und der Schweiz. Mit dem Titel Königin des deutschen Fernsehens (ihre von Truck Branss inszenierte und im ZDF ausgestrahlte Show hieß Die Welt gehört der Frau) kam sie auch in Italien über Gino Bramieri zu ihrer eigenen Show. Gelegentlich trat sie auch in Kinofilmen wie Himmel, Scheich und Wolkenbruch (1979) auf.

1983 moderierte Marlène Charell in München den Eurovision Song Contest, wobei sie ihre Mehrsprachigkeit (Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch) zur Geltung bringen konnte. In den 1990er Jahren kamen Rollen in Fernsehproduktionen wie Das Traumschiff, Tanz auf dem Vulkan oder Koerbers Akte hinzu.

Seit 2000 setzt sich Marlène Charell hauptsächlich karitativ (SOS-Kinderdörfer) ein, ist aber auch weiterhin als Entertainerin und Künstlerin tätig. Sie ist außerdem Schirmherrin des Club Columbus des Kreuzfahrtveranstalters Transocean Tours. Dazu kommen Engagements als Moderatorin, so etwa beim Swissartist Music Festival 2006 und 2007 bei Zürich oder für die Veranstaltungsreihe Feuerwerk der Volksmusik, sowie gelegentliche Gastauftritte in Fernsehshows wie beispielsweise 2008 in der Kochsendung Das perfekte Promi-Dinner oder Lafer, Lichter, Lecker im Oktober 2011.

Anlässlich ihres Auftritts in der Muttertags-Ausgabe der Fernsehshow Willkommen bei Carmen Nebel am 13. April 2007 wurde eine auf den Namen Marlène-Charell-Rose getaufte, für sie 2007 neu gezüchtete Kulturrosen-Sorte vorgestellt.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ein großes Fest für alle Mütter. Das war „Willkommen bei Carmen Nebel“ aus Erfurt (Memento vom 21. Juni 2008 im Internet Archive) (Inhalte von zdf.de; nur ohne Javascript erreichbar)