Reisbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 48° 34′ N, 12° 38′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Dingolfing-Landau | |
Höhe: | 408 m ü. NHN | |
Fläche: | 94,21 km2 | |
Einwohner: | 7771 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94419 | |
Vorwahlen: | 08734, 08735 | |
Kfz-Kennzeichen: | DGF, LAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 79 134 | |
LOCODE: | DE RQH | |
Marktgliederung: | 119 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Landauer Str. 18 94419 Reisbach | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Rolf-Peter Holzleitner (Freie Wähler) | |
Lage des Marktes Reisbach im Landkreis Dingolfing-Landau | ||

Reisbach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ort liegt im Vilstal, etwa 13 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Dingolfing.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind Mamming, Landau an der Isar, Simbach, Falkenberg, Rimbach, Gangkofen, Marklkofen und Gottfrieding
![]() Gottfrieding 12 km |
![]() Mamming 13 km |
![]() Landau an der Isar 19 km |
![]() Marklkofen 6 km |
![]() |
![]() Simbach 10 km |
![]() Gangkofen 18 km |
![]() Rimbach 14 km |
![]() Falkenberg 17 km |
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt 119 Ortsteile:[2] Der Hauptort Reisbach, die Pfarrdörfer Englmannsberg, Failnbach, Griesbach, Haberskirchen, Niederhausen und Oberhausen, die Kirchdörfer Altersberg, Geigenkofen, Haingersdorf, Mienbach, Niederreisbach, Reith und Untergünzkofen, die Dörfer Atzmannsberg, Bachham, Bruckmühl, Hötzendorf, Lindberg, Obermünchsdorf, Sommershausen, Stieberg, Thannenmais, Watzendorf und Wildprechting, die Weiler Anterskofen, Bentlohn, Bergen, Breitenhof, Breitenloh, Edenthal, Eisenthal, Gablkofen, Gigersreuth, Giglberg, Granitz, Grünbach, Hochholzen, Holzschneid, Hornach, Lindach, Lodersöd, Ludersdorf, Mooshäusln, Nackenberg, Obergries, Obergünzkofen, Oberkenading, Oberndorf, Oberstuben, Perastorf, Petzlsdorf, Reisach, Reitholz, Reuth, Scharlach, Schmidöd, Schornberg, Siegersbach, Siegsdorf, Sommersberg, Taubenöd, Thann, Unterfailnbach, Untergries, Unterkenading, Unterstuben, Waid und Wimbach sowie die Einöden (Einzelsiedlungen) Altmannsöd, Armöd, Asbach, Aufeld, Berg, Biberg, Brunnhäusl, Dingdorf, Elsberg, Erlach, Eschbaum, Fellbach, Geiersberg, Giebelsöd, Gmeinhäusl, Griesmais, Gröben, Gschaid, Hartspiert, Hasenöd, Hiendlsöd, Hintergrub, Hinterstetten, Höcking, Höfen, Holzhausen, Holzhäusln, Hub, Lehen, Lerchenberg, Loitersdorf, Mais, Mühlen, Neumühle, Onatsberg, Ötz, Painten, Paßbrunn, Reichenöd, Reisach a.d.Vils, Reiseck, Reitl, Ried, Schachten, Schmidlkofen, Schröttmoos, Stieberg, Stockau, Strassschneid und Vorderstetten. Das Dorf und die Einöde Stieberg sind dabei zu unterscheiden.
Es gibt acht Gemarkungen.[3] Sie entsprechen den ehemaligen Gemeinden. Die ehemaligen Gemeinden Niederhausen und Reith wurden aufgeteilt und gehören nur teilweise zur heutigen Gemeinde Reisbach (Gemarkungsteile[4]).
Schl | Gemarkung | Fläche km² |
Einwohner ca. 1995 |
Einwohner 2013 |
Veränderung absolut (1995–2013) |
Veränderung relativ |
Bevölkerungs- dichte 2013 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
6201 | Englmannsberg | 13,457 | 248 | 256 | + 8 | + 3,2 % | 19,0 |
6202 | Griesbach | 15,829 | 959 | 983 | + 24 | + 2,5 % | 62,1 |
6203 | Haberskirchen | 19,340 | 121 | 123 | + 2 | + 1,7 % | 6,4 |
6204 | Niederhausen 1) | 6,980 | 321 | 313 | - 8 | - 2,5 % | 44,8 |
6205 | Niederreisbach | 10,269 | 139 | 146 | + 7 | + 5,0 % | 14,2 |
6206 | Oberhausen | 17,338 | 358 | 544 | + 186 | + 52,0 % | 31,4 |
6207 | Reisbach | 2,018 | 4765 | 4995 | + 230 | + 4,8 % | 2475,2 |
6169 | Reith 2) | 8,973 | 240 | 233 | - 7 | - 2,9 % | 26,0 |
Markt Reisbach | 94,204 | 7151 | 7593 | + 442 | + 6,2 % | 80,6 |
1)Gemarkungsteil 0 (Gemarkungsteil 1 gehört zu Simbach bei Landau)
2)Gemarkungsteil 1 (Gemarkungsteil 0 gehört zu Marklkofen)
Ortsteil Niederhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Besiedelung der Gegend um Niederhausen fand in der Steinzeit vom Isartal her statt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 731. Seit 1257 sind die Pfarrei und die Pfarrkirche St. Stephan, die damit das älteste Gebäude des Ortes ist, nachgewiesen.
Seit der Gebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, gehört der größere Teil der einst selbstständigen Gemeinde der Marktgemeinde Reisbach an.[5] Der Rest wurde nach Simbach bei Landau eingegliedert.
Ortsteil Obermünchsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Obermünchsdorf wird umgangssprachlich Minadorf genannt. Der Ort hat etwa 150 Einwohner. Minadorf trennt die beiden Ortschaften Ober- und Niederhausen.
Ortsteil Thannenmais[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Besiedelung von Thannenmais fand in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vom Vilstal her statt.
Bereits der Name deutet darauf hin (mais = gerodete Waldfläche), dass es sich hier um ein dichtes Waldgebiet handelte. Wie aus Überlieferungen zu erfahren ist, war das ganze Gebiet von den Reisbacher Höhen aus in südlicher Richtung dicht bewaldet. Es war alles im Besitz der Grafen von Aham.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 flüchteten die Vilstaler mit Hab und Gut nach Thannenmais in das Holzland, wo sie in den dichten Waldungen vor den schwedischen Truppen sicher waren.
Der Ort Thannenmais gehörte bis zum Jahre 1971 zur Gemeinde Niederreisbach. Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Niederreisbach mit Thannenmais im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Reisbach eingegliedert.[5]
Am Ortsrand zum Ort Fellbach befindet sich der Freizeitpark Bayern-Park.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Markt Reisbach gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern. Reisbach besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 der Markt. Dieser war die flächenmäßig kleinste Gemeinde des damaligen Bezirksamtes Dingolfing. Im Jahr 1978 wurde der Markt im Zuge der Gebietsreform in Bayern erheblich erweitert.
Überliefert sind aber auch zwei Marktbrände 1659 und 1835, die schwere Schäden anrichteten. Bis zum 30. Juni 1972 war Reisbach eine Gemeinde im Landkreis Dingolfing. Am 1. Juli 1972 wurde sie dem Landkreis Untere Isar, der seit dem 1. Mai 1973 Landkreis Dingolfing-Landau heißt, zugewiesen. Zum gleichen Stichtag wurden auch zwei Gemeinden des früheren Landkreises Landau an der Isar eingemeindet, Niederhausen und Oberhausen.[5]
Anschluss an das Eisenbahnnetz besaß die Gemeinde zwischen 1875 und 1969 über die Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting und deren Bahnhof im Ortsteil Griesbach.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehemalige Gemeinde |
Ew. (1970) |
Datum | Anmerkung |
---|---|---|---|
Englmannsberg[5] | 429 | 01.04.1971 | |
Griesbach[5] | 740 | 01.01.1972 | |
Haberskirchen[6] | 741 | 01.05.1978 | |
Niederhausen[5] | 537 | 01.07.1972 | aus dem aufgelösten Landkreis Landau an der Isar |
Niederreisbach[5] | 684 | 01.04.1971 | |
Oberhausen[5] | 709 | 01.07.1972 | aus dem aufgelösten Landkreis Landau an der Isar |
Reith[5] | 522 | 01.04.1971 | Eingliederung von 8,973 km² der 13,170 km² Fläche mit 420 der 522 Einwohner (Rest nach Marklkofen) |
Am 1. Januar 1973 wurden 126, am 1. April desselben Jahres 20 Einwohner von Reisbach nach Simbach umgegliedert. Am 1. Januar 1981 wurde ein Gebiet mit weiteren 28 Einwohnern nach Simbach umgegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 6.295 auf 7.730 um 1.435 Einwohner bzw. um 22,8 %.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Rolf-Peter Holzleitner (Freie Wähler); er wurde am 15. März 2020 mit 97,20 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Altbürgermeister ist Josef Steinberger (CSU).
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Amtszeit von Mai 2020 bis April 2026 setzt sich der Marktgemeinderat nach dem Ergebnis der Wahl vom 15. März 2020 wie folgt zusammen:
- CSU: 6 Sitze (30,1 %)
- FWG Oberhausen-Niederhausen: 4 Sitze (18,9 %)
- FWG Haberskirchen/UWV Failnbach: 3 Sitze (16,1 %)
- FWG Griesbach: 3 Sitze (16,0 %)
- SPD: 2 Sitze (10,9 %)
- AfD: 2 Sitze (8,0 %)
Die Wahlbeteiligung betrug 59,0 %.[7]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Unter fünfmal von Silber und Blau schräg geteiltem Schildhaupt in Rot schräg gekreuzt ein silberner Reißhaken und eine silberne Stange mit abgewinkelten Enden.“[8] | |
Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reisbach unterhält eine Partnerschaft mit der gleichnamigen Ortschaft Reisbach im Saarland.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pfarrkirche St. Michael mit dem romanischen Turm, dem ältesten Teil der Kirche, der Rest der Kirche stammt aus dem 14./15. Jahrhundert.
- Um 1400 gebaute Wallfahrtskirche St. Salvator (gotisch) mit reichhaltiger Rokokoausstattung
- Langgezogener Marktplatz
- Die neu erbaute Kapelle (im romanischen Stil) in der Jägerstraße, die Platz für 16 Besucher bietet.
- Der Bayern-Park im Ortsteil Fellbach
- Die Kapelle der heiligen Wolfsindis († 7. Jahrhundert) am östlichen Ortsrand von Reisbach
- 1993 wurde ein 5 m hoher, tonnenschwerer Granit zu Ehren von Franz Josef Strauß aufgestellt
- Das einzige Nibelungengrab in Süddeutschland
Westlich des Ortes befindet sich das Naherholungsgebiet Vilsstausee.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Leonhard Gessel auch Leonhard Gässel (1400–1465), geb. in Griesbach, Generalvikar und Domdekan im Bistum Augsburg
- Johann Georg Fellwöck (1728–1810), geb. in Oberhausen, Mechaniker und Konstrukteur astronomischer Instrumente in Würzburg
- Franz Ignaz von Streber (1758–1841); Dompropst und Weihbischof des Erzbistums München und Freising, Direktor des Bayerischen Münzkabinetts.
- Maximus von Imhof (1758–1817), bedeutender bayerischer Naturforscher, maßgeblicher Pionier der Naturwissenschaften in Bayern
- Franz Xaver Schwäbl (1778–1841), Sohn des Reisbacher Weißbäckers Wolfgang Schwäbl, Bischof von Regensburg (1833 bis 1841)
- Hermann Hauser I–III (Vater, Sohn und Enkel), drei gleichnamige Zither- und Gitarrenbauer in Reisbach
- Josef Einwanger (* 1935 in Bachham), Schriftsteller
- Sepp (Josef) Steinberger (* 1943), Bürgermeister der Gemeinde von 1974 bis 2014, Träger des Bayerischen Verdienstordens seit 14. Oktober 2015
- Erwin Huber (* 1946 in Reisbach), Politiker, 1988 bis 1994 Generalsekretär der CSU, von September 2007 bis Oktober 2008 Parteivorsitzender, von 1994 bis 2008 Staatsminister in Bayern.
- Heinrich Trapp (* 1951), Politiker (SPD), Landrat des Landkreises Dingolfing-Landau, Rekordchampion bei Wim Thoelkes TV-Show „Der Große Preis“ 1977
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Ortsteil Griesbach gab es den Bahnhof Griesbach b. Dingolfing an der Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting. Die Strecke ist in diesem Abschnitt stillgelegt.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Niederhausen im Vilstal
- Reisbach: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,66 MB)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Reisbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- ↑ http://www.reisbach.de/zahlen.aspx
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d e f g h i Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 447.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 634.
- ↑ Wahlergebnisse vom 15. März 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Reisbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte