SPD Rheinland-Pfalz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SPD Rheinland-Pfalz
Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Vorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Stellvertreter Doris Ahnen
Sven Teuber
Alexander Schweitzer
General­sekretär Marc Ruland
Schatz­meister Daniel Stich
Geschäfts­führerin Daniela Hohmann
Gründungs­datum 1947
Hauptsitz Romano-Guardini-Platz 1
55116 Mainz
Landtagsmandate
39/101
Mitglieder­zahl 31.181(Stand: Ende 2021)[1]
Website www.spd-rlp.de
Das Proviantmagazin in Mainz-Altstadt, in dem die Landesgeschäftsstelle der SPD ihren Sitz hat

Die SPD Rheinland-Pfalz ist der rheinland-pfälzische Landesverband der SPD.

Erste dauerhafte Gründungen von Ortsgruppen gab es 1872 in der Pfalz. Die Nationalsozialisten verboten die SPD 1933. Die französischen Besatzungsbehörden genehmigten an der Jahreswende 1945/46 die Gründung von Parteien wieder. Zwischen Februar und Mai 1946 erfolgte die Wiedergründung auf örtlicher Ebene und in den Regionen des nördlichen Teils der französischen Besatzungszone. In der Beratenden Landesversammlung lehnte die SPD im Unterschied zur CDU Rheinland-Pfalz insbesondere wegen der Verankerung der Konfessionsschule die Landesverfassung ab. Auch wegen der Skepsis der SPD gegenüber dem dauerhaften Bestand des Landes (→ Geschichte von Rheinland-Pfalz#Gründung von Rheinland-Pfalz) blieben die Bezirksverbände auf Jahrzehnte die ausschlaggebende Organisationsebene. Landespolitisch war die SPD bis in die 1970er Jahre nur über die Fraktion im Landtag präsent.[2]

Unter Rudolf Scharping ab 1985 vollzog die SPD endgültig den Schritt zu einem positiven Bekenntnis für das Land. Diese mündete in der Straffung der Organisation und einer Stärkung des Landesverbandes, die sich unter anderem darin ausdrückte, dass die Partei 1991 als erste nicht mehr mit Bezirkslisten, sondern mit einer einheitlichen Landesliste zur Landtagswahl antrat. Kurt Beck führte ab 1993 diese Entwicklung mit der Schaffung eines einheitlichen Landesverbandes und einer Umwandlung der regionalen Parteibezirke in weitgehend entmachtete Regionalverbände zu Ende.[3]

Parteivorsitzende des Landesverbandes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahre Vorsitzender
1966–1970 Jockel Fuchs
1970–1977 Wilhelm Dröscher
1977–1979 Hans Schweitzer
1979–1981 Klaus von Dohnanyi
1981–1985 Hugo Brandt
1985–1993 Rudolf Scharping
1993–2012 Kurt Beck
2012–2024 Roger Lewentz
seit 2024 Sabine Bätzing-Lichtenthäler

Die SPD war 1946 bis 1947 im Kabinett Boden I und 1947 bis 1951 im Kabinett Altmeier I jeweils als Juniorpartner an der rheinland-pfälzischen Regierung beteiligt. 1957 bis 1991 stellte die Partei die stärkste Oppositionsfraktion im Landtag. Seit dem 21. Mai 1991 ist die SPD erneut Regierungspartei in Rheinland-Pfalz (bis 18. Mai 2006) als Seniorpartner in Koalition mit der FDP Kabinett Scharping, Kabinett Beck I, II, III, 2006 bis 2011 alleinregierend Kabinett Beck IV und seit 2011 in Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen Kabinett Beck V. Da bei der Landtagswahl 2016 die rot-grüne Koalition aufgrund von Stimmeneinbußen der Grünen die Mehrheit verlor, regiert seit Mai 2016 die SPD zusammen mit der FDP und den Grünen. Kabinett Dreyer II und III, Kabinett Schweitzer. Seit 1991 bildet die SPD die stärkste Landtagsfraktion.

Fraktionsvorsitzende

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahre Vorsitzender
4. Juni 1947 – 18. Mai 1959 Eugen Hertel
19. Mai 1959 – 17. Mai 1967 Otto Schmidt
18. Mai 1967 – 14. Januar 1969 Hans König
14. Januar 1969 – 20. Januar 1970 Oskar Munzinger
20. Januar 1970 – 17. Mai 1971 Jockel Fuchs
18. Mai 1971 – 31. Dezember 1975 Wilhelm Dröscher
1. Januar 1976 – 17. Mai 1979 Karl Thorwirth
18. Mai 1979 – 17. Mai 1983 Werner Klein
18. Mai 1983 – 18. Juni 1985 Hugo Brandt
19. Juni 1985 – 21. Mai 1991 Rudolf Scharping
22. Mai 1991 – 25. Oktober 1994 Kurt Beck
26. Oktober 1994 – 4. April 2006 Joachim Mertes
5. April 2006 – 17. Mai 2011 Jochen Hartloff
18. Mai 2011 – 12. November 2014 Hendrik Hering
12. November 2014 – 6. Mai 2021 Alexander Schweitzer
seit 7. Mai 2021 Sabine Bätzing-Lichtenthäler

Aktuelle Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 18. Landtag von Rheinland-Pfalz ist die Fraktion der SPD mit insgesamt 39 Abgeordneten, davon 14 Frauen und 25 Männer, vertreten.

Fraktionsvorstand

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Abgeordnete

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz mit Parteimitgliedschaft in der SPD

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgenden Politiker sind oder waren in der Position des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Mitglied der SPD.

Abgeordnete der SPD Rheinland-Pfalz in anderen Parlamenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Bundestag

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Mitglieder der rheinland-pfälzischen SPD sind aktuell als Abgeordnete im Deutschen Bundestag:

Europäisches Parlament

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Europäischen Parlament ist die SPD Rheinland-Pfalz aktuell durch folgende Abgeordnete vertreten:

Ergebnisse bei den Landtagswahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Landtagswahlergebnisse[4]
Jahr Stimmen Sitze Spitzenkandidat/in
1947 34,3 % 34
1951 34,0 % 38
1955 31,7 % 37
1959 34,9 % 37
1963 40,7 % 43
1967 36,8 % 39
1971 40,5 % 44 Wilhelm Dröscher[5]
1975 38,5 % 40 Wilhelm Dröscher
1979 42,3 % 43 Klaus von Dohnanyi[6]
1983 39,6 % 43 Hugo Brandt[6]
1987 38,8 % 40 Rudolf Scharping[7]
1991 44,8 % 47 Rudolf Scharping
1996 39,8 % 43 Kurt Beck
2001 44,7 % 49 Kurt Beck
2006 45,6 % 53 Kurt Beck[8]
2011[9][10][11] 35,7 % 42 Kurt Beck[12]
2016 36,2 % 39 Malu Dreyer
2021 35,7 % 39 Malu Dreyer
Commons: SPD Rheinland-Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Oskar Niedermayer: Parteimitglieder nach Bundesländern. Bundeszentrale für politische Bildung, 21. Oktober 2022, abgerufen am 5. Januar 2024.
  2. Rheinland-Pfalz – Unser Land. 3. Auflage. Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Mainz 2012, ISBN 978-3-89289-012-6, S. 70.
  3. Rheinland-Pfalz – Unser Land. 3. Auflage. Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Mainz 2012, ISBN 978-3-89289-012-6, S. 71.
  4. Ergebnisse der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz
  5. Biografie von Wilhelm Dröscher. In: Wilhelm Dröscher-Schule Kirn. Abgerufen am 30. Mai 2020.
  6. Stiftung Deutsches Historisches Museum, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Gerade auf LeMO gesehen: LeMO Biografie: Rudolf Scharping. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
  7. Kontinuität ist Trumpf. Spitzenkandidaten in Rheinland-Pfalz. In: www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung GmbH, 17. Mai 2010, abgerufen am 4. Mai 2024.
  8. Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl 2011 (Homepage des Landeswahlleiters Rheinland-Pfalz) (Memento vom 19. April 2011 im Internet Archive)
  9. Wahlrecht – News – Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 27. März 2011. Abgerufen am 5. Oktober 2018 (deutsch).
  10. @1@2Vorlage:Toter Link/www.focus.deSpecial Wahlen 2011. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven) FocusOnline; abgerufen am 28. März 2011
  11. Kurt Beck mit Traumergebnis zum Spitzenkandidaten gewählt. (Memento vom 15. September 2012 im Webarchiv archive.today) spd-rlp.de