Share GmbH
Share GmbH
| |
---|---|
Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 2018 |
Sitz | Berlin-Kreuzberg |
Leitung | Thomas Baum (CFO), Ben Unterkofler (CGO) |
Mitarbeiterzahl | 110 |
Umsatz | 32 Mio. € (2021) |
Branche | Konsumgüter |
Website | www.share.eu |
Stand: Oktober 2021 |
share ist eine deutsche Konsumgütermarke mit Produkten in den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Körperpflege. Auf Basis des „1+1 Prinzips“ (auch bekannt als „Buy-One Give-One“ Prinzip) wird für jedes share-Produkt ein äquivalentes Produkt oder eine Leistung gespendet.[1][2] Stand November 2023 wurden so nach eigenen Angaben mehr als 150 Millionen Hilfsleistungen finanziert.[3] 2022 und 2023 wurde share jeweils als „Stärkste Startup-Marke“ Deutschlands ausgezeichnet.[4][5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Share wurde 2017 von Sebastian Stricker, Iris Braun, Ben Unterkofler und Tobias Reiner gegründet. Die Idee baut auf der von Stricker gegründeten Spenden-Initiative des UN World Food Programms ShareTheMeal auf.[6][7][8][9][10]
Im März 2018 wurden die ersten share-Produkte, bestehend aus Wasser, Nussriegel und Seife, verkauft. Neben dem Start im Online-Shop durch eine Kooperation mit Rewe und dm in über 5.000 Filialen in Deutschland.[7][11] Im ersten Jahr machte share einen Umsatz von 10 Millionen Euro.[12] Es war der größte Launch einer sozialen Konsumgütermarke in Deutschland.[13]
2019 investierte die Bitburger Holding 1 Million Euro, außerdem folgten Kooperationen mit Aral und Eurowings.[14][8][2] Seit Ende 2019 wird share auch in dm-, Merkur- und Billa-Filialen in Österreich verkauft.[15][16][17] Seit 2020 kooperiert share mit Shell und der Deutschen Bahn als Vertriebspartner,[17][18][19] im Juni 2020 startete die Marke in dm-Filialen in Tschechien und unterstützt unter anderem die lokalen Food Banks mit Lebensmittelspenden.[20]
2023 startete share ein Girokonto in Kooperation mit der Bank ING[21] und ein Mobilfunkangebot in Kooperation mit Congstar.[22]
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Share investiert ca. 7 % des Umsatzes in soziale Projekte.[17] Im ersten Jahr hat das Start-up über 8 Millionen Produkte verkauft und dadurch den Bau oder die Reparatur von 51 Brunnen in Liberia, Kambodscha und Äthiopien, sowie die Verteilung von 2 Millionen Mahlzeiten und 550.000 Seifen in nationalen und internationalen Hilfsprogrammen finanziert.[23][8] Dafür arbeitet share mit Hilfsorganisationen wie dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, Aktion gegen den Hunger, Caritas Österreich, der Welthungerhilfe und der Tafel Deutschland e. V. zusammen.[24][15] Inzwischen wurden mehr als 30 Millionen Hilfeleistungen mit dem Verkauf von share-Produkten finanziert.[25][18]
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den Startprodukten Mineralwasser, Bio-Nussriegeln und Handseife[26][27] verkauft das Unternehmen inzwischen auch aromatisiertes Wasser, Milchersatzprodukte, Bio-Schokolade, Bio-Studentenfutter, sowie Bambus-Zahnbürsten,[12][15] Grundnahrungsmittel wie Reis, Pasta und Mehl[28] sowie Duschgel, Shampoo, Handcreme und Toilettenpapier.[29][2] Zudem verkauft share Schreibwaren sowie Mützen und Schals.[30][31][32]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Start-up bekam große Aufmerksamkeit in der deutschen Presse für sein Social-Entrepreneurship-Modell[33][34][35][36] und einer Innovation im Verpackungsbereich, der ersten Mineralwasserflasche aus 100 Prozent recyceltem Altplastik auf dem deutschen Markt.[37][38][39][40]
Wenige Monate nach dem Launch wurde share als B Corporation zertifiziert und 2019 als „Best for the World“ B Corp in der Kategorie „Community“ ausgezeichnet.[41] Damit gehört share zu den 10 % der Unternehmen, die weltweit den größten Nutzen für die Gemeinschaft erbringen.[42]
Kathrin Krause vom Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierte allerdings, dass share nichts an den Ursachen von Hunger und auch nichts am Preisdruck, den Händler auf ihre Produzenten ausüben, ändere.[26][9] Insgesamt ist die Rezeption jedoch überwiegend positiv.[7][16][8][27][24][34] Melchior Poppe von Focus Online stellt besonders den ganzheitlich Ansatz von share heraus – im ökologischen, wie im sozialen Kontext: „Nachhaltigkeit auf der ganzen Linie, also – bezahlbar und mit positiven Auswirkungen für jedermann.“[24]
Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen kritisierte eine „gewisse Intransparenz“ bei share, da auf dem Produkt die exakte Höhe der jeweiligen Spendensumme nicht angegeben sei.[43] Seit Herbst 2018 weist share die Spendensumme für das jeweilige Produkt online aus. Ein QR-Code auf der Produktverpackung ermöglicht dem Verbraucher direkten Zugang zu den Projektinformationen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Unsere Mission bei share: Teilen für eine bessere Welt – 1 + 1 Prinzip. In: share.eu. Abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ a b c Jacqueline Goebel: Share-Gründer über Ethik: „Theoretisch kann man alles immer nachhaltiger und besser machen“. In: Wirtschaftswoche. 29. Dezember 2019, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ share Online-Shop | Dein sozialer Warenkorb. Abgerufen am 10. November 2023.
- ↑ Ranking: Das sind die stärksten deutschen Startup-Marken des Jahres 2023. Abgerufen am 10. November 2023.
- ↑ Exklusiv: Das sind die stärksten deutschen Startup-Marken des Jahres 2022. Abgerufen am 10. November 2023.
- ↑ ShareTheMeal: Über uns. In: sharethemeal.org. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ a b c Michael Scheppe: Start-up-Gründer Sebastian Sticker: Share-the-Meal-Chef überzeugt Rewe und dm von seinen Produkten. In: Handelsblatt. 12. März 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ a b c d Katrin Terpitz: Gründer Sebastian Stricker: Mit seiner Marke hilft dieser Sozialunternehmer Notleidenden. In: Handelsblatt. 28. April 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ a b Daniel Hüfner: Share-Gründer reagiert auf Kritik von Verbraucherschützern. In: t3n. 24. September 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ Oliver Voss: In Deutschland gekauft, weltweit geholfen. Der Tagesspiegel, 12. März 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ Anne-Katrin Schade: „Bei Food funktionieren die meisten Startup-Produkte nicht im Handel“. In: Gründerszene. 6. Juni 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ a b Jessica von Blazekovic: Start-up Share: Jeder Riegel eine Spende. In: FAZ. 22. Juli 2019 (faz.net [abgerufen am 8. Oktober 2019]).
- ↑ Durch Einkaufen Gutes tun – Berliner Start-up „share“ gelingt deutschlandweit größter Launch einer sozialen Marke. In: StartupValley Magazine. 12. März 2018, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ Heribert Waschbüsch: Das Unternehmen Bitburger steigt bei Spenden-Start-up Share ein. Trierischer Volksfreund, 4. August 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ a b c Martin Ross: dm kooperiert mit sozialer Marke „share“. In: CASH – Das Handelsmagazin. 12. August 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ a b Kaufen und sofort teilen: Ein Sozialunternehmen will Helfen revolutionieren. In: derStandard. 16. Oktober 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- ↑ a b c Chloé Lau: Share: Doctor Do-Good. In: Forbes Magazin. 4. März 2020, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ a b Umfrage: Corona bedroht die Existenz vieler sozialer Start-ups. In: FAZ. 21. August 2020 (faz.net [abgerufen am 25. August 2020]).
- ↑ Gustav Theile: Sozialunternehmen Share kooperiert mit Ölkonzern Shell. In: FAZ. 24. August 2020, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ Lebensmittelrettung in Tschechien. share, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ Neues Kontomodell: ING Deutschland und share arbeiten bei nachhaltiger Option für Girokonto zusammen. Abgerufen am 10. November 2023.
- ↑ share Tut Gutes Option | congstar. Abgerufen am 10. November 2023.
- ↑ share ist ein Jahr alt! In: share.eu. 12. März 2019, abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ a b c Melchior Poppe: Um Hunger zu bekämpfen: Gründer will die Art, wie wir einkaufen, revolutionieren. In: FOCUS Online. 23. Januar 2019, abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Soziale Nachhaltigkeit bei share. share, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ a b Hanna Gersmann: „share“-Produkte beim dm und Rewe: Kann man so wirklich Gutes tun? Berliner Morgenpost, 15. Juli 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ a b Alexander Winkler: „Share“ – Durch Einkaufen die Welt retten? SWR, 4. April 2018, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Dezember 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ share Lebensmittel. share, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ share Hygieneartikel. share, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ share Schreibwaren. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
- ↑ Wärme für dich. Wärme für ein Kind. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
- ↑ Der schiefste Charity-Song der Welt? Darum singen Stars jetzt für Mützen und Schals bei dm. In: Focus Online. 13. November 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- ↑ Marcel Rosenbach, Simone Salden: Nachhaltig, sozial und dabei gewinnträchtig – kann das Kapitalismus sein? In: Der Spiegel. Nr. 38, 2018 (online).
- ↑ a b Michael Kläsgen: Einkaufen und Gutes tun. In: Süddeutsche Zeitung. 11. März 2018 (sueddeutsche.de [abgerufen am 16. April 2019]).
- ↑ Frühstücksfernsehen – Beim Einkaufen die Welt verbessern. Sat.1, 28. Dezember 2018, abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Florian Gehm: Share the meal: Das plant der Sozialunternehmer Stricker. In: Welt Online. 25. März 2019, abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Marcel Rosenbach, Simone Salden: Kampf gegen Plastikmüll: Share bringt erste voll recycelte Wasserflasche auf den Markt. In: Spiegel Online. 14. September 2018, abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Teilen für eine bessere Welt: Dieses Berliner Start-Up produziert erste voll recycelte Wasserflasche. Galileo, 26. November 2018, abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Peter Carstens: Share Mineralswasser: 100 Prozent Recycling: Klingt gut – oder? In: GEO.de. 27. September 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Philipp Krohn: Berliner Start-up: Die soziale Flasche. In: FAZ. 17. September 2019 (faz.net [abgerufen am 2. Dezember 2019]).
- ↑ share. Certified B Corporation, abgerufen am 25. August 2020 (englisch).
- ↑ Best For The World 2019 Honorees. Certified B Corporation, abgerufen am 25. August 2020 (englisch).
- ↑ Lisa Wurscher: Charity-Shopping: Mit gutem Gewissen konsumieren. Bayerischer Rundfunk, 17. Dezember 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.