Vöhringen (Iller)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 17′ N, 10° 5′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Neu-Ulm | |
Höhe: | 499 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,69 km2 | |
Einwohner: | 13.630 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 575 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89269 | |
Vorwahlen: | 07306, 07307 | |
Kfz-Kennzeichen: | NU, ILL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 75 162 | |
Stadtgliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hettstedter Platz 1 89269 Vöhringen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Michael Neher (CSU) | |
Lage der Stadt Vöhringen im Landkreis Neu-Ulm | ||
Vöhringen ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Neu-Ulm.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt Vöhringen liegt zirka 18 Kilometer südlich von Ulm und 40 Kilometer nördlich von Memmingen an der Iller. Sie gehört unter regionalplanerischen Gesichtspunkten der Region Donau-Iller und naturräumlich Mittelschwaben an.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vöhringen grenzt im Norden an die Stadt Senden, im Osten an die Stadt Weißenhorn, im Süden an die Gemeinde Bellenberg und im Westen an die baden-württembergische Gemeinde Illerrieden.
Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es existieren 5 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Ortstyp angegeben):[2]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vöhringen dürfte bereits im 5./6. Jahrhundert entstanden sein, als die Alemannen von der Donau her die Flusstäler besiedelten. „Veringen“, wie es im 12. Jahrhundert mehrfach namentlich auftauchte, wechselte im 15. Jahrhundert mehrmals seinen Besitzer und wurde schließlich 1756 durch Kurfürst Max Joseph von Bayern früher als die Nachbarorte bayerisch.
Die entscheidende Wende setzte für Vöhringen 1864 im Zeichen der Industrialisierung ein, als der Fabrikbesitzer Philipp Jakob Wieland das örtliche Mühlgut mit Fabrikgelände und der dazugehörigen Wasserkraft käuflich erwarb. Noch heute prägen die Wieland-Werke als weltweit agierendes Unternehmen das Vöhringer Ortsbild.
Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vöhringen wurde mit seinen zu diesem Zeitpunkt bereits eingemeindeten Ortsteilen Illerberg, Illerzell und Thal am 25. Juni 1977 zur Stadt erhoben.[3]
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Illerzell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die früher selbständige Gemeinde Illerzell mit über 1300 Einwohnern liegt rund drei Kilometer nordwestlich von Vöhringen in der Illertalebene. Die Eingemeindung nach Vöhringen erfolgte am 1. Juli 1972.[4]
Illerberg und Thal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Illerberg mit über 1700 und Thal mit rund 600 Einwohnern liegen rund zwei Kilometer östlich von Vöhringen und sind in ihren Dorfkernen noch von der Landwirtschaft geprägt. Sie sind über Jahrzehnte zu einer Siedlungseinheit zusammengewachsen. Illerberg verfügt über einen unmittelbaren Autobahnanschluss an die A 7 Würzburg–Kempten. Die ehemals selbständigen Gemeinden Illerberg und Thal wurden am 1. Oktober 1970 zusammengeführt[5] und am 1. Januar 1976 nach Vöhringen eingemeindet.[3]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Stadt von 12.266 auf 13.630 um 1364 Einwohner bzw. um 11,1 %.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Stadtrat, dessen Zusammensetzung alle sechs Jahre durch Wahlen neu bestimmt wird, besteht aus 24 ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern. Zuletzt wurde am 15. März 2020 neu gewählt. Die Sitzverteilung ist aus dem nebenstehenden Diagramm zu ersehen sowie der untersten Zeile der folgenden Tabelle zu entnehmen, die auch die Sitzverteilung nach früheren Wahlen zeigt.
Wahljahr | CSU | SPD | Grüne | FWG | parteilos | Gesamt |
2002 | 10 | 7 | 1 | 4 | 1 | 24 Sitze |
2008 | 10 | 7 | 1 | 6 | 0 | 24 Sitze |
2014 | 10 | 8 | 0 | 6 | 0 | 24 Sitze |
2020 | 10 | 6 | 4 | 4 | 0 | 24 Sitze |
Bürgermeister seit der Stadterhebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1976 bis 1996: Erich Josef Geßner (CSU)
- 1996 bis 2020: Karl Janson (parteilos)
- Seit 2020: Michael Neher (CSU); dieser wurde bei der Kommunalwahl 2020 ohne Mitbewerber mit 92,5 % der gültigen Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 45,1 %.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „In Blau ein nach links gerichteter silberner Wellenschrägbalken; oben eine goldene heraldische Lilie, unten ein goldenes Mühlrad.“[6]
Im Jahr der Stadterhebung 1977 angenommen. | |
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hettstedt in Sachsen-Anhalt, seit 1990
- Vizille in der Region Auvergne-Rhône-Alpes (Frankreich), seit 2002
- Venaria Reale im Piemont (Italien), seit 2011
Kultur, Vereine, Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kulturzentrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das 1993 eröffnete Kulturzentrum Wolfgang-Eychmüller-Haus, benannt nach dem Ehrenbürger der Stadt Vöhringen und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Wieland-Werke AG, bildet den gesellschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt in der Stadt und im Umland. Die Räumlichkeiten werden rege und vielfältig von Vereinen, Verbänden und Kunst- und Kulturschaffenden aller Art genutzt. Der große Saal bietet mit seinen rund 600 Plätzen ein anspruchsvolles Forum für zahlreiche Veranstaltungen, wie Tagungen, Konzert- und Theateraufführungen, aber auch Hochzeiten und dergleichen.
Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der größte Verein in der Stadt ist der Sportclub Vöhringen 1893 e. V. mit ca. 3.000 Mitgliedern, verteilt auf 19 Abteilungen.
Der Sportverein (SV) Illerzell 1929 e. V. ist mit 550 Mitgliedern der größte Verein dieses Stadtteils. Der SVI bietet neben Fußball viele Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen.
Der Spiel- und Sportverein (SSV) Illerberg/Thal 1948 e. V. besteht unter anderem aus den Abteilungen Fußball, Gymnastik, Ski, Tennis und Kegeln. „Alle Neune Thal“, die Sportkegelabteilung des SSV, ist der mitgliederstärkste Kegelclub der Region.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vöhringen verfügt über einen Anschluss an die A 7 Ulm-Memmingen. Der zur Staatsstraße heruntergestufte Teil der B 19 Ulm–Memmingen–Kempten wird mittlerweile als Umgehungsstraße an der Stadt vorbeigeführt. Weiter gibt es einen Bahnhof an der Hauptstrecke Ulm–Oberstdorf (Illertalbahn).
Vöhringen liegt am Iller-Radweg, einer Fernverbindung für Radfahrer entlang des Flusses von Ulm bis Oberstdorf.
Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Südlich der Stadt befindet sich ein bedeutendes 380-kV-/220-kV-/110-kV-Umspannwerk. Zu dieser Anlage gehört auch ein 96 Meter hoher, als Stahlbetonkonstruktion ausgeführter Richtfunkturm.
Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wieland-Werke
- Schwegler (Hartmetallverarbeitung)
- Blech & Technik (Blechverarbeitung)
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt verfügt mit ihren zugehörigen Ortsteilen über zwei Grundschulen, eine Mittelschule und Realschule sowie ein Gymnasium. Außerdem werden diverse Kurse der Volkshochschule angeboten und eine Musikschule ist ebenfalls vorhanden.
- Grundschule Illerberg
- Grundschule Nord
- Grundschule Süd
- Uli-Wieland-Mittelschule
- Staatliche Realschule
- Illertal-Gymnasium

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Charles August Fey (* 2. Februar 1862 in Vöhringen als Augustinus Josephus Fey, † 10. November 1944 in San Francisco), Erfinder des Einarmigen Banditen
- Solanus Hermann (* 19. Mai 1909 in Thal als Rudolf Hermann, † 13. Dezember 1950 in nordkoreanischer Lagerhaft), Benediktinermönch in der Abtei Tokwon[7]
- Max Schmidt (1925–2002), Chemiker und Hochschullehrer
- Josef Guter (1929–2014), Sinologe und Buchautor
- Elmar Stegmann (* 1935), ehemaliger Tischtennisnationalspieler
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eintrag zum Wappen von Vöhringen (Iller) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Vöhringen (Iller) in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. August 2019.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 790.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 488.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 540.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Vöhringen (Iller) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Die Märtyrer von Tokwon, Bruder Solanus (Rudolf) Hermann (Memento des Originals vom 24. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. – (Missionsbenediktiner)