Ampfing
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 15′ N, 12° 25′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Mühldorf am Inn | |
Höhe: | 416 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,13 km2 | |
Einwohner: | 7067 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 227 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84539 | |
Vorwahl: | 08636 | |
Kfz-Kennzeichen: | MÜ, VIB, WS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 83 112 | |
Gemeindegliederung: | 63 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schweppermannstr. 1 84539 Ampfing | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ottmar Wimmer (CSU) | |
Lage der Gemeinde Ampfing im Landkreis Mühldorf am Inn | ||
Ampfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.
Geographie
Geographische Lage
Ampfing liegt in der Region Südostoberbayern im Isental rund 24 km östlich von Dorfen, neun Kilometer westlich von Mühldorf, sechs Kilometer nördlich von Waldkraiburg und 72 km östlich der Landeshauptstadt München.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Ampfing hat 63 Ortsteile:[2]
Es gibt die Gemarkungen Ampfing, Salmanskirchen und Stefanskirchen.
Nachbargemeinden
Im Osten grenzt die Gemeinde an Mettenheim, im Süden an das gemeindefreie Gebiet Mühldorfer Hart und an die Stadt Waldkraiburg, im Westen an Heldenstein und Rattenkirchen, im Nordwesten an Schwindegg und Buchbach und im Norden an Oberbergkirchen und Zangberg.
Geschichte
Die ersten mehr als eintausend Jahre
Der Ort wurde erstmals im Jahr 788 in der Notitia Arnonis erwähnt. Bekanntheit erlangte der Ort durch die lange als Schlacht bei Ampfing bezeichnete Schlacht zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen, bei der über die Krone des Heiligen Römischen Reiches auf dem Schlachtfeld entschieden wurde.
Die Pfarrei war von 1220 bis 1802 dem Augustiner-Chorherrenstift Au am Inn inkorporiert. Ampfing gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Neumarkt. Über die Obmannschaft Ampfing übte jedoch das Erzstift Salzburg bis 1803 die niedere Gerichtsbarkeit über seine Untertanen in diesem Gebiet aus.
Ab dem 19. Jahrhundert
Ampfing wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbstständige politische Gemeinde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs befanden sich hier verschiedene Zwangsarbeitslager und das KZ-Außenkommando Mühldorf – Waldlager V/VI des KZ Dachau 0 und war das zweitgrößte Konzentrationslager der so genannten Lagergruppe Mühldorf.
Das 1978 eingegliederte Salmanskirchen war einer der Hauptsitze des Adels- und Rittergeschlechts der Pfaffinger, die das Schloss von Salmanskirchen 1342 errichteten.[3] [4]. Von diesem Schloss ist nur noch die Kirche (die damals von den Pfaffinger zu Ehren von Hl. Johannes Baptist und Johannes d. Evangelist geweiht wurde) sowie das Pfarrhaus erhalten. Die Kirche beinhaltet neben einigen Gräbern des Ritter- und Adelsgeschlechts auch verschiedene Abbildungen, u.a. in den Fenstern der Kirche.[5]
Eingemeindungen
Die Eingemeindungen von Stefanskirchen am 1. Januar 1972[6] und Salmanskirchen am 1. Januar 1978[7] im Zuge der Gemeindegebietsreform vergrößerten das Gemeindegebiet.
Politik
Gemeindeverwaltung
Bürgermeister ist Ottmar Wimmer (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 5.581.000 €, die Gewerbesteuereinnahmen (netto) machten davon mehr als die Hälfte aus (umgerechnet 2.948.000 €).
Wappen
Offizielle Beschreibung: Geteilt von Silber und Blau; oben zwei schräg gekreuzte Morgensterne, unten ein goldener Bohrmeißel.
Die Gemeindefahne erscheint in der Farbenfolge Rot-Gold.
Sehenswürdigkeiten
Plätze, Kirchen und eine Ruine
- evangelische Immanuelkirche
- Pfarrkirche St. Stephanus in Stefanskirchen. Die ursprünglich gotische Kirche (einem romanischen Vorgänger folgend) wurde im 18. Jahrhundert barockisiert, 1882–1887 erweitert und im neugotischen Stil umgestaltet (regotisiert). Die letzte Maßnahme bestimmt bis heute das Erscheinungsbild.
- Filialkirche St. Johannes in Salmanskirchen
- Nebenkirche St. Ulrich (Vogging)
- Schweppermannkapelle
- Theresianum im katholischen Pfarrzentrum
- Ruine eines Rüstungsbunkers im Ortszentrum
siehe auch Liste der Baudenkmäler in Ampfing
Industriedenkmal
1998 wurde das Ampfinger Industriedenkmal in der Nähe des Bahnhofs eröffnet. Das Denkmal soll den Bezug der Gemeinde zur Energiegewinnung, der sich seit 1979 auch durch den Bohrmeißel im Wappen widerspiegelt, verdeutlichen. Vier Exponate sind Teil des Industriedenkmals:
- Dampfmaschine: An derselben Stelle stand von 1923 bis 1987 eine Dampfmaschine und erzeugte Energie für ein Sägewerk. Die ausgestellte Maschine wurde 1954 gebaut und steht seit 1970 in Ampfing.
- Windrad: Von 1930 bis 1989 war das Windrad Teil eines Windbrunnens im Gemeindeteil Windstoß.
- Pumpenbock: Zwischen 1954 und 1997 förderte die Mobil Oil AG auf Ampfinger Boden insgesamt 1,4 Milliarden m³ Erdgas und 551.000 t Erdöl.[8] Nach Beendigung der Förderung schenkte Mobil Oil den hier aufgestellten Pumpenbock der Gemeinde.
- Photovoltaikanlage: Auf dem Glaspavillon befinden sich 48 Solarmodule mit einer Spitzenleistung von je 100 Wp. Die hiermit gewonnenen rund 5.000 kWh pro Jahr werden direkt ins örtliche Versorgungsnetz eingespeist.
Kreuzweg im Isental
2004 wurde der Kreuzweg, der durch Mittel der LEADER-Initiative gefördert wurde und von Ampfing zur Palmberger Kirche führt, aufgestellt. Bildhauer Ernst Lechner stellte den Leidensweg Jesu in 14 Stelen aus Juramarmor dar.
Sport
- TSV Ampfing
- Natur- und Erlebnisbad (Grüne Lagune)
- Kartbahn (Größte in Bayern)
- Schützenverein Almenrausch und Edelweiß
- SV 1925 Stefanskirchen
Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft elf, im produzierenden Gewerbe 1392 und im Bereich Handel und Verkehr 242 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 341 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2124. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 77 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1901 ha. Davon waren 1384 ha Ackerfläche.
Verkehr
Das Gemeindegebiet wird durchzogen von der Staatsstraße 2091 (Neumarkt-Sankt Veit – Trostberg) und der Kreisstraße MÜ 38. Im südlichen Gemeindegebiet verläuft die A 94 (München-Pocking) mit der Ampfing seit dem 4. Dezember 2012 über die Anschlussstelle 18 (Waldkraiburg/Ampfing) und zusätzlich über die Anschlussstelle 19 (Mühldorf-West) angebunden ist.
Ampfing liegt an der Bahnstrecke München–Mühldorf und wird von Regionalzügen der Südostbayernbahn stündlich bedient.
Am nördlichen Ortsrand befindet sich der Flugplatz Ampfing-Waldkraiburg.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 150 Kindergartenplätze mit 202 Kindern
- Volksschulen: zwei mit 41 Lehrern und 662 Schülern
Bekannte Persönlichkeiten
- Hans Baur (1897–1993), Adolf Hitlers Chefpilot und Führer der Flugstaffel „Reichsregierung“
- Marcel Huber (* 1958), Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit
- Tobias M. Huber (* 1988), Film- und Werbeproduzent
- Roland Kneißl (* 1963), Fußballspieler und Manager
- Gerd von Haßler (1928–1989), deutscher Journalist, Hörspielsprecher, Musiker, Autor und Produzent, lebte und arbeitete in Ampfing.
- Bernhard Edmaier (* 1957), Fotograf und Geologe, lebt in Ampfing
- Harald Mothes (* 1956), ehem. DDR-Fußball-Nationalmannschaftsspieler, lebt in Ampfing.
- Lothar Windsperger (1885–1935), Komponist der Romantik und Lektor bei B. Schott & Söhne
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Ampfing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Ortsteile der Gemeinde
- ↑ Heiner Hofmann: Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Stiftes Gars (Quellen und Erörterungen zur bayrischen Geschichte), 1983, Urkunden von 1340, NF 31, Nr. 53, Nr. 58.
- ↑ Geschichte des Ortes
- ↑ Kirchenführer Ampfing (PDF-Datei) ( vom 19. August 2014 im Internet Archive)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 583.
- ↑ Erdölförderung in Ampfing