Annie Famose

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Annie Famose
Annie Famose
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 16. Juni 1944 (79 Jahre)
Geburtsort Jurançon, Frankreich
Karriere
Disziplin Abfahrt, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
Status zurückgetreten
Karriereende 1972
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Universiade 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Grenoble 1968 Riesenslalom
Bronze Grenoble 1968 Slalom
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Gold Portillo 1966 Slalom
Silber Portillo 1966 Abfahrt
Silber Portillo 1966 Kombination
Silber Grenoble 1968 Riesenslalom
Bronze Grenoble 1968 Slalom
Bronze Grenoble 1968 Kombination
 Universiade
Bronze 1962 Villars Slalom
Bronze 1962 Villars Riesenslalom
Gold 1964 Špindlerův Mlýn Slalom
Gold 1964 Špindlerův Mlýn Abfahrt
Gold 1966 Sestriere Slalom
Gold 1966 Sestriere Riesenslalom
Silber 1966 Sestriere Kombination
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 1967
 Einzel-Weltcupsiege 2
 Gesamtweltcup 3. (1967)
 Abfahrtsweltcup 2. (1969/70)
 Riesenslalomweltcup 3. (1967)
 Slalomweltcup 1. (1967)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 0 5 4
 Riesenslalom 0 1 3
 Slalom 2 5 2
 

Annie Famose (* 16. Juni 1944 in Jurançon, Département Pyrénées-Atlantiques) ist eine ehemalige französische Skirennläuferin.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren größten Erfolg konnte sie bei den Skiweltmeisterschaften 1966 in Portillo feiern, als sie Weltmeisterin im Slalom wurde. Darüber hinaus gewann sie (jeweils hinter Marielle Goitschel) zweimal eine Silbermedaille, in der Abfahrt und in der Kombination. Die Silbermedaille in der Abfahrt bekam sie allerdings erst später nachgereicht, denn vorerst schien sie am Bronzerang auf und rückte im Klassement erst durch die Beschlüsse der FIS nach, als sich herausstellte, dass Erika Schinegger ein Mann ist.

Bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble wurde sie im Riesenslalom Zweite hinter Nancy Greene. Ihr Rückstand von 2,64 Sekunden ist der größte, der jemals bei einem Olympia- oder Weltmeisterschaftsrennen gemessen wurde. Im Slalom gewann sie die Bronzemedaille hinter Marielle Goitschel und Nancy Greene. In der Abfahrt erreichte sie den fünften Platz. Vier Jahre später bei den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo fuhr sie in der Abfahrt am 5. Februar auf den achten Platz. Einige Tage später, am 9. Februar, wurde sie von der FIS vorläufig gesperrt, weil sie für Radio Television Luxembourg Kommentare abgegeben hatte, die kommerziell verwertet wurden.[1]

Im Skiweltcup war sie ebenfalls erfolgreich. In der Saison 1967 gewann sie den Slalom-Weltcup, musste diesen Erfolg aber mit der punktegleichen Marielle Goitschel teilen. Zwei Weltcup-Rennen konnte sie für sich entscheiden – am 10. Januar 1967 den Slalom der SDS-Rennen in Grindelwald und am 26. Januar 1967 den Slalom von Saint-Gervais-les-Bains. Außerdem wurde sie elfmal Zweite und neunmal Dritte. Bei den Französischen Meisterschaften gewann sie von 1962 bis 1965 sechs Titel. Außerdem holte sie sich in Val-d’Isère am 17. Dezember 1966 den Sieg im Riesenslalom; dank zusätzlich Rang zwei im Slalom vom 15. Dezember ging auch der Kombinationssieg an sie.[2] Darüber hinaus wurde sie am 25. Januar 1969 Siegerin der Kombination in Saint-Gervais-les-Bains[3] und am 9. Januar 1970 jener von Grindelwald (beide zählten nicht zum Weltcup).[4]

Am 30. Januar 1969 erlitt sie beim „Non-Stop-Training“ zum Arlberg-Kandahar-Rennen in St. Anton am Arlberg einen Wadenbeinbruch und einen Riss der Achillessehne im linken Bein, die ein Karriereende befürchten ließen. Sie führte zu dem damaligen Zeitpunkt die Weltcupwertung mit 101 Punkten an, vor Gertrud Gabl (90 Punkte).[3][5]

Nach der Saison 1972 beendete Famose ihre sportliche Karriere. Heute ist sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau und besitzt mehrere Sportgeschäfte und Restaurants sowie ein Kinderferiendorf in der Skistation Avoriaz im Département Haute-Savoie. Sie wurde 1968 als „Chevalier de la Légion d’honneur“ und 2010 als „Officier de la Légion d’honneur“ geehrt.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele (auch WM)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Portillo 1966: 1. Slalom, 2. Abfahrt, 2. Kombination, 5. Riesenslalom

Weltcupwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annie Famose gewann einmal die Disziplinenwertung im Slalom.

Saison Gesamt Abfahrt Riesenslalom Slalom
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1967 3. 158 5. 38 3. 50 1. 70
1968 6. 123 5. 48 7. 32 8. 43
1968/69 6. 101 4. 35 15. 15 4. 51
1969/70 10. 81 2. 48 12. 33
1970/71 15. 45 7. 29 19. 6 19. 10
1971/72 31. 8 21. 2 18. 6

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Famose errang insgesamt 24 Podestplätze, davon 2 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
10. Januar 1967 Grindelwald Schweiz Slalom
26. Januar 1967 Saint-Gervais-les-Bains Frankreich Slalom

Weitere wichtige Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vorolympische Bewerbe im Februar 1971 in Sapporo: Sieg in der Abfahrt am 8., im Riesenslalom am 11. und Rang 2 im Slalom am 13.[6][7][8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fis sperrte Annie Famose. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. Februar 1972, S. 12.
  2. Annie Famose noch an der Spitze. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. Oktober 1966, S. 14.
  3. a b St. Gervais in Zahlen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. Jänner 1969, S. 12.
  4. Französinnentriumph in Grindelwald. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. Jänner 1970, S. 12.
  5. Sturz beendet Annie Famoses Laufbahn. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 31. Jänner 1969, S. 14.
  6. Japan missachtet Fis-Anweisung. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Februar 1971, S. 15.
  7. Annie Famose nicht zu schlagen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 12. Februar 1971, S. 15.
  8. Rosi Mittermaier siegte im Sturzslalom. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 14. Februar 1971, S. 15.