Bezirk Zell am See

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Basisdaten
Bundesland: Salzburg
Verwaltungssitz: Zell am See
Fläche: 2.640,85 km²
Einwohner: 89.625 (1. Januar 2023)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw./km²
Kfz-Kennzeichen: ZE
Website: BH Zell am See

Der politische Bezirk Zell am See ist deckungsgleich mit dem Pinzgau, einer der fünf Gaue des österreichischen Bundeslandes Salzburg. Der Name Pinzgau stammt von den früher entlang der noch unregulierten Salzach vorkommenden Binsen. Im Osten grenzt der Bezirk an den Pongau, im Westen an das Bundesland Tirol, im Norden an Deutschland und im Süden von Westen nach Osten an Südtirol (Italien), Osttirol und Kärnten.

Geschichte

Im Jahr 923 werden die Grafschaften Ober-, Mittel- und Unterpinzgau in Urkunden erwähnt. Zuerst Teil des Landes Bayern, stand der Pinzgau von 1328 bis zum Jahr 1803 unter der Herrschaft der Salzburger Fürsterzbischöfe. Nachdem der Pinzgau ab 1810 für kurze Zeit unter bayerischer Verwaltung stand, kam er 1816 mit Salzburg zu Oberösterreich. Mit der Entstehung eines eigenen Kronlandes Salzburg 1848 erfolgte die Herausgabe einer Landesverfassung, die auch eine Neuregelung der Landesverwaltung und die Einführung der Gemeindeordnung mit sich brachte. Die Bezirkshauptmannschaft war 1850 bis 1854 in Saalfelden untergebracht und kam dann wieder nach Zell am See.

Geografie und Verkehr

Landschaftlich umfasst der Pinzgau die Einzugsgebiete der oberen Salzach (vom Gerlospass bis zur Einmündung der Gasteiner Ache) und der oberen Saalach (von Saalbach-Hinterglemm bis zur deutschen Grenze am Steinpass). Die Saalach durchfließt nach dem Verlassen des Glemmtales ein sich in nord-südlicher Richtung erstreckendes, zum oberen Salzachtal hin offenes Becken, in dem die Bezirkshauptstadt Zell am See im Süden und die Stadt Saalfelden im Norden liegen. Bei Maishofen, das sich zwischen diesen beiden Gemeinden befindet, liegt die Wasserscheide zwischen der Saalach (hier 757 m Meereshöhe) und dem nur dreieinhalb Kilometer entfernten, nach Süden zur Salzach entwässernden Zeller See (750 m Meereshöhe) weniger als 10 Höhenmeter über der Saalach.

Da der Pinzgau nördlich von Lofer an Deutschland sowie auf dem Alpenhauptkamm (Kamm der Hohen Tauern) im Bereich der Venedigergruppe und der Granatspitzgruppe an Italien grenzt, führen alle innerösterreichischen Verkehrswege von und nach Tirol durch diese Landschaft. Schon 1873/75 wurde sie durch die Salzburg-Tiroler-Bahn erschlossen. Der transalpine Verkehr zwischen Deutschland und Italien berührt das Gebiet aufgrund der schweren Überwindbarkeit der Hohen Tauern dagegen erst seit dem Bau der Großglockner-Hochalpenstraße im Jahre 1935. Eine weitere wichtige Nord-Süd-Verbindung wurde 1967 nach Osttirol mit der Eröffnung des Felbertauerntunnels geschaffen.

Von den Hohen Tauern gehört außerdem die Glocknergruppe zum Pinzgau. Des Weiteren hat der Bezirk Anteil an den Mitteralpen um das Glemmtal, am Steinernern Meer, an den Dientener Bergen und an den Loferer Steinbergen. Die Leoganger Steinberge umfasst er fast vollständig.

Ein für Bergwanderer reizvoller, mehrtägiger Bergwanderweg ist der Pinzgauer Höhenweg, der von Obertauern über Zell am See nach Westen in die Kitzbüheler Alpen führt. Als Verlängerung gibt es einen Weitwanderweg durch Tirol.

Verwaltungsgliederung

Der Bezirk Zell am See gliedert sich in folgende 28 Gemeinden, zu denen drei Städte und vier Marktgemeinden gehören (in Klammern die Einwohnerzahlen vom 1. Januar 2023[1]):

Städte im Bezirk Zell am See

Städte

Marktgemeinden

Gemeinden

Gemeinden im Bezirk Zell am See

Kultur

Der Pinzgau, als Teil des Innergebirgs, hat eine reicht eigenständige Volkskultur, in der Dialektsprache, dem Pinzgauerisch, eine Unterform des Mittelbairischen, mischen sich die Salzburgischen Elemente, die dem Pongauerischen verwandt sind, mit westlichen Tiroler Elementen, im Oberpinzgau mit Südbairischem (süd-/osttirolischem) Einfluss.

Das Heilwissen der Pinzgauerinnen, gesammeltes Wissen rund um die Heilmittel und deren praktische Anwendung im Pinzgau (eine Liste mit 106 Heilmitteln, deren Indikationen und Wirkungen ist erfasst), wurde 2010 als Immaterielle Welterbe, wie es die UNESCO deklariert, in die Österreichliste (Nationales Kulturgut) aufgenommen,[2]ebenso das Hundstoaranggeln am Hohen Hundstein, ein Kampfritual (Ranggeln) und eine der ältesten Sportarten, die im Alpenraum ausgetragen wird.[3]

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2023 (Gebietsstand 1.1.2023) (ODS)
  2. Heilwissen der Pinzgauerinnen. nationalagentur.unesco.at
  3. Hundstoaranggeln. nationalagentur.unesco.at

Weblinks