Bornhöved
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 4′ N, 10° 14′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Segeberg | |
Amt: | Bornhöved | |
Höhe: | 43 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,12 km2 | |
Einwohner: | 3377 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 239 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24619 | |
Vorwahl: | 04323 | |
Kfz-Kennzeichen: | SE | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 60 012 | |
LOCODE: | DE BNV | |
NUTS: | DEF0D | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 3 24610 Trappenkamp | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Dietrich Schwarz (SPD) | |
Lage der Gemeinde Bornhöved im Kreis Segeberg | ||
Bornhöved ist eine Gemeinde im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein.
Geografie und Verkehr
Bornhöved liegt etwa 20 km östlich von Neumünster am Bornhöveder See in ländlicher Umgebung. Hier kreuzen sich die Autobahn Bundesautobahn 21 und die Bundesstraße 430. Von 1911 bis 1961 war Bornhöved Bahnstation der Kleinbahn Kiel–Segeberg, deren Gleise bereits 1962 entfernt wurden.
Geschichte
Der Ort wurde wahrscheinlich von Bischof Vicelin als Kirchdorf gegründet. Die Vicelinkirche St. Jacobi wurde 1149 geweiht.
Von 1299 bis 1426 hatte der Ort lübische Stadtrechte und somit auch einen Bürgermeister und Ratsherren. Außerdem wohnte der Landesälteste von Holstein-Rendsburg im Ort, so dass die Städteversammlung für ganz Holstein bis zum Beginn der Landtage in Kiel im Jahr 1480 in Bornhöved stattfand.
Aufgrund seiner zentralen Lage war der Raum Bornhöved zweimal Ort wichtiger Schlachten: Im Jahre 798 kam es zur Schlacht zwischen den mit Karl dem Großen verbündeten slawischen Abodriten unter ihrem Heerführer Drasco und den Sachsen; und im Jahr 1227 siegte hier Graf Adolf IV. von Schauenburg und Holstein mit einer Koalition norddeutscher Fürsten und Städte über das dänische Heer unter Waldemar II.. Mit dieser blutigen Niederlage, einer der letzten großen Ritterschlachten des Mittelalters, endete der Versuch der dänischen Krone, Norddeutschland zu dominieren.
In Bornhöved fanden häufig Ständeversammlungen der Ritterschaft von Holstein bzw. später auch von Schleswig-Holstein statt. Am 7. Dezember 1813 schließlich fand hier ein Gefecht zwischen dänischen und schwedisch-russisch-preußischen Truppen der Nordarmee statt.
Von 1867 bis 1871 war Bornhöved Sitz eines Amtsgerichts.
Politik
Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2013 fünf Sitze, die SPD und die Wählergemeinschaften BBI und WGB haben je vier Sitze.
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein freischwebendes holsteinisches Wappenschild (in Rot ein silbernes Nesselblatt), auf dessen oberem Rand ein schwarzes flaches Gefäß (Quelleneinfassung) steht, aus dem nach rechts und links je drei lange Wellenlinien sich an beiden Seiten des Nesselblatts herunterziehen. Über der Quelle ein schwebendes goldgelocktes Menschenhaupt.“[2]
Das 1948 verliehene Wappen wurde im Stile eines Stadtsiegels aus dem 15. Jahrhundert gestaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Gemeindegebiet, das vorwiegend durch die Wohnnutzung geprägt ist, gibt es mehrere Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Von 1911 bis 1961 war Bornhöved wichtigster Zwischenbahnhof der Kleinbahn Kiel-Segeberg. Hier befand sich auch das Bahnbetriebswerk mit großer Werkstatt.
Bildung
Mit der im Landtag beschlossenen Schulreform veränderten sich auch die beiden im Ort ansässigen regionalen Schulen, vorerst nur baulich. Ein großer Neubau entstand auf dem ehemaligen Schulhof der Realschule. Dieser soll die benachbarten beiden Bornhöveder Schulen (Grund- und Hauptschule und Realschule) miteinander vorerst baulich, später zu einer gemeinsamen Gemeinschaftsschule verbinden. Bislang bieten die beiden Schulen ihren Schülern eine offene freiwillige Ganztagsschule. Der Schulverband Sventana Bornhöved stellte zuletzt einen Antrag auf eine Gymnasiale Oberstufe der Gemeinschaftsschule in Bornhöved an das Bildungsministerium in Kiel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Bornhöved stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Otto Berg (1861–1944), evangelischer Kirchenmaler
- Claus Möller (* 1942), Politiker
- Ludwig Ross (1806–1859), Archäologe
Literatur
- Georg Pasche: Chronik des Kirchspiels Bornhövede. Nach gedruckten und ungedruckten Quellen, Schleswig 1839. (Faksimile-Nachdruck. Hrsg. vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, Bornhöved 1979)
- Adolf Piening: Chronik von Bornhöved. Wäser, Bad Segeberg 1953.
- Adolf Piening: Chronik von Bornhöved. 2. erw. Auflage. erstellt durch einen Arbeitskreis d. Gemeinde Bornhöved. (Mit) Fortschreibung 1953-77, Bornhöved 1977
- Volker Griese: Schleswig-Holstein. Denkwürdigkeiten der Geschichte. Historische Miniaturen. Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-1283-1. (darin das Kapitel: Weder Sieg noch Niederlage. Das Gefecht bei Bornhöved und seine Folgen, 7. Dezember 1813)
- Erna Gutsche, geb. Piening (Hrsg.): Die Dorfchronik von Bornhöved. (Fortschreibung der Chronik von Adolf Piening). Selbstverlag, Bornhöved 1976.
- Harald Timmermann: Bornhöved in alten Ansichten. Zaltbommel 1987.
- Harald Timmermann: Kennt Ihr sie noch, die alten Bornhöveder. Zaltbommel 1990.
- Harald Timmermann: Das Amt Bornhöved in alten Ansichten. Zaltbommel 1995.
- Klaus Deneke: Materialien zur Person von Dr. Gerhard Gerlich, zur Dr.-Gerlich-Schule Trappenkamp und zur Geschichte der Gemeinden Trappenkamp und Bornhöved. Sudetendeutsches Kulturwerk Schleswig-Holstein, Trappenkamp 2007.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein