Col du Mont Cenis
Col du Mont Cenis | |||
---|---|---|---|
Himmelsrichtung | Norden | Süden | |
Passhöhe | 2081 m | ||
Lage | Savoie, Frankreich | ||
Wasserscheide | Arc → Isère → Rhone | Dora Riparia → Po | |
Talorte | Lanslebourg- Mont-Cenis |
Susa (Metropolitanstadt Turin, Italien) | |
Ausbau | D 1006 | Strada Statale 25 (Italien) | |
Erbaut | 1803 | ||
Wintersperre | Dezember–Mai | ||
Gebirge | Grajische Alpen / Cottische Alpen | ||
Profil | |||
Bergwertung | 1 | HC | |
Ø-Steigung | 6,9 % (682 m / 9,8 km) | 5,2 % (1581 m / 30,5 km) | |
Karte | |||
| |||
Koordinaten | 45° 15′ 37″ N, 6° 54′ 3″ O |
Der Col du Mont Cenis (Colle del Moncenisio) ist ein südlich an das Massiv Mont Cenis anschließender, 2081 m hoher französischer Alpenpass auf der Route von Lanslebourg-Mont-Cenis und Lanslevillard in Frankreich nach Susa in Italien. Diese Route bildet einen Teil der Grenze zwischen den Grajischen Alpen im Norden und den Cottischen Alpen im Süden. Der französische Teil der Region gehört zur äußeren Zone des Parc National de la Vanoise.
Auf einem Hochplateau südlich der Passhöhe befindet sich der Stausee Lac du Mont Cenis. Noch etwas weiter südlich, schon talabwärts, verläuft die Staatsgrenze zwischen Frankreich und Italien. Die Passstraße ist auf französischer Seite die Départementsstraße D 1006 und auf italienischer Seite die Strada Statale SS 25.
Die Grenze zwischen Frankreich und Italien verlief ab der italienischen Staatsgründung 1860 über die Passhöhe. Diese fiel 1947 als ein Teilergebnis der Pariser Friedenskonferenz 1946 zusammen mit dem südlich anschließenden Hochplateau (insgesamt 81,79 Quadratkilometer) an Frankreich,[1] womit der bis 1860 geltende Grenzverlauf von Savoyen wiederhergestellt wurde.
Geschichte
Im Frühsommer 312 überquerte Kaiser Konstantin I. die Passhöhe, als er einen Feldzug gegen Maxentius führte. Die fränkischen Könige Pippin und Karl der Große überquerten ebenfalls an dieser Stelle die Alpen, Pippin 754 und 756, Karl im Jahre 773. Im Januar 1077 überschritt hier Heinrich IV. auf seinem Gang nach Canossa die Alpen und im Oktober 1310 überquerte auf dieser Route Heinrich VII. auf dem Zug nach Rom das Hochgebirge. Die 1803 eröffnete befahrbare Straße ließ Napoléon Bonaparte ausbauen.
Um nicht die Eröffnung des Eisenbahntunnels zwischen Bardonecchia und Modane (Mont-Cenis-Eisenbahntunnel) abwarten zu müssen, wurde später über den Col du Mont Cenis eine Eisenbahnlinie errichtet, die von 1868 bis 1871 in Betrieb war. Sie diente insbesondere der Beförderung englischer Post nach Indien. Die dampfgetriebene Adhäsionsbahn wurde nach dem Fell’schen System ausgerüstet: Eine starke Feder drückte zwei zusätzliche Räder an eine Mittelschiene, so dass auch steile Passagen überwunden werden konnten.
Im Winter 1914 bezwang Alberto Garelli den Pass mit einem selbst gebauten Motorrad, ein Unternehmen, das zur damaligen Zeit als unmöglich galt. Der Pass war fünfmal in die Streckenführung der Tour de France einbezogen, und zwar in den Jahren 1949, 1956, 1961, 1992 und 1999.
Der Bau eines weiteren Eisenbahntunnels, des Mont-Cenis-Basistunnels, ist seit Jahren in der Diskussion.
Tourismus
Das Mont-Cenis-Plateau ist ein beliebtes Ausflugsziel. Bei ‚Les Fontanettes‘ gibt es ein kleines historisches Museum und ein italienisch-französisches Informationszentrum.
Die Fernwanderwege Via Alpina und Alta Via Val di Susa verlaufen über das Mont-Cenis-Plateau.
Galerie
-
Die Passstraße
-
Stausee am Col du Mont Cenis
-
Blick über den Stausee Richtung Staumauer, dahinter Abstieg nach Italien
Literatur
- Sabine Bade, Wolfram Mikuteit: Piemont. (GPS-kartierte Routen – praktische Reisetipps. Wanderführer – mit 38 Touren). Michael Müller, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-566-2.
- Sabine Bade, Wolfram Mikuteit: Alta via Val di Susa. 2. Auflage. fernwege.de, Roxheim 2009, ISBN 978-3-937304-77-9.
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Wikisource): "3"
Einzelnachweise
- ↑ Ernest Weibel: La création des régions autonomes à statut spécial en Italie (= Travaux de droit, d'économie, de sociologie et de sciences politiques. 87, ISSN 0082-6022). Droz, Genf 1971, S. 222 f., (Lausanne, Universität, These, 1971).