Großer Preis der USA 1973

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 Großer Preis der USA 1973
Renndaten
15. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973
Streckenprofil
Name: XVI United States Grand Prix
Datum: 7. Oktober 1973
Ort: Watkins Glen
Kurs: Watkins Glen Grand Prix Race Course
Länge: 320,547 km in 59 Runden à 5,433 km

Wetter: bewölkt und kühl
Pole-Position
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:39,657 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich March
Zeit: 1:41,652 min
Podium
Erster: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich March
Dritter: Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham

Der am 7. Oktober in Watkins Glen stattfindende Große Preis der USA 1973 war das fünfzehnte und letzte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Preis der USA sollte der 100. und letzte Grand Prix des bereits zum dritten Mal als Weltmeister feststehenden Jackie Stewart werden. Mit Spannung wurde das Duell um den zweiten Platz zwischen Emerson Fittipaldi und François Cevert sowie der Ausgang der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft erwartet. Lotus und Tyrrell hatten in diesem Fall noch Titelchancen.

Einige Teams reisten mit drei Fahrzeugen an. McLaren setzte erneut auf Jody Scheckter und bei Tyrrell wurde Chris Amon wie bereits beim Großen Preis von Kanada zwei Wochen zuvor als dritter Fahrer engagiert. Shadow meldete einen dritten Werkswagen für Brian Redman, der somit zu seinem einzigen Grand-Prix-Einsatz in diesem Jahr kam. Jochen Mass hingegen absolvierte bereits seinen dritten Einsatz am Steuer eines zusätzlichen Surtees. Clay Regazzoni kehrte ins B.R.M.-Werksteam zurück. Am Steuer des dritten Werks-Brabham wurde Rolf Stommelen von John Watson vertreten.

Den Platz im zweiten Wagen von Frank Williams erhielt an diesem Wochenende der ehemalige Ferrari-Stammpilot Jacky Ickx.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz eines Unfalls fuhr Ronnie Peterson im Freitags-Training die schnellste Rundenzeit, blieb als einziger Fahrer unter 1:40 min. und demonstrierte damit seine Ambitionen, die neunte Pole-Position des Jahres zu erreichen, was damals einen Rekord darstellte.

Während des Trainings am Samstagvormittag verunglückte François Cevert bei hoher Geschwindigkeit. Er kollidierte mit den Leitplanken und war sofort tot. Aufgrund dieser traurigen Nachricht sank die Motivation der übrigen Fahrer, sodass niemand mehr die von Peterson am Vortag aufgestellte Rundenbestzeit unterbot und der Schwede tatsächlich erneut den ersten Startplatz erreichte. Neben ihm startete Carlos Reutemann aus der ersten Reihe. Dahinter teilten sich Emerson Fittipaldi und James Hunt die zweite Reihe.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Team Tyrrell entschied, aus Respekt vor seinem tödlich verunglückten Fahrer François Cevert die beiden verbliebenen Wagen von Jackie Stewart und Chris Amon vom restlichen Rennwochenende zurückzuziehen. Damit war die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft automatisch zugunsten von Lotus entschieden.

Peterson setzte seine Pole in eine Führung um, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Dahinter überholte Hunt in der fünften Runde Reutemann und nahm den zweiten Platz ein. Denis Hulme gelangte an Mike Hailwood und Emerson Fittipaldi vorbei auf den vierten Rang.

Peterson konnte sich während des gesamten Rennens nicht wesentlich von Hunt absetzen. Reutemann folgte hingegen mit deutlichem Abstand. Fittipaldi fiel durch einen Boxenstopp zurück, den er einlegen musste, nachdem er seine Reifen bei einem abrupten Bremsmanöver beschädigt hatte. Dieses war nötig gewesen, um dem sich drehenden Jody Scheckter auszuweichen.

Bis zuletzt sah James Hunt Chancen auf den Sieg, kreuzte jedoch letztendlich knappe sechs Zehntelsekunden hinter Peterson die Ziellinie.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 1 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72E Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Schweden Ronnie Peterson
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 4 Italien Arturo Merzario Ferrari 312B3 Ferrari 001/11 3.0 F12 G
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 5 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 006 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
6 Frankreich François Cevert
29 Neuseeland Chris Amon Tyrrell 005
Vereinigtes Konigreich Yardley Team McLaren 0 Sudafrika 1961 Jody Scheckter McLaren M23 G
7 Neuseeland Denis Hulme
8 Vereinigte Staaten Peter Revson
Vereinigtes Konigreich Ceramica Pagnossin Team 9 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham BT42 G
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 10 Argentinien Carlos Reutemann
11 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing 12 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Shadow DN1 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 15 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler March 731 G
Vereinigtes Konigreich UOP Shadow Racing Team 16 Vereinigte Staaten George Follmer Shadow DN1 G
17 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
31 Vereinigtes Konigreich Brian Redman
Vereinigtes Konigreich March Racing Team 18 Frankreich Jean-Pierre Jarier March 731 G
Vereinigtes Konigreich Marlboro B.R.M. 19 Schweiz Clay Regazzoni BRM P160E BRM P142 3.0 V12 F
20 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
21 Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Brooke Bond Oxo Team Surtees 23 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees TS14A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
24 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 30 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 25 Neuseeland Howden Ganley Iso-Marlboro IR F
26 Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 27 Vereinigtes Konigreich James Hunt March 731 G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 28 Liechtenstein 1937 Rikky von Opel Ensign N173 F

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:39,657 196,261 km/h 01
02 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:40,013 195,563 km/h 02
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:40,393 194,822 km/h 03
04 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:40,444 194,723 km/h DNS
05 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:40,520 194,576 km/h 04
06 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:40,635 194,354 km/h 05
07 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:40,844 193,951 km/h 06
08 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:40,895 193,853 km/h 07
09 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:40,907 193,830 km/h 08
10 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:41,125 193,412 km/h 09
11 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:41,321 193,038 km/h 10
12 Italien Arturo Merzario Italien Ferrari 1:41,455 192,783 km/h 11
13 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:41,679 192,358 km/h 12
14 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:42,247 191,290 km/h 13
15 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:42,417 190,972 km/h 14
16 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:42,468 190,877 km/h 15
17 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:42,517 190,786 km/h 16
18 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:42,752 190,350 km/h 17
19 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:42,848 190,172 km/h 18
20 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 1:43,166 189,586 km/h 19
21 Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:43,387 189,180 km/h 20
22 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:43,543 188,895 km/h 21
23 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:43,650 188,700 km/h 22
24 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 1:43,885 188,274 km/h 23
25 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:43,887 188,270 km/h 24
26 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:44,478 187,205 km/h 25
27 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:45,032 186,218 km/h 26
28 Liechtenstein 1937 Rikky von Opel Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:45,441 185,495 km/h 27

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 59 0 1:41:15,779 01
02 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich March-Ford 59 0 + 0,668 04 1:41,652
03 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 59 0 + 22,930 02
04 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 59 0 + 50,226 08
05 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 59 0 + 1:20,367 07
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 59 1 + 1:47,945 03
07 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 58 0 + 1 Runde 23
08 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 58 0 + 1 Runde 15
09 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 58 1 + 1 Runde 14
10 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 58 0 + 1 Runde 26
11 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich March-Ford 57 0 DNF 17 Unfall
12 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 57 0 + 2 Runden 19
13 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 57 0 + 2 Runden 18
14 Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 57 0 + 2 Runden 20
15 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 55 0 + 4 Runden 22
16 Italien Arturo Merzario Italien Ferrari 55 0 + 4 Runden 11
Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 52 0 NC 25 nicht gewertet
Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 39 0 DNF 10 Aufhängungsschaden
Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 35 0 DNF 16 Motorschaden
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 35 3 DNF 21 defekte Kraftstoffpumpe
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 34 0 DNF 06 Aufhängungsschaden
Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 32 0 DNF 09 Aufhängungsschaden
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 07 0 DNF 24 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Brian Redman Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 05 0 DSQ 13 disqualifiziert
Liechtenstein 1937 Rikky von Opel Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 00 0 DNF 27 gebrochener Gashebel
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 0 DNS 05 nicht gestartet
Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 0 DNS 12 nicht gestartet

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 71
02 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 55
03 Schweden Ronnie Peterson Lotus 52
04 Frankreich François Cevert Tyrrell 47
05 Vereinigte Staaten Peter Revson McLaren 38
06 Neuseeland Denis Hulme McLaren 26
07 Argentinien Carlos Reutemann Brabham 16
08 Vereinigtes Konigreich James Hunt March 14
09 Belgien Jacky Ickx Ferrari / McLaren 12
10 Frankreich Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 9
11 Brasilien 1968 Carlos Pace Surtees 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12 Italien Arturo Merzario Ferrari 6
13 Vereinigte Staaten George Follmer Shadow 5
14 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Shadow 4
15 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham 3
16 Italien Andrea de Adamich Brabham 3
17 Schweiz Clay Regazzoni B.R.M. 2
18 Osterreich Niki Lauda B.R.M. 2
19 Niederlande Gijs van Lennep Iso-Marlboro 1
20 Neuseeland Howden Ganley Iso-Marlboro 1
21 Neuseeland Chris Amon Tecno 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus 92
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 82
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 58
04 Vereinigtes Konigreich Brabham 22
05 Vereinigtes Konigreich March 14
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 12
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Italien Ferrari 12
08 Vereinigtes Konigreich Shadow 9
09 Vereinigtes Konigreich Surtees 7
10 Vereinigtes Konigreich Iso-Marlboro 2
11 Italien Tecno 1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis der USA 1973 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 11. September 2011 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 23. Juli 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 10. November 2005 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)