Kirchstetten (Niederösterreich)
Marktgemeinde Kirchstetten
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 17,76 km² | |
Koordinaten: | 48° 11′ N, 15° 49′ O | |
Höhe: | 270 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.272 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 128 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3062 | |
Vorwahl: | 02743 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 19 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wiener Straße 32 3062 Kirchstetten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Paul Horsak (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Kirchstetten im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kirchstetten ist eine Marktgemeinde im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich mit 2272 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).
Geografie
Kirchstetten liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 17,76 Quadratkilometer, 22,28 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[1]):
- Aschberg (49)
- Doppel (75)
- Fuchsberg (37)
- Gstockert (36)
- Hinterholz (105)
- Kirchstetten (699)
- Ober-Wolfsbach (91)
- Paltram (193)
- Pettenau (29)
- Senning (14)
- Sichelbach (132)
- Totzenbach (473)
- Waasen (107)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Doppel, Kirchstetten, Oberwolfsbach, Paltram, Senning, Sichelbach, Totzenbach und Waasen.
Kirchstetten ist Mitglied der Wienerwald Initiativ Region.
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Um 450 entstand der Hunnenhügel, ein Erdwall, auf dem sich wahrscheinlich eine Wehranlage befand. 1130 wird "Chirichstetten" als selbstständige Pfarre erstmals urkundlich erwähnt. 1374 kam es zur Abspaltung der Pfarre Totzenbach von Kirchstetten. 1529 erfolgte Zerstörung des Schlosses Kirchstetten durch die Türken. 1622 kam Kirchstetten zur Pfarre Ollersbach. Um 1850 entstanden die Gemeinden Kirchstetten und Totzenbach, die 1971 zur Gemeinde Kirchstetten vereinigt wurden. 1999 erhielt Kirchstetten das Marktrecht zurück, das es schon seit dem 14. Jahrhundert bis zum ersten Türkenkrieg gehabt hatte.
Der Dichter Josef Weinheber (Anwesen in der heutigen Josef-Weinheber-Straße) und der anglo-amerikanische Lyriker W. H. Auden (Hinterholz 6) haben Kirchstetten zu ihrer zweiten Heimat und letzten Ruhestätte gewählt. Der Schauspieler Roland Düringer wohnte in Kirchstetten, sein erstes Solo-Kabarettprogramm nannte er Hinterholzacht, 20 Jahre Abrechnung, die Kinofassung Hinterholz 8 war 1998 der meistbesuchte einheimische Film in Österreich.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1814 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 1617 Einwohner, 1981 1451 und im Jahr 1971 1358 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Paul Horsak.[2] Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 folgende Mandatsverteilung:
Liste ÖVP 12, SPÖ 5, FPÖ 2 und Liste Die Grünen 2.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Wasserschloss Totzenbach
- Audenhaus mit Dokumentationsraum und originalem Arbeitszimmer des amerikanischen Lyrikers britischer Herkunft W. H. Auden. Es befindet sich in Kirchstetten, Hinterholz 6.[3]
- Weinhebermuseum in der Josef-Weinheber-Straße, mit Grabstätte
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 62, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 52. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 827. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,96 Prozent.
Persönlichkeiten
Personen mit Beziehung zum Ort
- Josef Weinheber (1892–1945), österreichischer Dichter und Lyriker, erwarb 1936 in Kirchstetten ein Haus, in dem sich heute das Weinhebermuseum befindet. Im Garten des Hauses befindet sich seine Grabstätte.
- Wystan Hugh Auden (1907 in York (GB)-1973 in Wien), englischer, seit 1946 amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, ab 1957 bis zu seinem Tod verbrachte Auden den Sommer in Kirchstetten, wo er auch begraben ist.
- Roland Düringer (* 1963), österreichischer Kabarettist und Schauspieler, wohnte in Kirchstetten. Sein erstes Solo-Kabarettprogramm nannte er Hinterholzacht, 20 Jahre Abrechnung. Die Kinofassung Hinterholz 8 war 1998 der meistbesuchte einheimische Film in Österreich.
- Bertha Ehnn, Opernsängerin hatte ein Anwesen in Aschberg, wo sie am 2. März 1932 verstarb.
Literatur
- Andreas Brunner: Auden: „Hier wird die Stille zu Dingen“. Der britische Lyriker W. H. Auden und sein Haus in Kirchstetten. In: Wiener Zeitung extra - Lexikon. (Online-Version [abgerufen am 4. Juli 2010] Audens und sein Haus in Hinterholz, mit einem Schlenker zu Düringer).
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011
- ↑ Bezirkshauptmannschaft St. Pölten: Amtsblatt. Ausgabe Nr. 18 vom 15. September 2010, Seite 3
- ↑ Gemeindeseite über das Audenhaus eingesehen, 6. Sept. 2016
Weblinks
- Marktgemeinde Kirchstetten Homepage der Gemeinde
- 31919 – Kirchstetten (Niederösterreich). Gemeindedaten der Statistik Austria