Klein Nordende
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 43′ N, 9° 39′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Amt: | Elmshorn-Land | |
Höhe: | 10 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,79 km2 | |
Einwohner: | 3461 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 321 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25336 | |
Vorwahl: | 04121 | |
Kfz-Kennzeichen: | PI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 029 | |
NUTS: | DEF09 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Lornsenstr. 52 25335 Elmshorn | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans-Barthold Schinckel (WG) | |
Lage der Gemeinde Klein Nordende im Kreis Pinneberg | ||
Klein Nordende ist eine Gemeinde südwestlich von Elmshorn im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.
Geografie und Verkehr
Klein Nordende liegt südlich von Elmshorn in ländlicher Umgebung. Im Westen verläuft die Bundesstraße 431.
Geschichte
Ausgliederungen
Mit Wirkung vom 1. April 1938 wurde der flächenmäßig kleine Ortsteil Lieth, in dem jedoch 61 Prozent der Einwohner lebten, abgetrennt und in die Stadt Elmshorn eingemeindet. Umgekehrt erhielt Klein Nordende einen Teil der aufgelösten Gemeinde Hainholz mit der Folge, dass sich das Gebiet per Saldo deutlich vergrößerte.[2]
Am 1. Januar 1974 und am 1. Januar 1982 wurden jeweils Gebiete mit damals knapp 300 Einwohnern (1974) bzw. etwa 100 Einwohnern (1982) an die Stadt Elmshorn abgetreten.[3]
Politik
Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. Mai 2013
Partei | Prozent | Sitze |
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Wählergemeinschaft Klein Nordende (WG) | 64,5 % | 11 |
SPD | 19,5 % | 3 |
CDU | 16,1 % | 3 |
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem silbernen Bruchstein ein aufrechtes silbernes Spargelbund und zwei silberne beblätterte Rohrkolben nebeneinander.“[4]
Gemeindepartnerschaft
Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Zempin auf Usedom.
Ziegelei und Kalkgrube
Geschichte
Beim Bau der Eisenbahnstrecke Altona-Kiel im Jahr 1844 wurden an der heutigen Blockstelle Lieth Erdschichten aus dem Perm freigelegt, darunter rote Tone aus dem Rotliegenden. In der Folge entstand 1847 dort der Ziegeleibetrieb Rotenlehm, der die Tone abbaute und zu Backsteinen verarbeitete. Beim Tonabbau stieß man auf Kalk, der seit 1925 ebenfalls abgebaut wurde. Die Ziegelei stellte den Betrieb 1965 ein, der Kalkabbau in der Liether Grube wurde bis 1986 fortgeführt. Die alten Ziegeleigebäude stehen nicht unter Denkmalschutz und sind dem fortschreitenden Verfall preisgegeben.
Die Liether Kalkgrube heute
Nach der wirtschaftlichen Erschöpfung der Vorkommen blieb die Grube als geologisches Denkmal und Naturschutzgebiet erhalten. Durch den unter der Region liegenden Elmshorner Salzstock wurden über 200 Millionen Jahre alte Erdschichten an die Oberfläche gedrückt, die sich somit leicht untersuchen lassen. In der Mitte der Grube ist der den Salzstock abdeckende Kalkhut sichtbar, der der Grube ihren heutigen Namen gab, in Randbereichen befindet sich ein kleineres Braunkohleflöz. Die Liether Kalkgrube bietet in Nordeuropa zwischen Schweden und dem Harz den besten Einblick in geologische Formationen. Fossilien- und Werkzeugfunde legen den Schluss nahe, dass die Umgebung bereits den steinzeitlichen Jägern und Sammlern vor ca. 10.000 bis 14.000 Jahren als Lagerplatz diente.
Da die Grube am historischen Ochsenweg liegt, stellt sie eine beliebte Etappe für Radtouren dar. Neben einem Rundwanderweg um die Grube führt ein geo-ökologischer Lehrpfad bis in die Grubenmitte.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Der Norddeutsche Rundfunk zeichnet regelmäßig auf einem zum Café umgebauten Bauernhof in Klein Nordende, dem Töverhuus, die Sendung Lüders Krug auf.
- Sehenswert ist auch die Dorfstraße, eine Allee mit Baumwuchs auf beiden Seiten.
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Liether Kalkgrube
freigelegte Gesteine aus dem Perm -
Ehemalige Ziegelei Rotenlehm
Betriebshaus (2000) -
Das Töverhuus
Sendeort des NDR -
Gedenkstein an die tiefste Erdbohrung Deutschlands
Ende des 19. Jahrhunderts
Literatur
- Danker-Carstensen, Peter: Ortsgeschichte Klein Nordende, herausgegeben von der Gemeinde, Schleswig 1997
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ vgl. Danker-Carstensen, a.a.O., bes. Seite 102
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 183 und 813.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein