Landkreis Hofgeismar
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 51° 30′ N, 9° 23′ O | |
Bestandszeitraum: | 1821–1972 | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Verwaltungssitz: | Hofgeismar | |
Fläche: | 600,81 km2 | |
Einwohner: | 57.400 (31. Dez. 1971) | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | HOG | |
Kreisschlüssel: | 06 2 36 | |
Kreisgliederung: | 15 Gemeinden |
Der Landkreis Hofgeismar war bis 1972 ein Landkreis in Hessen. Sein ehemaliges Gebiet gehört heute zum Landkreis Kassel. Kreisstadt war die Stadt Hofgeismar.
Geographie
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzte Anfang 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Northeim und Münden (beide in Niedersachsen), Kassel und Wolfhagen (beide in Hessen) sowie an die Kreise Warburg und Höxter (beide in Nordrhein-Westfalen).
Reinhardswald
Über 40 % des ehemaligen Kreisgebiets bestanden aus dem Reinhardswald, einem waldreichen Mittelgebirge zwischen Kassel im Süden und Bad Karlshafen im Norden sowie Hann. Münden im Osten und Hofgeismar im Westen.
Der Reinhardswald ist die Heimat vieler Sagen und Legenden sowie Grimmscher Märchen und beheimatet bis heute das Märchenschloss Sababurg. Im Reinhardswald wurde auch über Jahrhunderte hinweg Bergbau betrieben. Auf den Hochlagen des 472,1 m ü. NN hohen Gahrenbergs ist die Braunkohleförderung ab dem Jahr 1575 urkundlich belegt. Mit der Schicht am 30. Oktober 1970 wurde die letzte Kohle aus dem Gahrenberg gewonnen.
Geschichte
Der Landkreis Hofgeismar wurde am 21. August 1821 als Kreis Hofgeismar in Kurhessen gebildet. Mit der Annexion Kurhessens durch Preußen im Jahr 1866 wurde auch der Kreis Hofgeismar preußisch und 1867 Teil des neuen Regierungsbezirks Kassel der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Am 1. Dezember 1970 schied die Gemeinde Hohenkirchen aus dem Landkreis aus und wurde in die neue Gemeinde Espenau im Landkreis Kassel eingegliedert.
Im Rahmen der hessischen Kreisreform entstand am 1. August 1972 aus den ehemaligen Landkreisen Hofgeismar, Wolfhagen und Kassel der neue Landkreis Kassel.[1]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Bevölkerungszahl durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener stark zu.
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1871 | 36.317 | [2] |
1890 | 33.362 | [3] |
1900 | 36.109 | [3] |
1910 | 36.880 | [3] |
1925 | 39.249 | [3] |
1933 | 40.422 | [3] |
1939 | 40.665 | [3] |
1950 | 66.128 | [3] |
1960 | 58.300 | [3] |
1970 | 59.300 | [4] |
1971 | 57.400 | [5] |
Landräte
- 1851–1853 Florus Auffarth (1815–1875)
- 1868–1875 Otto von Dehn-Rotfelser
- 1875–1881 Adolph Friedrich Edwin von Posadowski-Wehner
- 1881–1886 Richard Wentzel
- 1886–1898 Ludwig Friedrich Franz Beckhaus (1853–1936)
- 1898–1908 Karl Rieß von Scheurnschloß (1863–1949)
- 1908–1919 Georg Riedesel zu Eisenbach
- 1919–1924 Karl zu Solms-Laubach
- 1924–1933 Conrad Prange (1887–1945)
- 1933–1935 Wilhelm Braun
- 1935–1943 Johann Graack
- 1943–1945 Gerhard Luyken
- 1945–1948 Karl Höner (SPD)
- 1948–1966 Artur Steinbrenner (FWG)
- 1966–1972 Gerhard Arnold (SPD)
Städte und Gemeinden
Stand 1969
Bis zu den ersten Gemeindefusionen im Jahre 1970 bestand der Landkreis Hofgeismar aus 50 Gemeinden, von denen sieben das Stadtrecht besaßen:
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Stand 31. Juli 1972
Nach einer Reihe von Gemeindefusionen bestanden im Landkreis Hofgeismar zum Zeitpunkt seiner Auflösung am 31. Juli 1972 noch 15 Gemeinden:
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Gleichzeitig mit der Auflösung des Kreises fanden zum 1. August 1972 noch weitere Eingemeindungen statt. Ehrsten und Obermeiser wurden nach Calden, Helmarshausen nach Karlshafen, Zwergen nach Liebenau und Heisebeck nach Oberweser eingemeindet. Damit traten zehn Gemeinden aus dem Altkreis Hofgeismar in den neuen Landkreis Kassel ein.
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HOG zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Juli 1972 ausgegeben. Seit dem 2. Januar 2013 ist es im Landkreis Kassel wieder erhältlich.
Literatur
- Artur Steinbrenner, Wirtschaft und Verkehr im Kreise Hofgeismar, in: Kreis Hofgeismar, Handbuch des Heimatbundes für Kurhessen, Waldeck und Oberhessen III, Marburg/ Lahn 1966, S. 51 ff.
- Helmut Jäger: Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Kreise Hofgeismar - Immenhausen : Magistrat d. Stadt, 1988, Unbearb. Nachdr. [d. Ausg.] Göttingen, Geograph. Inst. d. Univ., 1951
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
- ↑ a b c d e f g h Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 2. Januar 2015.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
Weblinks
- Landkreis Hofgeismar Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 21. Dezember 2014.
- Landkreis Kassel