Malsfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 5′ N, 9° 32′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Höhe: | 192 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,52 km2 | |
Einwohner: | 3989 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34323 | |
Vorwahlen: | 05661, 05662, 05664 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR, FZ, MEG, ZIG | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 013 | |
LOCODE: | DE MFL | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lindenstraße 1 34323 Malsfeld | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Herbert Vaupel | |
Lage der Gemeinde Malsfeld im Schwalm-Eder-Kreis | ||
Malsfeld ist eine Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen an der Fulda.
Geografie
Nachbargemeinden
Malsfeld grenzt im Norden an die Städte Felsberg und Melsungen, im Osten an die Gemeinde Morschen, im Süden an die Gemeinde Knüllwald, sowie im Westen an die Stadt Homberg (Efze) (alle im Schwalm-Eder-Kreis).
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Beiseförth, Dagobertshausen, Elfershausen, Mosheim, Malsfeld und Ostheim und Sipperhausen.
Beiseförth
Obwohl erst 1348 erstmals urkundlich als „Beysenvorte“ erwähnt, wird die Ortsgründung auf das 8. Jahrhundert geschätzt. 1603 wurde „Beysenfort“ ein Lehen von Philip von Scholley. Bis ca. 1870 war der Schiffsverkehr auf der Fulda mit Kassel und Hersfeld eine ebenso wichtige Einnahmequelle wie Leinenweberei und später Korbflechterei.
Der ehemalige Luftkurort wurde früher häufig von Arbeitern aus dem Ruhrgebiet besucht, die von ihren Firmen zur Erholung nach Beiseförth geschickt wurden. So hielten sich in den Sommermonaten teils mehr Besucher als Einwohner in der Ortschaft auf.
Sehenswert sind das Schiffhaus an der Mündung der Beise, das Korbmachermuseum und die Fahrradseilbahn an der Fulda.
Dagobertshausen
Einer Sage nach leitet sich der Name Dagobertshausen vom Frankenkönig Dagobert I. ab, der an diesem Ort im Jahre 631 die Wenden geschlagen haben soll. Offiziell verwendet wird dieser Namen aber erst seit 1747, davor waren auch „Dabelshusen“, „Dageboldishus“ und „Taboldshusen“ gebräuchlich.
Dagobert I. soll auch eine Kirche gestiftet haben, an deren Platz heute die um 1400 erbaute Wehrkirche steht.
Elfershausen
Elfershausen wird erstmals 1253 urkundlich erwähnt, als der gesamte Ort vom Graf von Felsberg dem Kloster Breitenau zum Geschenk gemacht wurde. Nach der Reformation ging der Ort in den Besitz von Landgrafen über. Seit 1770 umfasste die „Domäne Elfershausen“ auch Teile von Dagobertshausen; die Domäne wurde 1971 aufgelöst. Die Zusammenlegung von Elfershausen mit Malsfeld war der Beginn der späteren „Großgemeinde Malsfeld“, die im Rahmen der kommunalen Gebietsreform gebildet wurde.
Der Sälzerweg, eine Handelsstraße zwischen Leipzig und Frankfurt verläuft nördlich von Elfershausen. Die Einwohner von Elfershausen waren hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig.
Mosheim
Mosheim ist der älteste Ortsteil der seit 1974 bestehenden Gemeinde Malsfeld.
Das Dorf hat ca. 480 Einwohner. Mit seinem Neubaugebiet ist es auf Zuwachs angelegt. Nach dem Bau einer modernen Kanalisation wurden viele Straße erneuert. Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms des Landes Hessen bekam der Lindenplatz einen Dorfbrunnen. Das Ehrenmal erhielt einen neuen Platz. Mit Grünanlagen zeigt sich der Ort in neuem Kleid. Im Ort sind mehr als 30 eigenständige Betriebe und Gewerbetreibende angesiedelt.
Das Bild des Ortskerns von Mosheim wird bis heute von bäuerlichen Höfen bestimmt, obwohl nur noch wenige Betriebe von Vollerwerbslandwirten geführt werden. Die freigewordenen Stallungen werden zunehmend mehr von Pferdeliebhaber als Unterstellplätze genutzt. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben pflegen die Mosheimer im Landfrauenverein, im Tauberverein „Mosenberger Bote“, dem Sportverein TSV Ost-Mosheim und dem noch jungen Heimatverein. Die Freiwillige Feuerwehr verfügt über Schulungs- und Aufenthaltsräume. Das Dorfgemeinschaftshaus bietet in mehreren Räumen Platz für Familienfeiern, Vereinstreffen oder Versammlungen
Mosheimer Geschichte:
Die mit der Endung „-heim“ versehenen Ortsnamen deuten auf ihre Entstehung in der Siedlungsperiode zwischen 400 und 800 nach Christus hin. Diese Dörfer sind zumeist von Franken gegründet worden, die seit dem Jahr 500 Niederhessen besetzten und den Hessengau mit der Gauhauptstadt Büraberg organisierten. Im „Breviarum Lulli, einer Urkunde des Klosters Hersfeld, wird „Mazheim“ (maz = Mahl/ Speise) zum ersten Mal erwähnt. Für Ortsjubiläen nennt das Hessischen Staatsarchiv das Todesjahr des Hersfelder Bischof Lullus als Zeitpunkt der urkundlichen Ersterwähnung. Demnach darf Mosheim in 2011 sein 1225-jähriges Jubiläum feiern. Ferner wird Mosheim unter den Schenkungen aus dem Hessengau an das Kloster Fulda im „Codex Eberhardi“ erwähnt. Diese Schenkung fällt in die Regierungszeit des Abtes Ratgar (802 bis 817). Der Ort heißt 1266 Masheim, 1376 Moßheym, 1428 Maßheim und 1600 Mosheimb. In 1194 schenkte der Abt Siegfried von Hersfeld dem Kloster Blankenheim die Mutterkirche Sipperhausen mit der Filiale Mazheim. 1324 kam das Dorf über Konrad von Hebel unter hessische Hoheit. Von 1219 bis 1450 hatte Mosheim einen Ortsadel.
Am 26. Oktober 1896 wurden viele Wohnhäuser, Stallungen und Scheunen im ostwärts gelegenen Dorfteil Opfer eines Großfeuers. Am Baustil der wiedererrichteten Gebäude kann man das Ausmaß dieser Brandkatastrophe heute noch ablesen. Der betongegossene Kirchturm lässt auf eine moderne Kirche schließen, der dahinter liegende Hauptbau der Kirche hat jedoch spätgotischen Ursprung und wurde um das Jahr 1500 gebaut. 1174 wird bereits eine Kapelle erwähnt. Nach teilweiser Zerstörung im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche 1752 erweitert. 1969 wurde sie vollständig umgestaltet.
Seit 1974 besitzt der Ort eine Friedhofskapelle. 1992 fand in Mosheim der letzte katholische Gottesdienst statt. 45 Jahre lang hatten sich die katholischen Gläubigen in einem früheren Tanzsaal versammelt.
Malsfeld
Malsfeld ist der nach Einwohnerzahlen größte Ort der Gemeinde. Hier befindet sich auch das Rathaus. Inzwischen ist es über den Fährberg mit Beiseförth fast unmittelbar verbunden.
Ostheim
Ostheim wurde zwischen 1145 und 1159 erstmals urkundlich erwähnt. In Steinbrüchen wurde Basalt abgebaut, ebenso Braunkohle im Tagebau und Untertagebau.
Sipperhausen
Sipperhausen liegt zwischen Homberg/Efze und Melsungen. Es wird 943 erstmals als Wüstung „Swidburg“, dann 1142 als „Swipergehusen“ urkundlich erwähnt. Der Ortsteil umfasst auch die Siedlung Bubenrode, seit 1377 ein Rittergut des Adelsgeschlechts von der Malsburg.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 17,2 | 4 | 18,6 | 4 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 56,5 | 13 | 54,6 | 13 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,4 | 1 | – | – |
GL | Gemeinschaftsliste Hochland-Fuldatal | 20,9 | 5 | 25,4 | 6 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Malsfeld | – | – | 1,3 | 0 |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | |
Wahlbeteiligung in % | 61,2 | 71,5 |
Partnerschaften
Malsfeld unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Bag in Ungarn seit 1996, Moyaux in Frankreich seit 1984 und Unterschönau in Thüringen seit 1990.
Verkehr
Malsfeld ist eine Anschlussstelle an der Bundesautobahn 7. In Malsfeld und dem Ortsteil Beiseförth gibt es außerdem einen Bahnhof auf der Bahnstrecke Bebra-Kassel mit Nahverkehrshalt. Angegliedert ist außerdem ein Umschlagbahnhof für den Containerverkehr.
Freizeitmöglichkeiten
- Campingplatz mit Badesee an der Fulda
Sehenswürdigkeiten
- Korbmachermuseum in Beiseförth
- Brauerei Malsfeld
Spezialitäten
Malsfelder Bier; Fleisch- und Wurstwaren aus Dagobertshausen
Persönlichkeiten
- Wilhelm Ellenberger (Begründer der modernen Veterinäranatomie)
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Homepage der Gemeinde Malsfeld