NBA 1956/57

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National Basketball Association
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Dauer 27. Oktober 1956 – 13. April 1957
Saisonspiele je Team 72
Anzahl der Teams 8
Top Seed
Beste Bilanz Boston Celtics
Saison MVP Bob Cousy (Boston Celtics)
Top scorer Paul Arizin (Philadelphia Warriors)
Playoffs
Eastern Division-Champion Boston Celtics
Western Division-Champion St. Louis Hawks
Finals
NBA-Meister Boston Celtics

Die NBA-Saison 1956/57 war die elfte Saison der National Basketball Association (NBA). Sie begann am 27. Oktober 1956 und endete regulär nach 288 Spielen am 13. März 1957. Die Postseason begann nach zwei Tie-Breaks am 14. und 16. März ebenfalls am 16. desselben Monats und endete am 13. April mit 4—3 Finalsiegen der Boston Celtics über die St. Louis Hawks.

Saisonnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschlusstabellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. = Rang,  = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner

Eastern Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NBA 1956/57 (USA)
NBA 1956/57 (USA)
Philadelphia
New York
Syracuse
Boston
Minneapolis
Rochester
Fort Wayne
St. Louis
NBA 1956/57: Western Division in Rot, Eastern Division in Blau.
Pl. Mannschaft Sp S—N % GB Heim Ausw. Neutr. Div.
1. Boston Celtics 72 44—28 .611 27—40 12—19 05—50 20—16
2. Syracuse Nationals 72 38—34 .528 060 22—90 12—19 04—60 20—16
3. Philadelphia Warriors 72 37—35 .514 070 26—50 05—26 06—40 17—19
4. New York Knicks 72 36—36 .500 080 18—10 09—20 09—60 15—21

Western Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Mannschaft Sp S—N % GB Heim Ausw. Neutr. Div.
1. 0Fort Wayne Pistons0 72 34—38 .472 23—80 07—24 04—60 17—19
2. Minneapolis Lakers 72 34—38 .472 18—13 09—22 07—30 18—18
3. St. Louis Hawks 72 34—38 .472 18—13 11—20 05—50 22—14
4. Rochester Royals 72 31—41 .431 030 19—12 09—22 03—70 15—21

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Führende Spieler in Einzelwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie Spieler Mannschaft Wert
Punkte Paul Arizin Philadelphia Warriors 1817
Wurfquote Neil Johnston Philadelphia Warriors 44,7 %
Freiwurfquote Bill Sharman Boston Celtics 90,5 %
Assists Bob Cousy Boston Celtics 478
Rebounds Maurice Stokes Rochester Royals 1256

230 Körbe nötig. Johnston nahm 1163 Schüsse und traf 520 mal, am fünfthäufigsten.
190 Freiwürfe nötig. Sharman traf 381 von 421.

  • Mit 312 beging Vern Mikkelsen von den Minneapolis Lakers die meisten Fouls und war mit insgesamt 18 mal am häufigsten fouled out. Vern Mikkelsen führte zwischen 1954 und 1957 wie vor ihm George Mikan dreimal in Folge die Foulstatistik an und hatte mit 127 Disqualifikationen in seiner Karriere die insgesamt meisten der NBA-Geschichte.
  • Dolph Schayes von den Syracuse Nationals stand mit 2851 Minuten in 72 Spielen am längsten auf dem Parkett.
  • Arizins 1817 Punkte ergaben einen Durchschnitt von 25,6 Punkten pro Spiel, und damit auch die höchste Punktquote. Er hatte die sechstbeste Wurfquote aus dem Feld mit 42,2 % bei mindestens 230 Körben und die achtbeste insgesamt.
  • Bis zur Saison 1968/69 wurden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt und nicht die Quote pro Spiel.[3]
  • Bill Sharman, der zwischen 1952 und 1961 siebenmal die beste Freiwurfquote hatte – dabei bis 1957 fünfmal in Folge – hatte seine Freiwurfquote im Vergleich zum Vorjahr substantiell auf über 90 % verbessert. Insgesamt fünf Spieler erzielten in dieser Saison mehr Freiwürfe als Sharman.
  • Trotz Cousys Saison-Assistrekord hatten die Celtics gegen Minneapolis am 28. November 1956 in Louisville das Spiel mit den wenigsten Assists der NBA-Geschichte, nämlich zehn (Boston 3, Lakers 7).
  • Neben Maurice Stokes errangen Bob Pettit und Dolph Schayes über tausend Rebounds. Rookie Bill Russell hatte in 48 Spielen nur 943 Rebounds, aber mit 19,6 Rebounds pro Spiel eine deutlich höhere Reboundquote als Stokes mit 17,4 RpS. Schon ab der nächsten Saison sollte Russell zwölfmal in Folge die Zahl von tausend Rebounds übertreffen und die Reboundquote seiner Karriere (Minimum 400 Spiele) zur zweitbesten der NBA-Geschichte erhöhen (Stand: 2018).

Playoffs-Baum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  Division-Halbfinals     Division-Finals     NBA-Finals
                           
  Western Division     W1  St. Louis Hawks 3      
  W2  Minneapolis Lakers 2     W2  Minneapolis Lakers 0    
  W3  Fort Wayne Pistons 0       W1  St. Louis Hawks 3
      E1  Boston Celtics 4
  Eastern Division     E1  Boston Celtics 3    
  E2  Syracuse Nationals 2     E2  Syracuse Nationals 0    
  E3  Philadelphia Warriors 0    

Playoffs-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Playoffs begannen am 16. März und wurden in der ersten Runde nach dem Modus „Best of Three“ ausgetragen, die Division-Finals nach dem Modus „Best of Five“ und die NBA-Finals nach dem Modus „Best of Seven“. Die Divisionssieger hatten ein Freilos in der ersten Runde.

Bob Cousy von den Celtics gewährte 93 Assists, Bill Russell errang 244 Rebounds und Bob Pettit von den Hawks erzielte 298 Punkte in der Postseason.[4]

Tie-Breaker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der regulären Saison fanden zunächst zwei Tie-Breaks statt, die nicht in die Playoff-Statistik eingehen. Am Donnerstag, den 14. März 1957 spielten die Fort Wayne Pistons und am Sonnabend, den 16. März die Minneapolis Lakers. Alle drei Teams hatten die gleiche Siegbilanz, geseedet wurden sie unabhängig von den Tie-Breaks letztendlich gemäß ihrer Punktdifferenz.

Donnerstag, 14. März: St. Louis 115 – 103 Fort Wayne[Anm. 1]
Sonnabend, 16. März: St. Louis 114 – 111 Minneapolis[Anm. 2]

Eastern Division-Halbfinals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Syracuse Nationals 2, Philadelphia Warriors 0
Sonnabend, 16. März: Philadelphia 96 – 103 Syracuse
Montag, 18. März: Syracuse 91 – 80 Philadelphia

Western Division-Halbfinals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Minneapolis Lakers 2, Fort Wayne Pistons 0
Sonntag, 17. März: Minneapolis 131 – 127 Fort Wayne
Dienstag, 19. März: Fort Wayne 108— 110 Minneapolis

Eastern Division-Finals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boston Celtics 3, Syracuse Nationals 0
Donnerstag, 21. März: Boston 108 – 90 Syracuse
Sonnabend, 23. März: Syracuse 105 – 120 Boston
Sonntag, 24. März: Boston 83 – 80 Syracuse

Western Division-Finals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Louis Hawks 3, Minneapolis Lakers 0
Donnerstag, 21. März: St. Louis 118 – 109 Minneapolis
Sonntag, 24. März: St. Louis 106 – 104 Minneapolis
Montag, 25. März: Minneapolis 143 – 145 St. Louis (n. 2. V.)

NBA-Finals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boston Celtics vs. St. Louis Hawks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser bemerkenswerten Finalserie gab es zahlreiche Rekorde, wie z. B. die meisten individuellen Fouls in sieben Spielen. Arnie Risen, der auch viermal in Folge disqualifiziert wurde, hatte 37 Fouls auf dem Kerbholz. Jack McMahon von den Hawks lag nur ein Foul dahinter. Russell errang 32 Rebounds im letzten Spiel, sollte sich in kommenden Jahren noch übertreffen und den bis heute gültigen Reboundrekord in Finals aufstellen. Cousy gewährte am 9. April 19 Assists wie auch zwei Jahre später erneut. Lediglich Magic Johnson hatte je mehr Assists in den Finals zu Buche stehen. Pettit warf in der Serie einmal 15 und einmal 16 Freiwürfe. Doch dieser wie auch Tom Heinsohns Finalsrekord im letzten Spiel von 17 Feldtoren bei 33 Versuchen sollte nur ein Jahr Bestand haben.

Die Finalergebnisse:
Sonnabend, 30. März: Boston 123 – 125 St. Louis (n. 2. V.)
Sonntag, 31. März: Boston 119 – 99 St. Louis
Sonnabend, 6. April: St. Louis 100 – 98 Boston
Sonntag, 7. April: St. Louis 118 – 123 Boston
Dienstag, 9. April: Boston 124 – 109 St. Louis
Donnerstag, 11. April: St. Louis 96 – 94 Boston
Sonnabend, 13. April: Boston 125 – 123 St. Louis (n. 2. V.)

Die Boston Celtics werden mit 4—3 Siegen zum ersten Mal NBA-Meister.

Die Meistermannschaft der Boston Celtics[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boston Celtics
Bob Cousy, Tom Heinsohn, Dick Hemric, Jim Loscutoff, Jack Nichols, Andy Phillip, Frank Ramsey, Arnold Risen, Bill Russell, Bill Sharman, Lou Tsioropoulos

Head Coach: Red Auerbach

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Spiele im Western Division Tie-Break gehen nicht in die Play-off-Statistik ein.
  2. Die Spiele im Western Division Tie-Break gehen nicht in die Play-off-Statistik ein.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. N. N.: 1956 NBA Draft. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA, 2000—2018. Abgerufen am 27. Oktober 2018 (in Englisch).
  2. N. N.: 1957 NBA All-Star Game. East 109, West 97. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA, 2000—2018. Abgerufen am 27. Oktober 2018 (in Englisch).
  3. Official NBA-Guide 2016-2017, herausgegeben von Brad Weinstein. Auf: NBA—Website; New York City, New York, 2016. Abgerufen am 30. Mai 2017 (in Englisch)
  4. N.N.: Season Review: 1956-57. The Boston Celtics begin their unprecedented run of 11 titles in 13 seasons. Auf: NBA—Website; New York City, New York, 23. August 2017. Abgerufen am 27. Oktober 2018 (in Englisch).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]