OAK (Luftfahrtkonzern)
Objedinjonnaja Awiastroitelnaja Korporazija
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | Februar 2006 |
Sitz | Moskau, Russland |
Leitung | Juri Borissowitsch Sljussar[1] |
Umsatz | 352 Mrd. Rubel (3 Mrd. Euro) |
Branche | Luft- und Raumfahrttechnik Rüstungsindustrie |
Website | www.uacrussia.ru |
Stand: 2015 |
OAK (russisch Объединённая Авиастроительная Корпорация, Objedinjonnaja Awiastroitelnaja Korporazija, englisch United Aircraft Corporation) ist ein russisches Luftfahrtkonsortium, das aus den größten Flugzeugherstellern Russlands, Suchoi, Mikojan-Gurewitsch, Tupolew, Iljuschin und Irkut (Berijew und Jakowlew) besteht.
Entstehungsgeschichte
OAK wurde im Februar 2006 per Dekret des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, gegründet. Die erste Phase der Unternehmenskonzentration wurde im Herbst 2006 abgeschlossen. Seitdem ist OAK das größte Luftfahrtkonsortium, das jemals in Russland existierte, selbst im Vergleich zur Luftfahrtindustrie der damaligen Sowjetunion. In der sowjetischen staatlichen Luftfahrtindustrie existierten bereits ab den 1930er Jahren ungefähr 25 sogenannte Experimental-Konstruktionsbüros, darunter Suchoi, Jakowlew, Berijew und Iljuschin, sowie einige Herstellerwerke.
Seit September 2006 hält OAK einen Kapitalanteil von fünf Prozent am europäischen Luftfahrtkonzern Airbus Group. Dabei handelt es sich um den von der staatlichen russischen Bank VTB aufgekauften ehemaligen 20-Prozent-Anteil der British Aerospace an Airbus. Damit soll Irkut ein Joint Venture mit der Airbus Group ermöglicht werden. Die Airbus Group besitzt ihrerseits bereits eine 10-Prozent-Beteiligung an Irkut.
Ausblick
Mit der Gründung von OAK werden mehrere wirtschaftsstrategische Ziele verfolgt. OAK soll unter der englischen Bezeichnung United Aircraft Corporation auf dem internationalen Markt in schärferen Wettbewerb mit westlichen Flugzeugherstellern treten, insbesondere dem amerikanischen Flugzeughersteller Boeing sowie der Airbus Group. Hierzu ist es zunächst notwendig, kurzfristig die mit einer Fusion verbundenen Synergieeffekte zu nutzen und das Einsparungspotenzial in der russischen Luftfahrtindustrie zu erhöhen, da OAK insbesondere in günstigeren Preisen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sieht.
In naher Zukunft soll OAK sieben Großprojekte umsetzen. Ziel ist unter anderem die Entwicklung und Serienfertigung des Regionalflugzeugs Suchoi Superjet 100 sowie eines Irkut MS-21 genannten Mittelstreckenflugzeugs, bislang ein Kooperationsprojekt von Irkut, Iljuschin und Tupolew. Außerdem ist auch von der Airbus Group beabsichtigt, die von Airbus entwickelte und produzierte Airbus-A320-Familie in Lizenz von Irkut fertigen zu lassen. Dabei wird in Journalistenkreisen vermutet, dass die Lizenz ausschließlich zur Bedarfsdeckung auf dem russischen Luftverkehrsmarkt erteilt werden soll. Als Bedarfsträger kommt hier insbesondere der russische Flagcarrier Aeroflot in Betracht, der schon seit längerem verschiedene Airbus-Muster in seine Flotte integriert hat. Sowohl die MS-21 als auch die beabsichtigte Lizenzfertigung des Airbus A320/321 stellen die moderne Alternative zur Tupolew Tu-204 dar, die sich insbesondere wegen der zu hohen Betriebskosten auch nicht am östlichen Markt (u.a. GUS-Staaten) durchsetzen konnte. Mangelnde Wirtschaftlichkeit stellt bei Verkehrsflugzeugen aus russischer Produktion das gravierendste Hindernis auf dem Weg zu einer konkurrenzfähigen russischen Zivilluftfahrtindustrie dar.
Sortiment
Das derzeitige Angebot an Flugzeugtypen setzt sich aus dem zusammen, was die diversen russischen Hersteller bisher jeder für sich angeboten hatte. Hierdurch entsteht ein vergleichsweise komplettes Angebot.
Zivilflugzeuge
- Langstreckenflugzeug
- Il-96-300: nach Fluggastzahl vergleichbar mit der Boeing 767 und der A330-200.
- Il-96-400: nach Fluggastzahl vergleichbar mit der Boeing 777 und der A340.
- Mittelstreckenflugzeuge
- Tu-204-100 bzw. Tu-214: äußerlich ähnlich der Boeing 757, vergleichbare Fluggastzahlen wie Boeing 737-900ER oder A321.
- Tu-204-300: vergleichbar mit Boeing 737-700 oder A320.
- Irkut MS-21 als Nachfolger beider in Planung.
- Kurzstreckenflugzeuge
- Suchoi Superjet 100: vergleichbar mit Bombardier CSeries oder den jeweils kleinsten der Familie Boeing 737-600 und A318.
- An-148: 2004 neuentwickelter Hochdecker; äußerlich ähnlich der Dornier 328-300. Ein 2010 eingegangenes Joint-Venture mit dem ukrainischen Hersteller Antonow wurde im September 2015 beendet.[2]
- Tu-334: vergleichbar mit CRJ und Embraer E-Jets; ähnlich Fokker 100. (Projekt 2009 eingestellt.)
- Propellerflugzeug
- Il-114: sehr ähnlich der Saab 2000; in gleicher Klasse wie Bombardier Q Series oder ATR 42.
Militärflugzeuge
- Il-76, Transportflugzeug
- Il-78, Tankflugzeug
- Tu-160, Strategischer Bomber
- Kampfflugzeuge
- Jäger
- Jagdbomber
Transportflugzeuge
- sehr schwer
- schwer
- Il-76
- mittel
- Tu-204C
- MTS
- leicht
Einzelnachweise
- ↑ Management
- ↑ Ukraine’s Antonov breaks ties with Russia, Unian, 14. September 2015
Weblinks
- Offizielle Website
- Geschäftsbericht 2014 (englisch)
- Artikel vom 5. Juli 2006 auf GlobalSecurity.org (englisch)