Aderklaa
Aderklaa
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 8,63 km² | |
Koordinaten: | 48° 17′ N, 16° 32′ O | |
Höhe: | 157 m ü. A. | |
Einwohner: | 226 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2232 | |
Vorwahl: | 02247 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 01 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Aderklaa 12 2232 Aderklaa | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Bernhard Wolfram (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (13 Mitglieder) |
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Lage von Aderklaa im Bezirk Gänserndorf | ||
Kirche auf dem Dorfanger in Aderklaa | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Aderklaa ist eine kleine Gemeinde mit 226 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Marchfeld an der Wiener Stadtgrenze.
Geografie
Das Angerdorf Aderklaa liegt in dem zum Weinviertel gehörenden Marchfeld in Niederösterreich zwischen Wien und Deutsch Wagram. Die Fläche der Gemeinde umfasst 8,62 km². 1,22 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Aderklaa.
Nachbargemeinden sind (von Norden) Deutsch Wagram, Raasdorf und Wien.
Geschichte
In Aderklaa wurden Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Hallstattzeit und der La-Tène-Zeit gefunden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Aderklaa im Jahr 1258 im Rationarium Austriacum, einem Zehentverzeichnis aus der Zeit König Ottokars II. von Böhmen, in dem der Ort als „Atychla“ aufscheint. Das Aderklaaer Angerdorf hat die typische Form des Wehrbauerndorfes. Die geschlossene Form bot Schutz und wurde im Ernstfall verteidigt. Der Ortsgrundriss ist seit der Gründung im Mittelalter bis auf den heutigen Tag erhalten. Im Zuge der zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 wurde das Dorf verwüstet. Vom 16. bis 21. Mai 1809 befand sich in Aderklaa das Hauptquartier von Generalissimus Erzherzog Carl und seinem Gefolge, bevor sie zur ruhmreichen Schlacht gegen die Truppen von Kaiser Napoleon nach Aspern und Essling zogen. Am 5. und 6. Juli 1809 war Aderklaa einer der Schauplätze der Schlacht bei Wagram.[1]
Seit 1784 gehört Aderklaa zur Pfarre Deutsch-Wagram.
Anlässlich der Gedenkfeier 200 Jahre nach der Schlacht bei Wagram im Jahr 2009 wurde der Gemeinde das Wappen vom Land Niederösterreich verliehen.[2]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 233 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 210 Einwohner, 1981 155 und im Jahr 1971 183 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Bernhard Wolfram.
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 13 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13 Sitze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
siehe auch Liste der Denkmale in Aderklaa
- Filialkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes
- Der Kulturhof Aderklaa hat zwischen 2003 und 2014 regelmäßig Konzerte klassischer Musik veranstaltet (Klavierabende, Kammermusik) mit internationaler Beteiligung und Ausstellungen zeitgenössischer bildenden Künstler aus Aderklaa und der Umgebung. Seit der Pensionierung der Inhaberin ist die Zukunft der Konzerte ungewiss.[3]
- Im Dorfanger befindet sich eine Schautafel mit Informationen über die Entstehung des Ortes und der Kirchengeschichte von Aderklaa.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 14, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 25. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 140. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 60,51 Prozent.
Aderklaa ist durch die B8 Angerer Straße mit Wien und der Bezirkshauptstadt Gänserndorf verbunden.Westlich gibt es eine Anbindung zur Wiener Außenrig Schnellstraße S1 und S2.
In Aderklaa befindet sich eine Erdgasstation der OMV AG.
Literatur
- Karl August Varnhagen von Ense, Anton Pfalz (Hrsg.): Die Schlacht von Deutsch-Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Fromme, Wien 1909. – Vorlage:IA.
- Otto Schilder: Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram. Nebst Hinweisen auf die nähere Umgebung, insbesondere auf die Gemeinden Aderklaa und Parbasdorf. Herausgegeben zur 700-Jahrfeier der Marktgemeinde. Selbstverlag der Marktgemeinde, Deutsch-Wagram 1959, OBV.
- Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 2.
- Dietmar Müller: Untersuchung der Altablagerung Aderklaa. Umweltbundesamt, Wien 1993. – Volltext online (PDF; 2,5 MB).
- Manfried Rauchensteiner: Die Schlacht bei Deutsch Wagram am 5. und 6. Juli 1809. Vierte, unveränderte Auflage. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1997, ISBN 3-215-02433-0.
- Alfred Mühl: Aderklaa – Chronik 1809. Gedenkbuch der Gemeinde Aderklaa. Gemeinde Aderklaa, Aderklaa 2009, OBV.
- Ida Olga Höfler: Die jüdischen Gemeinden im Weinviertel und ihre rituellen Einrichtungen 1848–1938/45. Band 2 (ex 5): Familien und Personen in den Gemeinden Aderklaa – Gänserndorf. Erste Auflage. Pilum Literatur-Verlag, Strasshof 2015, ISBN 978-3-902960-21-4.
- Alfred Mühl, Rosi Windisch: Aderklaa 1258–2016. Heimatbuch Aderklaa, 2. Auflage 2016, Gemeinde Aderklaa
Weblinks
- 30801 – Aderklaa. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Bericht eines Augenzeugen über die Schlacht von Deutsch-Wagram. In: Minerva. Ein Journal historischen und politischen Inhalts, Jahrgang 1809, IV. Band: Oktober, S. 45–62. (online bei ANNO). .
- ↑ Napoleon und neues Wappen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in MeinBezirk.at abgerufen am 4. Juni 2009
- ↑ Florian Litschauer: Neuigkeiten. Kulturhof Aderklaa, abgerufen am 15. Februar 2014.