Benutzer:RalphCG/Artikelentwurf

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Elektro-Ladestation des weltweit größten Carsharing-Anbieters Zipcar in San Francisco
Das 2020 in Deutschland eingeführte Zusatzzeichen 1024-21: „Carsharingfahrzeuge frei“

Carsharing [ˈkaː(ɺ)ˌʃeəɺɪŋ] (englisch car „Auto“, to share „teilen“; auf Deutsch etwa: „Autoteilen“) ist die organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Autos auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung.[1] Carsharing erlaubt anders als konventionelle Autovermietungen ein kurzfristiges und kurzzeitiges Nutzen von Fahrzeugen, ohne vor jeder Fahrt einen Schlüssel abholen oder einen Vertrag unterschreiben zu müssen. Die Abrechnung erfolgt nach Zeit und/oder Strecke und enthält die Energiekosten.

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MOBI – eCAR Sharing – Dresden

Der englische Begriff carsharing (heute meist in einem Wort geschrieben, alternativ auch Car-Sharing oder (als Bild-/Wortmarke) CarSharing) wird in den meisten Sprachen und Ländern im Sinne dieses Artikels verwendet. Eine Ausnahme bildete Großbritannien, wo mit car sharing (in zwei Wörtern) ursprünglich die Fahrgemeinschaft gemeint war und für das Autoteilen der Begriff car club verwendet wurde. Weitere bekannte Ausnahmen sind autodelen (niederländisch), autopartage (französisch), auto condivisa (italienisch) und bilpool (norwegisch, schwedisch).

Bereits 1975 taucht der Begriff in einer Artikelüberschrift in der Londoner Times auf: „Car-sharing among plans to ease London traffic“. Die Stadtverwaltung GLC wandte sich mit der noch nicht ausgefeilten Idee, „Methoden der gemeinsamen Automobilnutzung“ einzuführen, gegen den Automobilclub RAC, der mehr und breitere Straßen gegen den Verkehrskollaps forderte.[2] Das Experiment begann 1977 in Ipswich, war jedoch eher eine Mitfahrzentrale als ein Dienst, Autos von mehreren Fahrern nutzen zu lassen.

Arten des Carsharings[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Carsharing wird zischen zwei Arten unterschieden, welche sich grundlegend unterscheiden und verschiedenen Zielsetzungen und Nutzungsszenarien dienen.

Klassisches Carsharing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim stationsgebundenen Carsharing gemäß § 2 Nr. 4 CsgG ist jedes Fahrzeug einem festen Standort zugeordnet. Es kann - auch über Monate im Voraus - verbindlich gebucht werden, dabei muss stets ein Start- und Endezeitpunkt angegeben werden. Es stehen verschiedene Fahrzeugtypen zur Verfügung, vom Kleinwagen bis zum Kleinbus oder Transporter.

Klassisches Carsharing gibt es in Deutschland seit den 1990er Jahren und wurde ursprünglich gegründet, um den Autobesitz zu verringern. Dabei stand der Umweltschutz im Vordergrund. Der Gedanke war, dass Halter eines eigenen Autos stets erhebliche Fixkosten tragen müssen und somit die einzelne Fahrt nur geringe Grenzkosten verursacht. Das verleite dazu, die das vorhandene Auto häufig zu nutzen. Mit einem Carsharing Auto hingegen ist die einzene Fahrt teurer, da die Fixkosten auf die Nutzungskosten umgelegt werden. So bestehe ein höherer finanzieller Anreiz, vor jeder Fahrt auch umweltfreundliche Verkehrsmittel in Erwägung zu ziehen. Zudem würde die Umwelt geschont, da durch die gemeinschaftliche Nutzung insgesamt weniger Autos produziert würden.

FreeFloating Carsharing[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim FreeFloating Carsharing § 2 Nr. 3 CsgG verteilt der Betreiber die Fahrzeuge über ein ganzes Geschäftsgebiet, meist den Innenstadtbereich einer größeren Großstadt. Die Fahrzeuge können bei Buchungsende überall innerhalb des Geschäftsgebiets wieder abgestellt werden. Eine Buchung im Voraus ist daher nicht möglich.

Free-Floating wurde unter der Bezeichnung Car2Go erstmals 2006 von Daimler in Ulm eingeführt. Diese Variante ist nur in Gebieten mit sehr hoher Bevölkerungsdichte verbreitet und findet sich daher nur in Städten mit über einer halben Million Einwohner.WP:KTF Zudem haben auch einige Anbieter von klassischem Carsharing in kleineren Städten ihr Angebot um Free-Floating-Fahrzeuge erweitert.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfangs stand das Autoteilen, also der gemeinsame Besitz, im Vordergrund. Früherere Carsharing-Organisationen waren daher als Verein oder Genossenschaft organisiert. Die Mitglieder mussten entsprechende Einlagen leisten, um die Beschaffung von Fahrzeugen zu finanzieren. Aus Gründen der Praktikabilität herrscht heute eher die GmbH oder die AG vor.

Free-Floating-Fahrzeuge werden wurden ursprünglich nur von Fahrzeugherstellern (bzw. deren Tochterunternehmen) betrieben. Inzwischen gibt es aber auch Start-Ups in diesem Bereich.

Ablauf einer Autonutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchung
Zunächst muss das Auto gebucht werden, das geht per Telefon, Website oder App, wobei Beginn und Ende der Buchung festgelegt werden müssen. Das Buchungsende lässt sich nachträglich ändern, sofern das Fahrzeug nicht anderweitig gebucht wurde.
Aufsuchen
Der genaue Standort ergibt sich aus dem Handbuch, der Website oder der App. Dort finden sich oft genaue Beschreibungen, insbesondere bei Fahrzeugen in Hinterhöfen oder Tiefgaragen.
Öffnen
Zum Öffnen des Fahrzeugs gibt es drei Varianten: Direkt über die App oder durch Halten der Kundenkarte gegen ein Lesegerät. In beiden Fällen muss das Fahrzeug eine Verbindung zum Mobilfunknetz haben. Insbesondere bei Fahrzeugen in Tiefgaragen aber auch an größeren Stationen sind Schlüsselttresore üblich. Dieser wird mit der Kundenkarte geöffnet und der zum gebuchten Fahrzeug passende Schlüssel kann entnommen werden. Das Abschließen bei Buchungsende erfolgt auf gleiche Weise.
Tanken und Strom

Meist muss das Fahrzeug getankt werden, wenn der Tank einen bestimmten Mindesfüllstand unterschreitet. Dies kann bargeldlos mit der Tankkarte im Auto bezahlt werden.
Elektroautos sind stets an die Ladesäule anzuschließen.

Verschmutzungen
Bei Rückgabe sind grobe Verschmutzungen zu entfernen
Wagenbuch
Bei einigen Anbietern muss noch ein Eintrag ins Wagenbuch vorgenommen werden, insbesondere wen getankt wurde. Meist übernimmt aber der Bordcomputer die Übermittlung der Daten an die Buchungszentrale.

Free-Floating-Fahrzeuge können nur über eine App gebucht werden, das Buchungsende muss nicht festgelegt werden. Schlüsseltresore gibt es nicht.

Kosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nutzungsunabhängige Kosten
Dies sind die Aufnahmegebühr, eine Einlage im dreistelligen Bereich, eine monatliche Gebühr sowie Haftungsermäßigungen oder -freistellung. Dies ist aber unterschiedlich je nach Anbieter. Teilweise können einzelne dieser Gebühren auf Wunsch gegen höhere Nutzungskosten entfallen.
Bei Free-Floating-Modellen gibt es keine nutzungsunabhängigen Kosten.
Nutzungsabhängigen Kosten
Hier handelt es sich um die zeit- und die streckenbezogene Gebühr, die von der gewählten Fahrzeugklasse abhängt. Bei längeren Anietungen oder längeren gefahrenen Strecken sinken die Gebühren. Free-Floating-Anbieter haben meist nur eine Zeitgebühr und rechnen auf Minutenbasis ab.

Kostenvergleich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carsharing ist preisgünstiger als der Betrieb eines eigenen gleichartigen Fahrzeugs, solange das Auto nicht häufig gebraucht wird. Insbesondere, wenn das Auto für die Fahrt zur Arbeit benötigt wird, ist Carsharing aufgrund der zeitabhängigen Kosten zu teuer. In allen übrigen Fällen, insbesondere bei einer jährlichen Fahrleistung unter 10.000 bzw. 20.000 km (je nach Anbieter) ist Carsharing günstiger. Die Stiftung Warentest kam in einer Modellrechnung mit 5.000 Jahreskilometern auf Carsharing-Kosten von 138 Euro pro Monat, mit einem eigenen Wagen dagegen auf 206 Euro pro Monat.[3]

Feste Kosten wie Anschaffungskosten, Stellplatz- oder Garagenmiete, Kraftfahrzeugsteuer, Versicherungsprämien und Mitgliedschaft in einem Verkehrsclub entfallen. Bei Nichtbenutzung werden nur – je nach Anbieter – die o. g. äußerst geringen nutzungsunabhängigen Kosten fällig.

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Bundesverband Carsharing (bcs) ist, dass die gefahrenen Kilometer berechnet werden – nur so sieht der Bundesverband den ökologischen Anspruch gewährleistet, keine überflüssigen Wege mit dem Auto zurückzulegen.

Unterschied zur konventionellen Autovermietung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptunterschied zur Autovermietung ist, dass aufgrund der bestehenden Rahmenverträge die Fahrzeuge direkt genutzt werden können. Es ist nicht notwendig, eine Filiale aufzusuchen, den Führerschein vorzuzeigen und einen Vertrag auszufüllen. Stattdessen stehen die Fahrzeuge nahe dem eigenen Wohnort und können ohne weitere Formalitäten nach erfolgter Buchung genutzt werden. Die Abrechnung erfolgt stunden- teils sogar minutengenau im gegensatz zur tageweisen Buchung bei einer Autovermietung.

Bei Carsharing bezieht sich die Buchung auf ein genaues Fahrzeug, bei einer Autovermietung kann nur eine bestimmte Fahrzeugklasse gebucht werden. Bei der Autovermietung sind die Energiekosten nicht in der Miete enthalten.

In den Anfangszeiten des Carsharing gab es noch sehr große Unterschiede zum konventionellen Autoverleih, der die Fahrzeuge meist nur tageweise anbot. Zudem wird bis heute vom Kunden eines Autoverleihs verlangt, dass das Fahrzeug vollgetankt abgeliefert wird. Das Geschäftsmodell des Carsharing unterscheidet sich ferner dadurch, dass die Kosten aus Fahrzeit und Fahrkilometer errechnet werden, während der konventionelle Autoverleih mit einem Festpreis arbeitet und die variablen Kosten bei Kraftstoff dem Kunden auferlegt. Bei Carsharing wirkt sich unterschiedliches Fahrverhalten somit nicht auf die Kosten aus. Dafür hat der Kunde bei Carsharing die Vorteile eines besseren Zeitmanagements, der Buchung übers Internet und der transparenten Abrechnung, was insbesondere bei der beruflichen Nutzung zu berücksichtigen ist.

Je nach Anzahl der Nutzer und Professionalitätsanspruch stellen die Anbieter einen verhältnismäßig neuwertigen und modernen Fahrzeugpark (inkl. Navigationsgeräte, Kindersitz, Klimaanlage etc.) zur Verfügung. Die Anschaffungs- und Reparaturkosten müssen im Geschäftsmodell entsprechend kalkuliert werden.

Klassische Autovermieter beschaffen nur Neuwagen, die sie schon nach sechs bis acht Monaten wieder abstoßen. Carsharing-Fahrzeuge hingegen erreichen Durchschnittsalter bis 24 Monate [4]

Vorgang Autovermietung Carsharing
Fahrzeug-
abholung
Geschäftsstelle aufsuchen,
Führerschein vorzeigen,
Vertrag unterzeichnen,
Schlüssel entgegennehmen,
zum Fahrzeug gehen und aufschließen.



(ggfs. Schlüssel aus Tresor nehmen)
zum Fahrzeug gehen und aufschließen
Fahrzeugauswahl Nach Fahrzeugklasse Genau bestimmtes Fahrzeug
Mietdauer Tageweise Stunden- oder minutenweise
Fahrzeugtypen Kleinwagen, Kompaktwagen, SUV
Kombis, Kleinbusse, Transporter
komfortable und Luxusautos
Kleinwagen, Kompaktwagen
Kombis, Kleinbusse, Transporter (nicht bei Free-Floating)
Fahrzeugalter
(Durchschnitt)
drei Monate bis zu zwei Jahre

Unterschied zum Individualfahrzeug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generell gilt, dass Nutzer sich nicht um die Wartung, Reparaturen und behördliche Formalitäten wie Umweltplakette, Hauptuntersuchung oder Abgasuntersuchung kümmern müssen.

Mit klassischem Carsharing kann eine umfassende Mobilität gewährleistet werden, die das Auto als Ergänzung zu öffentlichem Verkehr, Fuß- und Fahrradverkehr versteht. Dadurch werden diese Verkehrsträger gefördert, und der Straßenverkehr insgesamt entlastet.

Da es Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zum großen Familienfahrzeug gibt, sind die Nutzungsmöglichkeiten gegenüber dem Privatauto eher erweitert. Dies gilt insbesondere für die Organisationen, die auch Kleinbusse oder Transporter anbieten. Kindersitze sind in den Fahrzeugen vorhanden.

Das Free-Floating-Angebot ist weniger als Ersatz eines Privatfahrzeugs geeignet, da sich die Verfügbarkeit nicht im Voraus planen lässt; es ist eher eine Frage des Zufalls, ob ein geeignetes Fahrzeug zur Verfügung steht. Zudem stehen nur Klein- und Kompaktfahrzeuge zur Verfügung. Aufgrund der hohen zeitabhängigen Kosten sind die Fahrzeuge auch eher für spontane Einwegfahrten geeignet, etwa wenn gerade keine angemessene Fahrtmöglichkeit mit dem ÖPNV besteht.

Umweltauswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Studien weisen auf eine bessere Umweltbilanz hin. So wird bei der Anschaffung der Fahrzeuge besonders auf niedrigen Verbrauch und geringen Schadstoffausstoß geachtet. Laut dem Bundesverband Carsharing liegt der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kilometer um 16 Prozent unterhalb dessen von Privatfahrzeugen. Zudem sinke durch den Verzicht auf ein eigenes Auto der Flächenverbrauch und es würden weniger Fahrzeuge hergestellt. Ein Carsharing-Fahrzeug ersetze im Durchschnitt vier bis zehn PKW. Zudem fördere Carsharing die Nutzung von anderen Verkehrsträgern wie dem Fahrrad, Bahnen und Bussen, da bei einer Fahrt mit einem Carsharing-Auto der Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten deutlich geringer ist als bei einem privaten PKW.[5] In Bezug auf die Umweltbilanz ist allerdings zu beachten, dass hierbei der Energie- und Rohstoffbedarf zur Herstellung eines Neuwagens bei Privatfahrzeugen nicht berücksichtigt wurde.

Fürs stationsunabhängige Carsharing gilt dies nur bedingt. Eine gemeinsame Studie des Öko-Instituts in Freiburg und des Instituts für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt (ISOE), bei der von 2013 bis 2017 in Stuttgart, Frankfurt und Köln die Auswirkungen des stationsunabhängigen Carsharings untersucht wurde, kam zu dem Schluss, dass diese Form des Carsharing keinen positiven Einfluss auf die Umwelt habe, weil sich in der Praxis der Fahrzeugbestand nicht durch Carsharing vermindere. Denn in den meisten Fällen seien die Free-Floating-Fahrzeuge nur eine Übergangslösung für jüngere Nutzer, bis sie sich doch ein eigenes Fahrzeug leisten könnten.[6]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie oben bereits erwähnt, kann die Free-Floating-Variante zu zusätzlichem Verkehr führen.

Datenschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Carsharing können sich Datenschutzprobleme ergeben, wenn der Betreiber Bewegungsprofile der Fahrzeugnutzer erstellen lassen. Auch dies ist bisher nur bei Free-Floating-Anbietern bekannt. Dies hat Vorteile für die Abrechnung. Der Free-Floating-Anbieter BMW hat beispielsweise mitgeteilt, dass die von ihm betriebenen Fahrzeuge mit einem Modul ausgerüstet sind, das zusätzliche Fahrzeug- und Bewegungsdaten speichert.[7] Derartige Daten fanden im Mai 2016 Verwendung bei der Verurteilung eines Carsharing-Nutzers.[8]

Organisationsmodelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carsharing-Parkplatz in Paris


Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Modelle für die Stationierung der Fahrzeuge:

stationsbasiertes System
Das Fahrzeug befindet sich auf einem reservierten Parkplatz, der nicht von anderen benutzt werden darf. Dieser befindet sich meist auf Privatgrundstücken; in einigen Städten werden dafür aber auch öffentliche Parkplätze reserviert und einem Carsharing-Anbieter zur Verfügung gestellt, der dann den Parkplätzen bestimmte Autos zuordnen kann. Innerhalb dieses Systems gibt es unterschiedliche Varianten
Parkplätze im öffentlichen Raum
Das Fahrzeug hat keinen festen Standort, sondern steht auf einem öffentlichen Parkplatz dort, wo es der vorherige Nutzer abgestellt hat. Der Betreiber übermittelt dem Halter die Standorte oder zeigt diese auf Internetseiten an. Mehrere Anbieter erlauben das Abstellen im gesamten Geschäftsgebiet, andere beschränken das Abstellen auf Parkraumquartiere.[9]

Erste mittelständische Anbieter in Deutschland halten zusätzlich zum stadtweiten stationsbasierten Carsharing-Angebot eine meist kleinere Flotte stationsunabhhängiger (free-floating) Fahrzeuge bereit (stadtmobil Hannover, stadtmobil Rhein-Neckar, book-n-drive, StadtTeilAuto Osnabrück, teilAuto "CItyflitzer" Leipzig). Damit können die Kunden bei ein und demselben Anbieter von den Vorteilen beider Systeme profitieren. Länger planbare Fahrten können im Voraus mit stationsbasierten Fahrzeugen reserviert werden, spontane Fahrten werden ohne Reservierung und ohne Angabe eines Rückgabezeitpunktes mit Freefloating-Fahrzeugen durchgeführt.


Entwicklung und heutiger Stand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee der gemeinsamen Nutzung eines Fahrzeugs und nachbarschaftliches Autoteilen wird im privaten Bereich von jeher praktiziert. Die erste dokumentierte Carsharing-Organisation ist die Schweizer Selbstfahrergenossenschaft (SEFAGE) in Zürich 1948.

Bereits in den 1960er Jahren sind im Zusammenhang mit Studien zur zukünftigen, computergestützten Verkehrssteuerung Konzepte von Carsharing entstanden.

In den frühen 1970er Jahren gab es die ersten größeren Projekte: Das ProcoTip-System in Frankreich überdauerte nur zwei Jahre. Ein ambitionierteres Projekt aus Amsterdam hieß Witkar, das auf kleinen Elektrofahrzeugen und elektronischen Bedienelementen für Reservierung und Rückgabe beruhte sowie auf vielen Standorten in der Stadt. Das Projekt wurde Mitte der 1980er Jahre aufgegeben.

Die 1980er Jahre können als Wendepunkt bezeichnet werden. Mehrere kleinere Carsharing-Projekte entstanden in der Schweiz und Deutschland sowie in Norwegen (Bilkollektivet) und in den Niederlanden (CollectCar). Ab den 1990er Jahren erlebten diese und weitere Projekte wie CommunAuto und AutoShare in Kanada, Car Sharing Portland (später Flexcar) in Portland (Oregon) und Zipcar bei Boston sowie CityCarClub in Großbritannien ein deutliches Wachstum.

Der weltweite Markt für Carsharing umfasst eine Milliarde Euro. Eine Studie einer Beratungsagentur erwartete bis 2016 ein Wachstum auf zehn Milliarden Euro.[10]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1988 wurde in Berlin die StattAuto Berlin (seit 2006 unter dem Namen Greenwheels) als älteste Carsharing-Organisation Deutschlands gegründet. 1990 und 1991 entstanden in Aachen, Bremen und Freiburg im Breisgau weitere Organisationen.

Im Jahr 2006 wurde in Ulm mit Car2Go der erste stationsunabhängige Free-Floating-Anbieter gegründet. zu deren Geschäftsmodell gehört es, Fahrzeuge mit deutlichem Werbedesign in großer Menge (oft vierstellig) in den Geschäftsgebieten der Städte zu platzierten und so eine hohe Aufmerksamkeit zu erzielen. Dadurch ist der Bekanntheitsgrad von Carsharing zwar enorm gestiegen, jedoch wird der Begriff seitdem in der öffentlichen Wahrnehmung mehr mit Free-floating, als mit klassischem Carsharing verknüpft.

Die Zahl der Benutzer in Deutschland hat sich nach Angaben des Bundesverbandes CarSharing e. V. (bcs), der jedes Jahr zum Jahresbeginn die Kennzahlen bei allen bekannten Carsharing-Anbietern unabhängig von der Verbandsmitgliedschaft abfragt, im Vergleich zum Vorjahr im Laufe des Jahres 2015 um 21 % auf 1.260.000 Nutzer erhöht. Das stationsunabhängige Carsharing hat in diesem Zeitraum um 26 % zugenommen und wird derzeit von 830.000 Personen in sieben deutschen Großstädten über 500.000 Einwohnern genutzt. Stationsabhängiges Carsharing steht an 4.600 Stationen in 537 deutschen Städten und Gemeinden zur Verfügung und findet dort 430.000 Teilnehmer, die 9.100 Fahrzeuge gemeinsam verwenden.[11] Im Jahr 2016 nahm die Anzahl an Bundesbürgern, die bei einem Carsharing Anbieter registriert waren, um 36 % zu. In Summe waren am 1. Januar 2017 insgesamt 1,7 Millionen Bundesbürger bei den Anbietern registriert.[12]

In Deutschland existierten nach Angaben des Bundesverbandes CarSharing e. V. (bcs) Anfang 2016 ca. 150 Carsharing-Organisationen.[11] Durchschnittlich kommen auf jedes Carsharing-Fahrzeug in stationsbasierten Angeboten 45 Fahrtberechtigte, in stationsunabhängigen Angeboten 126 Fahrtberechtigte auf ein Fahrzeug.[11]

Die größten Carsharing-Anbieter in Deutschland waren mit Bezug auf die registrierten Kunden Anfang 2016 Flinkster, die stadtmobil-Gruppe sowie die cambio-Gruppe. Bezogen auf die Anzahl der im Carsharing eingesetzten Fahrzeuge ist die Reihenfolge die stadtmobil-Gruppe, die cambio-Gruppe sowie Flinkster

Hinzu kommt der Free-Floating-Anbieter ShareNow.

Carsharing-Organisationen bzw. Verbünde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtmobil-(Carsharing)-Autos in Stuttgart-Möhringen
DB-Carsharing am Bahnhof Ravensburg
cambio (Carsharing) Auto in Bremen
Car2Go in Düsseldorf
PKW des Unternehmens DriveNow

Die größten Carsharing-Verbünde bzw. Organisationen Deutschlands mit mindestens 10.000 Kunden sind (Stand Mai 2017)[13] (Anzahl Fahrzeuge im Januar 2017):[14]

  • Flinkster ist das stationsbasierte Carsharing-Angebot der Deutsche-Bahn-Tochter DB Rent GmbH (bis 2011 auch unter dem Namen DB Carsharing). Das Unternehmen ist bezüglich der Anzahl Fahrzeuge Marktführer in Deutschland und nach Anzahl Kunden drittgrößter Anbieter auf dem deutschen Markt: 300.000 registrierten Kunden werden rund 4.000 Fahrzeuge in 300 Städten angeboten (darunter über 100 Elektrofahrzeuge, siehe auch: BeMobility). Zudem können Autos in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz gebucht werden.[15] Seit April 2006 kooperiert DB Rent mit der Drive-CarSharing GmbH, die zur Europa Service Autovermietung AG gehört. Die Verbindung von Autovermieter und Carsharing wird durch 25 Partner umgesetzt. Seit 2007 sind auch Stadtmarketinggesellschaften im Partner-Verbund. Darüber hinaus entwickelt und betreibt DB Rent firmenspezifische Carsharing-Lösungen, beispielsweise für Fluggesellschaften und Service-Flotten.
  • Stadtmobil in Berlin, Rhein-Ruhr, Hannover und Umgebung, Rhein-Main, Rhein-Neckar, Stuttgart und Umgebung, Karlsruhe und Umgebung sowie Pforzheim hat 2.300 Fahrzeuge für rund 52.000 Kunden und kombiniert stationsbasiertes mit dynamischem (free-floating) Carsharing.
  • cambio CarSharing in Aachen, Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen (auch Standort der Buchungszentrale), Bremerhaven, Eschweiler, Flensburg, Herzogenrath, Hamburg, Jülich, Köln, Lüneburg, Oldenburg, Saarbrücken, Uelzen, Winsen, Wuppertal hat 1.280 Fahrzeuge für rund 57.000 Kunden und zusätzlich Stationen in Belgien.[16]
  • book-n-drive als größter Anbieter im Rhein-Main-Gebiet mit 919 Fahrzeugen und 38.550 Kunden (Stand Februar 2018) in Frankfurt am Main, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Oberursel (Taunus), Offenbach am Main und Rüsselsheim
  • Stattauto München mit etwa 450 Fahrzeugen und 12.500 Teilnehmern im Großraum München (Stand Juli 2014) oder Stadtmobil Südbaden mit über 9.000 Teilnehmern in Freiburg und 30 weiteren Städten und Gemeinden in Mittel- und Südbaden (Stand Juli 2016).[17]
  • Greenwheels in Berlin, Braunschweig, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Nürnberg, Pinneberg, Potsdam, Regensburg, Rostock und mehreren Städten im Ruhrgebiet hat rund 10.000 Kunden und 300 Fahrzeuge. Anfang 2016 wurde das Carsharingunternehmen QuiCar der Volkswagen Leasing GmbH übernommen, das seit November 2011 bestand und sich zunächst auf die Stadt Hannover sowie einige Umlandgemeinden erstreckte.[18][19]
  • teilAuto in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat rund 30.000 Kunden und ca. 850 Fahrzeugen (Stand September 2017)[20] an 350 Stationen (Stand September 2014).[21] Seit Februar 2018 bietet teilAuto auch eine Free Floating-Flotte von 100 Fahrzeugen an.

Hinzu kommt der Free-Floating-Anbieter ShareNow, der im Februar 2019 aus der Fusion von car2go und DriveNow hervorgeging. Die Flotte umfasst rund 14 000 Fahrzeuge.

Carsharing-Elektroautos in der Kölner Innenstadt

Weitere Angebote:

  • Die Drive-Carsharing GmbH nahm als erstes Carsharing-Unternehmen auch Elektroleichtfahrzeuge mit in die Flotte auf. Diese werden zurzeit in Düsseldorf und Köln angeboten, wobei die Stadtwerke Düsseldorf AG und die RheinEnergie AG als Partner an diesem Projekt beteiligt sind.[22][23]
  • In Berlin hat der amerikanische klassische Autovermieter Hertz sein 2008 gegründetes „on demand“ (ad hoc) Carsharing-Modell Hertz on Demand eingeführt. Hierbei bucht der Kunde nicht wie bei Autovermietungen üblich über die Firmenzentrale, sondern über das dazugehörige Internetportal, und er ist nicht auf die festen Anmietbüros des Unternehmens festgelegt. Auch ist das Preisschema völlig unterschiedlich. Im Mai 2013 wurde das Carsharing-Angebot in Hertz 24/7 umbenannt.[24]
  • Ebenfalls auf die Region Berlin beschränkt war Multicity, ein free-floating Carsharing-Angebot des französischen Automobilherstellers Citroën. Multicity, war das erste rein elektrische Carsharing Projekt Deutschlands und verfügte über 350[14] Fahrzeuge bei 25.000[13] registrierten Kunden. Kunden konnten über ihr Multicity-Konto ohne zusätzliche Anmeldung auch Fahrzeuge von Flinkster nutzen. Der Dienst wurde am 29. Oktober 2017 eingestellt.[25]
  • In Frankfurt am Main befindet sich der einzige deutschlandweite Standort für das international agierende Carsharing-Unternehmen Zipcar. In Österreich ist das Unternehmen in Bregenz, Feldkirch, Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg, St. Pölten, Wels und Wien vertreten.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carsharing wird in 740 Städten und Gemeinden angeboten. Das Fahrzeugangebot ist in Deutschland sehr unterschiedlich. Unangefochtener Spitzenreiter ist seit zwanzig Jahren ist Karlsruhe mit heute 3,23 Autos pro 100.000 Einwohner[26]. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet in den Millionenstädten Hamburg, München und Berlin trotz gut ausgebautem ÖPNV klassisches Carsharing kaum vorhanden ist, dafür aber umso mehr Free-floating-Angebote.

Insgesamt gab es zu Beginn des Jahres 2020 in Deutschland nur 24.400 Fahrzeuge, die für Carsharing eingesetzt wurden. Das waren 0,5 Prozent des gesamten Fahrzeugbestands. Mithin stellt Carsharing derzeit „lediglich eine Nische“ dar.[27]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1992 wurden erste Carsharing-Initiativen nach deutschem und Schweizer Vorbild gegründet. Es entstand AutoTeilen Österreich (ATO) (Austrian Carsharing). Anfang 1995 erhielt die Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM), Graz den Auftrag AutoTeilen und sein Potential in Österreich zu beforschen. 1996 gab AutoTeilen Österreich eine Garantie ab, dass die Autofreie Mustersiedlung, Wien mit Carsharing versorgt wird. Dadurch wurde der Bau von 225 Garagenstellplätzen verhindert und die eingesparten Kosten in sozial- und umwelttechnische Anlagen investiert. 1999 ging der Wohnblock mit 5 Carsharingautos der Firma Denzeldrive GmbH in Betrieb.[28] Denzels Carsharing (Denzeldrive GmbH) übernahm 1997 Autoteilen.

Von 1997 bis 2011 war Denzel zunächst alleiniger Anbieter für Carsharing in Österreich. Die Denzel Mobility CarSharing GmbH wurde 2008 als Joint Venture der Wolfgang Denzel Auto AG und der Mobility CarSharing Schweiz gegründet und führender Carsharing-Anbieter in Österreich. Mit August 2012 erfolgte nach der Übernahme durch Zipcar die Änderung des Firmennamens in Zipcar Austria GmbH. Das Unternehmen bot rund 200 Fahrzeuge in neun Preiskategorien an über 100 Standorten in Wien, Innsbruck, Salzburg, Graz sowie weiteren Städten zu stunden- und kilometerbasierten Tarifen an. Kooperationen mit öffentlichen Verkehrs-Anbietern wie zum Beispiel den ÖBB, den Wiener Linien und Betreibern öffentlicher Verkehrsmittel in den Bundesländern komplettierten das Mobilitätskonzept.[29] Im Juli 2017 gab Zipcar bekannt, sich aus dem österreichischen Markt zurückzuziehen.[30]

Kommerzielles Angebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2016 fuhren in Wien 1.200 Fahrzeuge kommerzieller Carsharing-Anbieter.[31]

  • car2go trat 2011 auf den Wiener Markt. Im April 2017 erweiterte wa seine Flotte in Österreich um 350 Mercedes-Benz A-Klasse-Fahrzeuge (inklusive 50 CLA und 50 GLA). Die bestehende Smart-Flotte wurde völlig erneuert und auf 350 halbiert.[30]
  • DriveNow startete im September 2014 sein Angebot in Wien und hatte im August 2016 laut Eigenangaben 65.000 Kunden, wobei jede fünfte Fahrt in Wien mit einem Elektroauto durchgeführt wurde.[31] 2017 stockte der Carsharing-Dienst seine Flotte auf über 700 Fahrzeuge auf. Im November 2017 betrug die Anzahl der Kunden in Wien rund 88.000.[32]
  • ÖBB Rail & Drive nennt sich das Carsharing-Angebot der Österreichische Bundesbahnen-Tochter Rail Equipment GmbH & Co KG, das es seit 2017 in Österreich gibt. Der Anbieter ist in 22 Städten innerhalb Österreichs mit 260 Fahrzeugen vertreten. Bei dem Angebot handelt es sich um einen stationsbasierten Carsharing-Dienst mit Fokus auf Anmietung von Fahrzeugen bei Bahnhöfen der ÖBB. Zum Einsatz kommen Fahrzeuge verschiedenster Marken wie VW, BMW, Renault und Citroen.[33]

September 2016 erschien die von den Bundesministerien für Wissenschaft und Verkehr sowie Umwelt und dem Land Steiermark finanzierte Studie "Carsharing".[34][28]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 entstanden in der Schweiz zwei Carsharing-Genossenschaften, die AutoTeilet-Genossenschaft (ATG) in Stans und die ShareCom in Zürich. Anfangs wurden diese Unternehmen durch ehrenamtliche Arbeit getragen. Ein weiterer Anbieter war CopAuto in Genf, der sich nur kurzfristig von 1993 bis 1995 halten konnte und von der ATG übernommen wurde.

1997 fusionierten die ATG und die ShareCom zur Mobility CarSharing, die in der Folge die technische Weiterentwicklung vorantrieb. Sie ging verschiedene Kooperationen mit Schweizer Verkehrsverbunden und Firmen ein und lizenzierte ihr selbst entwickeltes Reservierungssystem nach Österreich und Spanien. Mobility CarSharing, die mit Abstand größte Carsharing-Organisation in der Schweiz, hatte Ende 2014 120.000 Kunden und verfügte über 2700 Autos auf 1400 Standplätzen.[35]

Von 2014 bis 2019 gab es mit der Mobility-Tochter Catch a Car einen Anbieter von stationsungebundenem Carsharing in den Städten Basel und Genf. 2019 wurde Catch a Car in das Mobility-System integriert.

Am 16. März 2020 wurde bekannt, dass Sharoo vollständig in die AMAG-Gruppe integriert wird.[36] Die Sharoo AG hat in einem Schreiben an alle Nutzer im April 2020 den Austritt aus dem Schweizer Markt per 31. Mai 2020 bekanntgegeben. Die AMAG-Gruppe hat die Firma aufgelöst und durch Ubeeqo abgelöst.

Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen European Car Sharing (ECS) beschlossen 1991 die führenden Carsharing-Anbieter aus Dänemark, Deutschland, Italien, Norwegen und der Schweiz eine Kooperation. Dadurch ermöglichten sie ihren Mitgliedern im Rahmen des kombinierten Verkehrs auch länderübergreifendes Carsharing. Der ECS wurde 2007 wieder aufgelöst.

In Frankreich wurde 2002 die Kooperative Citiz gegründet (damals unter dem Namen France-Autopartage). Sie vereint 15 Anbieter in mehr als 80 französischen Städten.[37] In Paris gibt es mehrere Carsharing-Organisationen, beispielsweise Communauto (ehemals Mobizen), Avisondemand (ehemals Okigo, von AVIS & VINCI), Ubeeqo (ehemals Carbox, 2015 übernommen von Europcar) und Zipcar.

Move About (ehemals Th!nk About) wurde im Jahr 2007 von Jan-Olaf Willums in Norwegen gegründet und bietet ausschließlich CarSharing-Lösungen mit Elektroautos an. Motto des Unternehmens ist Zero Hassle – Zero Emission. Willums war Vorstand des Norwegischen Elektroauto-Herstellers Think Global AS, der das erste europaweit zugelassene Elektroautomobil (M1-Homologation), den Th!nk City produziert. Mittlerweile ist Move About in mehreren Ländern Europas vertreten und herstellerunabhängig. Move About bietet institutionellen und privaten Kunden „Mobility on Demand“ an, im privaten Bereich oft auch als CarSharing bezeichnet.

Zipcar, ein zwischenzeitlich von der Avis Gruppe übernommenes Startup, ist neben den Heimatmärkten USA und Kanada auch in sechs europäischen Ländern aktiv: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Spanien, Türkei.[38]

Vereinigte Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In San Francisco gab es 1983 das Pilotprojekt Short-Term Auto Rental (STAR) mit 55 Fahrzeugen. Das Vorhaben wurde bereits nach 18 Monaten beendet. Die Wirkung auf die Verkehrsentwicklung wurde als zu gering angesehen, weil unter anderem nur 17 % der Nutzer ihr eigenes Fahrzeug verkauft hatten. Allerdings verschoben bereits 43 % den Kauf eines Fahrzeugs.[39]

1998 entstand Car Sharing Portland in Portland (Oregon), das im Jahr 2000 in Flexcar mit Sitz in Seattle (Washington) aufging. Ebenfalls 2000 wurde Zipcar in Cambridge (Massachusetts) von Cameron Russell nach dem Vorbild der deutschen und schweizerischen Systeme gegründet.

2007 schlossen sich Zipcar und Flexcar zusammen. Aufgrund der geringen Siedlungsdichte der USA konzentriert sich das Unternehmen auf Ballungsräume und Hochschulstandorte. Mit über 9000 Fahrzeugen und 700.000 Mitgliedern wurde Zipcar der größte Carsharing-Anbieter der Welt.

Im Jahre 2008 beteiligten sich folgende Unternehmen an einer Untersuchung in den USA und Kanada: AutoShare, City Carshare, CityWheels, Community Car Share of Bellingham, CommunAuto, Community Car, Co-operative Auto Network, IGo, PhillyCarShare, VrtuCar und Zipcar. Von den 9635 Teilnehmern kamen 6895 aus den USA.[39]

2010 startete Car2go mit 200 Fahrzeugen in Austin[40] und weitete sein Angebot auf neun Städte in den USA aus. Im Jahr 2014 überschritt die Zahl der Kunden weltweit eine Million.[41] Am 18. Dezember 2019 teilte Share-Now-Autos, der Zusammenschluss der Carsharing-Anbieter car2go und DriveNow, mit, dass Ende Februar 2020 der Betrieb sowohl in den gesamten USA als auch in Kanada eingestellt wird, da das Geschäft trotz großer Investitionen wegen eines geringen Kundenzuspruchs nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte.[42]

General Motors kündigte im Mai 2019 an, seinen 2016 gestarteten Carsharing-Dienst Maven in acht Städten einzustellen, was eine Reduzierung des Angebotes um mehr als die Hälfte bedeutet.[43]

China[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In China hat die Firma Kandi Technologies Group Inc. in Zusammenarbeit mit dessen Tochterunternehmen Zhejiang Kandi Vehicles Co., Ltd. sowie dem Autobauer Geely ein Carsharing-Projekt begonnen, an dessen Abschluss 100.000 Carsharing-Autos für chinesische Carsharer zur Verfügung stehen sollen. Die Marke ist Kandi. In Hangzhou wurde ein Anfang gemacht;[44] allmählich breitet sich das Projekt über andere Gegenden wie die Großstädte Shanghai und Chengdu sowie die Regionen Jiangsu und Hainan aus.[45][46]

Entwicklungsperspektiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit den 1990er Jahren weist Carsharing hohe Zuwachsraten bei den privaten Nutzern auf. Außerdem haben Unternehmen ihre geschäftlich genutzten Fahrzeuge teilweise auf Carsharing umgestellt, auch Corporate Carsharing genannt, welches zum Ziel hat die Kosten pro Fahrzeugkilometer zu senken. Weitere Impulse gehen von den langfristig steigenden Benzinpreisen aus. Innovative Konzepte zielen darauf ab, Privatfahrzeuge zu vermieten. So werden keine neuen Fahrzeuge angeschafft.

Durch die Förderung, die Öffentlichkeitswirkung und die damit verbundene Umweltentlastung, könnte Carsharing ein Mittel sein, Nutzer an Elektroautos zu gewöhnen, wenngleich die Nutzer bisher nicht bereit sind die damit verbundenen erhöhten Nutzungsgebühren zu tragen.[47]

Auch könnte das Carsharing zukünftig in die Nutzung des ÖPNV in Verbindung mit dem sogenannten Bürgerticket integriert werden.[48]

  • Augsburg: Flatrate
  • Free Floating

Free Floating-Carsharing könnte durch die Entwicklung und Zulassung autonomer Autos einen weiteren Entwicklungsschub erfahren. Ein Fahrzeug könnte den Kunden autonom am Wunschort abholen und sich am Ziel selbständig einen Parkplatz suchen. Zudem könnten die Anbieter die Fahrzeuge effizienter einsetzen, da diese je nach Bedarf selbständig in Gebiete mit hoher Nachfrage fahren könnten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portal: Transport und Verkehr/Themenliste Straßenverkehr – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Transport und Verkehr/Themenliste Straßenverkehr

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Muheim & Partner: CarSharing: der Schlüssel zur kombinierten Mobilität: Synthese. EDMZ, Bern 1998, DNB 957260350.
  • Markus Petersen: Ökonomische Analyse des Car Sharing. Deutscher Universitäts-Verlag, Gabler Edition Wissenschaft, Wiesbaden 1995, ISBN 3-8244-6111-0.
  • Herbert Baum, Stephan Pesch: Car sharing als Lösungskonzept städtischer Verkehrsprobleme: Kurzfassung des Forschungsberichtes Nr. 70421/93 im Auftrag des Bundesministers für Verkehr. In: Kölner Diskussionsbeiträge zur Verkehrswissenschaft. Band 6. Institut für Verkehrswissenschaft, Köln 1995.
  • Willi Loose, M. Mohr, C. Nobis u. a.: Bestandsaufnahme und Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Car-Sharing. In: Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen. (= Verkehrstechnik. Heft V 114). Hrsg. Bundesanstalt für Straßenwesen. Wirtschaftsverlag NW, Verlag für Neue Wissenschaft, Bremerhaven 2004, ISBN 3-86509-144-X (Schlussbericht und Volltext des Artikels (PDF; 1221 kB)).
  • Bundesverband CarSharing e. V. (Hrsg.): Eine Idee setzt sich durch! 25 Jahre CarSharing. ksv kölner stadt- und verkehrs-verlag, Köln 2014, ISBN 978-3-940685-19-3.
  • Werner Hadorn: CarSharing in der Schweiz: Eine bewegte Erfolgsgeschichte. Smart Books, Kilchberg ZH (Schweiz) 2008, ISBN 978-3-908497-56-1.
  • Brenner, Michael: Die Bevorrechtigung des Carsharing – eine straßenrechtliche oder straßenverkehrsrechtliche Maßnahme? In: Straßenverkehrsrecht (SVR) 2017, 361–365.
  • Wüstenberg, Dirk: Carsharingrecht von Bund und Ländern. In: Gewerbearchiv (GewArch) 2019, 409-414.
  • Kluth, Winfried: Carsharinggesetz des Bundes und seine Umsetzung auf kommunaler Ebene. In: Landes- und Kommunalverwaltung – Verwaltungsrechts-Zeitschrift für die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen (LKV) 2018, 112–116.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: RalphCG/Artikelentwurf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: RalphCG/Artikelentwurf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. § 2 Nr. 1 des Carsharinggesetzes.
  2. The Times. 20. August 1975, S. 4.
  3. Stiftung Warentest: Carsharing – für wen sich das Autoteilen lohnt 14. Februar 2012.
  4. Statista: Durchschnittsalter der Fahrzeuge von ausgewählten deutschen Carsharing-Anbietern
  5. FAQ des Bundesverbandes Carsharing.
  6. Studie zu Car2Go: Warum Carsharing der Umwelt nicht hilft, Bericht der Zeitschrift Wirtschaftswoche vom 7. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.
  7. BMW speichert keine Standortdaten, gibt aber Bewegungsprofil an Gericht, Bericht auf Netzpolitik.org mit Zitaten aus einer offiziellen Stellungnahme der Firma BMW vom 21. Juli 2016.
  8. Unfall mit Carsharing-Auto: BMW liefert Gericht Bewegungsprofil eines Kunden. Bericht auf Spiegel-Online vom 21. Juli 2016.
  9. welt.de: Car-Sharing-Anbieter tun sich schwer im Ruhrgebiet, 17. November 2013.
  10. Markus Fasse, Silke Kersting: Die neue Lust am Leihauto. In: Handelsblatt. 9. Juli 2013, S. 20.
  11. a b c Bilanzpressemitteilung bcs vom 29. Februar 2016.
  12. CarSharing-Jahresbilanz 2016. Bundesverband CarSharing, 27. Februar 2017, abgerufen am 27. Februar 2017.
  13. a b Größte Carsharing-Anbieter in Deutschland nach Kundenzahl. In: Statista, Mai 2017.
  14. a b Größte Carsharing-Anbieter in Deutschland nach Anzahl der Fahrzeuge. In: Statista, Januar 2017.
  15. flinkster.de (PDF)
  16. Pressemeldung vom 5. November 2012
  17. Ursula Bauer, Anna Fokerman, Georg Frech: Advanced Topics in Sustainability – Innovation and Marketing: Stattauto München. (Memento vom 25. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 386 kB) Seminararbeit, 12. Juli 2012; abgerufen am 22. September 2012.
  18. Carsharing-Geschäft – auch Volkswagen steigt ein. auf: faz.net, 2. November 2011.
  19. Volkswagen Quicar – Neues Konzept für Carsharing, 15. Januar 2016.
  20. Pressemitteilung vom 11. September 2017, teilauto.net
  21. Carsharing in Sachsen (Memento vom 2. Juli 2014 im Internet Archive).
  22. Ralf Arenz: Stromtankstelle: Strom tanken in der Kölner City. 29. Januar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2019. In: Kölnische Rundschau. 29. Januar 2010.
  23. Julia Puzalowski: Pole-Position bei Elektroautos. (Memento vom 23. November 2009 im Internet Archive) In: RP Online. 20. November 2009.
  24. Aus Hertz On Demand wird Hertz 24/7. 2. Juni 2013.
  25. PSA gibt sein Carsharing in Berlin auf 4. Oktober 2017.
  26. Bundesverband Carsharing: [https://www.carsharing.de/alles-ueber-carsharing/carsharing-zahlen/carsharing-staedteranking-2019 Carsharing Städteranking 2019
  27. Florian Leclerc: Immer mehr Autos im Rhein-Main-Gebiet. In: Frankfurter Rundschau. 30. August 2020, abgerufen am 30. August 2020.
  28. a b Peter Novy@2Vorlage:Toter Link/at.linkedin.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven) – Präsenz bei LinkedIn, abgerufen 31. Mai 2018. – Projekt Peter Novy, Wolfgang Bauer, April 1996 – September 1999.
  29. CarSharing.at (Memento vom 27. September 2012 im Internet Archive)
  30. a b Aus für Carsharing-Anbieter Zipcar in Österreich. In: Der Standard. 4. Juli 2017.
  31. a b DriveNow macht jede fünfte Fahrt in Wien mit Elektroauto. In: Die Presse. 29. August 2016.
  32. Über 700 Fahrzeuge – DriveNow wird größter Carsharer in Wien. In: Regionews.at. Abgerufen am 16. Januar 2018.
  33. ÖBB Rail & Drive. In: Carsharing-Wien.com. Abgerufen am 13. Juli 2019.
  34. Car Sharing im Rahmen finanzieller, verkehrspolitischer und umweltpolitischer Entscheidungsgrundlagen im Verkehr nachhaltigwirtschaften.at, abgerufen 31. Mai 2018. Berichte aus Energie- und Umweltforschung 1/1997. – Publikation der Forschungsgesellschaft Mobilität, Graz, September 1996. Autoren: Birgit Kumer, Gabriele Novy, Karoline Vogl, René Graf, Peter Novy (Anm. damals Geschäftsführer von AutoTeilen Österreich und ehrenamtlich im Vorstand des Verkehrsclub Österreich), Gerald Pfeiffer, Karl Reiter, Karl Steininger, Ralph Zettl. 218 S.
  35. mobility.ch (PDF; 236 kB). Stand 31. Dezember 2014.
  36. Carsharing Plattform sharoo wird vollständig in AMAG Gruppe integriert. (PDF; 148 KB) In: sharoo.com. 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
  37. Citiz: un projet citoyen.
  38. Zipcar-Städte weltweit
  39. a b Elliot W. Martin, Susan A. Shaheen: Greenhouse Gas Emission Impacts of Carsharing in North America. IEEE TRANSACTIONS ON INTELLIGENT TRANSPORTATION SYSTEMS, VOL. 12, NO. 4, DECEMBER 2011.
  40. USA Today Smart car-sharing service car2go expands in Austin (21. Mai 2010).
  41. europe.autonews.com.
  42. Carsharing von Daimler und BMW: Share Now in Nordamerika gestoppt Bericht auf der Internetplattform des Fernseh-Nachrichtensenders n-tv vom 19. Dezember 2019, abgerufen am 19. Dezember 2019.
  43. GM's Maven car-sharing service leaving 8 cities but not Detroit Bericht der Tageszeitung The Detroit News vom 20. Mai 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019
  44. Kandi Technologies reports the Kandi Brand JL7001BEV four-passenger pure electric sedan vehicle to be delivered for public EV sharing system in Hangzhou kandivehicle.com-Internetportal, 12. November 2013 (englisch).
  45. Nino Marchetti: 100,000 electric cars target of chinese car sharing project. EarthTechling-Internetportal, 20. November 2013 (englisch).
  46. Kandi signed cooperative framework agreement with Zhejiang Guoxin Vehicle Leasing Company to promote self-driving pure electric vehicles rental for public transportation in Hangzhou project. kandivehicle.com-Internetportal, 14. August 2012 (englisch).
  47. Christian Hoffmann u. a.: Bewertung integrierter Mobilitätsdienste mit Elektrofahrzeugen aus Nutzerperspektive. (Memento vom 25. Oktober 2012 im Internet Archive) (PDF) Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel, Berlin 2012.
  48. Deutschlandradio, 15. Januar 2013, Verkehrswissenschaftler will „Bürgerticket“ für alle.

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