Buttisholz

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Buttisholz
Wappen von Buttisholz
Wappen von Buttisholz
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Sursee
BFS-Nr.: 1083i1f3f4
Postleitzahl: 6018
Koordinaten: 649773 / 218306Koordinaten: 47° 6′ 50″ N, 8° 5′ 40″ O; CH1903: 649773 / 218306
Höhe: 565 m ü. M.
Höhenbereich: 543–744 m ü. M.[1]
Fläche: 16,71 km²[2]
Einwohner: 3421 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 205 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
12,3 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.buttisholz.ch
Buttisholz
Buttisholz

Buttisholz

Lage der Gemeinde
Karte von ButtisholzBaldeggerseeHallwilerseeMauenseeRotseeSempacherseeSoppenseeTueteseeVierwaldstätterseeKanton AargauWahlkreis EntlebuchWahlkreis HochdorfWahlkreis Luzern-LandWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis WillisauKanton NidwaldenBeromünsterBüronButtisholzEich LUGeuenseeGrosswangenHildisriedenKnutwilMauensee LUNeuenkirchNottwilOberkirch LURickenbach LURuswilSchenkonSchlierbach LUSempachSurseeTriengen
Karte von Buttisholz
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Buttisholz ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt östlich der Hauptverkehrsachse Luzern-Ruswil-Ettiswil im Rottal. Zur Gemeinde gehören neben dem Dorf die Weiler Gattwil, Guglern, Luternau, St. Ottilien und Soppensee sowie zahlreiche Häusergruppen und Einzelgehöfte. Die Gemeinde umfasst ein Gebiet von 1668 ha, wovon 72,1 % landwirtschaftliche Nutzfläche, 16,6 % Wald und Gehölz und 9,1 % Siedlungsfläche sind (Stand 2015/16).[6]

Alle Nachbargemeinden liegen ebenfalls im Kanton Luzern. Diese sind Grosswangen, Menznau, Nottwil, Oberkirch und Ruswil.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1798 1187
1850 1860
1900 1394
1970 1775
1980 2058
1990 2449
2000 2680
2004 2816
2010 3153
2020 3421

Die Bevölkerung wuchs bis 1850 stark. Danach sank die Zahl der Einwohner bis 1900 markant. Bis 1960 schwankte sie dann zwischen 1500 und 1700. Seither wächst sie rasch.

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 gaben 93,54 % Deutsch, 1,94 % Albanisch und 1,42 % Italienisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung ist traditionell römisch-katholisch. Nach letzten Angaben waren 86,38 % römisch-katholische Christen. Die Minderheiten umfassen 5,22 % evangelisch-reformierte Christen, 3,10 % Konfessionslose, 2,65 % Muslime und 0,37 % orthodoxe Christen (Stand 2000).

Herkunft – Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2022 waren von den 3421 Einwohnern 2999 Schweizer und 422 (= 12,3 %) Ausländer. Die Einwohnerschaft bestand aus 87,7 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2022 stammten die ausländischen Einwohner aus Portugal (106 Personen), Italien (79), Deutschland (73), Kosovo (46) und Spanien (11). 72 Personen stammten aus dem übrigen Europa, und 35 waren aussereuropäischer Herkunft.[7]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild (1958)

Am Soppensee wurde ein eisenzeitlicher Schmelzofen entdeckt. Die Ortsteile Dorf und Luternau wurden im 7. und 8. Jahrhundert durch Alemannen besiedelt. Ulrich I. von Lenzburg vermachte im Jahr 1036 einen Teil des Kirchensatzes dem Stift Beromünster. Die obere Gerichtsbarkeit verkauften die Freiherren von Wolhusen um 1290 an die Habsburger. In der Nacht zum 25. Dezember 1375 kam es zu einem Zusammenstoss von 600 Eidgenossen und 3000 Guglern, welchen die ersteren gewannen. Daher trägt ein Weiler den Namen Guglern. Nach der Schlacht bei Sempach 1386 kam der Ort vom Amt Wolhusen zur Landvogtei Ruswil. Während die obere Gerichtsbarkeit bei Luzern lag, wechselte die niedere Gerichtsbarkeit häufig die Herrschaft. 1348 verkauften die Herren von Sursee-Tannenfels diese an die Deutschritter, zuerst an die von Sumiswald, später von Hitzkirch. Im Jahr 1678 erwarben die Herren von Sonnenberg sie und traten sie im Jahr 1779 an die Pfyffer von Altishofen ab, deren Ältester sich ab diesem Zeitpunkt Pfyffer-Feer von Buttisholz nannte und auf Schloss Buttisholz wohnte. Es gab zwei grosse Dorfbrände. Der erste hat sich im Jahr 1563 ereignet, und beim zweiten, am 16. August 1861, wurde mit 42 abgebrannten Häusern praktisch das ganze Dorf vernichtet. Das Dorf wurde danach im Auftrag der Luzerner Regierung einheitlich im spätklassizistischen Stil wieder aufgebaut. Die Gemeinde gehört seit 1803 zum neu gegründeten Amt Sursee.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat Buttisholz besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Legislatur 2020–2024):[8]

  • Franz Zemp (CVP): Gemeindepräsident
  • Oscar Küng (FDP): Ressort Bau
  • Anita Lustenberger (CVP): Ressort Finanzen
  • Anton Petermann (SVP): Ressort Soziales
  • Thomas Tschuppert (CVP): Ressort Bildung

Kantonsratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Buttisholz: Mitte (mit GenMitte) 42,05 %, SVP 30,29 %, FDP 10,49 %, Grüne (mit JG und GrüneKuG) 6,82 %, SP (mit JUSO) 5,31 % und glp 5,03 %.[9]

Nationalratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Buttisholz: Mitte 41,7 %, SVP 30,8 %, FDP 11,6 %, SP 5,5 %, glp 4,3 %, Grüne 3,7 %, übrige 2,4 %.[10]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der letzten Volkszählung 2000 lebten 1406 Erwerbstätige in der Gemeinde. Eine Minderheit arbeitete im Ort (vor allem in den 95 Landwirtschaftsbetrieben), doch 740 Personen waren Wegpendler (in Nachbargemeinden sowie nach Sursee, Luzern und Emmen). Doch es gibt mit (Stand 2000) 595 Zupendlern auch erstaunlich viele Leute, die von auswärts nach Buttisholz arbeiten kommen. Im Jahr 2001 arbeiteten in der ehemaligen Bauerngemeinde noch 24,4 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft, 44,7 % in Industrie und Gewerbe und bloss 30,9 % in Dienstleistungsberufen. Der grosse Anteil des Industriebereichs liegt in der Gründung und Ansiedlung von Firmen im Bereich Holzverarbeitung, Maschinen- und Pumpenbau und Bauunternehmen. Der Tourismus spielt eine unbedeutende Rolle.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt 8 km vom nächsten Autobahnanschluss (A2) in Sursee entfernt. Es führt, da das Projekt der Rottalbahn nie verwirklicht wurde, keine Bahnlinie durch Buttisholz. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Nottwil. Dennoch ist die Gemeinde per Bus gut durch den Öffentlichen Verkehr erschlossen. Die Buslinien Luzern-Buttisholz-Ettiswil und Sursee-Ruswil führen durch die Gemeinde.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über ein komplettes Bildungsangebot vom Kindergarten bis zur Sekundarschule. Im Schuljahr 2022/2023 gingen 63 Kinder in den Kindergarten. 228 besuchten die Primarschule und 137 die Sekundarschule.[11]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8, Seiten 180–195.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buttisholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Bundesamt für Statistik: Bevölkerungsstand und -struktur – Indikatoren (Memento vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)
  6. Bodennutzung nach Nutzungsarten. LUSTAT Statistik Luzern, 19. April 2022, abgerufen am 23. Februar 2024.
  7. Bevölkerung Migration und Integration. LUSTAT Statistik Luzern, August 2023, abgerufen am 23. Februar 2024.
  8. Gemeinderat. Gemeinde Buttisholz, abgerufen am 23. Februar 2024.
  9. Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
  10. Nationalratswahlen. LUSTAT Statistik Luzern, 3. Januar 2024, abgerufen am 23. Februar 2024.
  11. Obligatorische Schule. LUSTAT Statistik Luzern, 20. Juli 2023, abgerufen am 23. Februar 2024.