DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1983

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34. DDR Leichtathletik-Meisterschaften
Stadt Karl-Marx-Stadt / 5 weitere Orte
Stadion Ernst-Thälmann-Stadion
Wettbewerbe 34 + 10 an anderen Veranstaltungsorten
Eröffnung 16. Juni 1983
Schlusstag 18. Juni 1983
Chronik
Dresden 1982 Erfurt 1984

Die DDR-Leichtathletik-Meisterschaften wurden 1983 zum 34. Mal ausgetragen und fanden vom 16. bis 18. Juni im Ernst-Thälmann-Stadion von Karl-Marx-Stadt statt.

Bei den Männern gelang es fünf Athleten (Wagenknecht (800 m), Munkelt (110 m Hürden), Beyer (Kugel), Steuk (Hammer) und Michel (Speer)) ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, was auch bei den Frauen (Göhr (100 m), Koch (200 m), Jahn (100 m Hürfen), Fiedler (400 m Hürden) sowie Slupianek (Kugel) und der Staffel vom SC Motor Jena (4 × 100 m)) gelang.

Die Ehrenpreise des Generalsekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, nahmen für die bedeutendsten Leistungen der Meisterschaften bei den Frauen Marita Koch für ihren 200-Meter-Lauf und Thomas Schönlebe für seinen 400-Meter-Lauf bei den Männern entgegen.

Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe aus dem Programm der in Karl-Marx-Stadt stattfindenden Hauptveranstaltung ausgelagert und an andere Orte zu anderen Terminen vergeben. In diesem Jahr waren dies der 3000-Meter-Lauf bei den Frauen, der 10.000-Meter-Lauf bei den Männern, die Marathonläufe, das 50-km-Gehen, der Siebenkampf (Frauen) sowie der Zehnkampf (Männer) und wie jedes Jahr die Crossläufe.

Werner Schildhauer über 10.000 Meter sowie die beiden Mehrkämpfer Anke Vater und Torsten Voss verteidigten ihre Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Dabei unterbot wie schon vor einem Jahr der Hallenser Schildhauer seinen eigenen DDR-Rekord. Auch der Potsdamer Ronald Weigel verbesserte seine eigene DDR-Bestleistung im 50-km-Gehen und die Berlinerin Sibylle Thiele stellte im Siebenkampf mit 6301 Punkte eine neue Junioren-Weltbestleistung auf.

Die Cottbuser Langstreckenläuferin Gabriele Meinel wurde mit insgesamt drei Goldmedaillen die erfolgreichste Athletin bei den Meisterschaften. Zu zwei Meisterehren kam bei den Männern Werner Schildhauer. Mit insgesamt 5 Gold-, 1 Silber- und 1 Bronzemedaillen war der SC Neubrandenburg die erfolgreichste Mannschaft der Meisterschaften.

Hauptveranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Gold Silber Bronze
0100 m Thomas Schröder
SC Neubrandenburg
10,25
s
Steffen Bringmann
SC DHfK Leipzig
10,31
s
Jens Hübler
SC Dynamo Berlin
10,35
s
0200 m Olaf Prenzler
SC Magdeburg
20,61
s
Steffen Bringmann
SC DHfK Leipzig
20,80
s
Bernhard Hoff
SC Chemie Halle
20,88
s
0400 m Thomas Schönlebe
SC Karl-Marx-Stadt
45,50
s
Andreas Knebel
SC Magdeburg
45,53
s
Klaus Thiele
ASK Vorwärts Potsdam
46,06
s
0800 m Detlef Wagenknecht
SC Dynamo Berlin
1:47,97
min
Andreas Hauck
ASK Vorwärts Potsdam
1:48,03
min
Hans-Joachim Mogalle
SC Chemie Halle
1:48,51
min
1500 m Andreas Busse
SC Einheit Dresden
3:37,38
min
Olaf Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
3:38,71
min
Maik Dreißigacker
SC Dynamo Berlin
3:39,05
min
5000 m Hansjörg Kunze
SC Empor Rostock
13:36,99
min
Frank Heine
ASK Vorwärts Potsdam
13:45,04
min
Rainer Wachenbrunner
SC Dynamo Berlin
13:49,98
min
110 m Hürden Thomas Munkelt
SC DHfK Leipzig
13,48
s
Andreas Oschkenat
SC Dynamo Berlin
13,50
s
Andreas Schlißke
SC Karl-Marx-Stadt
13,60
s
400 m Hürden Volker Beck
SC Turbine Erfurt
49,39
s
Manfred Konow
SC Traktor Schwerin
50,31
s
Thomas Große
SC Turbine Erfurt
50,53
s
3000 m Hindernis Hagen Melzer
SC Einheit Dresden
8:25,29
min
Norbert Brötzmann
SC Magdeburg
8:39,61
min
Rainer Wachenbrunner
SC Dynamo Berlin
8:40,83
min
4 × 100 m ASK Vorwärts Potsdam
Ulf Ursinus
Mike Littfin
Guido Lieske
Frank Möller
40,58
s
SC Dynamo Berlin
Uwe Grunert
Roland Wolf
Frank Hollender
Rolf Herrmann
41,16
s
SC Traktor Schwerin
Karsten Weller
Torsten Heimrath
Olaf Krause
Ulf Rosenkranz
41,19
s
4 × 400 m SC Neubrandenburg
Andreas Kaliebe
Mario Monien
Ulf Gladrow
Eckhard Trylus
3:09,18
min
ASK Vorwärts Potsdam
Detlef Schäfer
Frank Möller
Andreas Hauck
Frank Schaffer
3:09,76
min
SC DHfK Leipzig
Andreas Neuber
Andreas Stolle
Maik Weinhold
Steffen Schwabe
3:12,31
min
20-km-Gehen Ralf Kowalsky
TSC Berlin
1:21:52,0
h
Werner Heyer
SC Dynamo Berlin
1:22:17,0
h
Dietmar Meisch
TSC Berlin
1:22:38,0
h
Hochsprung Andreas Sam
SC Karl-Marx-Stadt
2,24
m
Carsten Siebert
SC Cottbus
2,18
m
Uwe-Jens Austel
SC Dynamo Berlin
Mathias Grebenstein
SC Motor Jena
2,15
m
Stabhochsprung Olaf Kasten
SC DHfK Leipzig
5,30
m
Steffen Giebe
SC Einheit Dresden
5,20
m
Andreas Kramß
SC Dynamo Berlin
5,00
m
Weitsprung Frank Nowack
TSC Berlin
7,86
m
Andre Reichelt
SC Einheit Dresden
7,82
m
Mathias Koch
SC Magdeburg
7,79
m
Dreisprung Axel Groß
SC Empor Rostock
16,84
m
Bodo Behmer
SC Neubrandenburg
16,12
m
Dirk Gamlin
SC Traktor Schwerin
15,92
m
Kugelstoßen Udo Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
21,44
m
Ulf Timmermann
TSC Berlin
21,08
m
Detlef Last
SC Motor Jena
19,90
m
Diskuswurf Jürgen Schult
SC Traktor Schwerin
66,34
m
Hilmar Hoßfeld
SC Turbine Erfurt
64,54
m
Wolfgang Warnemünde
SC Empor Rostock
63,80
m
Hammerwurf Roland Steuk
TSC Berlin
78,22
m
Ralf Haber
SC Karl-Marx-Stadt
77,00
m
Detlef Gerstenberg
SC Dynamo Berlin
74,92
m
Speerwurf Detlef Michel
TSC Berlin
88,12
m
Gerald Weiß
SC Traktor Schwerin
86,02
m
Karl Heller
SC Dynamo Berlin
79,22
m

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bettine Jahn (re.) verteidigte vor heimischen Publikum ihren Titel über 100 m Hürden vor Kerstin Knabe (li.).
Disziplin Gold Silber Bronze
0100 m Marlies Göhr
SC Motor Jena
10,90
s
Marita Koch
SC Empor Rostock
10,99
s
Silke Gladisch
SC Empor Rostock
11,14
s
0200 m Marita Koch
SC Empor Rostock
21,82
s
Bärbel Wöckel
SC Motor Jena
22,42
s
Silke Gladisch
SC Empor Rostock
22,72
s
0400 m Sabine Busch
SC Turbine Erfurt
50,26
s
Kerstin Walther
SC DHfK Leipzig
51,35
s
Dagmar Rübsam
SC Turbine Erfurt
51,51
s
0800 m Christine Wachtel
SC Neubrandenburg
1:59,89
min
Antje Schröder
SC Chemie Halle
2:00,73
min
Dürten Behrendt
SC Neubrandenburg
2:01,37
min
1500 m Christiane Wartenberg
SC Chemie Halle
4:04,41
min
Astrid Pfeiffer
SC Dynamo Berlin
4:05,74
min
Ulrike Bruns
ASK Vorwärts Potsdam
4:07,28
min
100 m Hürden Bettine Jahn
SC Karl-Marx-Stadt
12,58
s
Kerstin Knabe
SC DHfK Leipzig
12,75
s
Cornelia Riefstahl
SC Dynamo Berlin
12,81
s
400 m Hürden Ellen Fiedler
SC Dynamo Berlin
54,52
s
Petra Pfaff
SC Cottbus
55,52
s
Petra Krug
SC Einheit Dresden
56,09
s
4 × 100 m SC Motor Jena I
Ines Schmidt
Bärbel Wöckel
Ingrid Auerswald
Marlies Göhr
43,22
s
SC DHfK Leipzig Juniorinnen
Kerstin Behrendt
Simone Schumann
Kerstin Jahn
Kristin Patzwahl
45,88
s
SC Motor Jena II
Birgit Jäger
Ina Püschel
Jaqueline Beck
Stefanie Jacob
46,54
s
4 × 400 m SC Neubrandenburg
Christine Wachtel
Katrin Schulz
Dürten Behrendt
Ramona Frehse
3:32,99
min
SC Magdeburg
Werz
Petra Masurat
Sylvia Kirchner
Undine Bremer
3:36,93
min
Hochsprung Susanne Helm
SC Dynamo Berlin
1,91
m
Heike Grabe
SC Magdeburg
1,88
m
Gabriele Niebling
SC Turbine Erfurt
1,85
m
Weitsprung Heike Daute
SC Motor Jena
7,01
m
Christine Schima
SC Chemie Halle
6,74
m
Helga Radtke
SC Empor Rostock
6,63
m
Kugelstoßen Ilona Slupianek
SC Dynamo Berlin
21,54
m
Liane Schmuhl
TSC Berlin
20,44
m
Helma Knorscheidt
SC Chemie Halle
19,91
m
Diskuswurf Gisela Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
69,02
m
Martina Opitz
SC DHfK Leipzig
69,00
m
Petra Sziegaud
SC Dynamo Berlin
63,20
m
Speerwurf Antje Kempe
SC Motor Jena
68,42
m
Petra Felke
SC Motor Jena
67,50
m
Ute Hommola
SC Karl-Marx-Stadt
64,92
m

Ausgelagerte Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigte Anke Vater (li.) im Siebenkampf vor Sabine Möbius (re.).

Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe nicht im Rahmen der in Karl-Marx-Stadt stattfindenden Hauptveranstaltung ausgetragen. Erstmals mit auf dem Programm standen bei den Frauen der Marathonlauf.

Terminkalender der ausgelagerten Wettbewerbe in chronologischer Reihenfolge:

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Gold Silber Bronze
10.000 m Werner Schildhauer
SC Chemie Halle
27:24,95
Landesrekord min
Hansjörg Kunze
SC Empor Rostock
27:30,69
min
Axel Krippschock
SC Dynamo Berlin
28:21,48
min
Marathon Stefan Seidemann
BSG Motor Teltow
2:21:43,8
h
Roland Franke
SC Chemie Halle
2:24:03,9
h
Matthias Böckler
SC Chemie Halle
2:24:14,6
h
50-km-Gehen Ronald Weigel
ASK Vorwärts Potsdam
3:41:31,0
DDR-Bestleistung h
Hartwig Gauder
SC Turbine Erfurt
3:43:23,0
h
Dietmar Meisch
TSC Berlin
3:46:12,0
h
Zehnkampf Torsten Voss
SC Traktor Schwerin
8337
Punkte
Jörg-Peter Schäperkötter
ASK Vorwärts Potsdam
8265
Punkte
Steffen Grummt
SC Motor Jena
8231
Punkte
Crosslauf
Mittelstrecke – 4 km
Lutz Zauber
SC Dynamo Berlin
12:22,1
min
Andreas Garack
BSG Tiefbau Cottbus
12:27,5
min
Lutz Born
SC Magdeburg
12:28,7
min
Crosslauf
Langstrecke – 12 km
Werner Schildhauer
SC Chemie Halle
35:22,8
min
Frank Heine
ASK Vorwärts Potsdam
35:33,6
min
Axel Krippschock
SC Dynamo Berlin
35:48,2
min

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Gold Silber Bronze
3000 m Gabriele Meinel
BSG Lokomotive Cottbus
9:06,87
min
Jeanette Hain
SC Dynamo Berlin
9:07,77
min
Katrin Dörre
SC DHfK Leipzig
9:12,98
min
Marathon Gabriele Meinel
SC Cottbus
2:41:29,9
h
Gabriele Schmidt
ASK Vorwärts Potsdam
3:09:41,9
h
Beate Lutz
HSG DHfK Leipzig
3:12:47,5
h
Siebenkampf Anke Vater
SC Neubrandenburg
6515
Punkte
Sabine Paetz
SC DHfK Leipzig
6381
Punkte
Sibylle Thiele
SC Dynamo Berlin
6301
Junioren-Weltbestleistung Punkte
Crosslauf
2 km
Gabriele Meinel
BSG Lokomotive Cottbus
6:33,8
min
Annette Fincke
SC Magdeburg
6:54,3
min
Katrin Dörre
SC DHfK Leipzig
7:00,3
min

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marita Koch verteidigte in ausgezeichneten 21,82 s ihren Titel über 200 Meter. Im Hintergrund die Drittplatzierte Silke Gladisch.

Der Medaillenspiegel umfasst die Medaillengewinner und -gewinnerinnen aller Wettbewerbe.

Platz Verein Gold Silber Bronze Gesamt
01 Logo vom SC Neubrandenburg SC Neubrandenburg 5 1 1 7
02 Logo vom ASK Vorwärts Potsdam ASK Vorwärts Potsdam 4 7 2 130
03 Logo vom SC Dynamo Berlin SC Dynamo Berlin 5 5 130 230
04 Logo vom SC Motor Jena SC Motor Jena 4 2 4 100
05 Logo vom TSC Berlin TSC Berlin 4 2 2 8
06 Logo vom SC Chemie Halle SC Chemie Halle 3 3 4 100
07 Logo vom SC Empor Rostock SC Empor Rostock 3 2 4 9
08 Logo vom SC Karl-Marx-Stadt SC Karl-Marx-Stadt 3 1 2 6
09 SC DHfK Leipzig 2 7 3 120
10 Logo vom SC Turbine Erfurt SC Turbine Erfurt 2 2 3 7
11 Logo vom SC Traktor Schwerin SC Traktor Schwerin 2 2 2 6
12 Logo vom SC Einheit Dresden SC Einheit Dresden 2 2 1 5
13 Logo der BSG Lokomotive Cottbus BSG Lokomotive Cottbus 2 2
14 Logo vom SC Magdeburg SC Magdeburg 1 5 2 8
15 Logo vom SC Cottbus SC Cottbus 1 2 3
16 Logo der BSG Motor Teltow BSG Motor Teltow 1 1
17 kein Logo vorhanden BSG Tiefbau Cottbus 1 1
18 Logo der HSG DHfK Leipzig HSG DHfK Leipzig 1 1
Total 44 44 44 132

Randnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell wurden im Rahmen der Meisterschaften erfolgreiche Athleten vergangener Jahre feierlich aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Unter den 28 Frauen und Männern, die ihre Laufbahn beendeten, befanden sich Angela Voigt, Barbara Broschat und Rolf Beilschmidt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Seifert: Sport83. Ein Jahrbuch des DDR-Sport. Sportverlag Berlin, 1983, ISSN 0232-203X, S. 253–254.
  • Neues Deutschland. 61, 102, 120, 125, 141–143 und 210. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, 1983, ISSN 0323-3375.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1983 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien