Das politische Buch

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Das politische Buch ist der seit 1982 jährlich von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) verliehene, mit 10.000 Euro dotierte Literaturpreis zur Förderung wichtiger politischer Literatur. Die Preisübergabe geschieht jeweils am 10. Mai oder in zeitlicher Nähe zum Jahrestag der nationalsozialistischen Bücherverbrennung 1933.

Idee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Institution, die den Ideen und Grundwerten sozialer Demokratie verpflichtet ist, zeichnet die FES politische Literatur aus. Aktuelle Themenfelder, die dabei besondere Berücksichtigung finden, sind:

  • Sozialer Zusammenhalt,
  • demokratische Kultur,
  • Innovation und Teilhabe,
  • solidarische Globalisierung.

Auswahlverfahren und Jury[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewerbungen und Vorschläge für Preisträger sind jeweils bis zum 30. Oktober möglich. Dabei muss bei fremdsprachigen Autoren das vorgeschlagene Buch in deutscher Übersetzung auf dem Buchmarkt sein. Die eigentliche Auswahl des Preisträgers trifft eine unabhängige Fachjury, die außerdem eine Liste mit weiteren empfehlenswerten politischen Büchern zusammenstellt.

Im Jahr 2022 gehören der Fachjury folgende Juroren an:[1]

  • Arne Ackermann (* 1965), Direktor Münchner Stadtbibliothek
  • Reingard Al-Hassan (* 1957), Direktorin Hochschulbibliothek Westsächsische Hochschule Zwickau
  • Horst Baraczewski (* 1954), Buchhändler, Mitglied im Vorstand der Bremer Literaturstiftung. Mitglied der Jury seit 1997
  • Jens Hundrieser (* 1940), Dozent zur Ausbildung von Büchereiassistenten in Göttingen
  • Annette Kasper (* 1953), Leiterin a. D. der Ernst-Abbe-Bücherei Jena (September 1985 – Januar 2016)
  • Gerald Leitner (* 1958), Generalsekretär der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA)
  • Barbara Lison (* 1956), Direktorin der Stadtbibliothek Bremen. Geschäftsführerin der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung zur Verleihung des Bremer Literaturpreises, Präsidentin der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA)
  • Metz, Susanne (* 1964), Direktorin der Leipziger Städtischen Bibliotheken seit 2013
  • Werner Stephan (* 1947), Sprecher der Jury, Direktor der Universitätsbibliothek Stuttgart u. a. Mitarbeit in der International Federation of Library Associations (IFLA)

Liste der Preisträger und Laudatoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Datum, Ort Preisträger Buch Festredner
2022 10. Mai, Berlin Geert Mak Große Erwartungen. Auf den Spuren des europäischen Traums. Siedler, München 2020, ISBN 978-3-8275-0137-0. Martin Schulz
2021 17. Mai, Berlin Andreas Kossert Flucht. Eine Menschheitsgeschichte. Siedler, München 2020, ISBN 978-3-8275-0091-5. Serpil Midyatli
2020 17. September, Berlin Matthias Quent Deutschland rechts außen: Wie die Rechten nach der Macht greifen und wie wir sie stoppen können. Piper Verlag 2019, ISBN 978-3-492-99432-3. Saskia Esken
2019 10. Mai, Berlin Nikola Roßbach Achtung Zensur! Über Meinungsfreiheit und ihre Grenzen. Ullstein, Berlin 2018, ISBN 978-3-550-05062-6. Franziska Giffey
2018 16. Mai, Berlin Timo Daum Das Kapital sind wir. Zur Kritik der Digitalen Ökonomie. Edition Nautilus, Hamburg 2017, ISBN 978-3-96054-058-8. Katarina Barley
2017 10. Mai, Berlin Wolfgang Gründinger Alte Säcke Politik. Wie wir unsere Zukunft verspielen. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2016, ISBN 978-3-579-08626-2. Ralf Stegner
2016 10. Mai, Berlin Lamya Kaddor Zum Töten bereit. Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-05703-5. Aydan Özoguz
2015 20. Mai, Berlin Thomas Piketty Das Kapital im 21. Jahrhundert. Verlag C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67131-9. Olaf Scholz
2014 15. Mai, Berlin Hannelore Schlaffer Die City. Straßenleben in der geplanten Stadt. Zu Klampen Verlag, Springe 2013, ISBN 978-3-86674-188-1 Klaus Hohlfeld
2013 14. Mai, Berlin Robert Menasse Der europäische Landbote. Die Wut der Bürger und der Friede Europas oder Warum die geschenkte Demokratie einer erkämpften weichen muss. Zsolnay, Wien 2012, ISBN 978-3-552-05616-9. Peer Steinbrück
2012 8. Mai, Berlin Colin Crouch Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus. Postdemokratie II. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42274-8. Sigmar Gabriel
2011 5. Juli, Berlin Peer Steinbrück Unterm Strich. Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-50166-7. Wolfgang Schäuble
2010 11. Mai, Berlin Rolf Hosfeld Die Geister, die er rief. Eine neue Karl-Marx-Biografie. Piper, München 2009, ISBN 978-3-492-05221-4. Andrea Nahles
2009 12. Mai, Berlin Christiane Grefe, Harald Schumann Der globale Countdown. Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung. Die Zukunft der Globalisierung. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, ISBN 978-3-462-03979-5. Wolfgang Thierse
2008 6. Mai, Berlin Peter Schaar Das Ende der Privatsphäre. Der Weg in die Überwachungsgesellschaft. Bertelsmann, München 2007, ISBN 978-3-570-00993-2. Ehrhart Körting
2007 10. Mai, Berlin Nadja Klinger, Jens König Einfach abgehängt. Ein wahrer Bericht über die neue Armut in Deutschland. Rowohlt, Berlin 2006, ISBN 3-87134-552-0. Matthias Platzeck
2006 9. Mai, Berlin Erhard Eppler Auslaufmodell Staat? Suhrkamp, Frankfurt 2005, ISBN 3-518-12462-5. Hubertus Heil
2005 12. Mai, Berlin Carolin Emcke Von den Kriegen. Briefe an Freunde. Fischer, Frankfurt 2004, ISBN 3-10-017013-X. Heidemarie Wieczorek-Zeul
2004 13. Mai, Berlin Michael Mann Die ohnmächtige Supermacht. Warum die USA die Welt nicht regieren können. Campus, Frankfurt, New York 2003, ISBN 3-593-37313-0. Jürgen Kocka
2003 14. Mai, Berlin Gunter Hofmann Abschiede, Anfänge. Die Bundesrepublik. Eine Anatomie. Kunstmann, München 2002, ISBN 3-593-37313-0. Peter Glotz
2002 7. Mai, Berlin Michael Howard Die Erfindung des Friedens. Über den Krieg und die Ordnung der Welt. zu Klampen, Lüneburg 2001, ISBN 3-924245-98-3. Erhard Eppler
2001 10. Mai, Berlin Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2001, ISBN 3-89331-575-6. Julian Nida-Rümelin
2000 9. Mai, Berlin Wolfgang Engler Die Ostdeutschen. Kunde von einem verlorenen Land. Aufbau, Berlin 1999, ISBN 3-351-02490-8. Wolfgang Thierse
1999 18. Mai, Bonn Richard Sennett

Frank Böckelmann

Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus. Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-8270-0031-9.

Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-4159-1.

Anke Fuchs
1998 19. Mai, Bremen Markus Tiedemann

Swetlana Alexijewitsch

„In Auschwitz wurde niemand vergast“.60 rechtsradikale Lügen und wie man sie widerlegt. Verlag an der Ruhr, Mülheim/Ruhr 1996, ISBN 3-86072-275-1.

Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft. Berlin, Berlin 1997, ISBN 3-8333-0357-3.

Henning Scherf

Barbara Lison

1997 14. Mai, Bonn Noa Ben Artzi-Pelossof

Ulrich Herbert

Trauer und Hoffnung. Rowohlt, Berlin 1996, ISBN 3-87134-278-5.

Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1996, ISBN 3-8012-5019-9.

Reinhard Höppner
1996 10. Mai, Berlin Peter Merseburger

Ernst Ulrich von Weizsäcker, Amory B. & Hunter Lovins

Der schwierige Deutsche. Kurt Schumacher. Eine Biographie. DVA, Stuttgart 1995, ISBN 3-421-05021-X.

Faktor Vier. Doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch. Der neue Bericht an den Club of Rome. Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26877-9.

Manfred Stolpe
1995 10. Mai, Bonn Norberto Bobbio

Dieter Nohlen, Franz Nuscheler

Rechts und Links. Gründe und Bedeutungen einer politischen Unterscheidung. Wagenbach, Berlin 1994, ISBN 3-8031-2311-9.

Handbuch der Dritten Welt. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1993, ISBN 3-8012-0201-1.

Erhard Eppler
1994 10. Mai, Leipzig Martin und Sylvia Greiffenhagen

Wolfgang Sofsky

Ein schwieriges Vaterland. Zur politischen Kultur Deutschlands. List, München 1979, ISBN 3-471-77629-X.

Die Ordnung des Terrors. Das Konzentrationslager. S. Fischer Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-10-072704-5.

Günter Wichert
1993 12. Mai, Bonn Hans Magnus Enzensberger

Regina Griebel, Marlies Coburger, Heinrich Scheel (Hrsg.)

Die Große Wanderung.Dreiunddreißig Markierungen. Suhrkamp, Frankfurt 1992, ISBN 3-518-40483-0.

Erfaßt. Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Fotodokumentation. Audioscop, Halle/Saale 1992, ISBN 3-88384-044-0.

Reinhard Höppner
1992 4. Juni, Bonn Klaus Kordon

Wolfgang Benz (Hrsg.)

Die Lisa. Ein Leben. Illustrationen: Peter Schimmel. Ars Edition, Berlin 1991, ISBN 3-7607-7681-7.

Das Exil der kleinen Leute. Alltagserfahrungen deutscher Juden in der Emigration. C. H. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35503-X.

Renate Schmidt
1991 10. Mai, Leipzig Timothy Garton Ash

Reinhard Bohse (Hrsg.)

Ein Jahrhundert wird abgewählt. Aus den Zentren Mitteleuropas 1980–1990. Hanser, München 1990, ISBN 3-446-15898-7.

Jetzt oder nie – Demokratie! Leipziger Herbst '89. Forum Verlag, Leipzig 1989, ISBN 3-931801-11-X.

1990 26. Mai, Prag Václav Havel

Walter Janka

Fernverhör. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-498-02882-0.

Schwierigkeiten mit der Wahrheit. Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-12731-8.

1989 10. Mai, Bonn Helmut Schmidt

Gioconda Belli

Walter Michler

Menschen und Mächte. Bertelsmann-Club (Lizenz: Siedler), Berlin 1988, ISBN 3-88680-278-7.

Bewohnte Frau. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1988, ISBN 3-87294-375-8.

Weißbuch Afrika. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1988, ISBN 3-8012-0123-6.

Holger Börner
1988 18. Mai, Bonn Michail Gorbatschow

Gordon A. Craig

Perestroika. Die zweite russische Revolution. Eine neue Politik für Europa und die Welt. Droemer Knaur, München 1987, ISBN 3-426-26375-0.

Über die Deutschen – ein historisches Portrait. C. H. Beck, München 1982, ISBN 3-406-08834-1.

Peter Glotz
1987 21. Mai, Bonn Günter Gaus

Angela Joschko, Hanne Huntemann (Hrsg.)

Ruhrfestspiele Recklinghausen (Hrsg.)

Wo Deutschland liegt. Eine Ortsbestimmung. Hoffmann und Campe, Hamburg 1983, ISBN 3-455-08694-2.

Die unbekannte Freiheit meines Lebens – Frauen zwischen Jugend und Alter. Beltz Verlag, Weinheim 1983, ISBN 3-407-85038-7.

Ihr für uns und wir für euch – 40 Jahre Ruhrfestspiele Recklinghausen. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1986, ISBN 3-8012-0116-3.

Holger Börner
1986 14. Mai, Bonn Wolfgang Apitzsch, Thomas Klebe, Manfred Schumann (Hrsg.)

Lisa Fittko

Regina Becker-Schmidt, Gudrun-Axeli Knapp, Beate Schmidt

§116 AFG. Kampf um das Streikrecht. VSA Verlag, Hamburg 1986, ISBN 3-87975-362-8.

Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1949/41. Hanser Verlag, München 1985, ISBN 3-446-13948-6.

Eines ist zuwenig – beides ist zuviel. Erfahrungen von Arbeiterfrauen zwischen Familie und Fabrik. Neue Gesellschaft, Bonn 1984, ISBN 3-87831-383-7.

Johannes Rau
1985 10. Mai, Bonn Tomi Ungerer

Dieter Bänsch (Hrsg.)

Waltraud Bierwirth

Schwarzbuch. Gruner und Jahr, Hamburg 1984, ISBN 3-570-05675-9.

Die fünfziger Jahre. Beiträge zu Politik und Kultur. Günter Narr Verlag, Tübingen 1985, ISBN 3-87808-385-8.

Arbeitszeit ist Lebenszeit! Argumente für die Verkürzung der Arbeitszeit Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7632-2935-3.

Monika Wulf-Mathies
1984 10. Mai, Bonn Andrew Wilson

Johano Strasser, Klaus Traube

August Rathmann

Das Abrüstungshandbuch. Hoffmann und Campe, Hamburg 1984, ISBN 3-455-08689-6.

Die Zukunft des Fortschritts. Der Sozialismus und die Krise des Industrialismus. Neue Gesellschaft, Bonn 1981 (2. Aufl.), ISBN 3-87831-300-4.

Ein Arbeiterleben. Erinnerungen an Weimar und danach. Peter-Hammer-Verlag, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-213-1.

Hans-Jochen Vogel
1983 10. Mai, Bonn Christian Schaffernicht (Hrsg.)

Dietrich Güstrow

Zu Hause in der Fremde. Ein bundesdeutsches Ausländer-Lesebuch. Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 1981, ISBN 3-88132-045-8.

Tödlicher Alltag. Strafverteidiger im Dritten Reich. Severin und Siedler, Berlin 1981, ISBN 3-88680-009-1.

Axel Eggebrecht
1982 10. Mai, Bonn Horst Brehm, Gerd Pohl (Hrsg.)

Ingeborg Bayer (Hrsg.)

Alwin Meyer, Karl-Klaus Rabe

Gewerkschaftliche Gegenwehr. Handbuch zur Interessenvertretung in Unternehmung und Betrieb. Bund-Verlag, Köln/ Berlin 1982.

Ehe alles zur Legende wird. Das 3. Reich in Erzählungen, Berichten, Dokumenten. Signal-Verlag, Baden-Baden 1979, ISBN 3-7971-0195-3.

Unsere Stunde die wird kommen. Rechtsextremismus unter Jugendlichen. Lamuv Verlag, Göttingen 1979, ISBN 3-921521-13-0.

Björn Engholm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jury laut Information der FES; abgerufen am 5. Dezember 2014.