Grand Paris

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Satellitenbild des Großraums Paris

Grand Paris (französisch; deutsch: Groß-Paris) ist ein Projekt zur Reform der Struktur des Ballungsraums Paris, der sich neben der Stadt Paris über sieben weitere Départements und zahlreiche Gemeinden erstreckt. Die Reform soll „die Lebenswelt der Einwohner verbessern, die territorialen Ungleichheiten korrigieren und eine nachhaltige Stadt schaffen“.[1]

Das Projekt wurde von der Regierung von François Fillon begonnen, unter der Verantwortung des Staatssekretärs für die Entwicklung der Hauptstadtregion Christian Blanc, mit dessen Namen das Projekt in der Öffentlichkeit verknüpft wurde. Es schlug die Schaffung von Wirtschaftszentren um Paris vor, außerdem die Schaffung eines Nahverkehrsnetzes des Grand Paris, das diese Zentren mit den Flughäfen und TGV-Bahnhöfen verbinden sollte. Zur Planung und zum Bau dieses Netzes wurde die Société du Grand Paris als öffentliches Unternehmen geschaffen.[2]

Neben der Infrastruktur soll auch die Verwaltung reformiert werden. Dazu wurde im „Gesetz zur Modernisierung der Territorialverwaltung“[3] mit der métropole eine neue Verwaltungseinheit geschaffen, die Großstädte mit ihrem Ballungsgebiet verbinden soll. Der Métropole du Grand-Paris sollen Paris, die Gemeinden der direkt an Paris angrenzenden Départements Hauts-de-Seine, Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne sowie einige Gemeinden aus den weiteren Départements der Île de France angehören. Die Gründung dieser métropole ist für den 1. Januar 2016 vorgesehen und sie soll alle bestehenden Gemeindeverbände auf ihrem Gebiet ablösen.

Geschichte der Idee eines Grand Paris

Die Idee eines Groß-Paris ist alt. Schon Napoléon III. plante unter diesem Namen eine Erweiterung der Hauptstadt von Saint-Germain-en-Laye im Westen bis Marne-la-Vallée im Osten.[4]

Der Name wurde 1932 von André Morizet, damals Bürgermeister von Boulogne-Billancourt und Mitglied der Commission du Vieux Paris, in seinem Buch Du vieux Paris au Paris moderne, Haussmann et ses prédécesseurs (französisch: Vom alten Paris zum modernen Paris, Haussmann und seine Vorgänger) aufgegriffen. Zusammen mit Henri Sellier, Gesundheitsminister und Bürgermeister von Suresnes, wurde ihm während der Regierung der Front populaire der Auftrag zur Modernisierung der Verwaltungsstruktur des Großraums Paris erteilt. Die Reform sollte den folgenden Prinzipien folgen: Die politische Selbständigkeit der Arrondissements von Paris sollte gestärkt werden, und es sollte ein Rat eingerichtet werden, der die Interessen der gesamten Agglomeration vertritt. Dieser sollte den Rang eines Hohen Kommissars oder eines Staatssekretärs erhalten und von drei Präfekten unterstützt werden.

Das Projekt von Morizet und Sellier wurde 1937 in dem Buch Paris, sa vie municipale « Vers le Plus Grand Paris » („Paris, sein kommunales Leben - Auf dem Weg zu einem größeren Paris“)[5] des Präsidenten des Pariser Stadtrats, Jean Raymond-Laurent, aufgenommen. Darin schlägt er unter anderem die Fusion von Paris mit 80 Kommunen des damaligen Départements Seine und die Schaffung eines 100köpfigen Rates dieses „größeren Paris“ vor.

Karte der Île de France mit den Grenzen der Départements und der unité urbaine.

Der Geograph Jean-François Gravier nimmt den Ausdruck Groß-Paris und die damit verbundenen Ideen 1949 in seinem Buch La Mise en valeur de la France („Die Erschließung Frankreichs“) auf, in dem er Vorschläge macht, wie die Ungleichgewichte in der territorialen Struktur Frankreichs zu beheben wären, die er zwei Jahre zuvor in Paris et le désert français („Paris und die französische Wüste“) analysiert hatte. Zu seinen Vorschlägen gehört ein Groß-Paris mit über fünf Millionen Einwohnern.[6]

Heute kann der Großraum Paris in 4 Zonen unterteilt werden:

  • Die Stadt Paris selbst, deren Einwohner mit 2,25 Millionen weniger als ein Viertel der Bevölkerung der Agglomeration bilden.
  • Paris und die petite couronne (kleiner Kranz), d.h. Paris und die drei umliegenden Départements Hauts-de-Seine, Val-de-Marne und Seine-Saint-Denis (755 km² und 6,1 Millionen Einwohner). Diese Region ist durchgehend dicht bebaut und städtisch geprägt, die Agglomeration erstreckt sich jedoch auch noch über ihre Grenzen hinaus. Auf dieser Ebene sind bereits die Polizei und die Handelskammer organisiert.
  • Paris Métropole (2546 km² und 9,32 Millionen Einwohner)[7], ein Zusammenschluss von Paris, der Region Île-de-France und von Städten und Gemeinden, die sich selbst als Teil der Agglomeration sehen. Diese Gruppe bildet circa 90 % des Ballungsraums und muss zu allen Veränderungen der Struktur des Großraums Paris gehört werden. Sie ist in der Öffentlichkeit allerdings wenig bekannt.
  • Die Unité urbaine de Paris (Urbane Einheit Paris) (2723 km² und 10,2 Millionen Einwohner) bildet die gesamte Agglomeration ab, ist jedoch nur eine statistische Einheit der INSEE und hat keine praktische Bedeutung.

Geschichte des Projekts

Der Ideenwettbewerb Le Grand Pari(s)

Ausstellung « Le Grand Paris de l’agglomération parisienne » in der Cité de l’architecture et du patrimoine 30. April bis zum 22. November 2009.

Während seiner Rede zur Eröffnung der Cité de l’architecture et du patrimoine kündigte Präsident Nicolas Sarkozy am 17. September 2007 einen internationalen Architektenwettbewerb an, in dem ein zukunftsorientiertes städtebauliches, landschaftsplanerisches Projekt eines Groß-Paris mit einem Zeithorizont von 20 bis 40 Jahren entstehen solle.[8]

Im Juni 2008 bekamen zehn internationale Architekturbüros von Sarkozy den Auftrag, ein „außergewöhnliches Projekt“ für die Zukunft von Paris auszuarbeiten. Der Wettbewerb bekam den Namen „Le Grand Pari de l’agglomération parisienne“ (Die große Wette auf die Pariser Agglomeration, der Titel ist im Französischen ein Wortspiel, grand pari wird genauso ausgesprochen wie Grand Paris). Die zehn zur Teilnahme eingeladenen Architekturbüros waren die von Richard Rogers, Yves Lion, Djamel Klouche, Christian de Portzamparc, Antoine Grumbach, Jean Nouvel, Studio 08, Roland Castro, LIN Finn Geipel, Giulia Andi und MVRDV. Der Wettbewerb wurde von einem „Steuerungskomitee“ geleitet, das aus 14 Vertretern von Ministerien, der Region Île-de-France, der Stadt Paris und weiteren Gemeinden der Île-de-France bestand.[9]

Die Vorschläge der verschiedenen Architekten wurden bei einer Ausstellung vom 30. April bis zum 22. November 2009 in der Cité de l’architecture et du patrimoine der Öffentlichkeit vorgestellt.

L’Atelier international du Grand Paris

Um die Arbeit an den Plänen für Groß-Paris nach dem Ende des Architekturwettbewerbs zu verstetigen wurde am 10. Februar 2010 das Atelier international du Grand Paris gegründet. Zu seinem Direktor wurde der Architekt Bertrand Lemoine ernannt.[10] Das Atelier international du Grand Paris soll Ideen und Vorschläge zu Groß-Paris machen, die Kooperation zwischen den beteiligten Akteuren vereinfachen und die öffentliche Debatte fördern. Der wissenschaftliche Rat (conseil scientifique) des Ateliers bestand ursprünglich aus den zehn Architekturbüros, die 2008 am Wettbewerb Le Grand Pari de l’agglomération parisienne teilgenommen hatten. Heute sind seine Mitglieder 15 Teams von Architekten und Stadtplanern, die 2012 in einem weiteren Wettbewerb ausgesucht wurden.[11]

Sein Verwaltungsrat besteht seit 2011 aus Repräsentanten der französische Regierung (Ministerium für territoriale Gleichstellung und Wohnungspolitik, Ministerium für Kultur und Kommunikation und der Präfekt von Paris und der Île-de-France), der Stadt Paris, der Region, der Vereinigung der Bürgermeister der Île-de-France und von Paris Métropole. Präsident des Verwaltungsrates ist Pierre Mansat, Vizebürgermeister von Paris und dort zuständig für Paris Métropole und die Beziehungen zu den Gebietskörperschaften der Île-de-France.

Das Atelier international du Grand Paris beschäftigt sich mit einer breiten Palette von Aufgaben der Entwicklung von Groß-Paris: Raumplanung, Verkehr, Kultur, Energie, Frei- und Grünflächen, Landwirtschaft und anderen. Dabei sollen die Lösungen nicht nur von den Mitgliedern des Ateliers gefunden werden, sondern ein Dialog zwischen Fachleuten und Vertretern der betroffenen Städte, der Region und des Staats soll gefördert werden. So war es beispielsweise an den öffentlichen Anhörungen im Herbst 2010 zu den Plänen für den öffentlichen Nahverkehr in Groß-Paris beteiligt. Die Arbeit des wissenschaftliche Rates steht dabei unter zwei großen Überschriften: « Habiter le Grand Paris » (In Groß-Paris leben) und « Systèmes métropolitains » (Systeme der Großstadt).

Das Projekt von Christian Blanc

Linien des geplanten Nahverkehrsnetzes

Im März 2008 wurde Christian Blanc von Nicolas Sarkozy zum Staatssekretär für die Entwicklung der Hauptstadtregion ernannt. Er schlug die Entwicklung von neuen Wirtschaftszentren um Paris herum vor, außerdem die Schaffung eines leistungsfähigen Nahverkehrsnetzes, das diese Zentren mit den Flughäfen, dem Zentrum von Paris und den TGV-Bahnhöfen verbinden sollte. Dieses Projekt stand in Konkurrenz mit dem gleichzeitig von der STIF und der Region Île-de-France entwickelten Konzept des Arc Express, das die Schaffung eines Metrorings um Paris vorsah.

Die Planungen für ein Groß-Paris werden im Juni 2010 in einem Gesetz fixiert. Darin werden die Leitlinien für ein Verkehrsnetz von Groß Paris festgelegt, zu dem eine „automatische, kapazitätsstarke Ringmetro […], die das Zentrum der Pariser Agglomeration, die wichtigsten Stadt-, Wissenschafts-, Technologie-, Wirtschafts-, Sport- und Kulturzentren der Region verbindet und dazu beiträgt“ gehören soll.[12]

Das Gesetz schafft weiterhin ein öffentliches Unternehmen, die Société du Grand Paris, das gemeinsam mit dem Syndicat des transports d’Île-de-France (STIF) Planung und Bau des Metronetzes für Groß-Paris leiten soll. Schließlich werden zwei Zonen zur städtebaulichen Entwicklung ausgewiesen: die Schaffung eines „Wissenschaftsclusters“ auf dem Plateau von Saclay und die Region von Massy (Essonne), Palaiseau, Saclay, Versailles und Saint-Quentin-en-Yvelines.

Grand Paris Express

Nach öffentlichen Anhörungen im Jahr 2011 wurden die Pläne für den Ausbau das Nahverkehrsnetzes in der Region aus den Projekten Grand Paris und Arc Express vereinigt, das gemeinsame Projekt trägt den Namen Grand Paris Express. Zu den geplanten Linien gehören eine Ringlinie um Paris, die in einem Abstand von circa 5 Kilometern zur Stadtgrenze verlaufen soll, zwei Linien, die den Norden und Nordosten des Ballungsraums erschließen, sowie Verlängerungen der bestehenden Linien 11 und 14. Die ersten Verlängerungen sollen 2017 in Betrieb gehen, der erste Teil der Ringlinie 2020, und das gesamte Projekt soll bis 2030 fertiggestellt werden. Eine Linie, die den Südwesten des Ballungsraums zwischen Versailles und dem Flughafen Orly erschließt, soll das Netz später komplettieren. Insgesamt sollen 200 Kilometer neue Strecken und 72 Bahnhöfe entstehen.[13]

Zusätzlich sollen die bestehenden Netze modernisiert und erweitert werden. Dazu gehören vor allem die Verlängerung des RER E und die Vergrößerung des Netzes von Straßenbahnen und Busway-Linien. Insgesamt sollen 34 Milliarden Euro für alle Nahverkehrsprojekte im Rahmen von Groß-Paris investiert werden.[13]

Verwaltungsstruktur von Groß-Paris

Entstehung von Gemeindeverbänden im Ballungsraum

In den 2000ern begannen zahlreiche Städte und Gemeinden der Île-de-France, sich in großen communautés d’agglomérations (Gemeindeverbänden) zusammenzuschließen, um die städtische Entwicklung in der Region über Gemeindegrenzen hinweg zu koordinieren.

Plaine Commune

Die Communauté d’agglomération Plaine Commune ging 2001 aus einer communauté de communes hervor, in der sich Aubervilliers, Épinay-sur-Seine, Pierrefitte-sur-Seine und Saint-Denis am 1. Januar 2000 zusammengeschlossen hatten.

Am 1. Januar 2003 traten Stains und L’Île-Saint-Denis nach Referenden diesem Gemeindeverband bei. Am 1. Januar 2005 folgte La Courneuve als achte Mitgliedsgemeinde und am 1. Januar 2013 Saint-Ouen als neunte. Plaine Commune ist mit 403.833 Einwohnern der größte Gemeindeverband der Île-de-France.

Am 26. November 2008 präsentierte der „Entwicklungsrat“ von Plaine Commune einen „Beitrag“ zur Entwicklung von Groß-Paris auf ihrem Gebiet, in dem momentane Probleme aufgezeigt werden, die im Rahmen der Entwicklung von Groß-Paris gelöst werden müssten. Als Punkte, die im Fokus der Entwicklung stehen müssten, wurden der soziale Wohnungsbau, der öffentliche Nahverkehr, eine nachhaltige Entwicklung und die Verteilung von Einkommen und Vermögen in der Region benannt.[14]

Est Ensemble

Nach jahrelangen Vorplanungen, in denen verschiedene Ausdehnungen angedacht worden waren, schlossen sich Bagnolet, Bobigny, Bondy, Les Lilas, Montreuil, Noisy-le-Sec, Le Pré-Saint-Gervais, Pantin und Romainville am 1. Januar 2010 zur Communauté d’agglomération Est Ensemble zusammen. Mit fast 400.000 Einwohnern war sie zum Zeitpunkt ihrer Gründung die größte der Region.

Grand Paris Seine Ouest

Die Communauté d’agglomération Grand Paris Seine Ouest entstand durch eine Fusion der bestehenden communautés d’agglomération Val de Seine und Arc de Seine am 1. Januar 2010. Sie umfasst Boulogne-Billancourt, Sèvres, Issy-les-Moulineaux, Vanves, Meudon, Chaville und Ville-d’Avray und war die erste offizielle Struktur, die den Namen Grand Paris trug.

Métropole du Grand Paris

Der Ballungsraum Paris erstreckt sich heute über acht Départements und über 150 Städte und Gemeinden.[15][7] Für diese existiert keine gemeinsame Verwaltungsstruktur außer der Region Île-de-France, die auch zahlreiche ländlich geprägte Gebiete umfasst. Diese territoriale Zersplitterung erschwert die Regierung und Verwaltung, was auch von lokalen Akteuren moniert wird. So forderte beispielsweise die Industrie- und Handelskammer von Paris anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2012: „Um die Herausforderungen der Entwicklung der Hauptstadtregion effizient zu meistern, braucht es eine einheitliche Regierung.“[16]

Im März 2009 veröffentlichte das comité pour la réforme des collectivités locales (Komitee zur Reform der Gebietskörperschaften) seinen Bericht, der als „rapport Balladur“ (Balladur-Bericht) bekannt wurde. In diesem wird die Fusion von Paris mit den angrenzenden Départements (Hauts-de-Seine, Val-de-Marne und Seine-Saint-Denis) mit einem Zeithorizont von 2014 vorgeschlagen. Dieses Projekt wurde auch von Senator Philippe Dallier, stellvertretender Vorsitzender des Senatsausschusses für Gebietskörperschaften und die Dezentralisierung, und Claude Bartolone, Präsident des Regionalrats von Seine-Saint-Denis, unterstützt. Es fand sich aber nicht im Gesetz über die Reform der französischen Gebietskörperschaften von 2010 wieder, und die Frage der Reorganisation des Großraums Paris wurde verschoben.

Nach dem Regierungswechsel von 2012 wurde eine Fusion der Départements nicht weiter verfolgt. In einem Gesetzesentwurf der Regierung Ayrault zur Dezentralisierung wird stattdessen ein polyzentrischer Ansatz verfolgt: Die Gemeinden der drei Départements der petite couronne sollten - ohne Paris - in einem Gemeindeverband zusammengeschlossen werden. Die Fragen, die die gesamte Agglomeration betreffen, sollten von einer Vereinigung der Generalräte der Départements und der Region beraten werden, die Kompetenzen vor allem in Fragen des Wohnungsbaus bekommen sollte.[17]

Die Nationalversammlung stimme im Juli 2013 einem Gesetzentwurf zu, mit dem mit der métropole eine neue Form von Verwaltungseinheit geschaffen werden sollte, in der Großstädte gemeinsam mit ihrem Umland verwaltet worden wären. Die métropole de Paris sollte am 1. Januar 2016 geschaffen werden und das Gebiet der unité urbaine umfassen. Die Kompetenzen der métropole hätten vor allem im Bereich Wohnungsbau gelegen.[18][19] Die Gesetzesvorlage wurde jedoch im Senat abgelehnt und daraufhin modifiziert. Ein geänderter Gesetzentwurf, der die Schaffung der métropole du Grand Paris als Gemeindeverband, der die Stadt Paris und die Gemeinden der drei umliegenden Départements am 1. Januar 2016 vorsieht, wurde schließlich im Dezember 2013 verabschiedet. Mit der Gründung der métropole sollen alle bestehenden Gemeindeverbände aufgelöst werden.[20]

Die métropole du Grand Paris wird über 6,5 Millionen Einwohner haben und soll vor allem in den Bereichen Stadtplanung, Infrastruktur und Umweltschutz Kompetenzen von den beteiligten Gemeinden übernehmen, während die Verantwortung für den Nahverkehr bei der Region verbleibt. Die métropole wird von einem Metropolenrat (Conseil der métropole) geleitet, in das jede Mitgliedsgemeinde einen Vertreter entsendet, sowie je einen zusätzlichen Vertreter pro volle 25.000 Einwohner. Die Zahl der Vertreter von Paris wird auf 90 begrenzt. Um die métropole herum sollen schließlich Gemeindeverbände mit circa 200.000 Einwohnern entstehen.[20][21]

Literatur

  • Jean-Marc Offner: Le Grand Paris. In: Problèmes politiques et sociaux. Nr. 942, La Documentation française
  • Paris Métropole, formes et échelles du Grand-Paris. coll. « SC », éd. de la Villette
  • Frédéric Gilli, Jean-Marc Offner: Paris, métropole hors-les-murs ; aménager et gouverner un Grand Paris. coll. « Nouveaux débats », Presses de Sciences-Po, Paris 2009.
  • Alessandro Giacone: Les Grands Paris de Paul Delouvrier. éd. Descartes & co., Paris 2009.
  • Annie Fourcaut, Emmanuel Bellanger, Mathieu Flonneau: Paris banlieues : conflits et solidarités. Creaphis, 2007.
  • Michèle Leloup: Le Grand Paris. Les coulisses de la consultation. archibooks, Paris 2009, ISBN 978-2-35733-055-9.
  • Denis Bocquet: Gouvernance territoriale et enjeux du Grand Paris: la métropole capitale entre inerties et réformes. (online auf HAL-SNS), In: Sabine Bastian, Franck Trouilloud (Hrsg.): Frankreich und Frankophonie: Kultur – Sprache – Medien. Martin Meidenbauer Verlag, München 2009, S. 25–48.
  • Marc Wiel: Le Grand Paris - Premier conflit né de la décentralisation. coll. « Questions contemporaines », éd. L’Harmattan, 2010, ISBN 978-2-296-13180-4.
  • Jean-Pierre Orfeuil, Marc Wiel: Grand Paris - Sortir des illusions, approfondir les ambitions. coll. « Mode de ville », éd. Scrineo, 2012, ISBN 978-2-919755-76-9.

Einzelnachweise

  1. Original: Vorlage:"-fr,vgl Présentation du Grand Paris. Société du Grand Paris, abgerufen am 2. Juni 2014.
  2. Décret n° 2011-1011 du 24 août 2011 portant approbation du schéma d’ensemble du réseau de transport public du Grand Paris. Abgerufen am 15. Juni 2014.
  3. Französisch:« modernisation de l’action publique territoriale et d’affirmation des métropoles », Originaltext auf der Seite der Assemblée nationale, vergleiche auch Dezentralisierung:Frankreich stärkt dei Metropolregion. Französische Botschaft in Deutschland, abgerufen am 2. Juni 2014.
  4. Le Grand Paris ? Une idée de Napoléon III. L’Express, 10. Mai 2009, abgerufen am 2. Juni 2014.
  5. Société française de librairie et d’éditions, Paris, 272 Seiten
  6. zitiert nach: Vincent Adoumié u. a.: Les Régions françaises. Hachette, 2010, S. 31.
  7. a b 203 collectivités membres au 30 avril 2014. Paris Métropole, abgerufen am 2. Juni 2014.
  8. Original « travailler sur un diagnostic prospectif, urbanistique et paysager, sur le “Grand Paris” à l’horizon de vingt, trente voire quarante ans », vgl. den Auszug aus der Rede auf der Homepage des französischen Senats: Le Grand Paris: un vrai projet pour un enjeu capital. Abgerufen am 2. Juni 2014.
  9. Le grand pari de l’agglomération parisienne : consultation internationale. Ministère de la Culture et de la Communication, abgerufen am 2. Juni 2014.
  10. Bertrand Lemoine directeur de l’atelier international du Grand Paris. journaldesarts.fr, 12. Oktober 2010, abgerufen am 3. Juni 2014.
  11. Liste der Mitglieder des Conseil Scientifique auf der offiziellen Homepage des AIGP.
  12. Original: « […] au moyen d’un métro automatique de grande capacité en rocade qui, en participant au désenclavement de certains territoires, relie le centre de l’agglomération parisienne, les principaux pôles urbains, scientifiques, technologiques, économiques, sportifs et culturels de la région d’Île-de-France, le réseau ferroviaire à grande vitesse et les aéroports internationaux, […] », vgl. LOI no 2010-597 du 3 juin 2010. Abgerufen am 14. Juni 2014 (französisch).
  13. a b Un réseau de transport moderne et étendu. Société du Grand Paris, abgerufen am 15. Juni 2014.
  14. conseil de développement de Plaine Commune: Projet du « Grand Paris » et de l’avenir de la métropole francilienne. Archiviert vom Original; abgerufen Format invalid.
  15. Nimmt man beispielsweise den Zusammenschluss Paris Métropole als Referenz, so sind es 151 Gemeinden
  16. Original: « Pour être traités efficacement, les grands enjeux du développement de la métropole capitale exigent une gouvernance unique. » Vgl. Conforter le positionnement mondial de la région capitale. chambre de commerce et d’industrie de Paris, Januar 2012, abgerufen am 15. Juni 2014.
  17. Vers un big bang intercommunal en petite couronne, La Gazette des communes, 2. Oktober 2012, abgerufen am 9. Februar 2013.
  18. L’Assemblée nationale vote la création d’une métropole du Grand Paris. Le Point, , abgerufen am 15. Juni 2014.
  19. Métropole du Grand Paris : une minirévolution institutionnelle. Le Monde, 20. Juli 2013, abgerufen am 15. Juni 2014 (französisch).
  20. a b LOI n° 2014-58 du 27 janvier 2014 de modernisation de l’action publique territoriale et d’affirmation des métropoles (1). Abgerufen am 15. Juni 2014.
  21. La métropole du Grand Paris est votée, mais loin d’être achevée. Libération, 3. Dezember 2013, abgerufen am 15. Juni 2014 (französisch).