Großer Preis von Großbritannien 1978

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 Großer Preis von Großbritannien 1978
Renndaten
10. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978
Streckenprofil
Name: XXXI British Grand Prix
Datum: 16. Juli 1978
Ort: Fawkham
Kurs: Brands Hatch Circuit
Länge: 319,732 km in 76 Runden à 4,207 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 90.000
Pole-Position
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:16,80 min
Schnellste Runde
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:18,60 min
Podium
Erster: Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari
Zweiter: Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Großbritannien 1978 fand am 16. Juli auf dem Brands Hatch Circuit statt und war das zehnte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James Hunt im McLaren M26

Das übliche Teilnehmerfeld wurde für den Britischen Grand Prix durch einen werksunterstützten Ensign N175, den das Privatteam Mario Deliotti Racing für den Debütanten Geoff Lees anmeldete, sowie einen privaten McLaren M23 des Teams Melchester Racing für den Gelegenheitsfahrer Tony Trimmer ergänzt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Lotus 79-Piloten Mario Andretti und Ronnie Peterson wurden mit dem Erreichen der Startplätze eins und zwei ihrer Favoritenrolle abermals gerecht, wobei der Schwede ausnahmsweise schneller war, als der US-Amerikaner. Jody Scheckter und Niki Lauda bildeten die zweite Startreihe vor Riccardo Patrese und Alan Jones.

John Watson, Gilles Villeneuve und James Hunt, die nur die Plätze 9, 13 beziehungsweise 14 erreichten, konnten mit ihren jeweiligen Trainingsergebnissen nicht zufrieden sein.

Unter den vier Piloten, die sich nicht für einen der 26 erlaubten Startplätze qualifizieren konnten, befanden sich drei der fünf Briten, die angetreten waren, um ihr Heimrennen zu bestreiten.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andretti übernahm bereits in der ersten Runde die Führung und vieles deutete zunächst auf eine erneute Dominanz der beiden Lotus-Piloten hin, bis Peterson in der siebten Runde aufgrund eines Problems mit der Kraftstoffzufuhr ausschied. Zwei Runden später drehte sich Hunt ins Aus, sodass den britischen Zuschauern mit Watson auf Rang sieben nur noch ein Landsmann blieb.

In der 24. Runde musste Andretti wegen eines Reifenschadens die Box ansteuern. Er kehrte als elfter auf die Strecke zurück, fiel jedoch vier Runden später mit Motorschaden aus. Scheckter, der dadurch an die Spitze gelangt war, musste sich gegen Jones verteidigen, bis dieser kurze Zeit später wegen einer gebrochenen Gelenkwelle aufgeben musste. Scheckter, der seinerseits mit einem Getriebeproblem zu kämpfen hatte, konnte in Runde 34 nicht verhindern, dass Lauda die Führung übernahm. Nach Scheckters Ausfall belegten Riccardo Patrese und Carlos Reutemann die Plätze zwei und drei vor John Watson, Didier Pironi und Keke Rosberg, der im ATS ein starkes Rennen fuhr.

Durch die technisch bedingten Ausfälle von Patrese und Pironi gelangte Rosberg gar auf den vierten Rang, geriet jedoch zunehmend unter Druck durch Patrick Depailler, der ihn in der 49. Runde schließlich überholte.

Reutemann holte im Ferrari 312T3 mit neu entwickelten Michelin-Reifen stetig auf den führenden Lauda auf. Er nutzte ein Überrundungsmanöver gegen Bruno Giacomelli, um am amtierenden Weltmeister vorbeizuziehen. Zur gleichen Zeit endete Rosbergs vielversprechendes Rennen mit einem Aufhängungsschaden, sodass Patrick Depailler, Hans-Joachim Stuck und Patrick Tambay die Punkteränge hinter den Podestplatzierten Reutemann, Lauda und Watson belegten.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 1 Osterreich Niki Lauda Brabham BT46 Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
2 Vereinigtes Konigreich John Watson
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 008 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 79 G
6 Schweden Ronnie Peterson
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M26 G
8 Frankreich Patrick Tambay
33 Italien Bruno Giacomelli
Deutschland ATS Racing Team 9 Deutschland Jochen Mass ATS HS1 G
10 Finnland Keke Rosberg
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 312T3 Ferrari 015 3.0 F12 M
12 Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive 14 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F5A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RS01 Renault EF1 1.5 V6t M
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Deutschland Hans-Joachim Stuck Shadow DN9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Durex Team Surtees 18 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Surtees TS20 G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees 19 Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf WR5 G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign 22 Irland Derek Daly Ensign N177 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mario Deliotti Racing 23 Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Ensign N175 G
Mexiko Team Rebaque 25 Mexiko Héctor Rebaque Lotus 78 G
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS9 Matra MS78 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering 27 Australien Alan Jones Williams FW06 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Liggett Group/BS Fabrications 30 Vereinigte Staaten Brett Lunger McLaren M26 G
Vereinigtes Konigreich Arrows Racing Team 35 Italien Riccardo Patrese Arrows FA1 G
36 Deutschland Rolf Stommelen
Italien Team Merzario 37 Italien Arturo Merzario Merzario A1 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Melchester Racing 40 Vereinigtes Konigreich Tony Trimmer McLaren M23 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,80 197,203 km/h 01
02 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:17,06 196,538 km/h 02
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 1:17,37 195,750 km/h 03
04 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:17,48 195,472 km/h 04
05 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:18,28 193,475 km/h 05
06 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:18,36 193,277 km/h 06
07 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:18,44 193,080 km/h 07
08 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 1:18,45 193,055 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:18,57 192,761 km/h 09
10 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:18,73 192,369 km/h 10
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:18,78 192,247 km/h 11
12 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:18,88 192,003 km/h 12
13 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:18,99 191,736 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:19,05 191,590 km/h 14
15 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:19,13 191,396 km/h 15
16 Italien Bruno Giacomelli Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:19,79 189,813 km/h 16
17 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:19,83 189,718 km/h 17
18 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:19,98 189,362 km/h 18
19 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:19,99 189,339 km/h 19
20 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:20,14 188,984 km/h 20
21 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:20,24 188,749 km/h 21
22 Finnland Keke Rosberg Deutschland ATS-Ford 1:20,27 188,678 km/h 22
23 Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 1:20,35 188,490 km/h 23
24 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:20,39 188,397 km/h 24
25 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:20,70 187,673 km/h 25
26 Deutschland Jochen Mass Deutschland ATS-Ford 1:20,71 187,650 km/h 26
DNQ Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:20,73 187,603 km/h
DNQ Vereinigtes Konigreich Geoff Lees Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:21,05 186,862 km/h
DNQ Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:21,10 186,747 km/h
DNQ Vereinigtes Konigreich Tony Trimmer Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:21,41 186,036 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 76 0 1:42:12,39 08 1:18,84
02 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 76 0 + 1,23 04 1:18,60
03 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 76 0 + 37,25 09 1:19,83
04 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 76 0 + 1:13,27 10 1:19,35
05 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 75 0 + 1 Runde 18 1:19,79
06 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 75 0 + 1 Runde 20 1:19,39
07 Italien Bruno Giacomelli Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 75 0 + 1 Runde 16 1:19,89
08 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 75 0 + 1 Runde 24 1:20,82
09 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 75 0 + 1 Runde 25 1:21,15
10 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 73 0 + 3 Runden 07 1:19,64
Deutschland Jochen Mass Deutschland ATS-Ford 66 0 NC 26 1:21,71 nicht gewertet
Finnland Keke Rosberg Deutschland ATS-Ford 59 0 DNF 22 1:21,05 Aufhängungsschaden
Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 49 0 DNF 17 1:20,39 Getriebeschaden
Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 46 0 DNF 12 1:20,63 Turboladerschaden
Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 40 0 DNF 19 1:21,40 Motorschaden
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 40 0 DNF 05 Aufhängungsschaden
Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 36 0 DNF 03 1:20,91 Getriebeschaden
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 32 0 DNF 11 1:20,82 Motorschaden
Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 32 0 DNF 23 1:22,45 Öldruckverlust
Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 30 0 DNF 15 1:21,19 Unfall
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 28 1 DNF 02 1:19,39 Motorschaden
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 26 0 DNF 06 1:21,04 gebrochene Gelenkwelle
Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 19 0 DNF 13 1:20,75 gebrochene Gelenkwelle
Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 15 0 DNF 21 1:21,88 Getriebeschaden
Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 08 0 DNF 14 1:21,92 Unfall
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 06 0 DNF 01 1:20,15 defekte Kraftstoffpumpe

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[1]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 45
02 Schweden Ronnie Peterson Lotus 36
03 Osterreich Niki Lauda Brabham 31
04 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 31
05 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 26
06 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham 16
07 Frankreich Jacques Laffite Ligier 10
08 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 8
09 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf 8
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
10 Italien Riccardo Patrese Arrows 8
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 7
12 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 5
13 Australien Alan Jones Williams 5
14 Frankreich Patrick Tambay McLaren 5
15 Schweiz Clay Regazzoni Shadow 4
16 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 3
17 Deutschland Hans-Joachim Stuck Shadow 2

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus 58
02 Vereinigtes Konigreich Brabham 40
03 Italien Ferrari 31
04 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 28
05 Vereinigtes Konigreich McLaren 12
06 Frankreich Ligier 10
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Kanada Wolf 8
08 Vereinigtes Konigreich Arrows 8
09 Brasilien 1968 Fittipaldi 7
10 Vereinigtes Konigreich Shadow 6
11 Vereinigtes Konigreich Williams 5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b 1978 British Grand Prix | Motorsport Database. Abgerufen am 10. Juli 2022 (britisches Englisch).
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 10. Juli 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]