Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27
Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27 | |
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Aktiv | 7. März 1815 bis 9. Oktober 1918 |
Staat | / Preußen |
Streitkräfte | Preußische Armee |
Truppengattung | Infanterie |
Unterstellung | IV. Armee-Korps |
Ehemalige Standorte | u. a. Merseburg, Erfurt, Magdeburg, Berlin, Halberstadt |
Farben | Rot (Kragen und Schulterklappe); Hellblau (Aufschläge), Dunkelblau (Patte), Gelb (Regimentsnummer) |
Das Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verband wurde am 7. März 1815 als 27. Infanterie-Regiment gegründet und führte für einige Jahre vom 5. November 1816 bis zum 9. März 1823 die Bezeichnung 27. Infanterie-Regiment (2. Magdeburgisches). Im Zuge der Heereserweiterung wurde es am 4. Juli 1860 in 2. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 27 umbenannt. Eine letzte Veränderung trat am 27. Januar 1889 in Kraft, als Kaiser Wilhelm II. den Verband in Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27 umbenannte.
Von 1820 bis 1914 war das Regiment dem IV. Armee-Korps unterstellt und gehörte während dieser Zeit zur 7. Division. Bis 1851 gehörte es zur 7. Infanterie-Brigade und die restliche Zeit zur 14. Infanterie-Brigade.
Das Regiment wurde aus der 9. und 10. Kompanie des Ausländischen freiwilligen Jägerkorps „von Reiche“ von Ludwig von Reiche, der 11. und 12. Kompanie des Hellwigschen Freikorps von Friedrich von Hellwig gegründet. 1859 fanden starke Abgaben statt, unter anderem an das 59. Infanterie-Regiment.
Am 27. September 1866 wurden die 12., die 13. und die 14. Kompanie an das Infanterie-Regiment Nr. 79 abgegeben. Weitere Abgaben waren die 3. Kompanie 1881 an das Infanterie-Regiment Nr. 98, die 10. Kompanie 1887 an das Infanterie-Regiment Nr. 136 und das IV. Bataillon 1897 an das Infanterie-Regiment Nr. 152.
Kragen und Schulterklappe waren rot, die Aufschläge hellblau, die Patte dunkelblau und die Regimentsnummer gelb.
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Standorte waren Frankfurt (Oder), Soldin, Königsberg in der Neumark (1816/17); Magdeburg (1817 bis 1865, daneben Torgau [1817/18], Burg [1819 bis 1821], Wittenberg [1830 bis 1837, 1844 bis 1853, 1857 bis 1860], Baden [1849/50] und Halberstadt [1860 bis 1865]), Halle an der Saale und Magdeburg (1865), Magdeburg (1866 bis 1893, daneben Burg [1866], Halberstadt [1867], Burg [1868 bis 1871], Wittenberg [1872] und Halberstadt [1873 bis 1893]) sowie Halberstadt (1893).
Einsätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Regiments nahm nach seiner Neuformation am Sommerfeldzug von 1815 teil. Er kämpfte bei Ligny um das Dorf Tongrines, dabei verlor es 14 Offiziere und 210 Mann. Bei Wavre fielen nochmal 13 Offiziere und 394 Mann. Ferner nahm es an der Belagerung von Saarlouis teil.
Badische Revolution
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Niederschlagung der Badischen Revolution nahm das Füsilier-Bataillon 1849 an den Gefechten bei Ubstadt, Durlach und Michelbach teil.
Deutscher Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Deutschen Krieg von 1866 war es Teil der 7. Infanteriedivision der 1. Armee. Es kämpfte in der Schlacht bei Königgrätz im Wald bei Swiep bei Benatek und Maslowed mit dem Infanterie-Regiment Nr. 26. Es verlor dabei 25 Offiziere[1] und 444 Mannschaften. Anschließend kämpfte es noch bei Preßburg. Bei den Kämpfen erwarben sich der Oberst von Zychlinski und der Hauptmann von Buddenbrock den Orden Pour le Mérite.
Deutsch-Französischer Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1870 war es im Deutsch-Französischen Krieg eingesetzt.
Am 2. August 1914 wurde das Regiment wurde gemäß dem Mobilmachungsplan mobilisiert. Neben dem ins Feld rückende Regiment stellte es ein Ersatzbataillon zu vier Kompanien sowie zwei Rekruten-Depots auf. Am 2. September 1918 erhielt das Regiment eine eigene Minenwerfer-Kompanie, die aus Teilen der Minenwerfer-Kompanie Nr. 113 gebildet wurde.
Kommandeure und Chefs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dienstgrad | Name | Zeitraum |
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Generalfeldmarschall | Karl von Müffling genannt Weiß | 1836 bis 1851 |
General der Infanterie | Wilhelm von Radziwill | 1853 bis 1870 |
Heinrich von Treskow | 1875 bis 1900 |
Dienstgrad | Name | Zeitraum |
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Oberst | Georg Ferdinand Plesmann[2] | 31. März 1815 bis 20. Februar 1817 |
Oberst | Heinrich von Bünau | 27. Februar 1817 (m.W.d.G.b), 25. April 1817 bis 30. März 1831 |
Oberstleutnant/Oberst | Otto von Hugo | 30. März 1832 (ad interim), 24. Dezember 1832 bis 8. Juni 1834 |
Oberst | Philipp August von Maltitz | 30. März 1835 (ad Interim), 30. März 1836 bis 3. Juli 1837 |
Oberst | Ludwig von Corvin-Wiersbitzky | 1837 |
Oberst | Ferdinand von Münchow | 1842 |
Oberst | Ferdinand von Goetze | 13. April 1848 (ad Interim), 7. Mai 1848 bis 15. April 1852 |
Oberst | Ferdinand Alexander von Bialcke | 15. April 1852 bis 25. April 1854 |
Oberstleutnant/Oberst | Louis von Gersdorff | 4. Mai 1854 bis 7. Mai 1857 |
Oberst | Julius von Rieben | 1857 |
Oberst | Hermann von Tresckow | 1860 |
Oberst | Julius von Treskow | 25. Juni 1864 bis 3. April 1866 |
Franz von Zychlinski | 1866 | |
Karl von Pressentin | 14. Juli 1870 bis 14. September 1874 | |
Oberst | Hermann von Schmeling | 18. Juli bis 14. September 1874 (zur Vertretung kommandiert) |
Oberst | Hermann von Schmeling | 15. September 1874 bis 13. Mai 1880 |
Albert von Bülow | 1880 | |
Oberstleutnant | Oskar von Tippelskirch | 16. Mai bis 13. Juli 1885 (mit der Führung beauftragt) |
Oberst | Oskar von Tippelskirch | 14. Juli 1885 bis 10. Oktober 1888 |
Ferdinand Haberland | 11. Oktober 1888 (m.d.F.b), 13. Oktober 1888 bis | |
Oberst | Karl von Barby | 16. Juli 1891 bis |
Louis von Stephanie | 1894 bis 1896 | |
von Sack | 1896 bis 1898 | |
Georg von Gayl | ab 1898 | |
Erich von Gündell | 1904 bis 1906 | |
Karl Friedrich Ludwig von Katzler genannt von Podewils | 1906 bis 1907 | |
Kurt von Kehler | 1907 bis 1911 | |
Maximilian von Pfuel | 1911 bis 1914 | |
Alfred Krüger | bis 6. August 1914 | |
Ernst von Below | 18. August 1914 bis 2. Dezember 1914 | |
Wilhelm Hundrich | 2. Dezember 1914 bis 15. August 1918 | |
Hans Koeppen | 15. August 1918 bis 29. September 1918 | |
Hans Witte | 29. September 1918 bis zum Kriegsende |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Alt: Das Königlich Preußische stehende Heer. Band 1, S. 191 f.
- Emil von Lessel: Das 2. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 27 im Kriege gegen Frankreich. (Digitalisat).
- Carl Maximilian von Witzleben: Die ersten 50 Jahre des 2. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 27.
- Max von Lessel: Gedenkblätter des Offizier-Korps Infanterie-Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preussen (2. Magdeburgisches) Nr. 27. Digitalisat
- Kreuzwendedich von dem Borne: Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgischen) Nr. 27, 1815-1895, und seiner Stammtruppentheile. Eisenschmidt, Berlin 1896 (Digitalisat).
- Franz von Zychlinski: Antheil des 2. Magdeburg. Infant.-Regim. No. 27 an dem Gefecht bei Münchengrätz am 28. Juni 1866 und an der Schlacht von Königgrätz am 3. Juli 1866. Halle 1866, (Digitalisat).
- Bernhard Werner: Das königlich preußische Inf.-Rgt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeb.) Nr. 27 im Weltkriege 1914-1918 (= Deutsche Tat im Weltkrieg 1914/1918. Band 5). Bernard & Graefe, Berlin 1933 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).
- Günther Voigt.: Die Infanterie- bzw. Füsilierregimenter 13–60 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 2. Biblio-Verlag, Osnabrück 1981, ISBN 3-7648-1199-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]IR 27. Infanterie-Regiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgisches) Nr.27. In: wiki-de.genealogy.net. GenWiki, 23. November 2018, S. 6, abgerufen am 9. November 2018.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ etwa den Leutnant Wilhelm von Ramdohr (1843–1866), siehe Arnold Helmuth: Geschichte der letztvergangenen vier Jahre des 2. magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 27 (Mittler, Berlin 1870), S. 195 (online); Kreuzwendedich von dem Borne: Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preußen (Berlin 1896), S. 803; Amelang: Skizzen aus dem Feldzuge von 1866 (Potsdam 1868), S. 119 (online). Einige der Offiziere sind in Horschitz bestattet; siehe Webseite vets.cz mit Fotos von Grabstätten (Abgerufen am 10. Mai 2021).
- ↑ Militär-Wochenblatt. Band 2, S. 66.