Lechtal
Lechtal | ||
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Das obere Lechtal | ||
Lage | Bayern, Tirol, Vorarlberg | |
Gewässer | Lech | |
Gebirge | Lechquellengebirge, Lechtaler Alpen, Allgäuer Alpen | |
Geographische Lage | 47° 20′ N, 10° 32′ O | |
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Typ | Trogtal | |
Länge | 75 km | |
Klima | nordalpines Talklima | |
Nutzung | bewohnt | |
Besonderheiten | Naturpark |
Das Lechtal ist ein Alpental in Österreich, das zu einem großen Teil zu Tirol und zu einem kleineren Teil zu Vorarlberg und Bayern gehört. Es wird vom Lech durchflossen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografisch wird das Lechtal im Süden von den Lechtaler Alpen und im Norden von den Allgäuer Alpen begrenzt, das Quellgebiet ist das Lechquellengebirge.
Vom Lechtal zweigen mehrere Seitentäler ab, darunter linksseitig das Hornbachtal, das Schwarzwassertal und das Tannheimer Tal. Rechtsseitig verbindet durch das Namlostal eine Straße Stanzach mit Berwang und Bichlbach. Durch das Bschlabertal gelangt man nach Bschlabs, Boden und über das Hahntennjoch nach Imst. Das Gramaistal und das Kaisertal sind ebenfalls rechtsseitige Seitentäler des Lechtales. Bei Füssen geht es in das Bayrische Alpenvorland über.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Quellgebiet des Lech in Vorarlberg umfasst die Gemeinden Lech und Warth sowie einen kleinen Teil der Gemeinde Dalaas, es wird zum Hochtannberggebiet genannt.
- Das Tiroler Lechtal umfasst mit seinen Nebentälern weite Teile des Außerfern (Bezirk Reutte). Die Ortschaften im Tal heißen: Steeg, Hägerau, Holzgau, Stockach, Bach, Elbigenalp, Häselgehr, Elmen, Martinau, Vorderhornbach, Stanzach, Forchach, Weißenbach am Lech, Höfen, Reutte, Breitenwang, Lechaschau, Pflach, Musau, Pinswang. Die Dörfer in den Seitentälern sind Kaisers, Gramais, Bschlabs, Boden, Hinterhornbach, Namlos, Heiterwang, sowie Vils und Tannheim/Jungholz (an der obersten Vils).
- bei Füssen tritt das Tal in das Bayerische Alpenvorland ein
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Quellgebiet (bei Lech)
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Der Lech im Reuttener Talkessel
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Unterer Verlauf des Lechs (bei Musau)
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Forggensee (bei Füssen, Blick auf den Taleingang)
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Lechtal weist ein nordalpines Talklima auf. Es ist für Wetterfronten und Wind leichter als inneralpine Täler zu erreichen, durch die Staulage gegen Nordwest ist es nach dem Bregenzerwald, dem Arlberggebiet und dem Salzkammergut eine der niederschlagsreichsten Gegenden Österreichs. Der Jahresniederschlag beträgt im Mittel der Jahre 1971–2000 in Holzgau 1334,8 mm und in Reutte 1376,1 mm.[1]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Holzgau (1100 m ü. A.)
Quelle: ZAMG[1]
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Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überwiegend sind Industrie- und Gewerbegebiete vor allem im Reuttener Becken vorhanden. Der Vorarlberger Teil des oberen Lechtals gilt als bekannte Skiregion, hier befindet sich ein Teil des Skigebietes Ski Arlberg in Lech und in Warth. Während das übrige Tal touristisch eher wenig erschlossen ist, gibt es trotzdem einen Liftverbund, welcher aus vereinzelten Liftanlagen in den diversen Ortschaften des Tals besteht, die Skipässe für Ski Arlberg sind seit der Wintersaison 2015/16 ebenfalls dort gültig.[2] Aufgrund der zahlreichen Wandermöglichkeiten und des zunehmenden Angebots an Outdooraktivitäten wird auch der Sommertourismus immer wichtiger.
Dialekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das österreichische Lechtal zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Mundartsituation aus, welche das Lechtal in drei unterschiedliche Mundarträume gliedert. Die Gemeinden im obersten Talbereich bis einschließlich Steeg und Kaisers gehören zum Höchstalemannischen. Das mittlere Lechtal von Holzgau bis Stanzach wird dem bairischen Dialektraum zugeordnet. Im untersten Talbereich ab Forchach im Osten bis Lähn (Gemeinde Bichlbach), überwiegen schwäbische Mundartkennzeichen. Der höchstalemannische und der schwäbische Raum sind Teil des alemannischen Dialektraums (siehe auch Grenzorte des alemannischen Dialektraums).
Nationalpark/Naturpark
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Tiroler Lechtal war ein Nationalpark Tiroler Lechtal geplant. Er sollte ein Gebiet von 4138 Hektar umfassen. Seit 1997 waren konkrete Bemühungen im Gange, die Lechauen und ihre Seitentäler zu einem Nationalpark zu erklären. Bereits 2000 wurde das Gebiet als Natura 2000 an die Europäische Kommission in Brüssel gemeldet (Europaschutzgebiet Lechtal). Anfang Februar 2003 wurde das offizielle Begutachtungsverfahren für ein Nationalparkgesetz Tiroler Lechtal eingeleitet. Schließlich erfolgte die Entscheidung für einen Naturpark und gegen einen international anerkannten Nationalpark unter anderem wegen Konflikten mit der Jagd. Die Tiroler Landesregierung beschloss allerdings im Jahr 2004 stattdessen die Errichtung eines Naturschutzgebietes und vergab gleichzeitig das Prädikat Naturpark (Naturpark Tiroler Lech).
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erwähnenswert sind die inneralpine Flusslandschaft mit ihren Wacholderbäumen, mit den Beständen der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica), der Vogelreichtum und mindestens 1160 nachgewiesene Blütenpflanzen.
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lechtal – Lebensraum Berg. Dokumentarfilm, Österreich, 2003, 43:40 Min., Buch: Maria Magdalena Koller, Regie: Hans-Peter Stauber, Produktion: Interspot Film, ORF, Reihe: Universum, Inhaltsangabe von 3sat.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offiz. Seite des Tourismusverband Lechtal.at
- Naturpark Tiroler Lech
- Privates Portal über das Tiroler Lechtal
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Klimadaten von Österreich 1971 - 2000
- ↑ Ski Arlberg, Pool West: Tickets - Lech, Oberlech, Zürs. Abgerufen am 24. August 2017.