Plessa (sorbisch: Plešawa) ist eine Gemeinde im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburgs (Deutschland).
Geografie
Plessa ist eine Gemeinde im Süden des Bundeslandes Brandenburg im Elbe-Elster-Kreis, und ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Der Ort liegt an der Schwarzen Elster.
Gemeindegliederung
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde besteht aus 16 Ratsfrauen und Ratsherren.
- CDU 6 Sitze
- SPD 5 Sitze
- UWG 3 Sitze
- LUN 1 Sitz
- Ev. Kirchengemeinde 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Historisches
1406: Erste urkundliche Erwähnung in einem Formular der "Landbethe zu Hayn"
1540: Erste Erwähnung einer "ledigen Kapelle"
1575: In Plessa gibt es 43 Feuerstellen. Gepredigt wird wendisch.
1710: Die Getreidemühle der Elstermühle brennt ab und wird ein Jahr später als Fachwerkbau wieder errichtet.
1792: Bau der Plessaer Kirche
1811: Am 25.Oktober brennt Plessa bis auf vier Gehöfte ab, auch Kirche und Schulhaus tragen große Schäden davon.
1818:
Die Plessaer Kirche erhält eine Orgel.
1865: Das Pfarrhaus wird gebaut.
1868:
Das alte Schulhaus wird errichtet
1872: Die Bahnstrecke Kohlfurt-Falkenberg/Elster wird gebaut, auf der am 1.Juni 1874 der erste Personenzug durch Plessa rollt. er hält aber nicht, weil die Bauern sich geweigert hatten, Land zum Bau der Strecke Berlin-Dresden abzugeben.
1887: Die alte Holzbrücke über die Elster wird durch eine Eisenbogenkonstruktion aus Lauchhammer ersetzt.
1889: Nach wiederholten Einschlägen erhält die Kirche eine Blitzschutzanlage. Die Orgel der Fa. Schlag und Söhne aus Schweidnitz wird eingebaut.
1894: Die Grube "Agnes" wird eröffnet. Darauf folgt 1897 die Gründung der Plessaer Braunkohlenwerke GmbH.
1901: Inbetriebnahme der Plessaer Brikettfabrik.
1909: Clemens Kühne übernimmt als letzter Müller die Geschicke der Elstermühle. Nach seinem Tod wird die Mühle durch die LPG weiterbetrieben.
1910: Plessa hat nach dem industriellen Aufschwung durch die Braunkohle 2063 Einwohner.Die Brikettfabrik als elektrische Zentrale versorgt das fast völlig ausgebaute Ortsnetz. Es sind zwölf Elektromotoren und fst 400 Glühlampen angeschlossen.
1923: Der Arzt Dr. Lohe eröffnet im Anbau des Werksgasthofes eine Praxis.
1924: Die erste Abraumförderbrücke der Welt wird in der Grube "Agnes" in Plessa in Betrieb genommen.
1927: Das Kraftwerk wird nach nur neunmonatiger Bauzeit in Betrieb genommen.
1939-1945: Der Zweite Weltkrieg fordert in Plessa 391 Tote. Der 24. und 25.April 1945 sind die schwärzesten Tage in der Geschichte des Ortes. Es verlieren 117 Einwohner durch Kriegseinwirkungen ihr Leben.
1951: Es leben 3523 Menschen in Plessa.
1957: In Plessa wird die erste Obstbaugenossenschaft der DDR gegründet.
1983: Schwere Kohlenstaubverpuffung in der Brikettfabrik. Es gab mehrere Tote und verletzte.
1992: Bildung des Amtes Plessa mit sieben Gemeinden.
2001: Das Kraftwerk wird Projekt der internationalen Bauausstellung "Fürst-Pückler-Land".
Partnerschaften
Es besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Nörvenich in Nordrhein-Westfalen.
Sehenswürdigkeiten
- Technisches Denkmal Kraftwerk Plessa
Das Kraftwerk Plessa (Baujahr 1926) ist weitgehend original erhaltenes, heute museales Braunkohlekraftwerk, welchen bis 1992 in Betrieb war.
- Elstermühle Plessa
- Pomologischer Schau- und Lehrgarten Döllingen
Der Bertzitturm ist eine ca. 35 m hohe Investruine der Braunkohleveredlung aus dem Jahre 1920. Geplant war eine Braunkohle-Tieftemperaturverkohlung der Kohle aus der nahen Grube Ada. Es handelt sich um einen Stahlskelettbau. Die Treppe ist leider aufgrund baulicher Mängel gesperrt und daher nur unter größter Vorsicht zu besteigen.
Weblinks