Marcel Müller

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Deutschland  Marcel Müller

Geburtsdatum 10. Juli 1988
Geburtsort Berlin, Deutschland
Größe 194 cm
Gewicht 104 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Karrierestationen

2003–2005 Jungadler Mannheim
2005–2007 Eisbären Berlin
2007–2010 Kölner Haie
2010–2012 Toronto Marlies
2012–2013 MODO Hockey
2013–2014 Kölner Haie
2014–2015 Krefeld Pinguine
2015–2016 Hamburg Freezers
2016–2017 Krefeld Pinguine
2017 Linköping HC
2017–2018 Krefeld Pinguine
2018 Leksands IF
2018–2022 Kölner Haie
2022–2023 Krefeld Pinguine
seit 2023 Straubing Tigers

Marcel Müller (* 10. Juli 1988 in Berlin) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit Juli 2023 bei den Straubing Tigers aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag steht und dort auf der Position des linken Flügelstürmers spielt. Zuvor war Müller, der den Spielertyp des Power Forwards verkörpert, bereits für die Krefeld Pinguine, Eisbären Berlin, Kölner Haie und Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aktiv, wo er bisher fast 600 Spiele absolvierte und mit den Eisbären Berlin im Jahr 2006 die Deutsche Meisterschaft gewann.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marcel Müller begann seine Karriere im Nachwuchsbereich des BSC Preussen. Später wechselte er zu den Jungadlern Mannheim, für die er von 2003 bis 2005 in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) spielte. Zur Saison 2005/06 wechselte der Stürmer zurück in seine Heimatstadt zu den Eisbären Berlin, wo er zwei Jahre lang hauptsächlich in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aktiv war. Im Jahr 2006 gewann der Linksschütze mit den Hauptstädtern die Deutsche Meisterschaft und unterzeichnete schließlich im Sommer 2007 einen Zweijahresvertrag beim Ligakonkurrenten Kölner Haie. Mit den Domstädtern erreichte Müller in der Saison 2007/08 erneut das Playoff-Finale, scheiterte dort aber mit den Haien an seinem Ex-Klub aus Berlin. Auch in der Saison 2009/10 ging er wieder für die Domstädter aufs Eis und war mit 56 Punkten hinter Ivan Čiernik zweitbester Scorer sowie mit 32 Assists bester Torvorbereiter seines Teams.[1]

Müller im Trikot der Kölner Haie (2021)

Im Juli 2010 unterzeichnete Müller einen Einstiegsvertrag über zwei Jahre bei den Toronto Maple Leafs aus der National Hockey League (NHL), wo er am 15. Januar 2011 seinen ersten Einsatz in der Partie gegen die Calgary Flames absolvierte. Marcel Müller ist damit der erste gebürtige Berliner, der in der NHL spielte.[2] Den Sommer 2011 verbrachte er bei dem Berliner Inline-Skaterhockeyverein Berlin Buffalos in der 1. Bundesliga der Inline-Skaterhockey Deutschland (ISHD). In der Saison 2011/2012 erreichte er mit den Toronto Marlies, dem Farmteam der Maple Leafs, die Finalserie um den Calder Cup der American Hockey League (AHL), was jedoch verloren ging. Im Juli unterzeichnete er einen Vertrag bei MODO Hockey in der schwedischen Elitserien.

Ab Juni 2013 stand Müller wieder bei den Kölner Haien in der DEL unter Vertrag. Im Oktober 2014 wurde er mit sofortiger Wirkung freigestellt,[3] woraufhin er am 21. November 2014 vom Ligakonkurrenten Krefeld Pinguine vorläufig bis zum Ende der Spielzeit 2014/15 unter Vertrag genommen wurde.[4] Bei den Pinguinen konnte er an den verbleibenden 32 Spieltagen der Saison insgesamt 35 Punkte erzielen und war damit am Saisonende hinter Daniel Pietta zweitbester Scorer und mit 19 Toren sogar bester Torschütze des Teams.[5] Im April 2015 gaben die Hamburg Freezers die Verpflichtung von Müller zur Saison 2015/16 bekannt. Er erhielt einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2017/18.[6] Als wichtigster Transfer der Hamburger gehandelt[7], konnte er die Erwartungen – in einer für die Freezers allgemein enttäuschend verlaufenden Saison 2015/16 – mit acht Saisontoren nicht erfüllen.[8] Nachdem die Eigentümer der Hamburg Freezers im Mai 2016 den Rückzug des Vereins vom Spielbetrieb bekanntgegeben hatten, war damit auch Müllers ursprünglicher Dreijahresvertrag in der Hansestadt vorzeitig beendet.[9] Er kehrte daraufhin zu den Pinguinen nach Krefeld zurück.[10] In der Saison 2016/17 war er mit 37 Punkten hinter Daniel Pietta erneut zweitbester Scorer seines Teams. Das eigentliche Saisonziel verfehlte der Klub mit der verpassten Teilnahme an den Playoff-Spielen.[11]

So unterschrieb er Mitte Februar 2017 einen Vertrag bis zum Saisonende 2016/17 beim Linköping HC aus der Svenska Hockeyligan (SHL).[12][13] Ab der Saison 2017/18 war Müller wieder in Krefeld aktiv.[14] Obwohl die Saison für die Krefelder keinen erfolgreichen Verlauf verzeichnete, wurde er mit 52 Punkten in der Hauptrunde hinter Keith Aucoin zweitbester Scorer der Liga und mit 24 Toren bester Torschütze seines Vereins.[15] Nachdem die Krefelder rechnerisch nicht mehr die Playoffs erreichen konnten, wurde er für die restlichen Saisonspiele an Leksands IF aus der Allsvenskan, der zweithöchsten schwedischen Spielklasse, ausgeliehen. Dort konnte er sich mit dem Team für die Aufstiegsspiele qualifizieren, wozu er in 15 Partien neun Scorerpunkte beisteuerte. Der Traditionsverein unterlag jedoch im direkten Vergleich dem SHL-Vorletzten Mora IK und verpasste den Aufstieg.[16]

Für die Saison 2018/19 wechselte Marcel Müller wieder zum rheinischen Ligarivalen aus Köln.[17] Doch aufgrund eines Knorpelschadens, den er sich im April 2018 in einem Länderspiel gegen Frankreich zugezogen hatte, konnte er in dieser Saison kein einziges Spiel bestreiten und es drohte sogar das Karriereende, da sich seine Patellasehne entzündet hatte. Erst am 11. Oktober 2019 konnte Müller wieder ein Spiel bestreiten und wurde zum Spieler des Monats im November gewählt.[18] Im Mai 2022 wurde Marcel Müller erneut von den Krefeld Pinguinen, die wenige Wochen zuvor in die DEL2 abgestiegen waren, verpflichtet und erhielt einen Dreijahresvertrag.[19] Die DEL2-Hauptrunde schloss der Stürmer mit 70 Punkten als Topscorer ab. Ebenso war er mit 46 Vorlagen bester Assistgeber. Im Juli 2023 verließ der Stürmer die Pinguine jedoch überraschend, nachdem er eine Vertragsklausel zog, die ihm erlaubte, auf eigenen Wunsch zu einem DEL-Klub zu wechseln. Er schloss sich daher den Straubing Tigers an.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Nachwuchsbereich nahm Müller zunächst mit der deutschen U18-Auswahl an der U18-Weltmeisterschaft 2006 in der Top-Division teil. Im Folgejahr spielte er mit der deutschen U20-Nationalmannschaft ebenfalls bei der Weltmeisterschaft der Top-Division, musste dort aber den Abstieg hinnehmen. So spielte er 2008 in der Division I, wo der sofortige Wiederaufstieg erreicht wurde.

Nachdem er in der Spielzeit 2007/08 erstmals in der A-Nationalmannschaft eingesetzt worden war, wurde Müller im Februar 2010 für die Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver nominiert und nahm später im Jahr auch an der Weltmeisterschaft im eigenen Land teil. Nachdem er auch bei der Weltmeisterschaft 2011 auf dem Eis stand, spielte er im Februar 2013 bei der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi. Seither kam er zwar immer noch zu Einsätzen in Freundschaftsspielen oder bei den Austragungen des Deutschland Cups in den Jahren 2015 und 2017, wurde aber nicht mehr für Weltmeisterschaften nominiert. Zuvor hatte Müller bereits in den Jahren 2008, 2009 und 2012 am Deutschland Cup teilgenommen.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2008 Deutscher Vizemeister mit den Kölner Haien
  • 2014 Deutscher Vizemeister mit den Kölner Haien
  • 2023 Topscorer der DEL2-Hauptrunde

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müller als Spieler der Krefeld Pinguine (2016)

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2003/04 Jungadler Mannheim DNL 27 3 5 8 51 4 1 2 3 4
2004/05 Jungadler Mannheim DNL 26 21 13 34 100
2004/05 Mannheimer ERC II Regionalliga 3 1 1 2 4
2005/06 Eisbären Berlin DEL 24 1 1 2 20
2005/06 Eisbären Juniors Berlin Oberliga 24 5 6 11 89 31 2 2 4 2
2005/06 Eisbären Juniors Berlin DNL 8 9 4 13 50 1 0 0 0 0
2006/07 Eisbären Berlin DEL 36 1 7 8 53 3 0 0 0 14
2006/07 Eisbären Juniors Berlin Oberliga 9 1 3 4 18
2007/08 Kölner Haie DEL 44 6 7 13 61 14 1 1 2 6
2008/09 Kölner Haie DEL 41 11 14 25 60
2009/10 Kölner Haie DEL 53 24 32 56 122 3 0 4 4 2
2010/11 Toronto Marlies AHL 58 14 19 33 44
2010/11 Toronto Maple Leafs NHL 3 0 0 0 2
2011/12 Toronto Marlies AHL 72 14 33 47 71 9 2 3 5 4
2012/13 MODO Hockey Elitserien 53 8 14 22 34 5 2 2 4 16
2013/14 Kölner Haie DEL 45 8 19 27 93 17 1 3 4 12
2014/15 Kölner Haie DEL 3 0 2 2 25
2014/15 Krefeld Pinguine DEL 32 19 16 35 18 3 3 2 5 0
2015/16 Hamburg Freezers DEL 50 8 18 26 55
2016/17 Krefeld Pinguine DEL 43 15 22 37 98
2016/17 Linköping HC SHL 9 2 1 3 4 6 2 0 2 4
2017/18 Krefeld Pinguine DEL 43 24 28 52 48
2017/18 Leksands IF Allsvenskan 8 2 6 8 10 10 0 3 3 16
2018/19 Kölner Haie DEL nicht gespielt wegen Knorpelschaden
2019/20 Kölner Haie DEL 40 12 11 23 49
2020/21 Kölner Haie DEL 38 10 9 19 42
2020/21 Kassel Huskies DEL2 6 4 4 8 2
2021/22 Kölner Haie DEL 46 11 15 26 33 5 0 0 0 27
2022/23 Krefeld Pinguine DEL2 50 24 46 70 26 12 3 11 14 4
2023/24 Straubing Tigers DEL 31 9 7 16 6
DNL gesamt 60 33 22 55 176 5 1 2 3 4
Oberliga gesamt 33 6 9 15 107 3 2 2 4 2
DEL2 gesamt 56 28 50 78 28 12 3 11 14 4
DEL gesamt 572 159 209 368 787 45 5 11 16 61
Elitserien/Svenska Hockeyligan gesamt 62 10 15 25 38 11 4 2 6 20
AHL gesamt 130 28 52 80 115 9 2 3 5 4
NHL gesamt 3 0 0 0 2

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2005 Deutschland U17-WHC 10. Platz 5 2 0 2 4
2006 Deutschland U18-WM 8. Platz 6 0 4 4 4
2007 Deutschland U20-WM 9. Platz 6 1 0 1 4
2008 Deutschland U20-WM Div. I 1. Platz 4 1 2 3 35
2010 Deutschland Olympia 11. Platz 4 0 2 2 12
2010 Deutschland WM 4. Platz 9 1 1 2 0
2011 Deutschland WM 7. Platz 7 1 4 5 6
2013 Deutschland Olympia-Quali 2. Platz 3 0 2 2 2
Junioren gesamt 21 4 6 10 47
Herren gesamt 23 2 9 11 20

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marcel Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DEL Saison 2009/10 Kölner Haie Spielerstatistik, Eliteprospects.com, abgerufen am 7. April 2018
  2. Der beste Berliner sucht ein neues zu Hause, Berliner Morgenpost, 13. Dezember 2017, abgerufen am 7. April 2018
  3. Kölner Haie stellen Ex-NHL-Profi Marcel Müller frei, focus.dbbe 3. November 2014
  4. Krefeld Pinguine verpflichten Marcel Müller (Memento vom 23. November 2014 im Internet Archive), del.org vom 21. November 2014
  5. Krefeld Pinguine Statistik Saison 2014/15, Eliteprospects.com, Mai 2015, abgerufen am 12. August 2017
  6. hamburg-freezers.de Erster Neuzugang steht fest: Marcel Müller wechselt nach Hamburg (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  7. Marcel Müller ist der neue Star der Freezers, Hamburger Abendblatt, 5. September 2015, abgerufen am 2. Juli 2016
  8. Marcel Müller will endlich spielen wie ein Königstransfer, Hamburger Abendblatt, 19. Februar 2016, abgerufen am 2. Juli 2016
  9. Sport1.de: Hamburg Freezers ziehen sich aus der DEL zurück. In: Sport1.de. Abgerufen am 31. Mai 2016.
  10. Schalljo: Marcel Müller kehrt nach Krefeld zurück. In: portal.krefeld-pinguine.de. Archiviert vom Original am 17. Juni 2016; abgerufen am 17. Juni 2016.
  11. Krefeld Pinguine Statistik Saison 2016/17, Eliteprospects.com, Mai 2017, abgerufen am 12. August 2017
  12. Marcel Müller ansluter till Cluben – Linköping HC. Abgerufen am 16. Februar 2017 (schwedisch).
  13. Müller wechselt zu Linköping HC, Westdeutsche Zeitung, 16. Februar 2017, abgerufen am 12. August 2017
  14. Pinguine verlängern mit Marcel Müller, Westdeutsche Zeitung, 25. April 2017, abgerufen am 12. August 2017
  15. DEL Saison 2017/18 Spielerstatistik, Eliteprospects.com, abgerufen am 9. April 2018
  16. Krefelder spielen in Schweden – für Müller und Pietta beginnt das Aufstiegsrennen, Rheinische Post, 9. März 2018, abgerufen am 9. April 2018
  17. Marcel Müller kehrt zum KEC zurück, Kölner Stadtanzeiger, 6. April 2018, abgerufen am 9. April 2018
  18. Marcel Müller ist DEL-Spieler des Monats November. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  19. Dreijahresvertrag: Ex-Nationalstürmer Marcel Müller kehrt aus Köln zu den Krefeld Pinguinen zurück. In: eishockeynews.de. 11. Mai 2022, abgerufen am 13. Mai 2022.