Meierskappel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Meierskappel
Wappen von Meierskappel
Wappen von Meierskappel
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Luzern-Land
BFS-Nr.: 1064i1f3f4
Postleitzahl: 6344
Koordinaten: 676317 / 219915Koordinaten: 47° 7′ 33″ N, 8° 26′ 40″ O; CH1903: 676317 / 219915
Höhe: 494 m ü. M.
Höhenbereich: 413–795 m ü. M.[1]
Fläche: 6,79 km²[2]
Einwohner: 1580 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 233 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
18,9 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.meierskappel.ch
Meierskappel
Meierskappel

Meierskappel

Lage der Gemeinde
Karte von MeierskappelBannalpseeÄgeriseeLauerzerseeRotseeSarnerseeSoppenseeSeelisbergseeVierwaldstätterseeWichelseeZugerseeKanton AargauKanton NidwaldenKanton ObwaldenKanton SchwyzKanton UriKanton ZugKanton ZürichWahlkreis EntlebuchWahlkreis HochdorfWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis SurseeAmt WillisauAdligenswilBuchrain LUDierikonEbikonGisikonGreppenHonau LUHorwKriensMaltersMeggen LUMeierskappelRoot LUSchwarzenberg LUUdligenswilVitznauWeggis
Karte von Meierskappel
{w

Meierskappel ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Luzern-Land des Kantons Luzern in der Schweiz.

Meierskappel liegt auf dem Ausläufer des Rooterbergs und grenzt als einzige Luzerner Gemeinde an den Zugersee. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 675 ha. Davon waren 2015/16 76 ha (11,3 %) Siedlungsfläche, 413 ha (61,2 %) Landwirtschaftsfläche und 185 ha Wald (27,4 %).[6] Meierskappel umfasst die Gemeindeteile Dörfli, Oberbuonas, Dietisberg, Böschenrot, Ländiswil, Brünnismatt, Laubach und Robmatt.

Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich am Rooterberg auf 795 m ü. M., der tiefste am Zugersee auf 413 m ü. M.

Nachbargemeinden sind im Kanton Luzern die Gemeinden Root und Udligenswil, im Kanton Zug die Gemeinde Risch und im Kanton Schwyz die Gemeinde Küssnacht. Im Zugersee findet sich ein Dreikantonseck (Luzern, Schwyz und Zug) (Welt-Icon).

Die Bevölkerungszahl stieg von 1798 bis 1837 deutlich an (1798–1837: + 44,9%). Danach sank sie während der nächsten 23 Jahre leicht (1837–1860: − 6,4%), ehe eine zweite Wachstumsphase einsetzte (1860–1880: + 21,8%). Danach kam es zu einem Auf und Ab in der Bevölkerungsentwicklung. Erst zwischen 1970 und 2013 folgte dann ein langandauernder Wachstumsschub. Grund dafür war der Siedlungsdruck in den nahegelegenen Gemeinden des Kantons Zug – und deshalb stark steigenden Wohnungsmieten – und die zunehmende Anzahl von pendelnden Arbeitnehmenden bei zunehmender Mobilität (Auto). Derzeit ist das Wachstum gestoppt, die Bevölkerung stagniert seit 2013.

Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[7]; Bundesamt für Statistik; 1850 bis 2000 Volkszählungsergebnisse, 2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP

Die meisten Einwohner geben Deutsch als Muttersprache an, gesprochen wird hochalemannische Mundart.

Religionen – Konfessionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mehrheit der Bevölkerung gehört der Römisch-Katholischen Kirche an. Religiöse Minderheiten sind die evangelisch-reformierten Christen, Muslime und Angehörige christlicher Freikirchen.

Herkunft – Nationalität

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2022 zählte die Gemeinde 1596 Einwohner. Davon waren 1315 Schweizer Staatsangehörige und 281 (= 17,6 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit.[8] Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (108 Menschen), Italien (22), Portugal (21), Bosnien und Herzegowina und Spanien (je 6). 88 Personen stammen aus weiteren europäischen Ländern, und 30 sind aussereuropäischer Herkunft.[9]

Panoramablick auf Meierskappel

Der fünfköpfige Gemeinderat setzt sich folgendermassen zusammen (Amtsdauer September 2020 bis August 2024):[10]

  • Konrad Langenegger (SVP), Gemeindepräsident
  • Monika Dilger (CVP), Gemeindeamtfrau, Finanzvorsteherin, Stellvertreterin des Gemeindepräsidenten
  • Alexandra Iten Bürgi (parteilos), Schulvorsteherin
  • Ina Serafini (parteilos), Sozialvorsteherin
  • Marco Siegrist (parteilos), Bauvorsteher

Gemeindeschreiberin ist Serena Spiess-Rima.

Kantonsratswahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Meierskappel: SVP 35,33 %, Mitte (einschliesslich Junge Mitte) 16,72 %, glp (mit JGLP) 14,47 %, FDP 14,20 %, SP 10,66 %, Grüne (mit JG und GrüneUnt) 8,63 % und EVP 0,00 %.[11]

Nationalratswahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Meierskappel: SVP 41,9 %, Mitte 20,1 %, FDP 11,8 %, SP 10,8 %, glp 9,3 %, GPS 4,6 %, übrige 1,6 %.[12]

Obwohl nicht mehr dominant, stellt die Landwirtschaft doch noch einen bedeutenden Anteil an den Erwerbstätigen, nämlich 27,6 %. Gewerbe und Industrie sind mit 41,3 % der Erwerbstätigen vertreten, der Dienstleistungsbereich mit 31,3 % (Stand 2008).

Meierskappel ist durch die Postautolinie Luzern–Rotkreuz ans Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Der nächstgelegene Bahnhof ist derjenige in der Zuger Nachbargemeinde Risch-Rotkreuz. Der nächstgelegene Autobahnanschluss in Küssnacht ist etwa 2 km entfernt.

Ein fränkischer Meier aus Cham soll im 7. Jahrhundert den Auftrag zum Bau einer Kapelle gegeben haben. Daher der Name „Meierskappel“. Gesichert ist die Unterstellung einer Kapelle unter das Stift Regula und Felix in Zürich im Jahre 858. Meierskappel fiel 1244 an den Bischof von Konstanz, 1271 an das Chorherrenstift Zürich und 1306 an das Haus Habsburg. Schliesslich erwarb die Stadt Luzern im Jahr 1406 die Ortschaft. In Meierskappel fanden Gefechte statt: im Jahr 1798 beim Einmarsch der Franzosen in der Schweiz und am 23. November 1847 im engen Zusammenhang mit dem Gefecht bei Gisikon während des Sonderbundskriegs.

In den letzten Jahren entwickelt sich Meierskappel immer mehr zu einem Wohnort für Arbeitnehmende aus den Nachbargemeinden Risch und Küssnacht. Die enge Verbindung nach Risch-Rotkreuz führte im Jahre 2005 zur Abstimmung über eine interkantonale Fusion, die jedoch am Nein der Rischer Bevölkerung scheiterte.

Im Gemeindezentrum „Höfli“ sind die Primarschule und der Kindergarten untergebracht. Die Oberstufe befindet sich in Risch-Rotkreuz.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die hügelige, bewaldete Landzunge Chieme, die in den Zugersee ragt, und die Gegend um das Michaelskreuz (795 m ü. M.) sind die grössten Naturschönheiten. Ebenfalls sehenswert ist die katholische Dorfkirche „Zu unserer Lieben Frau“, deren Turm im Jahre 1440 errichtet wurde. Das Kirchenschiff wurde 1684 erbaut und 1878 verlängert. 2011 wurde die Kirche renoviert. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Dorfbrunnen, der dem Meierskappeler Heimatdichter Ignaz Kronenberg gewidmet ist, und das barocke Bauernhofensemble im Weiler "Hinterspichten", das unter Denkmalschutz steht.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Barbara Hennig, André Meyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band II: Das Amt Luzern. Die Landgemeinden. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 116). ISBN 978-3-906131-90-0, S. 399–419.
  • Die Gemeinden des Kantons Luzern Hochdorf, Luzern, Basel, 1949.
Commons: Meierskappel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. Bodennutzung nach Nutzungsarten. LUSTAT Statistik Luzern, 19. April 2022, abgerufen am 18. März 2024.
  7. Quelle:Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern.Schluss Tabelle 1
  8. Wohnbevölkerung nach Nationalität. LUSTAT Statistik Luzern, 10. August 2023, abgerufen am 18. März 2024.
  9. Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität. LUSTAT Statistik Luzern, 21. August 2023, abgerufen am 18. März 2024.
  10. Gemeinderat. Gemeindeverwaltung Meierskappel, abgerufen am 18. März 2024.
  11. https://www.lustat.ch/files_ftp/daten/kt/0003/w173_302t_kt0003_gd_d_2023.html Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023
  12. Nationalratswahlen. LUSTAT Statistik Luzern, 3. Januar 2024, abgerufen am 18. März 2024.