Oy-Mittelberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 38′ N, 10° 26′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Oberallgäu | |
Höhe: | 929 m ü. NHN | |
Fläche: | 60,17 km2 | |
Einwohner: | 4620 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87466 | |
Vorwahlen: | 08366, 08376, 08361 | |
Kfz-Kennzeichen: | OA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 80 128 | |
Gemeindegliederung: | 44 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 28 87466 Oy-Mittelberg | |
Website: | www.oy-mittelberg.info | |
Erster Bürgermeister: | Lucas Reisacher (CSU) | |
Lage der Gemeinde Oy-Mittelberg im Landkreis Oberallgäu | ||
Oy-Mittelberg ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu in Bayern in Deutschland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einer Höhe von 1035 m ü. NHN ist Mittelberg der höchstgelegene Ortsteil der Gemeinde und einer der höchsten Deutschlands.
Die Höhenlage der Gemeinde Oy-Mittelberg reicht von 752 m ü. NHN an der Rottach bei Riedis bis 1151 m ü. NHN (Burgkranzegger Horn).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 44 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bachtel (Kirchdorf)
- Bichel (Weiler)
- Binzen (Einöde)
- Bisseroy (Weiler)
- Burgkranzegg (Dorf)
- Faistenoy (Kirchdorf)
- Feld (Dorf)
- Greifenmühle (Weiler)
- Gschwend (Weiler)
- Gstör (Einöde)
- Guggemoos (Dorf)
- Haag (Dorf)
- Haslach (Kirchdorf)
- Hinterschwarzenberg (Weiler)
- Holz (Weiler)
- Josereute (Weiler)
- Köllen (Weiler)
- Kressen (Dorf)
- Maria-Rain (Pfarrdorf)
- Memersch (Dorf)
- Mitbühl (Weiler)
- Mittelberg (Pfarrdorf)
- Multen (Einöde)
- Oberschwarzenberg (Dorf)
- Oberzollhaus I (Kirchdorf)
- Oberzollhaus II (Dorf)
- Ochsenhof (Einöde)
- Öschle (Einöde)
- Oy (Pfarrdorf)
- Petersthal (Pfarrdorf)
- Rainen (Weiler)
- Ried (Weiler)
- Riedis (Kirchdorf)
- Schicken (Weiler)
- Schmalzhansenstein (Einöde)
- Schwanden (Weiler)
- Stich (Dorf)
- Suitermühle (Einöde)
- Unterschwarzenberg (Pfarrdorf)
- Uttenbühl (Weiler)
- Wasenmühle (Einöde)
- Wengen (Weiler)
- Wertachmühle (Einöde)
- Wiesen (Einöde)
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Mittelberg und Petersthal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oy ist abgeleitet von Aue, also einem vom Wasser umflossenen Stück Land oder einer wasserreichen Wiese. 1200 wurde der Ortsname noch Ad Mittilberc in der Owi geschrieben, spätere Schreibweisen waren auch Eǒ, Ew und Ewen.[4]
Bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelberg wird erstmals urkundlich um das Jahr 800 als Ort der Zehnte Wertach genannt. Das Gebiet von Oy-Mittelberg gehörte bis zum Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation von 1803 zum Hochstift Augsburg, seither gehört der Ort zu Bayern. 1822 fiel Mittelberg bis auf Kirche und Pfarrhof einem Großbrand zum Opfer.
Oy gehört seit dem 19. Jahrhundert zur Gemeinde Mittelberg. Diese wiederum gehörte von 1862 bis zur Gebietsreform in Bayern 1972 zum Bezirksamt bzw. Landkreis Kempten (Allgäu).
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 1976 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Petersthal fast vollständig in die Gemeinde Mittelberg eingemeindet. Am 1. Mai 1978 gab es einen Gebietsaustausch zwischen der Gemeinde Mittelberg und dem Markt Sulzberg. Seit dem 1. Januar 1980 führt die Gemeinde den Namen Oy-Mittelberg.[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2021 |
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Einwohner | 2 738 | 2 642 | 2 571 | 2 992 | 2 768 | 4 324 | 3 240 | 3 433 | 3 516 | 4 472 | 4 505 | 4 433 | 4 346 | 4 379 | 4 446 | 4 436 | 4 500 | 4 562 | 4 647 | 4628 |
(Quelle [6])
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Kommunalwahlen vom 2. März 2008 (Wahlbeteiligung 58,6 %), 16. März 2014 und 15. März 2020 (Wahlbeteiligung 62,05 %) ergab sich folgende Zusammensetzung des Gemeinderates von Oy-Mittelberg:[7][8]
Partei /Liste | 2008–2014 | 2014–2020 | 2020–2026 | Stimmenanteil 2020 |
CSU | 7 | 5 | 5 | 30,62 % |
Bürgerblock Petersthal | 4 | 3 | 3 | 20,35 % |
Gemeinschaftsblock Mittelberg/Freie Wähler | 4 | 6 | 4 | 23,53 % |
Liste Haslach | 1 | 2 | 2 | 11,55 % |
Aktive Liste | - | - | 2 | 13,95 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der berufsmäßige Erste Bürgermeister Lucas Reisacher (CSU/Freie Wähler) ist seit 24. Februar 2024 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl am 26. November 2023 war er der einzige Kandidat und erhielt bei einer Wahlbeteiligung von 36,2 % einen Stimmenanteil von 84,9 %.[9] Sein Vorgänger Theo Haslach (CSU) war 18 Jahre im Amt.[10]
Gemeindefinanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 4.556.000 €, davon waren 1.194.000 € Gewerbesteuereinnahmen (netto).[6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In von Rot und Silber gespaltenem Schild eine gespaltene Kugel in verwechselten Farben, die von einem mit fünf heraldischen Rosen belegten Kranz in verwechselten Farben umfangen wird.“[11] | |
Gemeindepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1983 besteht zwischen Oy-Mittelberg und der französischen Gemeinde Bais eine Partnerschaft.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchen:
- Wallfahrtskirche Hl. Kreuz, Maria-Rain. – Zur Ausstattung gehören ein gotischer Hochaltar, eine frühbarocke Kanzel und das Gnadenbild von etwa 1490.
- Pfarrkirche St. Michael, Mittelberg. Mit 1036 m ü. NHN ist sie eine der höchstgelegenen Pfarrkirchen im Allgäu. Die Ursprünge gehen aufs 8. Jahrhundert zurück. Nach einem Um- und Erweiterungsbau 1769 zeigt sie sich in barocker Gestalt. Mit dem größten Freskenzyklus des Allgäuer Künstlers Franz Anton Weiß, spätgotischer Pieta, barockem Michael und barocker Kanzel. Michaelsglocke von 1522. Turm aus dem 12. Jahrhundert. Spätgotischer Pfarrhof mit Übergang zur Kirche. Filialkirchen: Faistenoy, Haag, Haslach, Multen, Oberzollhaus
- Pfarrkirche St. Peter und Paul, Petersthal. – Zur Ausstattung der spätbarocken Dorfkirche gehören ein Palmesel und eine Madonnenfigur der Syrlin-Schule (um 1510).
- Pfarrkirche Maria Immaculata, Schwarzenberg.
Kapellen:
- St.-Magnus-Kapelle, Haag – erbaut 1875
- Weihnachtskapelle, Bachtel – erbaut ab 1664, mit barocker Ausstattung
- Pfarrkapelle St. Anna, Oy – erbaut 1677
- Wendelinskapelle, Faistenoy – erbaut 1754
- St.-Martins-Kapelle, Guggemoos – erbaut 1858
- St.-Wolfgang-Kapelle, Haslach
- St.-Magnus-Kapelle, Oberzollhaus – erbaut 1742
- Filialkirche St. Katharina, Riedis – enthält wertvolle spätmittelalterliche Skulpturen
- Dreifaltigkeitskapelle, Stich – erbaut ab 1792, Altar von 1850
- Weiteres
- Kriegerdenkmal (1875)
- Denkmal zu dem Wasserverteilsystem durch Teilsäulen in Faistenoy
-
Mittelberg von oben
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Mittelberg
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Pfarrkirche St. Michael, Deckenmalerei von F. A. Weiß
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Pfarrhaus
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Dreifaltigkeitskapelle in Stich
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Maria-Rain
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab 2017 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 333 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 144 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 367 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1851. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2017 zwei, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 113 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich nutzbaren Fläche von mehr als fünf Hektar, die insgesamt 3.237 Hektar bewirtschafteten.[6]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tourismus trug wesentlich zur Entwicklung der Gemeinde in ihrer heutigen Form bei. Neben der Natur wie beispielsweise die zahlreichen Seen (vor allem Rottachsee und Grüntensee) sowie die vielen in ihrer Ursprünglichkeit erhaltenen Gemeindeteile wie etwa Mittelberg war auch die touristische Infrastruktur hierfür ausschlaggebend. Im Gemeindeteil Haslach befindet sich seit 2007 der Hochseilgarten „Kletterwald Grüntensee“. Durch das Gemeindegebiet führt auch die ca. 475 Kilometer lange Radrunde Allgäu.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Jahr 2010 wurden in zwei kirchlichen und einem kommunalen Kindergärten mit insgesamt 175 Plätzen 131 Kinder betreut.
- In der Volksschule wurden im Schuljahr 2017/18 in 16 Klassen 309 Kinder von 23 Lehrern unterrichtet.[6]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](chronologisch geordnet)
- Peter Alois Gratz (1769–1849), katholischer Bibelwissenschaftler
- Alois Wagner (1875–1944), römisch-katholischer Geistlicher und Klinikdirektor
- Hans Johnen (1940–2013), Mathematiker und Professor an der Universität Bielefeld
- Uwe Kekeritz (* 1953), Politiker (Grüne), seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages
- Romuald Schaber (* 1957), Gründer und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter
- Daniel Mark Eberhard (* 1976), Professor für Musikpädagogik und Musikdidaktik, Jazzmusiker, lebte von 1980 bis 2002 in Oy-Mittelberg und besuchte dort die Grundschule
- Matthias Schriefl (* 1981), international konzertierender Jazztrompeter und Komponist, in Maria-Rain aufgewachsen, besuchte die Grundschule in Oy
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Oy-Mittelberg
- Tourismus-Website
- Oy-Mittelberg: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Oy-Mittelberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
- ↑ Gemeinde Oy-Mittelberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Geschichte Bayerns: Oy
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 795 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c d Statistik kommunal 2018 – Oy-Mittelberg (PDF; 1,2 MB)
- ↑ Homepage des Gemeinderats, abgerufen am 22. Januar 2017
- ↑ okvote der AKDB / Landratsamt Oberallgäu 2020
- ↑ Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 1. Juli 2024). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 10. Juli 2024.
- ↑ Oy-Mittelberg: Theo Haslach übergibt Bürgermeisteramt an Lucas Reisacher. In: merkur.de. 26. Februar 2024, abgerufen am 10. Juli 2024.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Oy-Mittelberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte