Ringelsdorf-Niederabsdorf

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Marktgemeinde
Ringelsdorf-Niederabsdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ringelsdorf-Niederabsdorf
Ringelsdorf-Niederabsdorf (Österreich)
Ringelsdorf-Niederabsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gänserndorf
Kfz-Kennzeichen: GF
Hauptort: Ringelsdorf
Fläche: 32,47 km²
Koordinaten: 48° 34′ N, 16° 52′ OKoordinaten: 48° 34′ 0″ N, 16° 52′ 0″ O
Höhe: 170 m ü. A.
Einwohner: 1.286 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 40 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2272
Vorwahl: 02536
Gemeindekennziffer: 3 08 50
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Obere Hauptstraße 115
2272 Ringelsdorf-Niederabsdorf
Website: www.ringelsdorf.at
Politik
Bürgermeister: Peter Schaludek (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(19 Mitglieder)
14
5
14 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Ringelsdorf-Niederabsdorf im Bezirk Gänserndorf
Lage der Gemeinde Ringelsdorf-Niederabsdorf im Bezirk Gänserndorf (anklickbare Karte)AderklaaAndlersdorfAngern an der MarchAuersthalBad PirawarthDeutsch-WagramDrösingDürnkrutEbenthalEckartsauEngelhartstettenGänserndorfGlinzendorfGroß-EnzersdorfGroß-SchweinbarthGroßhofenHaringseeHauskirchenHohenau an der MarchHohenruppersdorfJedenspeigenLasseeLeopoldsdorf im MarchfeldMannsdorf an der DonauMarcheggMarkgrafneusiedlMatzen-RaggendorfNeusiedl an der ZayaObersiebenbrunnOrth an der DonauPalterndorf-DobermannsdorfParbasdorfProttesRaasdorfRingelsdorf-NiederabsdorfSchönkirchen-ReyersdorfSpannbergStrasshof an der NordbahnSulz im WeinviertelUntersiebenbrunnVelm-GötzendorfWeiden an der MarchWeikendorfZistersdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Ringelsdorf-Niederabsdorf im Bezirk Gänserndorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Ringelsdorf-Niederabsdorf (anhören/?) ist eine Marktgemeinde mit 1286 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Geografie

Ringelsdorf-Niederabsdorf liegt im östlichen Weinviertel an der Zaya, etwas abseits der Marchauen, genau im Dreiländereck Österreich, Slowakei, Tschechien. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 32,47 Quadratkilometer, etwa 16 Prozent der Fläche ist bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst zwei Katastralgemeinden bzw. gleichnamige Ortschaften (Fläche 2016,[1] Bevölkerung am 1. Jänner 2017[2]):

  • Niederabsdorf (969,95 ha, 589 Ew.)
  • Ringelsdorf (2.276,59 ha, 664 Ew.)

Geschichte

Niederabsdorf
  • Kaiser Heinrich III. schenkte 1045 dem bayrischen Kloster Niederalteich das Gebiet an der Zaya, um so sein Reich gegen die Ungarn zu sichern. Erstmals wurde Niederabsdorf 1148 unter dem Namen „Zaia“ urkundlich erwähnt.
  • 1232: Erste Nennung als „Villa Absdorf“ (Dorf des Abtes von Niederalteich).
  • Um 1234 wurde die Pfarre Niederabsdorf geschaffen - erste Nennung als Besitz des Klosters Niederalteichs. 1406: Liechtensteiner Vögte in Niederabsdorf.
  • 1420–1436: Hussiteneinfälle.
  • 1683 wurde Niederabsdorf von den Türken überfallen, welche die 1045 erbaute Kirche zerstörten.
  • Bei einem Überfall durch die Kuruzzen am 20. Juni 1704 wurde das Dorf niedergebrannt.
  • 1866 hatten dann die Preußen Niederabsdorf im Griff.
  • Um 1890 hatte das Dorf 142 Häuser und 941 Einwohner.
  • 1896 wurde die Freiwillige Feuerwehr Niederabsdorf gegründet.
  • Am 1. Jänner 1971 wurde Niederabsdorf und Ringelsdorf zusammengelegt.
  • Im Jahre 1986 wurde die Gemeinde durch Beschluss des niederösterreichischen Landtags zur Marktgemeinde erhoben.
Ringelsdorf
  • Erstmals wurde Ringelsdorf 1200 als „Ringlinsdorf“ (Dorf des Ringili) urkundlich erwähnt. Ringelsdorf bekam 1359 einen Pfarrhof der Herrschaft Rabensburg, der aber von der Pfarre Drösing seelsorglich betreut wurde.
  • 1420–1436: Hussiteneinfälle in Ringelsdorf.
  • 1642 bekam Ringelsdorf eine eigene Pfarre. Wie in Niederabsdorf machten auch die Türken Ringelsdorf unsicher. Die Pfarre und die Kirche gingen in Flammen auf. Insgesamt gab es bei dem Überfall der Türken 90 Tote.
  • 1851 wurde die Cholera-Markuskapelle gebaut.
  • 1866: Preußen in Ringelsdorf.
  • 1890 wurde die Ortsbeleuchtung errichtet.
  • 1892 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ringelsdorf gegründet.
  • Im Jahr 1914 wurde der Kindergarten eröffnet.
Untere Hauptstraße in Ringelsdorf

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1.423 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1.490 Einwohner, 1981 1.550 und im Jahr 1971 1.768 Einwohner.

Politik

Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:

Bürgermeister

  • 1971–1975 Anton Toch (ÖVP)
  • 1975–1987 Johann Windsteig (SPÖ), davor 1955–1970 Bürgermeister von Niederabsdorf
  • 1987–1999 Benno Doschek (SPÖ)
  • 1999–2014 Wolfgang Weigert (SPÖ)
  • seit 2014 Peter Schaludek (SPÖ)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ringelsdorf-Niederabsdorf
  • Zwischen Niederabsdorf und Ringelsdorf befindet sich die Mehrzweckhalle. In ihr werden unter anderem Bälle veranstaltet und in unregelmäßigen Abständen Laienschauspiele dargebracht.
  • Die Pfarrbücherei in Niederabsdorf bietet ein breites Angebot an Kinderbüchern sowie Romane und Biografien.
  • Im Heimatmuseum von Niederabsdorf sind zeitgeschichtliche Exponate aus der Heimatregion ausgestellt. Geöffnet wird es für Sonderausstellungen, auf Wunsch, und zu besonderen Anlässen. Zurzeit wird das gesamte Museum renoviert. Der Kultur- und Verschönerungsverein Niederabsdorf kümmert sich um das 120 Jahre alte Gebäude. Das Heimatmuseum besteht aus neun Räumen und einem ehemaligen Flugbeobachtungsbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.
  • Schlossteich: Als Fischteich, Naherholungsgebiet und Löschwasserteich dient ein von den Fürsten Liechtenstein angelegter künstlicher Teich. Bereits einmal wurde der natürliche Zufluss in den 1970er Jahren unterbrochen, sodass der Teich austrocknete. Aus diesem Grund wurde damals ein künstlicher Zufluss geschaffen, um den Teich zu erhalten. Da dieser aber den aktuellen naturschutzrechtlichen Bedingungen nicht mehr entspricht, muss dieser geschlossen werden. Angestrebt wird eine Lösung mit einem etwa 500 Meter längeren Zufluss aus dem Zistersdorfer Bach, die aber die Gemeinde aus eigenen Mitteln nicht stemmen kann.[3][4]

Sport

  • Beide Dörfer haben eigenständige - voneinander unabhängige Tennis- und Fußballvereine. Beide Vereine spielen in der 2. Klasse Weinviertel Süd.
  • Der Schachklub Niederabsdorf wurde am 9. September 1981 gegründet.
  • Im Vierkanthof, der als „Schloss Niederabsdorf“[5] bekannt ist, befindet sich ein Reitverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 37, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 57. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 580. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42 Prozent.

Verkehr

Ringelsdorf-Niederabsdorf liegt an der nur mehr für den Güterverkehr genutzten Bahnstrecke Drösing–Zistersdorf.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Ringelsdorf-Niederabsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen am 19. Februar 2017
  2. Bevölkerung am 1. Jänner 2017 nach Ortschaften (Excel-Datei, 835 KB); abgerufen am 15. Juni 2017
  3. ORF NÖ interessiert sich für Niederabsdorfer Teich. In den Bezirksblättern vom 31. März 2015, abgerufen am 9. April 2015.
  4. Niederabsdorf: Schlossteich trocknet aus. Auf ORF-Niederösterreich vom 7. April 2015, abgerufen am 9. April 2015.
  5. Schloss Niederabsdorf. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;