St. Florian am Inn

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Marktgemeinde
St. Florian am Inn
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Florian am Inn
St. Florian am Inn (Österreich)
St. Florian am Inn (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Schärding
Kfz-Kennzeichen: SD
Fläche: 24,16 km²
Koordinaten: 48° 26′ N, 13° 26′ OKoordinaten: 48° 26′ 26″ N, 13° 26′ 28″ O
Höhe: 321 m ü. A.
Einwohner: 3.187 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 132 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4782
Vorwahlen: 07712, 07719
Gemeindekennziffer: 4 14 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
St. Florian 11
4782 St. Florian am Inn
Website: www.st-florian-inn.at
Politik
Bürgermeister: Bernhard Brait (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
12
6
7
12 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von St. Florian am Inn im Bezirk Schärding
Lage der Gemeinde St. Florian am Inn im Bezirk Schärding (anklickbare Karte)AltschwendtAndorfBrunnenthal (Oberösterreich)DiersbachDorf an der PramEggerdingEngelhartszellEnzenkirchenEsternbergFreinbergKopfing im InnkreisMayrhofMünzkirchenRaabRainbach im InnkreisRiedauSankt AegidiSt. Florian am InnSt. Marienkirchen bei SchärdingSt. RomanSt. WillibaldSchardenbergSchärdingSighartingSubenTaufkirchen an der PramVichtensteinWaldkirchen am WesenWernstein am InnZell an der PramOberösterreich
Lage der Gemeinde St. Florian am Inn im Bezirk Schärding (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Die Kirche von St. Florian am Inn
Die Kirche von St. Florian am Inn
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

St. Florian am Inn ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Schärding im Innviertel mit 3187 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Schärding.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Florian am Inn liegt auf 321 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,3 km, von West nach Ost 5,3 km.[1] Die Gesamtfläche beträgt 24,1 km². 19,1 % der Fläche sind bewaldet, 63,5 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Im Gemeindegebiet liegt das Inn-Kraftwerk Schärding-Neuhaus der ÖBK, das im Oktober 1961 nach 3-jähriger Bauzeit in Betrieb ging.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 24 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Aigerding (88)
  • Allerding (91)
  • Badhöring (178)
  • Bubing (580)
  • Buch (15)
  • Edt (86)
  • Etzelsdorf (17)
  • Gopperding (102)
  • Grub (20)
  • Haid (207)
  • Kalchgrub (10)
  • Oberhofen (13)
  • Oberteufenbach (47)
  • Otterbach (28)
  • Pramerdorf (269)
  • Pramhof (257) samt Hochreiter und Weinberg
  • Rahaberg (4)
  • Rainding (73)
  • Samberg (17)
  • St. Florian am Inn (427)
  • Steinbach (49)
  • Stocket (287)
  • Unterteufenbach (251) samt Au
  • Vielsassing (71)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Otterbach, Pramhof, St. Florian am Inn und Unterteufenbach.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schärding Brunnenthal Rainbach im Innkreis
Neuhaus am Inn Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Taufkirchen an der Pram
Suben St. Marienkirchen bei Schärding

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hügelgräber im Lindetwald zeugen von der vorgeschichtlichen Besiedlung des Gemeindegebietes.

Die erste urkundliche Erwähnung St. Florians erfolgte um 1150 und betrifft die Kirche und einen dazugehörigen Maierhof (heute Frankenberger).[3] Zur Zeit der frühen Kirchenorganisation im Mittelalter gehörte der Ort zur Urpfarre St. Weihflorian. Diese bestand, ebenso wie die Pfarre Münzkirchen, aus Gebieten, die ursprünglich zur Pfarre St. Severin in der Passauer Innstadt gehört hatten.[4] Als eine eigenständige Pfarre wurde St. Weihflorian erstmals 1182 bezeichnet, als sie dem Passauer „Innbruckamt“ inkorporiert wurde,[5] welches dem St. Ägidien-Spital in der Innstadt unterstand.[6] Der Sprengel der Pfarre St. Weihflorian war sehr ausgedehnt: Er lag zwischen dem Wirkungsbereich der Urpfarre St. Severin sowie dem der Urpfarre Münsteuer und umfasste das Gebiet der heutigen Pfarren Brunnenthal, Schärding, St. Florian am Inn, Suben, St. Marienkirchen und Eggerding,[7] dazu außerdem Anteile der heutigen Pfarren Taufkirchen, Lambrechten und Rainbach.[4]

In der Ortschaft Teufenbach (heute verwaltungsmäßig geteilt in Ober- und Unterteufenbach) befand sich ein Wasserschloss, das 1721 auch von Michael Wening in einem Kupferstich abgebildet wurde. Reste davon sind erhalten. Die Grablege der Schlossbesitzer von Teufenbach befindet sich in der Pfarrkirche von St. Florian. Aus der ältesten Besitzerfamilie dieses Schlosses stammte Ortholf von Teufenbach, er war 1326 bis 1329 und 1335 bis 1346 Propst von Stift Reichersberg. Bis 1779 war St. Florian unter bayerischer Landeshoheit und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege ab 1810 bayerisch, gehört es seit 1816 zu Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Segelflugversuche begannen nach dem Zweiten Weltkrieg schon in der Besatzungszeit ab 1953 per Gummiseilstart „von der Wiese beim Steinernen Bankerl“.[8]

In den Ortschaften Allerding und Gopperding betrieb die Kapsreiter-Gruppe aus Schärding große Steinbrüche, die später von der Schärdinger Granit AG übernommen wurden. Die OÖ Landesregierung hat mit Beschluss von 19. Juni 2006 die Gemeinde zum Markt erhoben.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.717 Einwohner, 2001 dann 2.990 Einwohner. Dieses starke Wachstum war möglich, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. Von 2001 bis 2011 gab es eine leichte Abwanderung, wegen der hohen Geburtenbilanz stieg die Bevölkerungszahl auf 3.089 Personen.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in St. Florian am Inn

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinbruch Gopperding

Der Wirtschaftsstandort St. Florian profitiert von seiner Lage nahe zu Schärding, die gute Verkehrsanbindung an die Bahnlinie von Wels nach Passau und die Innviertler Straße B137 sowie die Subener Straße B149, die eine Anbindung an die Innkreis-Autobahn A8 herstellt.[10]

  • Der Großhändler Weyland GmbH hat seinen Firmensitz in St. Florian am Inn.
  • Die EV Group hat ihren Hauptsitz in St. Florian am Inn. Sie besitzt Niederlassungen in den USA, Japan, Korea, Taiwan und China. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen über 1000 Mitarbeiter.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildung: Neben zwei Kindergärten befinden sich eine Volksschule und eine landwirtschaftliche Berufsschule in der Gemeinde.[11]
  • Eisenbahn: Im Gemeindegebiet halten Regionalzüge in Gopperding. Der nächste Bahnhof ist vier Kilometer entfernt in Schärding.[12][13]
  • Straße: Die Autobahnauffahrt auf die Innkreis-Autobahn liegt sechs Kilometer südlich des Ortszentrums.[13]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist Bernhard Brait von der ÖVP. Bei der Gemeinderatswahl 2021 erreichte die ÖVP 12, die SPÖ 7 und die FPÖ 6 Mandate.[14]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Von Grün und Rot durch drei Wellenleisten, die äußeren silbern, die mittlere rot, erniedrigt geteilt; oben ein silberner Mühlstein mit einem goldenen, anstoßenden Endrautenkreuz in der grünen, quadratischen und auf der Spitze stehenden Höhlung. Die Gemeindefarben sind Gelb-Rot.[15]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal für Monsignore Anton Flieher in Unterteufenbach

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde St. Florian am Inn. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2008, S. 1–105 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Florian am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Land Oberösterreich – Geografische Daten der Gemeinde St. Florian am Inn.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 1. Wien 1852, IV, S. 508 (archive.org – Die Urkunde beginnt mit „De ecclesia sancte Marie in Wihenflorian“): „Ex codice traditionum patav. quinto.“
  4. a b Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860, S. 276 (online).
  5. Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860, S. 275 (online).
  6. Hugo Lerch: Der Streit des Passauer Domherrn und Innbruckmeisters Johann von Malenthein mit dem Passauer Domkapitel 1544–1549. In: Ostbairische Grenzmarken 6 (1962/1963), S. 249–261, hier S. 250–251.
  7. Theodor Ebner: Die Antiesenmündung. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 148, Linz 2003, S. 257–284, hier S. 279 (zobodat.at [PDF; 2,2 MB]).
  8. 3 Generationen, 1 Hobby. Schärdinger Volkszeitung, In: nachrichten.at, 9. Juli 2009, abgerufen am 7. April 2021.
  9. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Florian am Inn, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 15. April 2019.
  10. Wirtschaftsstandort. Gemeinde St. Florian am Inn, abgerufen am 29. Mai 2022.
  11. Bildungseinrichtungen. Gemeinde St. Florian am Inn, abgerufen am 29. Mai 2022.
  12. ÖBB. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  13. a b Google Maps. Abgerufen am 29. Mai 2022 (de-US).
  14. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
  15. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 15. April 2019.